Es sind drei Begegnungen, die mich schließlich in die unmittelbare Nähe Pius’ XII. brachten. Sie haben in dieser Abfolge etwas Symbolisches, weil in ihnen nicht so sehr die menschliche Persönlichkeit heraustrat, sondern durch sie hindurch ein Symbol, das in dieser Persönlichkeit sich repräsentierte.
WESEN UND FORM DER DIALEKTIK. Von Robert Heiß. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln. 191 Seiten. Preis 12.80 DM.Auf dem Grund einer umfassenden Kenntnis der klassischen Dialektiker (von Hegel zu Marx, Nietzsche und Kierkegaard) unternimmt Heiß eine dankenswerte Aufgabe, die Phänomenologie der Formen der Dialektik überhaupt in ihrem Gegensatz zu einer linearen Logik darzustellen. Nietzsche und Kierkegaard sind ihm mit Recht die ausgeprägtesten Formen der Dialektik, Nietzsche, der die Dialektik vom Widerspruch her versteht, Kierkegaard, der sie im Paradoxon sichtet (Seite 66 ff.). Er sieht
AUFGABE UND GESTALTUNG DES PHILOSOPHIEUNTERRICHTS. Handrei- chung für den Philosophielehrer. Von Helmut S t o f f e r. Verlag Moritz Dicsterweg, Frankfurt. 262 Seiten. Preis 18 DM.Das Sammelwerk entspricht einem dringenden Bedürfnis der deutschen Höheren Schulen, seitdem diese, in Nachfolge zum Beispiel anderer Länder (vor allem Österreichs), einen Philosophieunterricht für das letzte Studienjahr eingeführt haben. Es ist dankenswert, daß die Verfasser der einzelnen Teile nicht nur die Methode eines solchen Unterrichts diskutieren, sondern auch in den Sachteilen dem Lehrer die
Das Jahr 1962 ist für die Christenheit ein Gipfelpunkt ihrer Entwicklung gewesen. Auf der einen Seite will sich die römisch-katholische Kirche in ihrer Ökumenizität darstellen: im Zweiten Vatikanischen Konzil als dem 21. der Ökumenischen Konzilien, seit dem Ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325. Auf der anderen Seite hat sich die Ökumene der außer-katholischen Kirchen von Genf (faith and Order) auf der Tagung von Neu-Delhi durch den Beitritt der russisch-orthodoxen Kirche so erweitert, daß von einer Mehrheit der außer-katholischen Kirchen in der Gesamt-Christenheit gesprochen werden
REVOLUTION UND KIRCHE. Studien zur Frühgeschichte der christlichen Demokratie. Von Hans Maier. Verlag Rombach, Freiburg im Breisgau 1959. Preis 17.80 DM.Maier ist es meisterhaft gelungen, nicht nur die ja immer umschlagende Geschichte einer „christlichen Demokratie" herauszustellen, sondern in ihrem Exempel grad auch den Stil der Stellungnahme der Kirche überhaupt herauszuarbeiten. „Christliche Demokratie“ war das Anfangsziel der Französischen Revolution (wie Maier überzeugend nachweist), schlug aber jäh in einen kirchenfeindlichen Laizismus um. Diesem kirchenfeindlichen Laizismus
PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE. Von Hans-Eduard Hengstenberg. W.-Kohlhammer-Verlag, Stuttgart. XIV und 396 Seiten. Preis 24 DM.Der Autor ist bekannt vor allem durch seine Schriften zu einer kritischen Soziologie, die nicht so sehr Systematik als Problematik sind. Für diese Schriften ist die vorliegende Anthropologie so etwas wie die explizite Grundlage. Sie bekennt sich zwar zu Max Scheler, aber ohne dessen farbige Konkretheit zu teilen. Entsprechend zu einer „Problematik“ bewegt sich für ihn der Mensch zwischen einem „der Sachlichkeit fähigen Wesen“ (S. 9 ff.) und einem „zur
DIE KATHOLISCHE GLAUBENSWELT. Herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft von Theologen. Band II: Moraltheologie. XXIV und 1080 Seiten. Preis 3 53.60 S. Band III: Die Heilsökonomie. XIX und 784 Seiten. Preis 312.90 S. Herder, Freiburg 1960.In der „Furche“ vom 3. März 1960 haben wir den ersten Band dieser dominikanisch-französischen Enzyklopädie gebührend besprochen als ein Werk, das gerade für Laien einen tiefen Einblick ins Katholische öffnet, wie es den innerdeutschen Schwarmgeistern in „gesunder Lehre“ gegenübersteht, wie es die pau- linischen Pastoralbriefe in ähnlicher
DAS WELTBILD DER PARAPSYCHOLOGY. Von Peter R i n g g e r. Walter- Verlag, Olten. 233 Seiten. Preis 14.80 sfr.Die weithin umstrittene Parapsychologic (obwohl eine Autoritdt wie Driesch ihr sich beigesellte) konnte bisher als experimentale Psychologic gelten, die am weitesten vom in sich selbst isolierten Menschen Descartes sich entfernte. um den Menschen in seinen ausdrficklich kosmi- schen Bezugen zu sichten. Die Sieht auf Telekinetik usw. konnte dann fiir dieses betont Kosmische als scharfe Akzentuie- rung gelten. Das Buch” Ringgers aber macht nun deutlich, daB sich hinter einer schein- bar
Es ist ein seltsames Zusammentreffen, daB die letzte, zusammenfassende Schrift des Modernismus jetzt, im gleichen Jahr wie die „Begegnung der Christen" und Lackmanns „Credo ecclesiam catholicam", herauskommt, und zwar herausgegeben von jenem Friedrich Heiler, der mit seiner ..evangelischen Katholizitat" seinerzeit die Una sancta faktisch eingeleitet hatte, herausgegeben wird zusammen mit einem unge- nannt bleiben wollenden romisch-katholi- schen Theologen, heute, funfzig Jahre nach dem Tod ihres Verfassers Tyrrell:DAS CHRISTENTUM AM SCHEIDE- WEG. Von George Tyrrell. Ernst-
Durch die gluckliche Kunst des Her ausgebers ist mit diesem Buch aus eine ..grofieren Anzahl von Aufsatzen", die dii Badische Landesbibliothek im Nachlal Schneiders aufbewahrte, ein Werk ent standen, in dem die „Welt Reinholi Schneiders" vor uns steht — die Wei zwar eines heimatlos Wandernden, durcl Portugal und Spanien, durch Italien un den Norden, durch Brandenburg un rhiiringen, und doch auch durch dii Heimat Baden. Das Eigentliche diese Buches aber ist, daB er gerade au Deutschlands Herzlandern, die die jet-zig, russifizierte Ostzone bilden, die grofit Tradition hierarchischer Ordnung
ORIGENES: DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES. Übersetzt und eingefühtt von Rolf Gögler. Benziger-Verlag, Einsiedeln 1959. 406 Seiten. Preis S 97.70.Origenes ist der bestimmende Theologe der christlichen Antike und zugleich der Ursprung aller Spiritualismen. Als bestimmender Theologe (bis heute) ist er der Klassiker einer wahren biblischen Theologie, wie sie auf der objektiven „analogia fidei“ aufruht, das heißt nicht nur auf dem steten Zueinander zwischen Altem und Neuem Testament (im Verhältnis zwischen „Typus“ und „Erfüllung", „Schattenwurf“ und „Leib-Wirk- iichkeit“),
Kein Schlagwort ist heute, in evangelischen wie katholischen Kreisen, so aktuell, wie: „Liquidierung von Reformation und Gegenreformation.” War durch die Reformation der katholischen Kirche die unbeirrte Wahrung der Tradition in den Jahrhunderten bis heute als besondere Aufgabe zugefallen, während die Reformation der fruchtbare Schoß der gesamten Neuzeit wurde, so zeigt die heutige Stunde fast eine Vertauschung dieser Rollen. Der Protestantismus strebt, teils bewußt und teils unbewußt, zur katholischen Tradition zurück. Während katholische Kreise bestrebt sind, nicht nur ein
DIE HÖHLE. Roman. Von Tito Colliander. Verlag Josef Knecht, Carolusdruckerei, Frankfurt am Main. 247 Seiten. Preis 80.25 S.Der dreifache finnische Staatspreisträger legt hier einen Roman vor, der von der Kraft einfachen Stils Zeugnis ablegt. Das Thema allerdings, eine sehr komplizierte Geschichte einer zerrütteten Ehe. psycho- logisierend aufgefaßt, entzog sich dieser Diktion und entläßt den Leser unzufrieden. Einige schöne Landschaftsschilderungen sind ein schwacher Ersatz für die fehlende Homogenität des Buches.DER BARON AllF DEN BÄUMEN.Roman von Italo Calvino. S.-Fischer- Verlag,
DAS SCHICKSAL DER METAPHYSIK. Von Thomas zu Heidegger. Von Gustav Sie wer th. Johannes-Verlag, Einsiedeln 1959. XXI und 519 Seiten. Preis 36 sfr. - NATUR UND MYSTERIUM. Schöpfungs-kosmologische Prolegomena heute. Von Hans Andre. Johannes-Verlag, Einsiedeln 1959. 257 SeitenSiewerth und Andre sind nicht nur dadurch verbunden, daß Siewerth im Buch Andres einen Beitrag schreibt, sondern vor allem durch ihre gemeinsame Front gegen den „kritischen Realismus“, den einst Külpe von der Psychologie aus grundlegte und Becher und Wenzl von Biologie und Naturwissenschaft überhaupt. Sowohl gegen
GRUNDFRAGEN CHRISTLICHER ERWACHSENENBILDUNG. Herausgeber: Dr. Wilhelm Gerlich, im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Bildungswerke Österreichs. Carinthia-Verlag, Klagenfurt 1959. 66 Seiten.Diese Broschüre enthält die Ergebnisse einer Studientagung, „Neubesinnung der christlichen Erwachsenenbildung“, die 1959 in Wien stattgefunden hat. Kardinal-Erzbischof Dr. König gibt der Publikation den Wunsch mit auf den Weg, sie möge eine „angeregte und fruchtbare Diskussion um die Grundfragen menschlicher und christlicher Bildung“ einleiten. Einleitend deutet der Salzburger
In großen Linien werden in diesem Buch die ungeheuren Wandlungen skizziert, die sich in der modernen Physik und damit im heutigen Weltbild vollzogen haben. Hauptpunkte dieser Entwicklung sind unter anderem Einsteins Relativitätstheorie, der Einsturz des Kausalitätsbegriffes der klassischen Physik, der Indeterminismus in der Welt des Mikrophysischen, Plancks universale Konstante h und die Unschärferelationen Heisenbergs. Angesichts dieser Umwälzungen könnte man vielleicht zu der Auffassung gelangen, daß jetzt jedes Philosophieren den festen Boden und seinen ganzen Sinn verloren habe.
C. W. F. HEGEL: SÄMTLICHE WERKE. Herausgegeben von Hermann G1 o c k n e r. 1. Band: Aufsätze und andere Schriften aus der Jenenser Zeit. XXV und 547 Seiten. Preis 24.60 DM. — 4. Band: Wissenschaft der Logik. Erster Teil: Die objektive Logik. 721 Seiten. Preis 31.70 DM. Frommans Verlag, Stuttgart.Erster und vierter Band der Jubiläumsausgabe bezeichnen Anfang und Ende Hegels (da er nach Vollendung der Objektiven Logik starb). Wie es kein Zufall ist, daß seine Dissertation „De orbitis Planetarum“ unmittelbar in den objektiven Weltraum stößt, so ist es ebenso kein Zufall, daß sein
Rosenstock gibt mit dieser Soziologie das eigentliche System seines Geschichtsbildes „Die europäischen Revolutionen und der Charakter der Nationen“ (1931), seiner Kirchenkritik („Die alte Kirche“) und seiner Aufrufe zu einem pneumatischen Christentum („Der Atem des Geistes“, 1951 und „Heilkraft und Wahrheit“, 1952). Zufolge dieser Zusammenhänge gerät seine Soziologie zu einer romantischen des „Zurück zu den Müttern“ (I, 6) und einer zugleich pneumatisch-charismatischen der „Woge des Geistes“, die „immer Gewalt behalten muß“, zu einer M Leidenschaft“
DAS KOMMEN SEINES REICHES (Von den letzten Dingen) Von A. W i n k 1 h o f e r. Verlag Josef Knecht Carolusdruckerei, Frankfurt am Main 1959. 346 Seiten.Dieses Buch greift an den Seinsgrund eines jeden Menschen. Obwohl schon fast immerwährend an die Meditation der letzten Dinge gewohnt, habe ich das „Kommen Seines Reiches“ mit fast atemberaubender Spannung verfolgt. Hier wird den „ewigen Wahrheiten“ eine neue Sicht abgewonnen, wodurch sie aktueller denn je erscheinen. Ob wir den Tod überstehen? Was dann? Gericht, Himmel. Hölle, Fegfeuer? — Der Tod ist kein einseitig biologisches
Tyrolla-Verlag, Innsbruck 1959. 497 SeitenDas Besondere des verdienstvollen Werkes Schedls ist, daß es zwei Desideraten zugleich entspricht. Es ist einmal, als wissenschaftliche Leistung, die längst vermißte Synthesis alttestamentlicher Forschung. Es ist aber dann so geschrieben, daß es ein Hausbuch christlicher Familie werden kann (das um so dringlicher ist, als in Klerus- und Laienkreisen die Kenntnis des Alten Testaments immer mehr abgenommen hat, ja dies unter einem wachsenden, fast ketzerischen Vorurteil, daß den Christen eigentlich nur das Evangelium anginge). Schedl versteht es,
Mif Hermann Sauer, der vor kurzdm nach einem langwierigen Leiden heimgenommen ward, verlor die evangelische Christenheit denjenigen ihrer Theologen, der gegenüber der überragenden Gestalt Karl Barths einen ganz eigenen Weg ging. Es ist der Weg der evangelischen Michaelsbruderschaft, die, verwandt zur Berneuchener Bewegung, das Mysterium einer sakramentalen Kirche in den Mittelpunkt stellt. Die Schrift „Credo ecclesiam’ (Kassel 1955) zusammen mit Hermann Sauers Antwort in unserem gemeinsamen „Gespräch zwischen den Kirchen' (Nürnberg 1956) ist gleichsam ihr dogmatischer Abrifj.
O Heiliger Geift, Du bift öie Freiheit Oes Willens Oes Vaters, Du bift öie Freiheit Oer Liebe Oes Vaters unö Oes Sohnes, Du bift öas freie Wehen, öas freie Flammen öiefes Willens unö öiefer Liebe. Heiliger Geift, Du bift öie Fülle in Gott. Aber Du bift öie Fülle, öie im Äugenblich fich fchenht, im Äugenblich emp fangen fein roill, Du bift öie Fülle, öie fich tcr= trauenö gibt In unfer Vertrauen. Du bift öie Fülle, öie uns gegeben Ml, öaß roir Tie roeiter geben ohne Geiz, ohne Habfucht, ohne ßefiG, ohne Behalte.Du roillft hierin uns fchenhen Deine eigene Freiheit, zu
Reinhold Schneider ist der Initiator einer wahren „Historie im Symbol“ gegenüber alter „Historie materialer Tatsachen“ und „pragmatischer Historie“ der real-politischen Zusammenhänge und neuerer „feuilletonistischer Historie einer Materialschlacht“. So gut wie alle europäischen Staats- und Volksgebilde hat er in der erstaunlichen Reihe seiner Geschichtswerke und Dichtungen in ihr zentrales Symbol zurückgeführt und so von der letzten Tiefe her gedeutet: das Portugal des Camoes und das Spanien Philipps II. und des Escorial (in seinem Reisetagebuch „Portugal“ und in