Die Geschichte unserer Heimat, besonders der vergangenen Jahrzehnte, hat uns gezeigt, daß Überlegungen und Beschlüsse, die jeweils bei einem Bundeskongreß des österreichischen Gewerkschaftsbundes gefaßt werden, dank der Zähigkeit und dem klugen und maßvollen Einsatz österreichischer Gewerkschaftsfunktionäre die Sozial- und Wirtschaftspolitik unseres Landes weitgehend beeinflußt haben.Bei meinen zahlreichen Betriebsbesuchen, die mir stets Gelegenheit gaben, mit der Arbeiterschaft und mit Vertretern der Gewerkschaft Fühlung aufzunehmen, ihre Probleme und ihre Sorgen kennenzulernen,
Erich Fromm hat in seinem Buch vom „Sein und Haben“ den Satz niedergeschrieben: „Zum erstenmal in der Geschichte hängt das physische Überleben der Menschheit von einer radikalen Veränderung des Herzens ab.“Der Club of Rome hat heuer im Sommer dasselbe mit anderen Worten ausgedrückt (Aurelio Peccei): „Der Mensch kann mit all seiner Wissenschaft, Macht, seinen Plänen, Strukturen und Werkzeugen sein Schicksal nicht ändern, ehe er sich nicht selbst ändert.“Am schlichtesten hat es der Moskauer Mathematiker und Bürgerrechtskämpfer Schafarewitsch formuliert: „Was wir brauchen,
Österreichs Kirche hat zwei Metropolen: Wien für das Donauland, Salzburg für das Älpen-land. Im Vergleich zur ehrwürdigen Tradition Salzburgs, die in das frühe Mittelalter zurückreicht, ist Wien immer noch eine junge Diözese, obwohl auch seine Geschichte sich nun zum halben Jahrtausend rundet. Diese Geschichte ist grundverschieden von der Entwicklung, die Salzburg seit den Tagen Ruperts und Virgils genommen hat. Die Größe der alten Bischofsstadt an der Salzach und ihrer geistlichen Fürsten lag ohne Zweifel auf kulturellem und künstlerischem Gebiet. Wien dagegen spielte als Residenz
In den letzten Wochen haben stich die Schlagzeilen der Presse wieder einmal stärker mit der Kirche unter verschiedenen Gesichtspunkten und in verschiedener Weise beschäftigt. Die Kirche kann sich daher über Mangel an Publizität nicht beklagen. Aber sie hat auch keinen Grund, diese Tatsache zu überschätzen, denn schließlich ist diie Kirche ja nicht dazu da und nicht dazu gestiftet worden, in aller Leute Mund zu sein. Ihre Aufgabe ist es auch nicht, zumindest nicht allein, eine zweitausendjährige Tradition zu hüten, eine Schatzkammer der Kultur oder ein Museum zu sein.D i e Aufgabe der
D er Wiener Katholikentag hat sich ein soziales Thema gestellt. Nicht deswegen vielleicht, weil heute das Wort sozial ein Modewort geworden ist, weil heute alles und jedermann sozial ist oder zumindest zu sein vorgibt und weil auch die Kirche hier nicht rückständig erscheinen möchte. Das soziale Thema des Katho-likentagesist einmal veranlaßt durch den Sozialhirtenbrief der österreichischen Bischöfe. Das soziale Thema ist anderseits deswegen vordringlich, weil wir uns klarwerden müssen, wie wir unser Verhalten als Katholiken und Staatsbürger zu den sozialen Erscheinungen und den
enn wir auch heuer am Heiligen Abend das Weihnachtsevangelium wieder aufschlagen, um die seit Kindheitstagen wohlvertrauten Worte zu hören: „In jenen Tagen erging vom Kaiser Augustus ein Befehl, das ganze Reich aufzuzeichnen“, sollten wir in einer besinnlichen Betrachtung noch das 2. Kapitel von Matthäus anfügen und in unseren Gedanken neben die Heilige Familie an der Krippe auch die Heilige Familie auf der Flucht stellen. Bei Matthäus lesen wir: „Herodes wird nämlich das Kind suchen, um es zu töten — da stand er (nämlich Josef) auf, nahm das Kind und seine Mutter noch in der