Ein Dorf befindet sich im Wundertaumel. Hinter dem Haus des Bürgermeisters erstreckt sich über Nacht ein Tennisplatz auf einer schiefen Ebene, das Haus des Metzgers am Dorfplatz ziert plötzlich eine barocke Prunkfassade, fällt aber kurz darauf wieder in sich zusammen, der Knecht Jodok, der nie ein Musikinstrument gelernt hat, spielt wunderbar Geige, der Pfarrer schwebt dreißig Zentimeter über der Erde, die verschwundene Braut Maria taucht auf und wird urplötzlich in einen Hund verwandelt.Das ist alles mit dem Wal, dem Un-fisch, und Sophie Moor gekommen. Als Sophie, die Erbin des
Heimat ist, was uns* allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war.” Unter diesem Motto, vor Jahren von Ernst Bloch formuliert, versammelt die frühere Verlagsleiterin des NÖ. Pressehauses, Ingeborg Ornazeder, eine recht beachtliche Zeugenreihe in dem jüngst erschienenen Textband. Das Geleitwort der Herausgeberin, die Auswahl und die Anordnung der Textausschnitte, die teilweise schon recht bekanntsind, lassen ihr ganz persönliches Interesse an diesem Thema erkennen. Julian Schüttings Text „Frühe Beise” zur Urgroßmutter nach Scheibbs, eröffnet die Spurensuche, Härtlings