Der neue Roman von Joseph Zoderer.Die letzte Reise eines Mannes, getrieben von stechendem Kopfschmerz, der seinen Aufenthalt in Sizilien zur Reise in die Vergangenheit werden lässt. Beklemmend ab dem ersten Satz, aber getragen von Joseph Zoderers typischer, den Leser sofort in ihren Bann ziehenden Erzählkunst. So präsentiert sich "Der Schmerz der Gewöhnung", der neue Roman des in Meran geborenen, in Terenten lebenden Autors.Jul ist ein deutschsprachiger Südtiroler mit einer halb italienischen Frau, Mara, deren faschistischer Vater einst Südtirol italianisieren sollte. Er fährt nach
Die neuen Erzählungen von Susanna Tamaro spielen nicht auf der Sonnenseite des Lebens.Was ist die Liebe?" grübelt Rosa. "Gibt es sie auch wirklich? Und in welcher Form manifestiert sie sich?" Rosa ist die Hauptfigur der ersten von drei Erzählungen im jüngsten Buch der italienischen Autorin Susanna Tamaro. "Wacht jemand über uns, oder sind wir allein?" fragt Rosa den fremden Hund. "Antworte mir!" So lautet auch der Titel des Buches.Susanna Tamaro, die Großnichte von Italo Svevo, verdankt ihren Weltruhm vor allem dem Buch "Geh, wohin dein Herz dich trägt". Die drei neuen Geschichten sind
Gaétan Soucy schrieb einen erschreckenden, schockierenden, großartigen Roman.In die absurde, fantastische und ungeheure Welt zweier verwaister, verwahrloster Kinder und in ein Universum der Wortgewalt entführt Gaétan Soucy in seinem dritten Roman. Der Text ist eine Gratwanderung jenseits aller Normen, die Kindheit mit ihrer naiven Klarheit und ganzen Grausamkeit liefert eine erschreckende Perspektive der Welt: "Wir haben das Universum in die Hand nehmen müssen, mein Bruder und ich, denn eines Tages kurz vor dem Morgengrauen hat Papa ohne jegliche Vorwarnung sein Leben ausgehaucht."
Erst die Greuel, dann der Friedensschluss: Der neue Roman des Nobelpreisanwärters Yasar Kemal.Mit der Ankunft des aus dem Krieg kommenden Soldaten Musa auf einer paradiesischen Mittelmeerinsel, der Ameiseninsel, beginnt Yasar Kemals gleichnamiger Roman. Der türkische Autor, der außerhalb seiner Heimat mit dem Roman "Mehmet, mein Falke" bekannt wurde, zeichnet in diesem Buch ein Bild voll krasser Widersprüche. Er beschreibt die Kriege und Greueltaten der Zeit kurz vor und nach der Machtübernahme Kemal Atatürks in der Türkei der zwanziger Jahre vor der Kulisse einer wunderschönen,
Nach 40 Jahren arbeitete die Algerierin "Durst" völlig um.Assia Djebar, 1936 in Algerien geboren, gilt als bedeutendste Schriftstellerin des Maghreb. Sie ist die einzige Autorin ihrer Generation, die sowohl vor als auch nach der Unabhängigkeit ihres Landes eine eindrucksvolle Leistung erbrachte. Ihre Themen haben immer mit den Problemen im Übergang von der kolonialen zur postkolonialen Gesellschaft zu tun, und die Rolle der Sprache, die Frage nach Authentizität, die Definition einer Nationalliteratur sowie die Rolle der Frau in einem patriachalischen System spielen bei ihr eine wichtige
Alles, was in einer Ehe passieren kann, passiert den Hutchinsons.Ein Jahr im Leben der Familie Hutchinson beschreibt Valerie Wilson Wesley, die Erschafferin der schwarzen Detektivin Tamara Hayle, in ihrem neuen Roman "Es wird alles anders bleiben". Es wird alles anders bleiben und nicht werden! Wie sollte es auch, wo die Geschichte doch an einem Freitag, dem 13., beginnt. Mitten in einer heißen Nacht, nachdem sie sich zugegebenermaßen wie üblich auf die Nerven gegangen sind, sucht Hutch seine Sachen zusammen und erklärt: "Ich muss einfach weg, Eva". Die einzige Begründung, die er nach
Die Erzählungen des argentinischen Autors, dessen Wandel zum
Kommunisten an manche seiner Geschichten erinnert, liegen zum
erstenmal vollständig und chronologisch vor.
Mit ihrem Beitritt zum "Klimabündnis zum Schutz der Erdatmosphäre" hat sich die Stadt Wien verpflichtet, ihre Kohlendioxid-Emission bis zum Jahr 2010 (bezogen auf 1987) um 50 Prozent zu senken, auch im Verkehr. Einen Beitrag dazu soll, neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Bewußtseinsbildung, die Parkraumbewirtschaftung leisten - durch Verkehrsvermeidung und -verlagerung.1993 wurde sie im ersten Bezirk eingeführt. Seither dürfen Autos dort zwischen neun und 19 Uhr nur mehr mit Parkschein maximal eineinhalb Stunden parken. Für Betriebe und deren Angestellte gab es
Ousmane Sembene ist einer der meistgelesenen Autoren des frankophonen Schwarzafrika und gilt als einer der erfolgreichsten afrikanischen Filmemacher. Nun liegen seine Romane „Xala” und „Guel-waar” auch in deutscher Ubersetzung vor - „Guelwaar” entstand zuerst als Film, „Xala” als Roman.Sembenes literarisches und filmisches Werk wurzelt im Bedürfnis, den in Europa vorgefundenen Bildern von Afrika die eigenen entgegenzustellen. Den Film sieht der gebürtige Senegalese allerdings eher als Mittel, mehr Menschen in Afrika zu erreichen. Einerseits leben dort sehr viele Analphabeten,
Mit dem Bildband „Symbole des Buddhismus - Der tibeti-. sehe Weg” führen Claude B. Levenson und Laziz Hamani (Fotos) mit prägnant formulierten Kapiteln anhand eines reichen Ahbildungsma-terials, das vor allem die Symbole des tibetischen Buddhismus darstellt, in dessen spirituelle Welt ein.Levenson meint, der Lamaismus, Tibets Spielart des Buddhismus, stelle das Ergebnis einer glücklichen Hochzeit der Lehren der frühen Etappen des Buddhismus dar: „Jedes Symbol, über das meditiert, das entziffert und assimiliert wurde, ist ein Schlüssel zu einem in immerwährender Entwicklung
Spät, aber doch erschien nun in deutscher Übersetzung V. S. Nai-pauls Auseinandersetzung mit dem Land seiner Großeltern, dem Land seiner Sehnsucht. Er war bis dahin nie Inder unter Indern gewesen, immer Inder in einem Rassengemisch, immer einer, der aus der Menge hervorstach - in London ebenso wie in Trinidad, wo er auf die Welt gekommen und aufgewachsen war. Indien war immer das „mystische Land meiner Kindheit” gewesen, aber als er dort zum ersten Mal ankam, erlebte er einen Kulturschock: „Ich hatte kein Gesicht mehr. Ich hätte spurlos in dieser indischen Masse untergehen
Wie immer man über solchen Ethnotourismus denkt: Eindrücke ihres Aufenthaltes bei den als wild und kriegerisch bekannten Yanomami Indianern hielt Cathleen Naundorf in ihrem Fotoband „Die Yanomami - Söhne und Töchter des Mondes” fest. Der Stamm dieser Regenwaldindianer zählt heute noch etwa 20.000 Köpfe - eines der letzten „primitiven” Völker, beheimatet im oberen Teil des Amazonasbeckens Brasiliens und im Südzipfel Venezuelas. Die deutsche Reise- und Modefotografin berichtet in ihrem Buch von der Lebensweise, den Einflüssen der Weißen, von den Mythen und der Geisterwelt der
Spätestens seit seiner Wiederentdeckung in den Siebzigern ist Edward S. Curtis als einer der großen Indianerfotografen bekannt. Sein Image ist in der amerikanischen Gesellschaft jedoch immer das eines stereotypen, stilisierenden Romantikers geblieben. Mit dem Buch „Die Indianer, meine Freunde” wollen die Herausgeber Gerald Hausman und Bob Kapoun mit diesem Image aufräumen. Es enthält 90 bisher unveröffentlichte und 150 nur einmal in Curtis' Werk „The North American Indian” abgebildete Fotos.Das Buch soll aber auch ein Versuch sein, durch die Veröffentlichung von für unseren
Abbas Maroufi erzählt in seinem Roman „Symphonie der Toten” die Geschichte von Aidin und Urhan, zwei Brüdern wie Kain und Abel, und deren Familie, die der Konflikt zwischen Fundamentalismus und Weltoffenheit ins Unglück stürzt.Urhan erfährt die volle Zuwendung des strengen Vaters, da sein älterer Bruder, durch sein mangelndes Interesse an der Arbeit in der Trocken-früchtehandlung des Familienoberhauptes, dessen Gunst, die ihm als Erstgeborenem traditionsgemäß zustünde, verspielt hat. Aidins Begeisterung für die vom Vater verpönte Weltliteratur und Poesie bringen diesen zweimal
Bevor Bruce Chatwin sich einen N amen als einer der großen Rei -seschriftsteller und Geschichtenerzähler unserer Zeit machte und die Aufmerksamkeit der Ethnologen erregte, verdiente der stets und zwanghaft Reisende in einer Vielzahl von Rerufen seinen Lebensunterhalt. Er war Kunstexperte und Archäologe, Reporterund Rezensent. „DerTraum des Ruhelosen" ist ein Sammelband von Kurzgeschichten, Reiseskizzen, Reportagen und Rezensionen, die nach zentralen Themen und Fragen im Leben und Schaffen Chatwins gegliedert sind. Auch seine engagierte Auseinandersetzung mit Konrad Lorenz - die
Essen macht Spaß. In der Vorfreude macht auch Kochen Spaß und als Anregung natürlich das Schmökern in Kochbüchern. Die Auswahl ist groß: Rodenständige und exotische, auf Fisch, Nudeln, Pilze, Länder, Kontinente spezialisierte, mit Glossarien versehene und mit fachkundlichen Informationen ausgestattete Bücher in allen Größen und Dicken, durch die Bank appetitanregend bebildert.Ein Kochbuch der besonderen Art mit künstlerischem Touch, weil von ihm selbst illustriert, ist James Rizzi's „Mein New York Kochbuch - What's Cooking” mit Rezepten von Peter Bührer. Rizzis Illustrationen
Wie eine Busfahrt” beschreibt Tierno Monenembo das Leben im Exil Abidjan, „Schlaglöcher, Schicksalsschläge, Albernheiten und Geschwätz, Schleuderpartien entlang der Lagune, alle Augenblicke Kurven und nach jeder bewältigten Teilstrecke die Gefahr, umzukippen”. „Zahltag in Abidjan” ist der erste ins Deutsche übersetzte Roman des Guineers, der als einer der führenden Vertreter der jungen afrikanischen Literatur gilt. Er schildert das Iben einer Gruppe von guineischen Studenten in Abidjan, die sich um den Studentenführer Elgass gebildet hat. Alle sind damit beschäftigt, in der
Das Wissen des Menschen über die Delphine ist wesentlich älter, als man glauben würde. Schon vor über 2.300 Jahren berichtete der griechische Philosoph und Wissenschaftler Aristoteles, daß Delphine Warmblüter sind, Luft atmen und ihre Jungen säugen. Heute verfügen wir zwar über wesentlich mehr Information über die Meeressäuger, die Delphinforschung in der freien Natur steckt aber, so der Zoologe und Delphinforscher Mark Carwardine, immer noch in den Kinderschuhen. In seinem Ruch „Delphine - Riologie, Verbreitung, Reobachtung in freier Wildbahn“ faßt er den Stand des Wissens
Crazy Horse, der Held der Oglala-Indianer, ließ sich leider nie fotografieren oder malen. Immerhin aber hat ihn Arnos Bad Heart Bull, ein Lakota, gezeichnet, wie er in der Schlacht von Little Big Horn auf einem weißen Pferd die fliehenden Truppen General Custers verfolgt. Das Bild ist eine von den hunderten exzellent gedruckten Abbildungen des dicken Bandes „500Nations",den man mit gutem Gewissen als Enzyklopädie der nordamerikanischen In-dianervölker bezeichnen darf. Alvin M. Josephy, dem Historiker, Autor vieler Bücher und ausgewiesenen In-dianerfachmann, gelang damit ein neues
Irrfahrten eines törichten Zeitgenossen”: Das liebenswerte Ruch von Ernest Roberts nennt sich zwar Roman, ist aber wohl eher eine Autobiographie voll Witz und Selbstironie. Der charmante, leichtfüßige Held „Percy” strebteine große Schauspielerkarriere an, die jäh unterbrochen wird, als er in Stettin in dem Nazistück „Schlageter” reüssiert und der NSDAP beitreten will. Sein Vater schickt ihm ein Brandtelegramm: „Dringende Aussprache mit Dir erforderlich - stop - erwarte Dich morgen Abend München Hotel Deutscher Kaiser” und eröffnet ihm, daß er, Percy, Halbjude ist. Ein
Traditionelles afrikanisches Wissen wollten Chenjerai Hove und Ili-ja Trojanov in ihrem Buch „Hüter der Sonne" weitergeben. Sie legten 8.000 Kilometer in Zimbabwe zurück, um mit Altesten des Landes über deren naturnahe Weisheit und über Moral, Zeit,'Eigentum und Arbeit zu sprechen.Chenjerai Hove, der als bedeutendster Dichter Zimbabwes gilt - sein Boman „Knochen" erhielt den Noma Award, den wichtigsten afrikanischen Literaturpreis, und wurde in viele Sprachen übersetzt - und Ilija Troja-now, Autor, Herausgeber und Verleger, wollen mit diesem Bildband Afrikaner und Europäer
Eine Familiengeschichte mit politischem Hintergrund. Zwei Halbschwestern, Isabella und Margot, lieben denselben Mann. Alles hat Ende der dreißiger Jahre in-Rom, wo Isabella mit ihrer Familie lebte, begonnen: „Arturo war ein Freund von Papa. Auch Mama gefiel er sehr, aber letztendlich mochte sie sowieso immer die gleichen Dinge wie ihr Mann."Der Roman „Schokolade bei Hanselmann" von Rosetta Loy ist eine kunstvoll verschachtelte Geschichte. Die Autorin legt Spuren, auf denen der Laser erst nach und nach fündig wird, macht mit Bruchstücken neugierig, aus denen erst viel später
Mit beißender Ironie beschreibt Herbert Rosendorfer in seinem neuen Buch „Absterbende Gemütlichkeit" das Münchner Kleinbürgertum. Grimmige Hellsichtigkeit und eine Menge Situationskomik kennzeichnen die „Zwölf Geschichten aus der Mitte der Welt".Flüssig und dialogreich beleuchtet der Autor die Facetten des Milieus. Der Titel „Wie heißt Espresso auf Italienisch?" ist fast schon eine Geschichte für sich. „Oktoberfest", die erste Erzählung, ein gelungener und noch eher harmloser Einstieg ins Gemüt des Münchner Kleinbürgers, läßt herzhaft schmunzeln. Sie
Rasche und möglichst effiziente Maßnahmen zur Besserung sozialer Mißstände sind das Ziel der von Wolfgang Zinggl geleiteten Künstlergruppe „Wochenklausur". Es handelt sich um Kunst, die sich durch ihre Funktion definiert. Sie ist nicht gegenständlich und kann auch nicht an Ereignissen gemessen werden, sondern am Prozeß einer kleinen, aber konkreten Veränderung der Lebensbedingungen einer Gruppe, die Probleme hat, ihre Bedürfnisse hörbar zu artikulieren.„Wochenklausur" ist ein Projekt, das bewußt kulturelle Einrichtungen als Werkzeuge einsetzt. So wurden seit 1993 in
Was man sich von einer Theateraufführung, die frischen Wind in der Politik fordert, erwarten darf? Genau das, frischen Wind, im Theater. In der von Adolf Dresen umgeschriebenen und im Burgtheater inszenierten Offenbach-Operette „Orpheus in der Unterwelt” schlafen zuerst die Götter, gleich darauf das Publikum. Dresen, der aus dem Theater in die Opernregie geflüchtet war und nun ins Theater zurückkehrt, galt nach seiner Flucht aus der DDR einst als Neuaufbereiter der Klassiker, ja, er wurde sogar als ge fährlicher Linker verleumdet - jetzt beglückt er das Theater mit einer von ihm
Warum kann man in den Kinos Ouagadougous keinen einzigen afrikanischen Film sehen, zumal es doch welche gibt? Die Antwort auf diese Frage war 1969 „Die Woche des afrikanischen Kinos in Ouagadougou”. In der Tat kam das Kino schon Ende des 19 Jahrhunderts, kurz nach seiner Erfindung, nach Afrika. Der erste von einem Schwarzen gedrehte afrikanische Film entstand erst 1953. Es dauerte weitere zehn Jahre bis es Ousmane Sembene gelang, mit seinem Film „Borrom Sarret” und später mit „Taaw'-inter-nationale Bekanntheit zu erreichen.Der afrikanische Film hatte in seiner Geschichte stets, auch
Auf den Spuren der Gottheit der Megalith-Kultur des alten Europa wandelt Harald Braem in seinem Büch „Magische Biten und Kulte”. Der Autor, Verfasser von Sachbüchern und historischen Romanen, lädt den Leser zu einer verblüffenden Zeitreise in das matriarchalische Zeitalter der Kelten, Germanen und Slawen, ein. Jahrtausende vor dem klassischen Altertum existierte, so Braem, in Europa eine Hochkultur, die über Schriftzeichen verfügte und - lange vor den Ägyptern - Pyramiden und andere imposante Bauwerke, Steinkreise und unterirdische Tempel errichtete.In 21 Stationen führt Braem,
Seine Begeisterung für die Arktis führte Fred Bruemmer durch alle Nordregionen der Erde, die er in vielen Büchern beschrieb. „Mein Leben mit den Inuit" widmete er den Ureinwohnern dieser Regionen. Mehr als 30 Jahre lang verbrachte er jeweils Wochen und Monate bei ihnen. Während seiner Aufenthalte bei Walroßjägern auf Diomede Island, bei Fischern in Labrador oder Seehundjägern in Bathurst Inlet entstand seine Liebe zu den Inuit, die ohne Hilfsmittel wie Metall oder Holz und trotz widriger Lebensumstände eine lebensbejahende Kultur entwickelten. Seien es kulinarische Genüsse
Die Urwaldzivilisation der Mayas ist jedem ein Begriff, doch gilt sie bei uns als seit Jahrtausenden untergegangen. Zu zeigen, wieviel von ihr noch vorhanden ist, und die Situation der Maya-Nachfahren in Mexiko in einer schrittweisen Einführung in den Höhepunkt der Maya-Kultur vor 1200 Jahren zu erklären, hat sich Leo Linder in seinem Buch „Unter der Jaguarsonne” zum Ziel gesetzt.Die Zahl der heutigen Maya wird auf fünf bis sieben Millionen Menschen geschätzt, die in Mexiko, Belize, Guatemala und Honduras leben -am Rand der Gesellschaft und ohne Rechte, wie die meisten Indianer. So
Thomas Bernhard in Wien und das auf französisch! Meistens brüllend und sämtliche Einrichtungsstücke seiner Wohnung in allen Posen erklimmend, zeigt sich Serge Merlin in „Simplement com-plique” (Einfach kompliziert), einer Inszenierung von Jacques Rosner im Wiener Studio Moliere.Der 82jährige Schauspieler, ein von Thomas Bernhard für Bernhard Minetti entworfener, wie ich finde neurotischer und von Angst vor der Außenwelt geprägter Charakter, der seit Jahren seine Wohnung nicht ver-. lassen hat und im stillen mit den Menschen ins Gericht geht, wird bei Bos-ner zu einem exzentrischen
„Die köstliche Küche des Ayurveda" stellt uns Ernst Schrott, Arzt für Naturheilverfahren und Homöopathie, in seinem Ruch vor. Für Menschen, die sich gesund ernähren wollen - vegetarisch ohne Eier -, stellt es eine wertvolle Basis dar. Allerdings nur, wenn sie das nötige Geld haben. Die Zutaten sind oft nur in Bioläden und speziellen Gewürzhandlungen zu bekommen. Die Zubereitung der Speisen fordert in der Begel gründliche Vorbereitung und Zeit. Noch mehr davon braucht jeder, der Nahrungsmittel zur Heilung einsetzen will, da der Maharishi Ayur-Veda, die Neuformulierung der
Ein Makkaronibaum in der Sahara" heißt der Erlebnisbericht eines Schweizer Weltenbummlers, der seinen Versuch beschreibt, eine heruntergekommene Oase in Mali wiederzubeleben. Als Ernst Aebi 1988 auf dem Rücken eines Kamels in der Wüstenstadt Arouane eintraf, die einst eine blühende Handelsstation auf dem Weg dr Salzkarawanen gewesen war, bot sich ihm ein Bild der Kargheit und des Elends dar.Spontan beschloß er, zu helfen und seine persönlichen Vorstellungen, wie so einer Gemeinschaft in der Wüste wieder auf die Sprünge zu helfen sei, zu verwirklichen.Zunächst gegen den Willen der
Orang-Utans sind scheue Baumbewohner. Ihre Beobachtung ist äußerst schwierig, daher waren sie die letzten großen Menschenaffen, die erforscht wurden. „Meine Orang-Utans - Zwanzig Jahre unter den scheuen .Waldmenschen' im Dschungel Borneos" ist ein spannender Bericht von Birute M. F. Galdikas über die Erforschung der großen Primaten und ihr vor allem in den ersten Jahren aufreibendes und entbehrungsreiches Leben in einem primitiven kleinen Lager im Naturschutzgebiet Tanjung Puting in der Provinz Kalimantan auf Borneo. Viele Jahre nach ihrer Ankunft im Jahr 1971 wurde es als
Immer mehr Menschen begreifen, daß die ganze Menschheit ärmer wird, wenn Kulturen untergehen. Die Pai-Tavyterä, Mitglieder der riesigen Sprachfamilie der Guarani-In-dianer in Südamerika, wissen es offenbar schon länger. Ausspruch eines Päi: „Lange haben wir zu den göttlichen Wesen gebetet, damit wir weiter existieren können. Wenn wir nicht mehr auf der Erde leben, wer soll dann das Gleichgewicht zwischen der Erde und dem Himmel aufrecht erhalten? Die ganze Erde würde untergehen. Ihr habt in Austria, auf der anderen Seite der Erde, davon erfahren und Angst bekommen. Deshalb, und weil
Ein junger Kelte ist die Hauptperson von Sabina Troogers Roman „Thaors Lied”. Er schwimmt auf der Welle der Kelten-mystik mit, aber alle Guten sind am Ende entweder Christen oder tot. Thaor gehört einer alten keltischen Sippe an, die es sich zum Ziel gemacht hat, ihr Wissen von der Existenz eines Metalls, das stärker als Eisen ist, nicht in die falschen Hände fallen zu lassen.Seine Kindheit verbringt er in Sa-larum, einer Siedlung des zerfallenden römischen Reiches nahe dem heutigen Reichenhall. Er ist noch ein kleiner Junge, als seine Mutter Gun-uild sich mit ihm auf den Weg nach
Gisele Pineaus erster Roman für Erwachsene ist von phantasievoller, bildhafter Erzählkunst, gespickt mit jeder Menge afro-karibi-schem Witz. „Die lange Irrfahrt der Geister” erzählt in Momentaufnahmen die Geschichte einer Familie über mehrere Generationen hinweg.Da ist Leonce, der Schwarze, in Liebe entbrannt zur schönen Myrtha. „Jeden Tag ging Myrtha, einen Wassereimer auf dem Kopf, bigidam, bigidam, an ihm vorbei, ihre Hüften bewegten sich auf und nieder, schwangen in rotem Baumwollstoff. Und, in einem Graben versteckt, die Nase in den Gräsern, vor Leidenschaft dem Ersticken
Die Washo, ein kleines Indianervolk, lebten im Grenzgebiet zwischen Kalifornien und Nevada. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kamen sie erstmals mit den nach Westen vorrückenden .weißen Amerikanern in Berührung und in fünf Generationen wurde das Volk der Washo vernichtet. Ihnen widmete Thomas Sanchez seinen Roman „Rabbit Boss”.Der Autor hat kein geschichtliches Werk wie Dee Brown mit „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses” geschaffen. Fünf Generationen der Washo kommen zu Wort, die 120 Jahre amerikanischer Pioniergeschichte aus dem Blickwinkel des Indianers erfahrbar machen.
Nicht erst seit der Entdeckung des HI-Virus beschäftigen die J. 1 kleinsten Krankheitserreger die Menschheit. Aber in zunehmendem Maße tauchen neue unbekannte Viren auf, die anscheinend ein bisher unterschätztes Potential von Bedrohungen für die Menschheit darstellen. Eine Mutation des Grippevirus raffte nach dem Ersten Weltkrieg mehr Menschen dahin, als im Krieg ums Leben gekommen waren.Derzeit besonders stark im Gespräch: das Marburg- und das diesem nah verwandte Ebola-Virus, die Richard Preston Anlaß zu seinem Tatsachen-Thriller „Hot Zone” gaben.Der mysteriöse Erreger kommt aus
Sengende Hitze, Wasser und Kaffee kennzeichnen den Anfang von Loris Reise nach Mexiko -und auch das Ende. Dazwischen erzählt Josef Zoderer in seinem Roman „Das Schildkrötenfest” die packende Geschichte des „amour fou”, einer schicksalhaften Liebe, zwischen dem Helden und Nives, einer Frau, die er im Bus kennenlernt. Zu Beginn möchte Loris eigentlich seine Buhe, er setzt sich neben Nives und sie teilen „ein angenehmes Schweigen, oder ein stummes, sparsames Reden von Leuten, die ein unausgesprochenes Einverständnis verband”.Dieses eigenartige Gefühl der Vertrautheit bewegt Loris
Paul Watson, der mit Gewalt gegen Walfänger, Seehundmörder und Raubfischer, die mit verbotenen Mitteln das Meer zur Wüste machen, mit Gewalt vorgeht, war kürzlich in Wien.„Die letzten drei Jahrzehnte unseres Jahrhunderts sind zum Schauplatz des dramatischsten inneren Konflikts geworden, der je die Spezies Mensch gespalten hat. Es ist nicht der Kampf zwischen Kapitalismus und Kommunismus oder irgendwelchen anderen Ismen, auch nicht der zwischen Überfluß- und Armutsgesellschaften. Und es geht auch nicht um die Konfrontation zwischen Kriegstreibern und Kriegsgegnern. Es ist der Konflikt
Niv T uro, Beriwan und ihre Kinder, ^ eine kurdische Flüchtlingsfa-J. 1 milie in der Schweiz, stehen im Zentrum der Geschichte vom Schicksal der Kurden, eines Volkes, das durch direkten Terror und durch Zerstörung seiner Lebensweise durch die türkische Regierung vor dem Untergang zu stehen scheint. Der langsame, poetische Aufbau der Handlung, die vielen kurdischen Worte und die stilistischen Eigenheiten, mit denen die Autorin auf den Charakter der Kurden eingeht, läßt die Personen Gestalt und Sprache annehmen. Die Beschreibung der traditionellen Lebensweise, der Bräuche, der Speisen, vor
Einfach, kompakt, bar aller Ausschmückungen inszenierte Beya Wu-kovits-Kumbaraci „Combat de negre et de chiens” („Kampf des Negers und der Hunde”) von Bernard-Marie Koltes. Der verbitterte, mit Vorurteilen behaftete Cal (Bernard Bollet), ein junger französischer Ingenieur, hat auf einer Baustelle in Afrika einen schwarzen Arbeiter, der ihm den Gehorsam verweigerte, erschossen und die Leiche verschwinden lassen.Die stille Präsenz eines Afrikaners (Thierry Desroses), der angstvoll, aber bestimmt die Leiche seines Bruders einfordert, treibt die Handlung ihrem dem letalen Höhepunkt