Wie in Österreich, glaubte man sich auch in Bayern lange Zeit vor den Zerstörungen des Krieges sicher, bis dann der letzte Kriegsabschnitt seit dem Sommer 1944 in lawinenartig ansteigendem Ausmaß die furchtbarsten und unersetzlichen Verluste an historisch wertvollen Kunstdenkmälern und musealem Kulturgut brachte. Wenngleidi in Bayern, Schwaben und Franken (neben den Rheingebieten die an Kunstbesitz reidisten Lander Deutschlands) entsprechend- diesem Reichtum viele bedeutende Kunstwerke von der Zerstörung verschont blieben, so ljegt dort gerade das Erlesenste an Architektur in Schutt und
Schon vor Monaten wurde in den westlichen Zonen Deutschlands mit der Räumung der Kunstdepots begonnen; es darf festgestellt werden, daß Deutschlands reicher musealer Kunstbesitz dank rechtzeitiger Bergung fast zur Gänze erhalten blieb und die jahrelange Verbannung gut überstanden hat. Die Rückführung und Freigabe durch die Besatzungsbehörden öffnet allmählich wieder Museumspforten, die der Krieg geschlossen. Wenn nun, in fast allen größeren Städten — nur Berlin bildet immer noch infolge seiner gewaltigen Bauschäden eine Ausnahme — die heimgekehrten Kunstwerke aus ihrem
„Gott hat mich mein ganzes Leben lang gequält.“ „Die Dämonen“Die Seele eines Volkes lebt in seinen großen unsterblichen Helden, Der Held des Russen ist der Heilige. In langen Jahrhunderten verlassen immer wieder russische Bauern ihre Höfe und dienen Gott als Pilger. Von Zar Alexander I; wird erzählt, daß auch er den Pilgerstab ergriff und naeh Sibirien wanderte. Tolstoi verläßt seine Familie und geht in die Einsamkeit. Einer der Größten unter den Märtyrern und Heiligen seines Landes schloß nach einem leidvollen Leben am 10. Februar 1881 die Augen: Fedor Michailowitsch
Von Emil Waldmann. Verlag Anton Schroll & Co. in Wien. 79 Seiten und 97 Bilder.In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts werden die Breschen geschlagen für die moderne Kunst; ihre bahnbrechenden Wegbereiter erwachsen “ dem europäischen Kulturkreis aus französischem Geist. Die gesamte neuere Malerei ist undenkbar ohne der entscheidenden Leistung Cecannes, wie die moderne Plastik ohne Auguste Rodin, dessen Werk als unausweichlicher Wegweiser inmitten einer stilauflösenden Periode steht und seither immer von neuem zu einer Auseinandersetzung zwingt. In dem vorliegenden Buch
Vor 475 Jahren, am 21. Mai 1471, wurde Albrecht Dürer in Nürnberg geboren. Sein Leben fällt in eine entscheidungsyolle Wende abendländischer Kunst- und Geistesgeschichte; die Begegnung von Gotik und Renaissance vollzieht , sich in seiner Person so sinnfällig wie bei keinem andern Meister der Zeit.Unter den zahlreichen kostbaren Kunstschätzen, die unsere Albertina verwahrt, befindet sich auch Dürers Kupferstich der „Melancholia“ von 1514. In seinem humanistisch-literarischen Bildgehalt und in seiner künstlerischen Komposition kündigt sidi jener neue Geist der Renaissance an, dem
Rainer Maria Rilke hat durch seine Übersetzungen aus fremden Literaturen viele ausländische Dichter in Deutschland und Österreich bekanntgemacht, doch früh schon wurde ihm seine liebevolle Mühe im Ausland vergolten und Werk und Forschung ließ man bei vielen Kulturnationen eine besondere Pflege angedeihen, die auch während des Krieges nicht unterbrochen wurde. Das erlesene künstlerische Erlebnis, die in Amerika vor einiger Zeit in einer wundervollen Ausgabe erschienene, bisher unveröffentlichte Rilke-Novelle „Ewald T r a g y“ kennenzulernen, danken wir Ewald Baiser, der diese
Unter den Tafeln, die unsere Gemäldegalerie von Pieter Bruegel besitzt, erwecken besonders die frühen Massenbilder (Die Kinderspiele, Der Streit des Karnevals mit den Fasten, Der Turmbau zu Babel) die Neugier des Betrachters. Die Malerei dieser Werke erscheint unerschöpflich und eine gewisse Doppelbodigkeit wird sichtbar. Wie jede echte Kunst existiert sie für verschiedene Schichten von Betrachtern, weil sie selbst mehrschichtig ist. Man kann sich mit einer ersten Lesung zufrieden geben, wie der naive Betrachter sie als Ausdruck des Humors genießt. Dem fleißigen Auge aber, das diese
Im 5. und 6. Jahrhundert hatte die Mosaikmalerei im Westen und im Osten, in R a v e n n a und in B y z a n z, geblüht. Im 7. Jahrhundert begann allmählich ein künstlerischer Abstieg, Komposition und Figurenstil werden vernachlässigt, das rein Ornamentale und Dekorative behält das Obergewicht. Durch Karl den Großen, der das Oktogon des Aachener Münsters mit Mosaiken schmücken läßt — die uns leider nur in Zeichnungen erhalten sind — kommt diese Kunst über die Alpen in die nördlichen Länder. Während aber in den Ländern diesseits der Alpen in der romanischen Epoche das Fresko
Als nach langem Kampf die staatliche Anerkennung das Christentum im frühen 4. Jahrhundert aus den dunklen Grüften der Katakomben in das helle Licht des Tages rief, sah es sich mit einem Schlage vor neue ungeheure künstlerische Aufgaben und Probleme gestellt. Noch unter Konstantin den Großen setzt ein fieberhafter Bauwille ein und in zahllosen Mausoleen, Baptisterien und Basiliken, die vor allem in den beiden Brennpunkten des Reiches, in Rom und B y z a n z neuerstehen, tritt das Christentum das Erbe der staatlichen repräsentativen Monumentalkunst der Spätantike an. In diesem gewaltigen