EIN LEBEN IM WIDERSPRUCH. Briefe von Charles Baudelaire. Ausgewählt, übersetzt und herausgegeben von Hannelise Hinderb er -ger. Verlag Jakob Hegner, Köln 1969, 288 Seiten, DM 15.80.Charles Baudelaire (1821 bis 1867), der größte französische Lyriker des 19. Jahrhunderts, Initiator des Symbolismus und der sogenannten „De-cadence“, ein wahrer „poete maudit“, hat ein unglückliches Leben geführt. Schon frühzeitig wegen seines Leichtsinns unter Vormundschaft gestellt, wurde dieser, mit den „künstlichen Paradiesen“ der Narkotika sehr vertraute geniale Bohemien, der nach' der
KULTURSPIEGEL Herausgegeben von Carl Emst Kähne. Herbig-Verlag München—Berlin—Wien, 358 Seiten, DM 28.—.Werner Steins im selben Verlag erschienener „Kulturfahrplan“, der chronologisch die wichtigsten Daten der Geschichte und Kulturgeschichte verzeichnet, ist als wertvolles Nachschlagewerk bereits ein Begriff. Eine sehr begrüßenswerte Ergänzung dazu stellt der vorliegende Bildband dar. In mehr als 2400 Bildern und 100 Karten wird uns die Entwicklung des kulturellen Lebens von der Steinzeit bis zur Gegenwart anschaulich gemacht. Eine Übersichtstafel über die Weltraumfahrt von
RECLAMS ROMANFÜHRER. Herausgegeben von J. Beer. Bände III und IV, Verlag Ph. Reclam jun., Stuttgart, 7255 und 821 Seiten, Preis DM 18.80 und DM 20.80. Wer sich über die wichtigsten Romane und Novellen der Weltliteratur informieren will, greife zu diesem Romanführer, der sich bereits durch seine ersten Bände einen guten Ruf geschaffen hat und nun mit dem 3. und 4. Band abgeschlossen wird. An. Information wird viel geboten: -Literarhistorische ESnfüh-“Äfigen z': jedem Ksfbitel, Lebens-däten und Kurzcharakteristiken der einzelnen, nach Geburtsjahren chronologisch gereihten Autoren,
SCHAUSPIELE IN EINEM BAND. Von Henrik Ibsen. Ubertragen von H. E. Gerlach. Campe-Klassiker. Hoffmann-und-Campe-Verlag, Hamburg 1968, 1085 Seiten, DM 24.—.Ibsen ist einer der großen Ahnherren des modernen Dramas. Nur Oberflächliche können ihn für „veraltet“ halten. Die vordergründige Aktualität mancher seiner Werke ist wohl heute verblaßt, ihre tiefe menschliche Problematik bleibt aber immer gültig, und die Meisterschaft seiner dramatischen Technik wurde bis heute nicht wieder erreicht. Da die alten Ubersetzungen manche Mängel aufweisen, wurde schon seit langem eine deutsche
DEUTSCHE ROMANTHEORIEN. Herausgegeben und eingeleitet von Reinhold Grimm. Athenäum-Verlag Frankfurt am Main — Bonn 1968, 420 Seiten, DM 26.—. DER EMPFINDSAME ERZAHLER.Untersuchungen an Romananfängen des 18. Jahrhunderts. Von Norbert Miller. Carl-Hanser-Verlag, München 1968, 480 Seiten, DM 36.—.
SCHILLER. Von Friedrich Bursche!!. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1968, 580 Seiten, 25 DM.Die Literatur über Schiller füllt ganze“Bibliotheken. An' Gesamtdatstellungen erschienen in den letzten Jahren wichtige Werke von Buchwald, Wiese und Staiger, um nur einige zu nennen. Die Veröffentlichung einer neuen Biographie bedeutet also ein verlegerisches Wagnis. Burschell, bekannter Essayist, Journalist und Übersetzer, schrieb vor einem Jahrzehnt eine treffliche kleine Schiller-Biographie für Rowohlts Monographienreihe. Nun hat er sie auf einen stattlichen Band erweitert, der durchaus
JUGEND IN WIEN. Eine Autobiographie. Von Arthur Schnitzler. Herausgegeben von Therese Nickel und Heinrich Schnitzler. Verlag Fritz Molden Wien — München — Zürich, 1968, 384 Seiten, 16 Kunstdruckbilder. S 168.-.
ERINNERUNGEN AN FRANZÖSISCHE VERSE. Von Albrecht Schoenhals. Französisch und Deutsch. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, 1968. 260 Seiten. DM 9.80.Als eleganter und sympathischer Charakterdarsteller des deutschen Films ist Albrecht Schoenhals bestens bekannt, daß aber dieser Künstler, der im März seinen 80. Geburtstag feierte, auch ein ausgezeichneter Übersetzer ist, wissen nur wenige. Schon seit seiner Studienzeit — er war ursprünglich Arzt — beschäftigte er sich mit der Übertragung französischer Lyrik. Eine Sammlung erschien 1948 und fand bei der Kritik freundliche Aufnahme, ln
GETAN UND VERTAN. Amerikanische Literatur in der Zeit des kalten Krieges. 14 Essays. Von Norman Podhoreta. Rowohlt-Paperback, Rowohlt-Taschenbuch-Verlag Reinbek bei Hamburg, 1968. 180 Seiten. DM 10.80.Norman Podhoretz, 1930 in Brooklyn geboren, seit 1960 Herausgeber der Zeitschrift „Commentary”, ist ein in Amerika prominenter Literaturkritiker. Vor einigen Jahren erschien sein Buch „Doings and Undoings” mit literarischen Essays, die vorher in angesehenen amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht worden waren. Eine Auswahl daraus bietet der vorliegende Band. Podhoretz selbst nennt
AM RANDE. Von Maurice Sandai. Illustriert ron Salvador Dali. 0 Selten. — DER SPAZIERGANG. Von Robert Waller. Zeleknunyen von Karl Waloer. 335 Selten. — GLÜCK, GELD UND GAUNER. Von O. Henry. Illustriert von Godi Hoflmann. 31 Selten. — Alle Diogenes-Verlag, Zürich, 1987. Pro Band Fr. 9. .
DICHTERGEHÄUSE. Aus den autobiographischen Aufzeichnungen von Werner Bergen-g r u e Ii. Verlag der Arche, Zürich, 1966. 432 Seiten. sFr. 24.—. — BRIEFWECHSEL WERNER BERGENGRUEN UND REINHOLD SCHNEIDER, herausgegeben von N. Luise H a k-kelsberger-Bergengruen. Verlag Herder, Freiburg/Br., 1966. 157 Seiten. DM 16.—.Werner Bergengruen, der 1964 verstorbene große Erzähler und Lyriker, hat keine eigentliche Autobiographie geschrieben; auch sein Buch „Schreibtischerinnerungen“ kann nicht als eine solche gelten. In seinem Nachlaß fanden sich jedoch umfangreiche Aufzeichnungen aus den
ANDRE GIDE UND DIE KRISE DES MODERNEN DENKENS. Von Klaus Mann. Nymphenburger Verlagshandlung, München, 1966. 396 Selten. DM 19.80.Klaus Mann (geb. 1906), der älteste Sohn Thomas Manns, ging 1949 freiwillig aus dem Leben. Man muß der Nymphenburger Verlagshandlung dankbar sein, daß sie sein Werk in Neuausgaben wieder der Öffentlichkeit zugänglich macht, denn Klaus Mann ist ja weit mehr als nur ein „interessanter“ Autor, den in letzter Zeit der Prozeß wegen seines Romans „Mephisto“ wieder in das grelle Licht des Sensationellen stellte. Sein dichterisches und essayistisches Werk
DAS SPIEGELKABINETT. Erzählungen des Fin de ižele. Mit Illustrationen von Aubrey Beardsley. Herausgegeben von Wolfgang Behnt, Henry-Goverts-Verlag, Stuttgart, 1986. 303 Setten, DM 18.80.
DIE SCHWACHE POSITION DER LITERATUR. Reden und Aufsätze. Von Hans Erich Nossack. Edition Suhrkamp 156, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main, 1966, 177 Seiten, DM 3.—. — ÜBER DAS LESEN VON BÜCHERN. Von C. 8. Lewis. Herder-Bücherei Freihurp- im Rreisimii IQfiß 19.R Seiten. TIM 9. RA
VERLOREN IST KEIN WORT. Disputationen mit fortgeschrittenen Lesern. Von Friedrich Sieburg. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1966, 387 Seiten, Preis DM 24.80.
SEBASTIAN BRUNNERS STELLUNG ZU LESSING, GOETHE UND SCHILLER. Ein österreichischer Beitrag zur antiliberalen Kritik an der deutschen Klassik im späteren 19. Jahrhundert. Von Dr. Konrad KIENESBERGER, OSB. Sonderdruck aus dem 108. Jahresbericht des öffentlichen Gymnasiums der Benediktiner IU Kremsmiinster, 1965, Verlag Weisermühl, Wels, 204 Seiten.In der katholischen Publizistik im Österreich des 19. Jahrhunderts spielte der Priester Sebastian Brunner (1814 bis 1893) eine wichtige Rolle. Er kannte noch Persönlichkeiten des Wiener Romantikerkreises um Clemens Maria Hofbauer, gründete die
WILDE. Eine Bildbiographie von Vyvyan Rolland. Klndler-Verlag, München, 1D65. 144 Seiten, Preis DM 15.811.Oscar Wilde, dessen Werk heute der Weltliteratur angehört, war wohl die faszinierendste Dichtergestalt des Viktorianischen England. Ein Ästhet par excellence, genial, geistvoll, witzig, Dandy und unvergleichlicher Künstler des Gesprächs, voll Freude am Paradoxon, ein glänzender Re-präsentat des literarischen „Fin de siecle“. Seine provokante Mißachtung der gesellschaftlichen Konventionen führte sein Unglück herbei. Zuletzt gelang ihm noch die dichterisch gültige Gestaltung
Zur Sechshundertjahrfeier der Universität erschien dieser Band, der über die Geschichte der Alma miater Rudolflna in knapper Form informiert. Ein begrüßenswertes Unternehmen, auch wenn es eine größere repräsentative Darstellung, die anläßlich dieses Jubiläums wohl angebracht gewesen wäre, nicht ersetzen kann. Der Verfasser hat aus dem überreichen Material das Wichtigste auszuwählen versucht und es in sechs Abschnitten behandelt. Er schildert die Gründung durch die Stiftungsbriefe der Herzoge Rudolf IV. und Albrecht III., die mannigfachen Schwierigkeiten, die Organisation und
Das Werk des bayrischen Dichters Ludwig Thoma hat sich lebendig erhalten wie alles Echte. Nicht nur seine Romane und Erzählungen, in denen er bäuerliche und kleinbürgerliche Menschen und Schicksale mit so viel Liebe, aber auch Ironie, meisterhaft geschildert hat, sondern auch seine Theaterstücke. Von diesen werden jedenfalls „Moral“ und „Die Lokalbahn“ auf den deutschsprachigen Bühnen immer wieder gespielt. Doch Thoma hat noch dreizehn andere Stücke geschrieben, von denen einige unverdient etwas in Vergessenheit geraten sind. Um so mehr freut man sieb, daß nun sämtliche
DIE KÜNSTLICHEN PARADIESE. Von Charles Baudelaire. Rowohlts Klassiker, 1964. 139 Selten. Preis 15.90 S. — UNSER EINSAMES HERZ. Roman von Guy de Maupassant. Artemis-Verlag, Zürich, 1964. 224 Seiten. Preis 17.50 sFr. — ANDRE GIDE. Von Claude Martin. Rowohlts Monographien, 1963. 173 Seiten. Preis 20.20 S.
GESCHICHTE DER FRANZÖSISCHEN LITERATUR. Von Josef T h e i s e n. (Sprache und Literatur, Bd. 11) Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 1964. 415 Seiten. Preis 13.8 DM.Mit Recht gilt Frankreich als das literarische Land, spielt doch in seinem Geistesleben die Literatur eine beherrschende Rolle. Ihr Einfluß auf das Schrifttum der anderen Nationen war seinerzeit sehr groß und ist auch heute noch beträchtlich. Daher wird jede neue Darstellung der französischen Literatur ihre Leser finden.Josef Theisen, der an der Universität München lehrt und Autor des Buches „Frankreich, Landschaft —
DTE MACHT DES GESETZES. ‘Homan. Von Maurice Drnon. Aus dem Französischen von E. Biber und L. Julius. Rororo- Taschenbuch, 1964. 205 Seiten. Preis 17.70 S.Mit diesem Band wird die große historische Roman-Tetralogie „Die unseligen Könige”, welche den Niedergang der Kapetinger schildert, abgeschlossen. Der Schauplatz ist das Frankreich des 14. Jahrhunderts. Der letzte Teil des Romans schildert die Geschehnisse nach der Ermordung König Ludwigs X., den Aufstieg des Grafen Philipp von Poitiers, Sohn Philipps des Schönen. Durch List, Energie und skrupelloses Ausnützen der Mittel wird er
ESSAYS. Von Michel de Montaigne. Exempla Classlca 83., Fischer-Bücher !, 196 . 165 Seiten. Preis 2.60 DM.In der Reihe der „Exempla Clas- sica” durfte Michel de Montaigne (1533—1592) nicht fehlen, ist doch dieser Philosoph, Humanist und Skeptiker ein hervorragender Rer präsentant des französischen Geistes. Mit seinen „Essais” (die neuere englische Schreibung „Essays” im Titel des Bandes ist hier nicht berechtigt) wurde er der Jpitiator einer bestimmten literarischen Kunstform, die in mannigfachen Abwandlungen zur Weltgeltung gelangte. Durch die genaue Beobachtung und kritische
DER AQUÄDUKT. Verlar C. H. Beck, München, 19m. XV und 338 Seiten. Mit Autoren-portrats und Ansichten de Verlagshauses auf 12 Kunstdrucktafeln sowie 8 Offsettafeln. — DAS TINTENFASS. Ein Querschnitt durch das Programm des Diogenes-Verlages Zürich, 18S, 264 Seiten. 'Im September 1763 wurde die Firma Beck in Nördlingen gegründet und erst 1889 nach München verlegt. Zum 200. Jahr des Bestehens wurde nun der Almanach „Der Aquädukt“ veröffentlicht. Er bietet In ausgewählten Texten einen guten Überblick über die Produktion des angesehenen Verlagshauses sowie der Tochterfirma
ERLEBNISSE - ERGEBNISSE. Erinnerungen. Von Robert Faesi. Atlantis-Verlag, Zürich, 1963. 445 Seiten. Preis 22 s Dr. Robert Faesi, der im April seinen achtzigsten Geburtstag feierte, ist eine der repräsentativsten Persönlichkeiten der Schweizer Literatur der Gegenwart. Als Dichter, als Kritiker und Literarhistoriker hat er sich einen ausgezeichneten Namen geschaffen. Er schrieb Dramen, Gedichte, Romane und literaturkritische Schriften, von denen hier nur die Veröffentlichungen über „Gestalten und Wandlungen schweizerischer Dichtung”, über C. F Mayer, Gottfried Keller, Carl Spitteier,
Dieser Roman des erfolgreichen französischen Autors und Trägers des Gon-court-Preises ist der erste Teil des großen Werkes „Les rois maudits“ (deutsch unter dem Titel „Die unseligen Könige“ erschienen). König Philipp IV., der Schöne, von Frankreich führt einen infamen und grausamen Vernichtungskampf gegen den Templerorden, um sich dessen reicheGüter aneignen zu können und die politische Macht der Ritter zu beseitigen. Der auf dem Scheiterhaufen sterbende Großmeister Jacques de Molay verflucht den König, seine Nachfolger und seine Helfershelfer. Von nun an lastet dieser Fluch
Maupassants überragende Bedeutung als Novellist ist unbestritten, seine Romane werden jedoch von der Literaturkritik im allgemeinen nicht so hoch gewertet. In einer knappen, aber sehr instruktiven Untersuchung überprüft nun Halperin diese Meinung. Zuerst charakterisiert er die Persönlichkeit und das künstlerische Bekenntnis des Dichters, dem es durch unermüdliche Arbeit gelang, seine komplizierte Natur im Ringen gegen die Krankheit menschlich und künstlerisch zur Einheit zu formen. Daran schließt sich die Interpretation der sechs Romane — auch das aufschlußreiche Romanfragment
Die Taschenbuchreihen sorgen dafür, daß die Leser, die sich einer verwirrenden Fülle von Neuerscheinungen gegenübersehen, auch auf ältere Werke der Weltliteratur hingewiesen werden und diese mit geringen Kosten ihrer Bücherei einverleiben können. Die Reihe „Exempla Classica“ des Fischer-Verlages bringt in einer Auswahl von hundert Bänden Meisterwerke der abendländischen Literatur, die für eine Epoche oder eine bestimmte Richtung besonders charakteristisch sind. Unter anderen erschienen die „E x e m-plarischen Novellen“ des Miguel de Cervantes, in der Ubersetzung von Soltau
STUNDENBUCH DER FREUDE. Herausgegeben von Hanns Gottschalk. Verlag „Die Arche“, Zürich, 1961. 223 Seiten. Preis 12.80 sfr.Zusammenstellungen von Zitaten aus den Werken von Dichtern und Denkern nach einem bestimmten Auswahlprinzip sind schon seit langem beliebt und werden gerne gekauft. Der Leser erhält auf diese Weise Trost und Ermunterung und wird wohl auch durch einen Ausspruch, der ihn tiefer berührt, dazu angeregt, sich mit dem betreffenden Autor näher zu beschäftigen. Den vielen Anthologien, die bereits erschienen sind, reiht sich nun eine neue an.Die Sammlung ist nach
LAUTER LETZTE TAGE. Prosa aus zehn Jahren. Von Friedrich Sieburg. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1961. 386 Seiten. Preis 16.80 DM.Nach einem neuen Buch von Sieburg greift man immer voll Erwartung, auch wenn es sich, wie diesmal, um eine Sammlung von bereits veröffentlichten Prosastücken handelt. Findet sich darunter doch auch so manches, das seinerzeit in deutschen Zeitschriften erschien, im Gedächtnis nicht so haften blieb und vor allem den österreichischen Lesern entging. Diese Prosaarbeiten will der Autor nicht nur als „Ausdruck eines tätigen Schriftstellerlebens", sondern auch
Diese Gemeinschaftsarbeit von zwei amerikanischen Gelehrten unternimmt es, den Standort und die Aufgaben der modernen Literaturwissenschaft darzustellen. Die Verfasser versuchen hier —, wie es im Vorwort heißt —, „Poetik" (oder Literaturtheorie) und „Kritik“ (Bewertung der Literatur) mit „Wissenschaft“ (Forschung) und „Literaturgeschichte" zu vereinen. Bei der Weite des Themas konnten sie Vollständigkeit nicht anstreben, sie wollten vor allem „die rechten Fragen stellen“ und „ein Organon der Methode" vorlegen.Der einleitende Abschnitt beschäftigt sich mit den Begriffen
Zu den zahlreichen Veröffentlichungen zum Schiller-Jahr, die sich bemühen, ein tieferes Verstehen des Dichters zu fördern, gesellt sich die vorliegende, für breitere Leserkreise bestimmte Darstellung in der bekannten Monographienreihe. Dem Verfasser ist es gelungen, eine knappe, sachliche und recht ansprechend geschriebene Lebensgeschichte Schillers zu bieten. Da nach dem Prinzip der ganzen Reihe die „Selbstzeugnisse“ der behandelten Persönlichkeiten im Vordergrund stehen sollen, ist auch hier den Zitaten aus Briefen und anderen Niederschriften Schillers ein breiter Raum gewährt,
„Dies ist die Geschichte eines großen Dichters, dessen bestes Werk sein eigenes Leben war.“ So beginnt Sieburg seine Biographie des französischen Dichters und Politikers Francois-Rene de Chateaubriand (1768—1848). Er ist der Vater der französischen Romantik und Erneuerer der katholischen Literatur, der Verfasser des „Rene“ und der „Atala“, des „Genius des Christentums“ und vor allem der großartigen „Erinnerungen von jenseits des Grabes“, einer der bedeutendsten Prosaisten Frankreichs, aber auch ein seltsam zwiespältiger Charakter von fesselnder Eigenart. Sieburg hat
Eine bemerkenswerte Neuerscheinung in der Fischer-Bücherei ist das Werk „Zeichen der Z e i t“, ein deutsches Lesebuch in vier Bänden. Der vierte Band ist unter dem Titel „Verwandlung der Wirklichkeit“ zuerst erschienen. Das gesamte Werk soll in ausgewählten Texten „die Epochen deutschen literarischen Lebens“ von Lessing bis zur Gegenwart zeigen und „Entwicklungen und Ideen in ursprünglichen Zeugnissen“ hervortreten lassen. Im vierten Band hat nun der Herausgeber Walter Killy Texte aus der deutschen Literatur zwischen 1880 und 1945 — also aus einem Zeitraum voll
Der Autor: Herbert Günther, 1906 in Berlin geboren, studierte in Berlin und Münch i, war . kurze Zeit Schauspieler und Verlagslektor, dann bis zum Ktjege freier Schriftsteller in Berlin. Aus der Gefangenschaft kehrte er nach München zurück und lebt nun seit 1948 in Paris. Er ist Kritiker, Lyriker, Erzähler und Essayist. Von seinen Veröffentlichungen seien hier nur „Hier schreibt Berlin”, „Magisches Schicksal” und „Glückliche Reise” genannt.Das Werk: Als durchaus musischer Mensch war Günther von Jugend an der Kunst und vor allem der Dichtung tief verbunden. Er hatte das
Der angesehene deutsche Verlag feiert das 110. Jahr seines Bestandes sowie die Wiedererrichtung seines durch einen Luftangriff zerstörten Hauses durch die Herausgabe dieses Almanachs, der uns einen vortrefflichen Ueberblick über einen langen Zeitraum wechselvoller Verlagsgeschichte und bedeutender Leistungen im Dienste des Geistes bietet. Was die Gründung Eduard Hallbergers von 1848 mit dem heutigen Unternehmen verbindet ist der gleiche mit Treue bewahrte Grundsatz, Tradition und Wagnis zu vereinen, „immer der Gegenwart dicht auf der Spur“ zi. bleiben, den Geist der Zeit über den
Die deutsche Literatur der Gegenwart. Von Karl August Horst. Nymphenburger Verlagsbuchhandlung, München. 280 Seiten mit 43 Dichterbildnissen. Preis 9.80 DM.In einer neuen Buchreihe „In eigener Sache“, die sich mit Problemen der Gegenwart beschäftigt, gibt der als Essayist und Literaturkritiker bekannte Verfasser eine Darstellung der Situation der deutschen Literatur unserer Zeit. Es geht ihm hier nicht um eine literaturästhetische Würdigung, sondern vor allem um einen Ueberblick über die wesentlichen geistigen Strömungen. Er zeichnet die Entwicklung seit den zwanziger Jahren, die
Criticön oder Ueber die allgemeinen Laster des Menschen. Von Baltasar Graeiin. Aus dem Spanischen von Hanns Studniczka. Rowohlts Klassiker. Rowohlt-Verlag, Hamburg. 228 Seiten. Preis 1.90 DM
Besonderer Dank gebührt diesmal der Fischer- Bücherei, daß sie in der Reihe der Großbände (gleichzeitig der 100. Normalband) Dantes Göttliche Komödie (460 Seiten, Preis 2.90 DM) herausgegeben hat. Es gelang dem Uebersetzer Hertz eine ausgeglichene Uebertragung unter Beibehaltung von Dantes knapper Sprache und seiner Terzinen.In der Reihe „Bücher des Wissens" veröffentlichte der Verlag erstmalig die zehn Bücher der „Bekenntnisse des Augustinus“ (223 Seiten, Preis1.90 DM). Das Nachwort schrieb Hans Urs von Balthasar. Die Konfessionen des größten aller Kirchenlehrer gehören zu
Historien. Von Herodot. Deutsche Gesamtausgabe, übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. A. H a u s s i g. Mit einer Einleitung von W. F. Otto. 4 Abbildungen und 2 Karten. XXVIII/780 Seiten. Preis 17.50 DM. — Sachwörterbuch der Literatur. Von Gero von W i 1- pert. VII1/662 Seiten. Preis 15 DM. Beide Werke: Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart.Es gibt im deutschen Reihen buchwesen — wenn man von Reclam absieht, wo man andere Zielsetzungen verfolgte — keine Erscheinung wie die Kröner-Bände. Diese Taschenausgaben begannen 1909 zu erscheinen und haben zwei große
Das Netz. Novelle von Werner Bergengruen. Arche-Bücherei, Zürich. 45 Seiten.Nur wenige Autoren beherrschen heute noch die Kunstform der echten Novelle. Bergengruen ist einer der ersten unter ihnen. Auch hier wieder eine merkwürdige Begebenheit, knapp und konzentriert erzählt. Schauplatz: eine Mittelmeerinsel in ferner Vergangenheit. Die junge Frau eines Fischers hat Ehebruch begangen und wird deshalb, wie es auf der Insel Brauch ist, zum Tode durch Hinabstürzen von einem hohen Felsen verurteilt. Das Urteil wird vollstreckt, doch der Gatte rettet der Frau das Leben, indem er ein großes
Man hat das böhmische Dreieck die Herzkammer Europas genannt, zuweilen auch das Erdbebenzentrum, den Unruheherd, das schwache bergende Gefäß, in dem seit Jahrhunderten eine Mischung hochexplosiver Art brodelt, zusammengesetzt aus den verschiedensten Elementen nationaler, religiöser, kultureller, sozialer Herkunft. Und so wurde unversehens jede Beschreibung, jede Beschwörung böhmischer Wirklichkeit immer wieder Zeugenschaft, Parteinahme mit Für oder Wider. Ganz abgesehen von der politisch-polemischen Literatur, die diese scharfe Konturierung aufweist, ist dies auch im rein Dichterischen
Seit dem „Glasperlenspiel“ trat bei Hesse mehr und mehr die Neigung hervor, sich nicht mehr in ronianesken Transkriptionen darzustellen, sondern nun sich selber Subjekt und Objekt zu sein und direkt von sich zu reden. Er war zwar schon immer mit sich beschäftigt, mit seinem Innern und seinen Erinnerungen, mit seinen Versuchungen und Möglichkeiten, seinen Träumen und Wünschen, und die Gestalten seiner Erzählungen und Romane, die Knulp und Harry Haller, die Camenzind und Kuhn und Eiselein waren Imaginationen seiner Innenschau, waren zwar von ihm fort erfundene Figuren, aber doch Bild
„Nach vielen lobüberladenen Pater-Pio-Büchern endlich ein Buch, das verläßlich und kritisch ist!“ Nach dieser Ankündigung auf dem Buchumschlag geht man mit hoffnungsvoller Erwartung an die Lektüre des Buches, dein J. M. Höcht, der verdienstvolle Verfasser der Gesamtgeschichte der Stigmatisierten, die Schilderung einer „Fahrt zu Pater Pio“ und einen Anhang über „einige Bekehrungen und Heilungen durch das Gebet Pater Pios“ beigegeben hat. Diese Beigaben machen ein Drittel des Buches aus, das, „geschrieben von einem Verfasser, der seit acht Jahren an Ort und Stelle lebt und
Auch dieser dritte Band ist ein Muster klarer Darstellung und reicher Information sowie ein anerkennenswerter Versuch zu objektiver Darstellung. Hermelink scheint das Ideal einer überkonfessionellen Forschung anzustreben (S. 503), und man muß es ihm hoch anrechnen, daß er zum Beispiel die katholische Luther-Forschung der Neuzeit (Sebastian Merkle, Josef Lortz, Joh. Hessen) so hoch einschätzt, daß sie seines Erachtens „zu weiteren Hoffnungen der Zusammenarbeit gerade in diesem umstrittenen Gebiet der Kirchengeschichte berechtigt“. Da wir annehmen, daß Hermelink von einer katholischen
Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her, daß wir eine „Filmliteratur“ haben. Jahrzehntelang genügten der Masse die grellbunten biographischen Traktätchen — fehlerhaft und kritiklos und immer am Rande von Schund und Schmutz tänzelnd.Filmkunde und Filmwissenschaft haben wir, von einzelnen Vorgängern abgesehen, erst seit dem zweiten Weltkrieg. Sie ist gerade in unseren Tagen erfreulich im Wachsen.Eine abundante Darstellung der Situation in Europa vermittelt der Dokumente-Verlag Offenburg in Baden mit „Der Filfi in Europa“ (104 Seiten, illustriert). Zonale Quer- und kritische
Dritter Teil. Von Univ.-Dozent Dr. Hans Schmitz. Neuregelungen und Nachträge zum zweiten Teil (6., 7. und S. Novelle zum SV-UeG. - 1.. 2. und 3. Novelle zum SV-UeG. 1953 - SAG 1951 -1. SV-UeG. und Novelle — Wohnungsbeihilfengesetz — Rentenbemessungsgesetz), Gr. 8, X, 118 Seiten.Verlag Manz, Wien 1955. Preis 56 S.
Adalbert Stifters „Witiko". Eine Deutung. Von Franz Hüller. Verlag Stiasny, Graz 1953.’ 119 Seiten. Preis 60 S.Diese Darstellung eines Berufenen (Hüller ist Mitarbeiter der von Sauer begründeten großen Prager Ausgabe der Werke Stifters) muß als die beste bezeichnet werden, die wir über den „Witiko" besitzen. Seit der ersten Auflage (Eger 1930) hat sich deutlich in der Welt erwiesen, was Sitte, was Gesetz, was Maß bedeuten. Gegenüber dem Erstdruck sind einige stilistische Aenderungen, ferner die Deutschschreibung tschechischer Eigennamen (Sobjeslaw für Sobeslaw, Petrzin statt
Schrei aus dem Abgrund. Von Georges Duhamel. Deutsch von Elisabeth J u h a s z. Verlag Herold, Wien 1953. 271 Seiten. Preis 45 S.Der zweite Weltkrieg hat mehr noch als sein Vorgänger einen bestimmten Typus Mensch an die Oberfläche geschwemmt, den man in Friedenstagen in seinem ganzen seelischen Schmutz kaum so „rein“ erkennt. Das sind die Bestien, die Hyänen, die auch sonst gerne „über Leichen gehen“. Und da die Schlachtfelder des Krieges — die Front und die zivile Etappe — mehr Leichen als sonst produzieren, ist diese Zeit so recht die Hoch-Zeit dieser Kreaturen. Duhamel
Die hundert schönsten Gedichte. Von Alfons Petzold. Auswahl und Nachwort von Felix Braun. Büchergilde Gutenberg. 126 Seiten. — Immer ist Anfang. Gedichte von 1912 bis 1952. Von Franz Theodor Csokor. Oesterreichische Verlagsanstalt Innsbruck. 157 Seiten. — Gott und das Herz. Der Gesammelten Gedichte dritter Teil. Von Paula von Preradovic. Oesterreichische Verlagsanstalt Innsbruck. 124 Seiten
Jedermann, der beruflich mit vielen tausenden fremden Handschriften zu tun hatte — im Zeitalter der Schreibmaschine fließt diese Wissensquelle freilich immer spärlicher —, der entdeckte aus Erfahrung, ohne danach zu suchen, Zusammenhänge zwischen Handschrift und Charakter oder auch physischen Veranlagungen. Manuskripte mit gehäuften Ausrufzeichen und Unterstreichungen, Verwendung von zweierlei Tinte konnten zum Beispiel als erste Warnungen gelten. Abgeri6senheit, auffallende Schwunghaftigkeit, auf6tėigende Schriftzeilen, ebenso wie Plumpheit der Schriftzüge erlaubten’ Schlüsse,
Bibellexikon. Herausgegeben von Herbert Haag, in Verbindung mit A. van den Born und zahlreichen Fachgelehrten. Ben- ziger-Verlag, Einsiedeln-Zürich-Köln. 1660 Spalten.Diesem Bibellexikon dient als Grundlage das Bijbelsch Woordenboek, Romen &Zonen, Roermond 1941, das jedoch vielfach neu bearbeitet und auf den Stand der heutigen Forschung gebracht ist. Der besondere Wert des neuen Bibellexikons besteht in seiner Darstellung der „Randgebiete der Theologie. Die neuesten Forschungen sind gewissenhaft verzeichnet. Leider hält die eigentliche theologische Deutung mit dem nicht gleichen
Eine Familienchronik deT Dichterbrüder und ihrer Geschwister, der Schwestern Carla und Julia sowie des Verfassers. Zwischen den Geburtsdaten der beiden Brüder Heinrich (geboren 1871) und Thomas (geboren 1875) und dienen des Autors (geboren 1890) liegen 19 beziehungsweise 15 Jahre. Das ist für den Blickpunkt des Chronisten von entscheidender Bedeutung. Denn es ist der Jüngste der Familie, der das familiengeschichtliche Geschehen aus dem Abstand der Jugend auf seine Weise reproduziert, womit eine für einen Familiengeschichte Schreibenden vorteilhafte Distanz gegeben ist, die der Übersicht
Der Kaiser Otto ni. Von Henry Benrath. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1951, 370 SeitenDie Reihe der historischen Darstellungen Henry Benraths — die dichterischen Bildnisse der Kaiserinnen Galla Placidia, Konstanz und Theophano —, die den Namen des Dicht ters vor allem bekannt gemacht haben, wird mit dem Werk aus dem Nachlaß „Der Kaiser Otto III. abgeschlossen. Es ist seiner Art nach völlig anders als die genannten Bücher, es ist keine Biographie und kein Roman, sondern, wie Benrath in seinem Vorwort 6agt, „die geistig-seelische Vision eines jugendlichen Herrscherlebens, das den
Der Zerfall des christlichen Ethos im 19. Jahrhundert. Von Theodor Steinbüchel. Verlag Jos. Knecht, Frankfurt am Main. 172 Seiten. Leinen DM 7.80.Theodor Steinbüchel ist ohne Zweifel der Kassiker unter den Geistesgeschichtlem. Sein souveränes Beherrschen der jeweils einschlägigen Literatur, gepaart mit der äußerst seltenen Fähigkeit, die schwersten und divergentesten Probleme in klare Formulierungen zu bringen, hat ihn wie keinen zweiten befähigt, die Voraussetzungen unserer heutigen geistigreligiösen Situation aufzudecken. Diese ist in erste Linie gekennzeichnet durch den nun bereits
Deutsch, richtig gesprochen — richtig geschrieben. Von R. K i 11 i n g e r und A. Doppler. Andreas-Verlag, Salzburg 1950. 335 Seiten.Keine trockene Grammatik, sondern ein leicht faßlich und humorvoll geschriebenes Buch über den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Daß solche Sprachbücher, die sachlich und dabei doch unterhaltsam sind, besonders heute einen wichtigen pädagogischen Zweck erfüllen, kann wohl nicht bezweifelt werden. Die Klarheit der Sprache hat die Klarheit des Denkens zur Voraussetzung, und so formt die Erziehung zum richtigen und schönen sprachlichen Ausdruck auch
Das Sterben der literarischen Zeitschriften während der letzten Jahre ist der Öffentlichkeit bekannt. Es war übrigens nicht auf Österreich allein beschränkt: in England zum Beispiel sind während der letzten sechs Monate vier der bedeutendsten Periodika eingegangen. Auch an rühmenden Nachrufen hat ee — hier wie dort — nicht gefehlt. Wir wollen uns daher an die Lebenden halten und Revue passieren lassen, was noch vorhanden ist..Das Silberboot“ (4. Jahrgang, 3. Heft) ist wieder da und man merkt, daß sich in der Zwischenzeit kostbare Fracht angehäuft hatte. Der Herausgeber, • Dr.
Die Erörterung der Christus-Hymnen Hölderlins muß sidi dem schwersten Problem seiner Aussage stellen. Eduard Lachmann sucht die Hymnen durch Wortinterpretation zu erschließen; er will nicht Partei nehmen, geht abei von der Voraussetzung aus, .daß die Christus-Hymnen keine weniger genaue, keine weniger ehrfürchtige Auslegung verdienen als Hölderlins übriges Weik“; gerade den Vorwurf „einer naiv wörtlichen, am festen Buchstaben sich haltenden Auslegung“ möchte er sich verdienen. So hofft er, sich vor allem an die Jugend wendend, über die Schwierigkeiten hinwegzuhelfen, die das
Die Werke Werner Bergengruens sind ihren österreichischen Freunden seit einer Reihe von Jahren nur sehr schwer zugänglich gewesen. Das Oeuvre des Dichters wird vom Verlag der Arche in Zürich betreut, und Schweizer Bücher finden leider bis heute nur in Einzelfällen den Weg über unsere Grenze. Man muß daher dem Verlag der Arche Dank wissen dafür, daß er sich entschlossen hat, das Schaffen Bergengruens durch den Verlag Stiasny Ges. m. b. H. in Graz den österreichischen Lesern direkt zugänglich zu machen. Unter den drei bisher vorliegenden Bänden dieser inländischen Ausgabe ragt als
Frankreich ist das Land der literarischen Preise. Alljährlich treten dort berufene oder unberufene Richter zusammen, um über Bücher und Schriftsteller zu urteilen. Aus einer Menge von Wettbewerbern sollen die jeweils rühmlichsten auserkoren werden. Und der bildliche Lorbeerkranz samt dem zumeist auch nur sinnbildlichen und entwerteten Geldpreis bringen dem Gekrönten außer der Notorietät. die fortan seinem Namen anhaftet, noch einen buchhändlerischen Erfolg, der in die Zehntausende, mitunter in die Hunderttausende von Bänden geht, was mit Tausenden, beziehungsweise Zehntausenden
leben, Bedeutung, Werk. Von Leopold Nowak. Mit 175 Textbildern, Abbildungen, Notenbeispielen, Faksimiles, Karten und 105 Vignetten. Amalthea,Verlag, Zürich-Leipzig-Wien
Der Wiener Rechtsanwalt Dr. Steinbauer wurde im Jahre 1945 zum Verteidiger Seyß-Inquarts über Wunsch der Anklagebehörde bestellt. So war es ihm als einzigem österreichischen Anwalt möglich, den ganzen Ablauf des Nürnberger Prozesses zu verfolgen und vor allem zur geschichtlich wirklichen Wahrheitsfindung über das Problem Österreich alle nur beschaffbaren Unterlagen und Aussagen zu überprüfen. Als Auslese dieser Tätigkeit legt nun der ehemalige Verteidiger Seyß-Inquarts in dem vorliegenden Werk einen Dokumentenbericht zur österreichfrage im Nürnberger Prozeß vor, der aus der
Als Thomas Wolfe, der im ersten Jahr des neuen Jahrhunderts in Ashevill, North-Caro-lina, geboren wurde, mit 38 Jahren starb, fand sein Verleger, der Inhaber des Harper-Ver-lages, einen acht Fuß hohen Manuskriptberg vor, aus dem er die letzten drei großen Bücher Wolfes zusammenstellte. Zu Lebzeiten des Dichters waren nur zwei Werke erschienen: die Geschichte vom Hunger des Menschen in seiner Jugend: „Schau heimwärts, Engel (Look Homeward, Angel) und die zweibändige Schilderung der Sturm- und Drangjahre des gleichen Helden: „Von Zeit und Strom“ (Of Time and the River); außerdem noch
In ein fremdartiges Milieu führt der Roman Hotel Shanghai. Im Jahre 1937, beim Ausbruch der chinesisch-japanischen Kämpfe, schlägt eine Fliegerbombe in ein großes Hotel der internationalen Niederlassung Schanghais und tötet neun Personen: eine russische Abenteurerin, eine Krankenschwester, den Angestellten einer Filmgesellschaft, einen japanischen Jounalisten, zwei Chinesen, Vater und Sohn, einen gescheiterten Emigranten, einen deutschen Arzt und einen armen Kuli. Die Autorin erzählt nun ausführlich das Leben jedes einzelnen dieser Menschen, die durch eigenartige Fügung in Sdianghai
Leo Gabriels neues Budi ist ein bedeutendes Werk, weil es eine neue Wissenschaft, einen neuen Zweig der Philosophie neben die Weltanschauungskritik stellt. So verdient es die ernste Beachtung aller jener, die das eigentliche Unglück unserer Zeit, die systematische Verweigerung des Vernunftgebrauchs zugunsten des bloßen Verstandesgebrauchs, überwinden wollen oder, objektiv gesprochen, die ausschließliche Erforschung der Weltgesetzlichkeit ohne höhere Urgründe, ohne die lebendige Natur, den lebendigen Geist und den persönlichen Gott, also den fatalistischen Nihilismus.Die
Leo Santifaller: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Trienter Domkapitels im Mittelalter. I. Band: Urkunden zur Geschichte des Trienter Domkapitels 1147—1500. Universum-Verlag, Wien 1948. XXVIII, 559 Seiten (Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Band 6). — Dr. P. Benno Roth: Liber benefactorum ecclesiae Seccoviensis. Das Wohltäterbuch der Seckauer Kirche. Bearbeitet und herausgegeben vom Verlag der Abtei Seckau. XIII, 132 Seiten mit Tafeln (Seckauer geschichtliche Studien, Heft 8).
Anders als die Franzosen oder die Russen schildern die Engländer menschliche Abgründe, Nachtseiten und den Hang zum Bösen. Nicht F. Dostojewskis wilden Ausbrüchen der Laster, nicht H. de Balzacs grotesker Tragik noch A. Gidės lyrisch-einfühlender Da-stellung diffiziler innerer Problematik ist Graham Greenes Dichtung verwandt. Sie ist eigenständig. Dennoch entspringt sie aus einer Grundstimmung, die in den Jahrhunderten der englischen Geistesgeschichte immer wieder aufleuchtet: von Shakespeares Macbeth, Dickens’ Oliver Twist bis zu Chestertons hintergründigen
Der Roman „Der Mond ging unter" von John Steinbeck (Verlag Humboldt, Wien 1948), dessen Dramatisierung vor Jahren hier zu sehen war, behandelt den Freiheitskampf eines kleinen Landes, das von einer starken Militärmacht gewaltsam besetzt wurde, und zeigt, wie der hartnäckige Widerstand die Eroberer allmählich zermürbt. Die sittliche Kraft der Unterdrückten ist besonders in der Gestalt des Bürgermeisters einer kleinen Stadt verkörpert. Das Geschehen des letzten Weltkrieges bot die Anregung, doch erhebt sich der Roman über das historisch Einmalige zur Höhe des Allgemeinmenschlichen und
Eine erlesene Gelehrtenschar hat es unternommen, das philosophische Wörterbuch zu schaffen, das seit langem ein dringendes Desiderat ist. Abgesehen davon, daß die bekannten philosophischen Wörterbücher von R. Eisler, Handwörterbuch der Philosophie, H. Schmidt und P. Thormeyer, heute kaum noch irgendwo im Buchhandel erreichbar sind, entsprechen diese verdienstvollen Leistungen naturgemäß nicht mehr dem Stande der philosophischen Forschung, vermöchte doch eine ausschließliche oder vorwiegende Einstellung auf die erkenntniskritische Problematik den Sinngehalt moderner philosophischer
Warwick Deeping, ein bekannter englischer Autor, der gerne Außenseiter der Gesellschaft schildert, erzählt in seinem Roman „W a n d- lungen des Herzens“ (A.-Scherz-Verlag, Bern) ein Schicksal, an dem uns ein wichtiges Problem ärztlicher Ethik deutlich wird. Aus engen Verhältnissen ringt sich ein junger Mann durch große Befähigung und Fleiß empor und wird Arzt. Mit körperlichen Vorzügen wenig gesegnet, versteht er es nicht, sich beliebt zu machen, und erregt dturch seine kompromißlose Ehrlichkeit und sein einzelgängerisches Wesen überall Anstoß, bis ihm glückliche Fügungen
Die Babenberger und Österreich. Von Karl Lechner. 1 Stammtafel und 1 Karte. Verlag Der Bindenschild, Wien.In der Hochflut von Werken, die uns die letzten Jahre zur österreichischen Geschichte bescherten, befanden sich nicht wenige Monographien über die Zeit der Babenberger, das österreichische Hochmittelalter. Die Arbeit aus der Feder des niederösterreichisdien Landesarchivars nimmt unter ihnen du di Gediegenheit der wissenschaftlichen Grundlage wie durch Klarheit der Formulierung einen besonderen Platz ein. Entsprechend dem ureigensten Forschungsgebiet des Verfassers stehen Siedlung;-