„Mein Herz hatte sich schon gefürchtet, ehe ich es wußte”, sagt die namenlose Heldin in Marlen Haushofers Roman „Die Wand”, den ich nicht zögere, als den besten nach 1945 entstandenen österreichischen Roman in der Erblinde Stifter zu bezeichnen. Er ist eine Dichtung über die Bewährung des Menschen in seiner größten Isolation. Daß der zurückgezogen lebenden Erforscherin, ja Visionärin geheimnisvoller Seelenräume gerade im Jahre des Erscheinens der „Wand” der Arthur-Schnitzler-Preis zuerkannt wurde, hat alle jene Leser, die um die Bedeutung Marlen Haushofers wissen, 1963