Keine historische Rückschau über das Verhältnis von Kirche und Kunst soll gegeben werden, auch keine Wertung der Bedeutung, die 'das religiöse Empfinden für die Entwicklung det bildenden Kunst besitzt, oder der wichtigen Rolle, welche die Kunst irh kirchlichen Leben spielt. Nur die Tatsache muß festgehalten Werden, daß seit dem Ab- ' klingen des Barocks der innige Zusammenhang zwischen Kirche und Kunst fast völlig verlorenging. Dies hängt mit der zunehmenden Gleichgültigkeit breiter Volksschichten gegenüber allen religiösen Angelegenheiten, mit dem Überhandnehmen des
Seltsam und vielgestaltig spiegelt sich die Zeit im Schaffen der Künstler. _ Die einen, gepackt von der Unrast der Menschen, von der Verworrenheit alles Geschehens, sagen der Vergangenheit den Kampf an, zertrümmern die Formen, flüchten sich ins Unendliche oder ins Chaos, andere suchen ihre Zuflucht in der stillen Größe der Natur, die dritten ziehen sich in das Zauberreich der Romantik und idyllischen Ruhe zurück, das sie dem Hasten der Welt entrückt.Liebevolles Versenken in die heimatliche Landschaft, in die verträumte Schönheit alter Gassen und Plätze, in Märchenromantik und
Zu den eigenartigsten und feinfühligsten Malern Wiens bis 1938 gehörte zweifellos der auch als Buchillustrator rühmlich bekannte Franz W a c i k, den eine kleine Ausstellung in der Bibliothek der Akademie der bildenden Künste unverdienter Vergessenheit entreißt. Es war ein überaus glücklicher Gedanke des Bibliotheksdirektors Dr. Hans Ankwicz - Kleehoven, einen Überblick über das graphische Schaffen dieses Künstlers zu geben und es durch eine stattliche Anzahl seiner Bilder zu beleben.Zwei Grundelemente kennzeichnen Wa-ciks Schaffen, eine tiefe Naturverbundenheit, die sich in
Aus den köstlichen Schätzen ihrer graphischen Sammlungen zeigt die „Albe r-t i n a“ in einer von Direktor Dr. B e n e s c h und Dr. Fleischmann vorzüglich zusammengestellten Schau „H auptwerke der Graphik vom Spielkartenmeister bis Rembrand t“, die aus der Zeit von 1430 bis 1660 stammen. Eröffnet wird die geschmackvolle Auslese mit zwei charakteristischen Spielkartenstichen des erwähnten „Spielkartenmeisters“, der etwa Um 1430 die ersten Kupferstiche schuf. Blätter von Schongauer und Lucas van L e y d e n, dessen wundervolle „Kreuz-tragung“ besondere Erwähnung verdient,
österreichische Zeichnungen und Aquarelle seit Gustav Klimt bringt in einer bedeutsamen Auswahl die „Galerie Vel z“. Tote und lebende Künstler sind mit repräsentativen Arbeiten vertreten, zum Teil unbekannten, zum Teil älteren Blättern, mit denen man gerne ein Wiedersehen feiert. Die sensitiven Zeichnungen K 1 i m t s und die aus dem Chaos des ersten Weltkrieges heraus entstandenen Arbeiten Schieljes leiten zeitlich diese Graphiken-und Aquarellschau ein, in der man mit Ergriffenheit auch den Glasfensterentwürfen und prächtigen für Hadersdorf bestimmten Engelgruppen Faistauers
Für den Spätfrühling ist die Eröffnung der „Ersten Großen österreichischen Kunstausstellung geplant, die nach mehrjähriger Pause wieder einen Überblick über das künstlerisdie und kunstgewerbliche Sdiaffen Österreichs geben soll. Die Ausstellungsleitung will vielfach neue Wege beschreiten, um von der überholten Schablone früherer Zeiten wegzukommen. Es ist ja eines der wichtigsten Probleme des kulturellen Lebens unserer Zeit, Möglichkeiten zu finden, um die Kunst aus der Isoliertheit wieder herauszuführen, in die sie überspitzter Intellektualismus gebracht hat, und sie in das
Vor den Weihnachtstagen wurde im Wiener Rathaus eine umfangreiche Aes-steWung eröffnet, die den erfreulichen Beweis liefert, daß die Kunstfreudigkeit und Opferbereitschaft der Wiener auch die schwersten Zeiten, die unsere Vaterstadt seit Jahrhunderten mitmachen mußte, siegreich überdauert haben. Seit etwa zwanzig Monaten konnten von der Lekung der Städtischen Sammlungen nahezu tausend Inventarposten übernommen werden, die natürlich weit mehr Einzelobjekte umfassen, denn die Lichtbilder, die das gesamte von Kriegsschäden betroffene Stadtbild umfassen, zählen allein schon viele hundert
Einen beachtenswerten Beitrag zur künstlerischen Volkserziehung bietet die ,.K leine Galerie für Schule und Heim“ (VIII., Neudeggergasse 8) durch ihre Weih-nachtsatisstelkmg von Reproduktionen religiöser. Bilder, von Meisterwerken in meisterlicher Wiedergabe. Hier werden die wertvollen Bestrebungen verwirklicht, die dahin gehen, kitschigen Bildschmuck nach und nach auszuschalten und in Schule und Heim künstlerische Bilder einzuführen, die für den Käufer oder Bildabonnenten immer mehr und mehr zu einem Genuß und dauernden Gewinn werden sollen.Meisterreprodtiktionen aus den
Mit einer . der bedeutendsten österreichi--ciien Künstlerinnen der Gegenwart macht die „Galerie W e 11“ bekannt, die ihre Ausstellungsräume der oberösterreichischen Malerin Vilm E c k 1 zu einer überaus interessanten Schau ihrer Werke zur Verfügung stellte. Man ist versucht, sie eine Art weiblichen Egger-Lienz zu nennen, da sie mit monumentaler, fast männlicher Kraft ihre zumeist dem bäuerlichen Leben entnommenen Vorwürfe gestaltet. Vilma Edd malt wirklich mit den Pastellstiften; nkfet zart und behutsam, sondern voll ungestümer Wucht sind die Striche hingesetzt, tnk fast
Nunmehr ist der dritte Wettbewerb, den die Stadtverwaltung Wiens zur Erlangung geeigneter Entwürfe für den Wiederaufbau unserer Stadt ausgeschrieben hatte, abgeschlossen, und seine Ergebnisse sind in einer Ausstellung im großen Saale der Wiener Börse der Öffentlichkeit zur Schau gestellt.Dieser Wettbewerb hat weitaus wertvollere Ergebnisse gebracht als seine beiden Vorgänger, vor allem deshalb, weil die teilnehmenden Archtitekten viel freier gestalten konnten, da ja in einem reinen Ideenwettbewerb der künstlerischen Gestaltungskraft nur die durch das Terrain erzwungenen Grenzen gesetzt
Als vor fünfzehn Jahren in der „Neuen Galerie“ die Wiener Kunstfreunde zum ersten Male mit dem künstlerischen Schaffen Richard G e r s 11 s bekannt gemacht wurden, da bildete diese Ausstellung eine der größten künstlerischen Sensationen, die Wien im letzten halben Jahrhundert auf malerischem Gebiete zu verzeichnen hatte. Die starken Eindrücke, die man 1931 empfing, werden in der diesjährigen Ausstellung — leider sind einige der Bilder Gerstls den Kriegsereignissen zum Opfer gefallen — aufs nachhaltigste bestätigt. Dieser geniale Wiener Maler, der mit 24 Jahren seinem Leben ein
Wir stehen unmittelbar vor unerhört wichtigen Entscheidungen, die sich aus dem notwendigen Wiederaufbau für Wien ergeben. Zwei unserer köstlichsten Baudenk mäler, der ehrwürdige Stephansdom und die prächtige Karlskirche, sollen den ihrem Charakter würdigen Rahmen erhalten. Die Baukünstler Österreichs und die zuständigen Behörden haben dabei Aufgaben zu lösen, die ihnen durch die Einmaligkeit eine schwere Verantwortung auflasten. Die Schwierigkeit einwandfreier Lösungen wird dadurch gesteigert, daß neben der würdigen künstlerischen Gestaltung der Plätze auch eine Lösung