Für die Errichtung und Erweiterung der Gesprächsbasis innerhalb der Kirche plädiert der Wiener Tiefenpsychologe Erwin Ringel. Nicht nur die Herstellung der Gleichberechtigung, sondern auch die Beachtung der Not der Bischöfe ist für ihn ein Anliegen.
„Einsperren muß man das G'sindel", so reagieren viele, wenn sie von kriminellen Handlungen hören. Härteres Durchgreifen forderte der neue Wiener Bürgermeister von der Polizei. Reicht das?
Wir leben nicht in einer heilen Welt, wir sind alle im äußersten Ausmaß bedroht, die Situation ist, seien wir ehrlich, lebensgefährlich. Wir haben eine einzige Chance, die Dinge zu ändern, indem wir sie nämlich zuerst beim Namen nennen und uns nicht einem falschen Gefühl der Sicherheit und vagen Hoffnung hingeben. In der Diagnose liegt die Möglichkeit der Therapie, nur dasGewußte, das Zugegebene, die Wahrheit kann hilfreich sein.Von diesem Bedrohtsein ist meiner tiefsten Überzeugung nach auch die Kirche betroffen. Sie ist für uns alle die Quelle des Heils, aber in ihrem
Angst ist nicht gleich Angst, es gibt verschiedene „Ängste", meine Einteilung ist unvollständig und anfechtbar, aber dennoch will ich versuchen, in diesem knappen Rahmen die drei für unsere Zeit wichtigsten zu differenzieren.1. DIE „REALANGST" entsteht als Reaktion auf ein angsterregendes Geschehen. Was uns „berechtigt", Angst zu haben, dafür gibt es zahlreiche „objektive" Kriterien. Solche angsterregende Situationen lassen sich nicht vermeiden, sie sind lebensimmanent, wie es so schön heißt, und ihre Beantwortung mit Angst ist nicht nur lebensnotwendig,