Wiens Votivkirche steht wahrscheinlich im Buch der Weltrekorde. Die Barbara-Kerze aus dem Jahr 1030 ist nämlich vier Meter hoch, 264 Kilogramm schwer und besteht aus 1.660 Fäden. Sie brennt rund 100 Jahre.Die Votivkirche ist nur einer der Prachtbauten, die Wiens größte Straße zu einer der schönsten der Welt macht: der Ring.1858 beginnt die Schleifung der Bastei, um Platz zu machen für den 4.400 Meter langen und etwa 60 Meter breiten Ring. Wien entgeht dabei nur knapp dem Schicksal New Yorks: Als die Bauentscheidung fällt, taucht die Idee auf, ein slawisches, ungarisches, italienisches
Am Anfang waren es noch ungelenke, rechteckige Steinklötze, manchmal durch Witterungseinflüsse zu Türmen verfremdet. Sie sollten die Welt in ihrer Gesamtheit darstellen und waren in Anlehnung an die Dolde der sich zur Sonne öffnenden Papyruspflanze konstruiert. Später wendet sich die Form der Grabbauwerke von pflanzlichen Vorbildern ab. Der 150 Meter hohe, geometrisch klare Bau der Cheopspyramide signalisiert schließlich den Höhepunkt architektonischen Schaffens eines Volkes: Die Cheopspyramide, um 2500 vor Christus fertiggestellt, brachte den Ägyptern im Altertum den Ruhm ein, eines
Lange war es still um den ehemaligen 03-Moderator Thomas Klock. Seit Montag läßt er wieder Österreichs Medienlandschaft aufhorchen. Der Hörfunk-Profi reitet nun auf einer anderen Welle als der des ORF. Er zeichnet als Programmchef und Moderator für einen neuen Privatsender in Österreich verantwortlich: die „Antenne Austria“.Privatsender, die vom Ausland nach Österreich hereinstrahlen, sind an sich keine Neuigkeit. Der ORF besitzt längst kein Monopol mehr. Neu an „Antenne Austria“ ist, daß sie als Privatsender erstmals und vorläufig vier Stunden täglich Wien,
Kalt und klar ist die Luft im Aufnahmestudio. Der Tontechniker im Funkhaus wirft einen letzten kritischen Kontrollblick auf blinkende und flimmernde Lichterketten, Anzeigesäulen und verknäuelt pulsierende Linien Dann klebt er einen Meter Gelbfilm an das Ende eines unscheinbar-grauroten Tonbands. Einer der Programmhöhepunkte des Hörfunks für Ostern ist sendefertig: „ Jch bin nicht Bischof für mich* - Bischof sein heißt Bruder sein. Erwin Kräutler.“Peter Wesely von der Hauptabteilung Religion im Hörfunk dachte sofort an Ostern, als er im Dezember letzten Jahres den brasilianischen
Wer in letzter Zeit viel in Zeitungen und Zeitschriften geblättert hat, dem wird der Name Heinz Gutbrunner bereits ein Begriff sein. Nämlich aus Entgegnungen. Und als klagende Partei um sein Recht als Fotourheber. Gutbrunner holte zum juristischen Rundumschlag gegen „Fotoräuber“ (FURCHE 22 und 23/ 1988) aus.Als freier Mitarbeiter etwa belieferte er über lange Zeit die Tageszeitung „Kurier“ in Linz mit Fotos. Oft wurden die Bilder jedoch per Funk in die Stammredaktion nach Wien geschickt undman vergaß dabei, den Namen des Fotografen oder dessen Kontonummer zu vermerken.Schließlich
Kultursommer in Österreich - Steigerung der Besucherzahlen, Subventionssummen, Nächti-gungsziffern. Eine Allianz der Kultur- und Fremdenverkehrsverantwortlichen?
Den leidenschaftlichen Briefmarkensammlern ist es sicher schon aufgefallen: eine Briefmarke der österreichischen Post ist derzeit nicht erhältlich. Der Grund dafür? Sie ist Zankapfel im Streit um verletzte Urheberrechte eines Fotografen.Die Marke im Wert von 4,50 Schilling zeigt das Innere einer Kirche, und der grafische Gestalter des Post-Wertzeichens verwendete als Vorlage dafür ein Foto. Der Fotograf wurde nicht gefragt und konnte die grafische Umsetzung seines Fotos plötzlich auf Briefen und Ansichtskarten erblicken.Obwohl der Rechtsstreit noch nicht ausgefochten ist, hat die Post
Geplant waren Bestseller. Das große Geschäft machten vorerst die Anwälte, die Verlage hingegen Verluste. Die Jagd auf „Fotoräuber“ hat nun landesweit eingesetzt.
Mit Triumphgeheul und einem -riesigen Korb voller Süßigkeiten endet für den Kleinen die Ostereiersuche im Garten.Leider beschenken viele Eltern ihre Kinder nicht nur mit Ostereiern, Stoffhasen und Nougatdelikatessen, sondern auch die lebenden Häschen sind sehr gefragt. Eine Mitarbeiterin des Wiener Tierschutzhauses meint dazu: „Man kann nicht sagen, daß nach Ostern mehr Tiere weggelegt werden; nach den Feiertagen werden vielleicht zehn Hasen bei uns abgegeben.“ Manche Leute wollen allerdings zu Ostern Tiere aus dem Tierschutzhaus verschenken. „Wir raten dann, einen Gutschein über
Besonders hervorzuheben ist hierbei die TV-Serie „Österreich I“ von Hugo Portisch und Sepp Riff, mit der es gelungen ist, das Alltagsleben, die Politik und die Widersprüche der Ersten Republik darzustellen und zu erhellen. Vor allem faszinieren immer wieder die spektakulären Filmaufnahmen und die journalistische Sorgfalt, mit der auch kleine Details recherchiert wurden.Die TV-Sendung „Orientierung“ zeigte in „Kirche im Widerstand 1938 -1945“ auf, daß die Haltung Kardinal Innitzers keineswegs typisch für alle Christen war. Besonders beachtlich ist hierbei die TV-Serie
Zahlreiche Teilnehmer aus ganz Europa folgten letzten Freitag in Wien einer Einladung des ORF und des Verbandes Industrieller Buchbinder Österreichs zur medienpolitischen Enquete „Fernsehen und Buch - Buch im Fernsehen“. ORF-Informationsintendant Johannes Kunz erklärte: „Es kann als erwiesen gelten, daß die Printmedien nach den derzeit vorliegenden Untersuchungsergebnissen keineswegs in eine Randposition unter den Medien zu geraten drohen.“Es diskutierten unter anderen Unterrichtsministerin Hilde Hawlicek, Regisseur Axel Corti und Medienexperte Peter Diem darüber, ob das Fernsehen
Anfang Mai startet der ORF mit Lokal-Nachrichten auf FS 2. Rund eine halbe Milliarde Schilling wird es kosten, in jedem Bundesland ein anderes 15-Minuten-Programm zu senden.
Angefangen hat alles damit, daß ein Mensch die Krankheit nicht einfach hinnehmen wollte. Bis zum Herbst 1985 wußte Erwin Senoner, Zahnarzt in Zell am See, nicht wirklich, was Krebs bedeutet. Dann wurde bei seinem Kind die „Geißel des 20. Jahrhunderts“ diagnostiziert.Jährlich trifft es rund 180 Kinder. Und nur zwei von drei haben eine Uberlebenschance. Immerhin bereits ein Fortschritt, weil vor fünfzehn Jahren noch zwei von drei sterben mußten. Diese Erfolge sind auf intensive Forschungstätigkeit gegen den Kinderkrebs zurückzuführen.Erwin Senoner hatte beschlossen, alles zu
Das österreichische Schicksal hat nun auch den Film ereilt: im Inland werden heimische Zelluloid-Streifen nach wie vor eher ignoriert und als nicht konkurrenzfähig abgetan, während sie im Ausland recht oft mit Preisen bedacht werden.Um dem inländischen Film auf die Sprünge zu helfen, wurde 1981 der österreichische Filmförderungsfonds (ÖFF) gegründet, der im Zeitraum von 1981 bis 1987 aus 301 Projekten achtunddreißig auswählte und in der Herstellung durch Darlehen und Zuschüsse förderte. Beim ÖFF handelt es sich um einen unabhängigen Fonds, der jährlich vom Bund
Das Gesichtchen erscheint einmal verzerrt und nach innen gebogen, dann wieder mit kleinen weißen Kristallen geschmückt. Kleine Hände versuchen das Geheimnis der gewölbten Christbaumkugel zu ergründen. Das Splittern des Weihnachtswunders vor einem der Stände am Christkindlmarkt löst Verwirrung und Tränen bei einem vierjährigen Mädchen aus. Schnell tröstet ein riesiger Bausch rosafarbener Zuckerwatte über die zerbrochene Illusion hinweg.Wie viele Christbaumkugeln jährlich neugierigen Händen, ungezogenen Hauskatzen oder den natürlichen Verfallserscheinungen vertrocknender
Das Publikum gerät in Euphorie, wenn Rambo ein Vietnam-Dorf nach dem anderen in eine Napalm-Flammenhölle verwandelt, und die Maschinengewehrsalven auf die bösen Schlitzaugen rufen gruselige Schauer beim Zuseher hervor.Rund 400.000 Besitzern von Videorekordern in Österreich ist Gewalt, Brutalität und Pornographie nicht nur durch Kino und—in gemilderter Form—durchs Fernsehen zugänglich geworden. Anlaßlieh einer kürzlich abgehaltenen Enquete zum Thema „Video und Jugendschutz“ im Wiener Kosmos-Kino befaßten sich auf Einladung Gertrude Fröhlich-Sand-ners Experten und Auditorium
Österreich war schon immer ein Land, in dem die Kultur etwas Wichtiges war. Das gilt auch heute noch laut Infratest für 60.000 bis 120.000 Radiohörer. 1986 wurden täglich 5,4 Prozent der Bewohner des Landes von „Österreich 1“ erreicht: absolut gesehen eine Minderheit, verglichen mit dem Ausland mit einer durchschnittlichen Hörerquote von zwei Prozent für ähnliche Sender jedoch ein beachtlicher Erfolg.Trotzdem scheint das der Hörfunkintendanz zu wenig zu sein. Im neuen Radioschema, das mit 30. November in Kraft tritt, finden sich die meisten und tiefgreifendsten Veränderungen bei
Pferdewetten, noch zur Jahrhundertwende als elitäres Vergnügen finanzkräftiger Adeliger oder Großindustrieller verschrien, haben sich mittlerweile zu einer Art Volkssport breitester Gesellschaftskreise entwickelt. Heute findet man auf den drei österreichischen Rennplätzen der Krieau, Freudenau und Baden kaum noch ehemalige Grafen oder Barone, dafür umso mehr Pensionisten, die um zehn Schilling „ihren Glücksschein“ erstehen.Pferdewetten — und die dazugehörigen Buchmachereien — unterliegen dabei schon lange der staatlichen Kontrolle. Überdies, so schreibt ein Gesetz aus dem
1938 wird auch medial zu bewältigen sein: Vor 50 Jahren marschierte Hitler in Österreich ein. Auch am Küniglberg arbeitet man an der Vergangenheitsbewältigung.
Wetterfrosch Quacksi hat ausgedient. In Zukunft wird ein hochmoderner Rechner der ORF-Wetter-Redaktion Auskunft über Regen oder Sonnenschein geben. Das ist eine der TV-Neuerungen beim ORF, die Informationsintendant Johannes Kunz am letzten Montag in Wien bekanntgab.Zum veränderten Fernsehprogrammschema zählen die Erweiterung der Sendezeit um 890 Stunden pro Jahr und eine Akzentuierung auf Information, Bildung und Kultur. „Wir wollen in einer Zeit des .Informationsinfarkts' einen Schritt weitergehen und Zusammenhänge aufzeigen, erklären”, meint Johannes Kunz zum neuen Weg des ORF.Ab
Sonja S. (*) hat Glück gehabt. Sie liegt mit Rippenbrüchen und Blutergüssen im Spital. SiÄ kann wenigstens beweisen, daß sie sich gegen die Vergewaltigung gewehrt hat.Heiß umstritten sind der”zeit die Paragraphen 201 bis 204 des Strafgesetzbuches, die sich mit Notzucht und Nötigung zum Beischlaf beziehungsweise zu anderen sexuellen Handlungen befassen. SPÖ-Justizsprecher Josef Rieder und Staatssekretärin Johanna Dohnal stießen durch ihren Gesetzesentwurf zur Novellierung der oben genannten Strafbestimmungen, der im Herbst ins ' Parlament kommt, bei Justizminister Egmont Foregger
Eine Konferenz per Telefon, neue Teilnehmer melden sich mit Klopfen an, unliebsame Anrufer werden abgewimmelt. Der neue heiße Draht hat einiges zu bieten.
Wer A sagt, der muß auch ,Alpha“ sagen. ,Alpha“ -„Frauen für die Zukunft“ betitelt sich ein von Bundesrätin Maria Rauch-Kallat und Stadträtin Maria Hampel-Fuchs ins Leben gerufener Verein, in dessen Mittelpunkt die politische Betätigung von Frauen steht. „Sehr wenige Frauen sind politisch aktiv“ , erklärt Maria Rauch-Kallat, „man muß ihnen bewußtmachen, daß zum Beispiel das Schreiben eines Leserbriefes politisches Handeln ist.“Geboren wurde die Idee zum Klub, in dem ebenso Männer willkommen sind, bereits vor einem Jahr, und die Finanzierung der Räume in der
Kroatischer Schulunterricht ist im Burgenland noch lange keine Selbstverständlichkeit. Rechtsstreitigkeiten drängen eine Volksgruppe ins Bildungs- Abseits.
Monica Wanjiru, 53, gehört dank staatlicher Unterstützung zu den wenigen, die es geschafft haben: sie wohnt in ihrem eigenen, kleinen Haus in Kenia. Jahrzehntelang war sie wie rund 72 Millionen Menschen im städtischen Bereich Afrikas eine Obdachlose und lebte mit ihren acht Kindern zumeist in Pappkartons.Durch die zunehmende Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte, den dort herrschenden Mangel an Arbeitsplätzen für Hilfsarbeiter und die hohen Woh-nungspreise bilden sich rund um die Ballungszentren in den Entwicklungsländern ständig größere Slums. Hunger, Seuchengefahr und hohe
Wollten Sie schon immer wissen, was eine Telebox ist oder wie die Compact-Disc und der Bildschirmtext funktionieren? Dann sind Sie mit dem Lesen des Heyne Reports „Medien von Morgen“ bestens beraten. Der Autor Peter Lanzendorf beleuchtet nämlich vor allem die wirtschaftlichen und technischen Perspektiven der Neuen Medien und bietet einen interessanten Uberblick über den aktuellen Forschungsstand.Der am Einband versprochenen Hintergrundinformation über die gesellschaftlichen Auswirkungen wird allerdings nur wenig Platz eingeräumt, und auf die von Experten erwartete Verarmung des
Gehören auch Sie zu den gequälten Hausfrauen, die monatlich über Babywäsche, Rasierschaum, Partei und Vaterland befragt werden? Oder hat letzte Woche in Ihrem Betrieb ein falscher Finanzprüfer Einsicht in Ihre Bücher verlangt? Für Sie, für zahlenhörige Mathematiker, computergläubige Techniker und nervengeschädigte Interviewer ist Marc Cimarosas Werk „Die Meinungsmacher“ geschrieben.Cimarosa beschreibt die betrügerischen Methoden, mit deren Hilfe bizarre Statistiken über Meinung, Gewohnheit und Kauf verfertigt werden, mit bitterbösem, sozialkritischem Humor. Eine Handvoll
Der Weg zur Gleichberechtigung von Mann und Frau ist mit viel Kleinarbeit gepflastert. Dennoch wurden in den siebziger Jahren deutliche Verbesserungen erzielt.
„Rascher, unkomplizierter und möglichst vollständiger Zugang zu den Informationen für jeden wissenschaftlich Interessierten”, so lautet die Zielsetzung der Informationspolitik des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.Seit 1970 wurden zirka 55.000 Quadratmeter Bibliotheksflächen geschaffen, ebenso wie neue Fachbibliotheken an der Universität Wien.Erstmals gibt es einen zentralen Nachweis der an wissenschaftlichen Bibliotheken vorhandenen Zeitschriften und Serien. Bis jetzt wurden über 50 Prozent, das sind 46.000 Titel, erfaßt.Der gesamte Katalog der Nationalbibliothek,
„... und die Lebenden werden die Toten beneiden.” Ein Zitat von alttestamentarischer Härte, aber dem Ereignis angepaßt.Vor vierzig Jahren detonierte die erste Atombombe im Kriegseinsatz, und Hiroshima und Nagasaki sind noch heute nicht mehr jene Städte, die sie einmal waren.Dieser Gedenktag ist auch für den ORF Anlaß zu einem Programmschwerpunkt. Das Zentrum: Der schon mit einer Aura des Grauens umgebene englische Spielfüm „Tag Null” (8. August, FS 2).An Hand des Schicksals zweier englischer Familien sind die Auswirkungen eines nuklearen Weltkrieges dargestellt. Bis dreizehn
Sommerzeit, Urlaubszeit. Die Tatsache, daß trotzdem in Wien viele Menschen mit dem Auto unterwegs sind, scheint dem Magistrat völlig entgangen zu sein, denn wie jeden Sommer, ist Wien wieder eine einzige Baugrube.Jene Autofahrer, die sich freuen, die einspurige Fahrbahn der Gürtelbrücke in halbstündiger Rekordzeit überwunden zu haben, kapitulieren spätestens vor der Kreuzung Gürtel-Alserstra-ße, wo sich die Fahrziuge von vier Spuren auf eine drängen, oder vor der Sperre des Außenrings. Freudig gibt man nach einer dreiviertel Stunde Kohlenmonoxydge-nuß endlich wieder Gas, um hundert
Laut der Statistik der Vereinten Nationen über die Zahl der Nationalparks auf der ganzen Welt hat Österreich einen Nationalpark. Hierbei handelt es sich um einen Druckfehler.