Es gibt kaum ein Gebiet des öffentlichen Lebens, über das soviel Unklarheit in der Öffentlichkeit herrscht und verbreitet wird wie das Schulwesen. Man könnte vielleicht auch sagen, daß von gewissen Seiten eben deshalb soviel Unklarheit verbreitet werden kann, weil soviel Unklarheit herrscht. Ein Musterbeispiel ist die Darstellung über das 9. Schuljahr, soll heißen die 9. Klasse der höheren allgemeinbildenden Schule, wie sie die „Furche“ am 5. Oktober auf Seite 1 gegeben hat. Der Autor dieses Artikels, der die höchst fragwürdigen Schulgesetze von 1962 als ,groß“ bezeichnet,
In der zeitgenössischen pädagogischen Diskussion wird häufig über die „alte Schule“ gesprochen. Um diesen Ausdruck - richtig zu verstehen, muß man dreierlei .wissen: erstens, daß dabei das Wörtchen '.alt* als Werturteil im Sinne von „veraltet* zu verstehen ist* zweitens, daß nfcan damit den Zeitraum von etwa 1850 bIVs 1920 bezeichnet; drittens, daß mit „iSdrale“ vorwiegend .Mittelschule“ gemeint ist, weil diese am dringendsten eirjfeir pädagogischen Reformierung be-düittte.litt der Beurteilung dieser alten Schule tritt'. nun aber ein sehr seltsamer Zwiespalt! zutage. Der
Es ist im allgemeinen nicht üblich, interne Fragen des Schullebens vor der Öffentlichkeit zu erörtern. Nicht als ob die Pädagogen sich mit dem mystischen Schein von Medizinmännern zu umgeben wünschten, sondern weil in diesen Dingen, wie in jedem Spezialfach, meist die Kenntnis einer Fülle von Einzelheiten erforderlich ist, wenn die Diskussion nicht in einem Austausch nichtssagender, meist auch unsachlicher „Argumente“ versanden soll.Im vorliegenden Fall jedoch handelt es sich um ein Ereignis von symptomatischer Bedeutung, das, würde es widerspruchslos hingenommen, weittragende
Die Schwierigkeiten einer öffentlichen Diskussion in Schulfragen liegen zutiefst in der Polarität begründet, die durch die Eigenart des Erziehungsgeschehens als Funktion der Gemeinschaft einerseits, als Betätigungsfeld theoretisch begründeter Facharbeit andererseits gegeben ist. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Erziehungsvorgang seinem Ursprung und seinem Zwecke nach eine der wichtigsten Lebensäußerungen sozialer Gemeinschaft darstellt, woraus sich das Recht, wenn nicht sogar die Pflicht dieser Gemeinschaft herleitet, ein gewichtiges Wort bei der Gestaltung des Erziehungswesens zu
Der Erfolg jeder Erziehungs. und Unterrichtsreform hängt in erster Linie davon ab, ob es gelingt, die Ausbildung des Lehrernachwuchses erfolgreich zu gestalten. Denn das beste Schulgesetz und Erziehungsprogramm wird vergeblich sein, wenn nicht geeignet“ Lehrer vorhanden sind, die den Buchstaben mit der geistigen Kraft und dem sittlichen Ernst ihrer Persönlichkeit zu durchdringen und zu beleben vermögen. Wer immer also sich mit Bildungsfragen beschäftigt, wird nicht umhin können, sein besonderes Augenmerk der Lehrerbildung zuzuwenden. Diesem Problem sollen im folgenden einige
Die österreichische Mittelschule hat eine ehrwürdige Tradition und genoß bis zum Frühling 1938 internationales Ansehen. Der Grund hiefür war die klare Zielsetzung ihres Bildungsgedanke'ns und die hiedurch bedingte Stabilität des Unterrichtsbetriebes. Wenn wir diese hohe Leistungsfähigkeit wieder erreichen wollen, erscheint es geboten, daß wir uns neuerdings auf diese beiden Umstände besinnen, auf die Klarheit der Zielsetzung und auf die Notwendigkeit einer Organisation von Dauer. Im Augenblicke, wo wir die Fragen einer Neugestaltung unseres ganzen Erziehungssystems zu prüfen haben,
Wer immer heute als Verantwortlicher Erziehungsfragen zu lösen hat, ist vor keine leichte Aufgabe gestellt. Aber ich glaube doch, daß die seelische Lage unserer Jugend sowohl ihrer zeitlichen Entwicklung als auch ihrem augenblicklichen Stande nach nicht düster beurteilt werden muß. Man darf nicht vergessen, daß der Großteil dessen, was uns im Augenblick tadelnswert erscheint, ausschließlich auf die unter dem Druck der Notlage noch gänzlich unzureichende Arbeit der Schule zurückzuführen ist.Es besteht kein Zweifel, daß für die deutsche Reichsregierung als Vollzugsorgan der