Das nun für den Zeitraum eines Jahres abgeschlossene Vertragsprovisorium zwischen der Wiener Ärztekammer und Gebietskrankenkassa stellt einen echten Kompromiß dar und ist daher zu begrüßen. Vor allem gibt es den Verantwortlichen Zeit, in Ruhe zu beraten und zu planen, um in der Modernisierung des österreichischen Gesundheitswesens und speziell in der Reformierung unseres Systems der Pflichtkrankenversicherung einen Schritt weiter zu kommen. Durch die politischen Ferien im Sommer, den Wahlkampf, die Regierungsbildung, schließlich die Budgetdebatte und den legistischen Nachholbedarf
Alle Beteiligten sind sich wenigstens darüber einig, daß Österreichs Gesundheitspolitik in die Sackgasse geraten ist. Und zwar nicht erst seit Mittwoch, dem 18. April 1962. Die bislang einsam verhallten Rufe nach echter Adaptierung des sozialen Pflichtkrankenversicherungswesens unseres Landes an die Erfordernisse des modernen Lebens kommen nun gehäuft von allen Seiten.Die Sozialisten streben Lösungen an, die westlich des Eisernen Vorhanges nur noch in England zu finden, deren ungeheure Kosten, geringer Wirkungsgrad und schlechtes Funktionieren aber hüben und drüben eindeutige