Auf der schiefen Ebene. Von Evelyn Waugh. Uebersetz von Hermen von Kleeborn. Verlag Herold, Wien. 332 Seiten. Preis 55 S.Das eigentlich Erstaunliche an Evelyn Waughs Romanen ist die Methode, die er anwendet, um seine Thesen literatur- und gesellschaftsfähig zu machen. Er nimmt nämlich als Rohstoff seiner Arbeit nichts anderes als die figuralen und kompo-sitionellen Schablonen des Gesellschaftsromanes, und er bemächtigt sich ihrer in einer keineswegs skrupelhaften Auswahl (sie reicht etwa von Wilde über Pitigrilli bis zu den Kreuzerheften an den Kolportageständen); und wendet dann viel
Schrei aus dem Abgrund. Von Georges Duhamel. Deutsch von Elisabeth J u h a s z. Verlag Herold, Wien 1953. 271 Seiten. Preis 45 S.Der zweite Weltkrieg hat mehr noch als sein Vorgänger einen bestimmten Typus Mensch an die Oberfläche geschwemmt, den man in Friedenstagen in seinem ganzen seelischen Schmutz kaum so „rein“ erkennt. Das sind die Bestien, die Hyänen, die auch sonst gerne „über Leichen gehen“. Und da die Schlachtfelder des Krieges — die Front und die zivile Etappe — mehr Leichen als sonst produzieren, ist diese Zeit so recht die Hoch-Zeit dieser Kreaturen. Duhamel
Gerät ein großes Reich in eine Serie politischer und militärischer Katastrophen, so ist das Publikum stets geneigt, in erster Linie die Männer der Diplomatie und des Nachrichtendienstes dafür verantwortlich zu machen. Als daher bald nach Kriegsausbruch zwei englische Agenten an der holländischen Grenze in die Hände der SS fielen, schien dies so manchen als eine Niederlage, der, weit über dem Tatsächlichen hinaus, große symptomatische Bedeutung zukam. „Wäre dem Secret Service früher so etwas zugestoßen?“ war die Frage, die man immer wieder vernahm. Nach Ende des Krieges hat
Der Begriff des Abendlandes kann sinnlich, das heißt erdkundlich-geschichtlich und zugeordnet politisch gefaßt werden; oder übersinnlich, vom Geiste ausgehend. Der erste Weg ist zuletzt materialistisch, der zweite idealistisch: ihn wählt der Verfasser.Da, nach einem Ausspruche Goethes, die Griechen unter allen Völkerschaften den Traum des Lebens am schönsten geträumt haben, und Horaz bekannte: „Graecia capta ferum victorem cepit“, ist es richtig, den Bau des abendländischen Schrifttums auf den Grundsteinen der Antike zu errichten. Nahezu ein Drittel des Werkes dient demnach der
Nicht weniger als der materielle Aufbau tut der geistige not, ja er ist die Voraussetzung des materiellen. Ein solcher setzt eine systematische Bildungsarbeit, vor allem die Kenntnis der Forschungsergebnisse voraus, von denen wir infolge der Verhältnisse allzulange ab- gesdinitten waren; das verlangt Gedankenaustausch der an der Forschung beteiligten Gelehrten und Formung eines Weltbildes auf Grund der Forschungsergebnisse der verschiedenen Zweige der Wissenschaft.Diesem Ziele dient die neue Vierteljahrsschrift für alle Gebiete der Forschung, die im Verlag „Herold”, Wien VIII, mit der