Das Echo auf die Berner Rede des früheren Kölner Oberbürgermeisters und jetzigen Präsidenten des westdeutschen Vorparlaments ist das Symptom einer Geisterscheide angesichts des deutschen Problems. Die Antworten auf die bitteren Wahrheiten, mit denen der alte rheinische Volksmann vo, die Weltöffentlichkeit trat, sind seitens jener, die sie angingen, auch dann nicht freundlicher geworden, als Dr. Adenauer Entstellungen seiner Rede berichtigte. Denn nicht berichtigen konnte er sein Argument für die These, daß die Alliierten mit dem Entzug der deutschen Souveränität auch die Pflicht der
Die Voraussetzung eines eigenständigen, lebensfähigen österreichischen Buchgewerbes, das über Schulbucherzeugung und Gebrauchsschrifttum hinausgeht, war und ist der deutsche Markt. Die Schweiz wie Österreich drucken ihre schöngeistige und wissenschaftliche Literatur nicht in der heimischen Mundart, sondern in der deutschen Sprache. Im Unterschied etwa zu Holland brauchen ihre Bücher darum nicht erst in eine Weltsprache übersetzt zu werden, sondern erscheinen gleich in einer solchen.Vor dem Jahre 1938 fanden etwa 75 Prozent des österreichischen Schrifttums wissenschaftlicher oder
Es war nicht von ungefähr, daß sich auf den heurigen Salzburger Hochschulwochen ein besonderes Interesse Frankreich zuwandte. Die im Guten wie im Schlechten beispielgebende Funktion des Franzosen-tums für die geistige Gesundheit Europas fand eine ausgezeichnete Interpretation in zwei Vertretern der westlichen Bildung. Genauer gesagt, waren es zwei Männer aus dem alten burgundischen Zwischenland, aus der rheinischen Völkerbrücke, wo gallischer Esprit und germanisches Gemüt sich seit Jahrhunderten fruchtbar begegnen. Staatsminister a. D. Professor Dr. P. Frieden. Luxemburg, und Msgr. J.
Mitten im Zeiteugedröhn verkündet die Kirche nicht bloß das ewige Gesetz, vielmehr ertönt aus ihrer Mjtte auch der volle Klang der menschlichen Stimme, des edlen Wortlauts, der von einem harmonischen Menschenbild ausgeht.Das war der Sinn des dritten, des pädagogischen Themenkreises der Salzburger Hochschulwochen. Schon das Lebenswerk Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneiders, des tragenden Mannes der Veranstaltung, die auch zu einem großen äußeren Erfolg führte (700 Teilnehmer; Referenten aus sechs Nationen), bürgte für die harmonische Ausriditung der erzieherischen Besinnung. Schneider,
Die bald offene, bald schleichende Krisis des Staatswesens begleitet uns nun schon ein rundes Menschenalter lang. Außen-politisch entsprang sie vornehmlich der immer tiefer werdenden Kluft zwisdien dtm überholten, aber krampfhaft behaupteten nationalstaatlichen Prinzip des 19. Jahrhunderts und der technischen und wirt-sdiaftlichen Weltvereinheitlichung des 20. Jahrhunderts. Innen politisch nährte sie sich vor allem aus der allgemeinen kollektiven Tendenz, die vom bürgerlichen Rechtsstaat unserer Väter über den sozialen Wohlfahrtsstaat der Zwischenkriegszeit zum totalen Kulturstaat der
In unserem, an Tagungen und Festspielen reich gesegneten Hochsommer sucht man nach den wesentlichen Anrufen und echten Klängen. Unruhig flackert der geistige Lebenswille des schwer ringenden Landes. Ein nervöses Fieber legt sich auf das schleichende seelische Klima der allgemeinen Ungewißheit. Um so wichtiger erscheinen in einem solchen Stadium feste Haltepunkte und erfolgreiche Tiefcnlotungen. Solche fand man auf der ersten, der theologischen Woche der Salzburger Hochschul-w o c,h e n 1947.Ein Grundthema unseres Katastrophenzeitalters: der theologische Aspekt des allgemeinen
In seinem Buch „The apostolate of the public opinion“ meint P. Felix Morlion, der belgische Initiator der heute vorwiegend in der Neuen Welt beheimateten Pro-Deo-Bewegung, daß Papier und Zelluloid die hauptsächlichsten Regenten des Ideenkampfes geworden seien. In der Tat haben Buch, Zeitung und Film eine Art von Weltherrschaft angetreten, wozu sich als vierter Kronprätendent der Rundfunk gesellt hat. Die zunehmende Vermassung hat die Breitenwirkung dieser Ideenmittler vermehrt. Die großen Gleichschaltungsvorgänge, die unser Jahrhundert zusehends kennzeichnen, ob nun diktatorisch und