Der Name Emanuel Reichenberger ist ebenso hunderttausenden Österreichern wie Sudetemicutsdien bekannt. In den Zeiten der alten Monarchie schon in der Organisation der deutschen Katholiken Böhm ns tätig. Schöpfer des Kath. Volksbundes seiner Heimat, stand Reichenberger in enger Gesinnungsgemeinschaft und persönlicher Verbindung mit den Führern gleichgerichteter Bestrebungen in Wien und den Aipenländern. In der späteren Interbellum-Zcit, die für die Sudetendeutschen von größter Schicksalsschwere werden sollte, war er es, der den Mut fand, seinen Volksgenossen Beruf und Pflicht innerhalb der neugediaffenen staatlichen Verhältnisse und gegenüber dem eigenen Volkstum zu weisen, vor allem, als mit dem Auftreten des Nationalsozialismus die große Versuchung an die Deutschen Böhmens herantrat. Emanuel Reichenberger wurde zum Kämpfer, sich bewußt, daß er für sein Volk den Besitz der kostbaren Heimatscholle verteidige. Durch die Mißdeutungen, die Schmähungen, die Feindschaften, die ihn trafen, unerschüttert, zeitweise selbst unter einen engeren Freunden isoliert, wurde er zum Träger einer tragischen Rolle von historischer Bedeutung, so wie es in den Reihen des sudetemleutschen Sozialismus J a k s c h war. Beiden wurde das Los zuteil, daß ihre Warnungen in dem Tumult der politischen Machenschaften und Erregungen nicht mehr gehört werden und das Unglück seinen Lauf begann, das über das Sudetendeutschtum so unsägliches Leid und so unersetzbare Verluste gebracht hat. Wir erhalten von Pfarrer Emanuel Reichenberger nachstehenden Erlebnisbericht aus dem Exil, die erste ausführliche Kunde, die hiemit sicherlich zur Genugtuung vitler die große Öffentlichkeit erreicht. „Die Furche“