Im Ablauf der Weihe, der Konsekration einer Kirche wird auch aus Asche oder Sand in zwei Streifen das Andreaskreuz auf den Boden gezeichnet, in das dann der Bischof mit seinem Stab das griechische und das lateinische Alphabet schreibt. — Manche Erklärer dieser geheimnisvollen Zeremonie denken hier an den Einfluß von Gepflogenheiten römischer Geometer in vorchristlicher Zeit, andere an Gebräuche der Götterpriester beim Bau eines neuen Heiligtums. Aber da der Ritus uns erst verhältnismäßig spät, im 9. Jahrhundert, in Gallien erstmals begegnet, wird der Zusammenhang mit der heidnischen
Im Zusammenhang mit der Nachricht von dem bevorstenenden Abbruch der alten Florianikirche in der Wiedner Hauptstraße appelliert die Redaktion der „Furche“ in der Nummer vom 17. Juli an mich, „bei der Lösung der Frage, welche Verwendung das Bauwerk in Zukunft finden soll, mitzuwirken“. Damit wird aber doch der Eindruck erweckt, daß wenigstens mit ein Grund für den Abbruch des Gotteshauses auch die Verlegenheit sei, wozu die alte Kirche dienen soll, nachdem die neue steht.Ich habe aber schon 1955 in einem Memorandum an die Gemeinderäte ausdrücklich erklärt, daß die Erzdiözese
Auf Grund des Dritten Rückstellungsgesetzes konnte seit 1947 auch jüdisches Vermögen, das während der deutschen Besetzung in Oesterreich im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Machtübernahme entzogen worden war,' zurückgefordert werden. Dennoch ist wohl kaum alles jüdische Vermögen wieder an seine ursprünglichen Eigentümer oder ihre rechtmäßigen und noch des näheren im Gesetz bestimmten Erben zurückgekehrt. Vielleicht sind sie alle schon ausgerottet oder weggestorben, vielleicht wurden auch die zwar immer wieder verlängerten aber doch einmal notwendigen Termine zur
Im Dom zu St. Stephan zelebrierte der Apostolische Nuntius in Wien, Erzbischof Dr. Giovanni Dellepiane, am Sonntag, den 21. November, anläßlich seines silbernen Bischofsjubiläums ein Pontifikalamt. Erzbischof- Koadjutor Dr. Jachy.m hielt in Anwesenheit des Bundespräsidenten Dr. Körner und des Kardinal-Erzbischofs Dr. Innitzer die Predigt. Er fand dabei für die Stellung eines Apostolischen Nuntius in Vergangenheit und Gegenwart ergreifende Worte, die über den Anlaß des Tages weit hinausreichen. Wir geben daher nachstehend die Ansprache des Erzbischof-Koadjutors, die einem historischen Akt gleichkommt, an dieser Stelle wieder. Die „Furche"
Ein sehr ernster Tatbestand hat seit geraumer Zeit zu nachdrücklichen Bemühungen des österreichischen Episkopats geführt, im Einvernehmen mit den staatlichen Stellen eine gerechte Ordnung anzubahnen.Gegenwärtig verlieren bekanntlich Witwen im Falle ihrer Wiederverehelichung den Anspruch auf ihre Witwenrente oder Pension mit der Begründung, diesen Bezügen käme nur der Charakter von Versorgung in Notfällen zu, ein Notfall sei aber nicht gegeben, wenn die Witwe sich verheiratet, da dadurch die Versorgungspflicht auf den neuen Ehegatten übergehe. In nicht wenigen Fällen ist aber gerade
Das Geheimnis der Heiligen Nacht, das Mysterium der Zeit- und Schicksalswende der Menschheit, ist einem erhabenen Heiligtum vergleichbar, etwa dem gewaltigen Tempel Salomons in seiner ganzen Herrlichkeit. Auch in seinen vielen Vorhöfen drängt sich das Volk aus aller Heften Ländern zum Feiern, und es ist insgesamt ein auserwähltes Volk samt seinen Freunden und Anhängern. Viele treiben freilich auch da in den prächtigen Hallen, in der Weite des heiligen Bezirkes nur ihre einträglichen Geschäfte, und wer fände wieder den Mut, sie ihnen mit der Geißel in der Hand zu verleiden? Viel