Vör 25 Jahren, am 31. Oktober 1943, ist Max Reinhardt im Alter von 70 Jahren in New York gestorben. Heute scheint es uns selbstverständlich, daß ein Theaterregisseur alle Mittel der Kunst: die Schauspielkunst, die Malerei, die Musik, verwendet, um ein Gesamtkunstwerk auf der Bühne lebendig werden zu lassen. Aber als Reinhardt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in seinen Inszenierungen daranging, diese Kunstmittel nach seinen Ideen dem Bühnenwerk nutzbar zü machen, war er ein Pionier im Aufbruch zu einem neuen Theaterstil.Um die Jahrhundertwende hatte sich das Theater grundlegend gewandelt.
Musikerziehung wirkt dort am eindruckvollsten, wo lebendige Musik „gemacht“ wird; wenn aber nur klug über Musik gesprochen wird, sinkt die Musikerziehung zum wesenlosen Schatten herab.Von dieser Erkenntnis ging die Direktion des Mozarteums aus, als sie sich entschloß, einen Lehrplan für Zweigstellen im Lande Salzburg aufzustellen. Die österreichischen Alpenländer sind reich an musikalischen Begabungen; diese Tatsache beweisen die im Volksbrauchtum wurzelnden Gesänge, die Liebe zu den volkstümlichen Instrumenten, wie Gitarre, Zither und ähnliche, die vielen Ortskapellen,
Das österreichische Volksbildungswesen, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts seinen Ausgang nahm, um eine neue geistige und sittliche Grundlage im christlichen Sinn zu schaffen, hat heute, wo die abendländische Kultur bis in die tiefsten Grundfesten erschüttert ist, eine noch weit höhere Bedeutung erlangt. In seiner Hand liegt es, die geistig-seelischen Kräfte des Volkes zu stärken. Die Entwertung alles Menschlichen ist ein furchtbares Erbe der jüngstvergangenen Tage, aber wir wissen auch, daß noch Gutes als Keim in jedem schlummert. Wecker des Sittlichen im menschlichen Gemüt zu sein,
Der Worte wurden viel gewechselt, von berufener, vielleicht noch mehr von unberufener Seite, ehe zur Tat geschritten werden konnte. Als die Öffentlichkeit erfuhr, daß man die sechsundzwanzigjährige Tradition der Festspiele durchbrechen wolle und die Oper eines jungen österreichischen Komponisten zur Welturaufführung gelangen würde, erhob sich ein Sturm der Entrüstung bei jenen, denen alles Neue mißfällt, die glauben, daß damit die Überlieferung entweiht werde, denn nur die Musik von Gluck bis Richard Strauß ist ihrer Ansicht nach „festspielwürdig“; die andere Seite nahm die
Die Jugend, die während des Krieges in den entscheidenden Jahren der Entwicklung stand, kannte keinen unbeschwerten Frohsinn, keine Feste; in einer Welt, die von Krieg, Todesqual,' Jammer und Haß beherrscht wurde, empfingen die jungen Menschen ihre Eindrücke. Ihnen wieder Freude zu geben, ihnen zu zeigen, wie sie selber ihre Feste feiern können, ist eine wichtige Forderung, deren Erfüllung allen am Herzen liegen muß, die an der geistigen Aufrichtung der neuen Generation teilhaben.Nach dem ersten Weltkrieg erstand aus dem Elend eine Jugend, die mit ihrem eminenten Spieltrieb an der
Am Schluß einer Rezension über „Robert der Teufel“ von Meyerbeer schreibt Franz Grillparzer: „Ich kenne keine Rücksicht auf Personen. Die Gunst der einzelnen und das Ganze ist mir gleichgültig, so wie das Wohl oder Übelwollen der ganzen Welt, wenn es sich um das Gute und Rechte handelt.“ In diesen Worten liegt der ethische Wert der Kritik und die moralische Einstellung des Kritikers zu seiner verantwortungsvollen Aufgabe.Die „Kunstbetrachtung“, die das Propagandaministerium diktierte;- konnte nicht als Ersatz für Theaterkritik angesehen werden. Auf allen Gebieten des Lebens
Kaum waren die Schrecknisse des Krieges überwunden, ging das Salzburger Festspielkomitee schon daran, Vorbereitungen für die neuen Festspiele zu treffen. Dank der Unterstützung von seiten der amerikanischen Militärregierung konnten alle Maßnahmen getroffen werden, die die Abhaltung der Festspiele drei Monate nach der Waffenruhe ermöglichten. Gewiß war alles noch improvisiert, es fehlten die großen Dirigenten, Musiker, Sänger und Schauspieler, aber es zeugte von dem Lebenswillen der Österreicher, daß sie trotz der bitteren Leidensjahre sofort nach der Befreiung ans Werk gingen.Die
In der letzten Zeit wurde sehr viel über den Neuaufbau der Theater in den österreichischen Bundesländern geschrieben. Berufene und weniger Berufene, Fachleute und Nichtfachleute sind mit Vorschlägen in die Öffentlichkeit getreten, ohne dem Ziel näherzukommen. Keiner konnte die Frage befriedigend beantworten: Wie wird es möglich sein, die Theater wieder auf eine künstlerische Höhe zu bringen, die der Tradition und dem Werte der österreichischen Kultur würdig ist.Für den Fachmann und Liebhaber scheint diese Frage müßig. Und doch ist ihre Beantwortung wichtig, denn immer wieder