Die Konvergenzkritierien sind kein umfassendes wirtschaftspolitisches Credo, sondern der Katalog jener Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung der Stabilitätsgemeinschaft des Euro unerläßlich sind. Ohne nachhaltige Disziplin in der Finanzpolitik der Teilnehmerländer würde es bald zu schweren Störungen innerhalb der Gemeinschaft kommen, das Vertrauen in die Europawährung wäre innerhalb der Gemeinschaft erschüttert. Wenn das überaus wichtige Postulat der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht Bestandteil der Konvergenzkriterien ist, so deshalb, weil hier kein solcher Zusammenhang mit der
In ganz Europa ist ein allgemeiner Trend von der staatlichen zur beruflichen und privaten Altersvorsorge zu beobachten. Favorisiert wird das sogenannte „Drei-Säulen-Prinzip". Danach würde eine umlagenfinanzierte Pflichtversicherung lediglich den Grundbedarf der Pensionisten decken, der durch eine kollektive, obligatorische oder freiwillige Zusatzversicherung auf betrieblicher oder überbetrieblicher Ebene ergänzt wird. Schließlich bliebe es der privaten Initiative des einzelnen überlassen, ob er durch eine private Lebensversicherung für die Fortführung seines gewohnten
So gut wie alle westeuropäischen Industriestaaten haben durch Überalterung - hohe Lebenserwartung, geringe Geburtenrate -große Probleme mit der Finanzierung des staatlichen Altersvorsorgesystems. Zwar zeigen langfristige Prognosen, die bis ins Jahr 2040 reichen, daß die Überalterung in Europa uneinheitlich ist. Am stärksten sind die Schweiz und Deutschland, am wenigsten Großbritannien und Griechenland betroffen. Doch unabhängig von diesem graduellen Unterschied stellt die demographische Entwicklung ganz allgemein das Umlageverfahren, den sogenannten Generationsvertrag, in Frage. Ohne
Wohin mit dem Ersparten in Zeiten von Währungsturbulenzen? Seit Jahrzehnten gilt die Schweiz als sicherer Hafen für Fluchtgelder. Kapital aus politisch unsicheren Ländern findet hier vollkommene Aufnahme, auch die Möglichkeiten der Steuerhinterziehung werden gut und gerne genützt.Eine Veranlagung, die vor Verlusten bei einer Abwertung der eigenen Währung schützen soll, hat allerdings auch seine Schattenseite: Der Kurs des Schweizer Frankens ist nicht so sicher wie allgemein angenommen wird. Er ist sehr oft und auch heute - gemessen an der Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit der
Zwischen zwei seltener gespielten Werken: der Fuge in c-Moll nach einem Thema von Legrenzi und der Partita diverse sopra „Sei gegrüßet, Jesu gütig“ bot das Programm „Fünf Choralvorspiele aus dem Orgelbüchlein“ eine Kostbarkeit intimerer Art und einen der stärksten Eindrücke. Wie Heiller den verschiedenen, meist ihrem Text entsprechenden Ausdrucksnuancen der Choralzeilen gleichsam bildlich nachgeht, Farben mischt und sondert, ohne je sich selbst zu beleuchten — das beweist nicht nur den genialen Interpreten, dessen Ruf als Primus kaum noch bestritten werden dürfte, es beweist
Das Zurücknehmen einer großen Opemstimme auf den Kammerton des Liedes mit seinen kleinen, aber vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten, sowie die Berücksichtigung der Akustik eines relativ kleinen Saales ist eine der großen Künste, die uns Anna Reynolds an ihrem Liederabend bewundern ließ; eine von vielen weiteren, als da sind: Atemtechnik, Phrasierungsmöglichkeit, klar verständliche Textaussprache (in drei Sprachen) und vor allem Natürlichkeit der sparsamen Gestik und der Tongebung, die immer wieder überrascht und erstaunt in dem anspruchsvollem Programm. Elf Lieder von Gustav Mahler
Die Konzerthaussaison begann mit Mozart und Bruckner. Eugen Jo-chum, Bruckner-Kenner im persönlichsten Sinn und Dirigent im unpersönlichsten, machte die bekannteste Symphonie des Florianer Meisters, die Vierte (Romantische), zum Ereignis. Bekenntnismusik vom ersten bis zum letzten Ton, dennoch weithin weltverströmend, wölbten sich auch die Bogen zur unsichtbaren Domkuppel. Die kleinsten Motive wurden bedeutend in der großen Ordnung, und der symphonischen Riesenbau federte fast “vor lebendiger Durchpulstheit. Die Leistung des Orchesters der Wiener Symphoniker, insbesondere der
Wenn in einer gut ausgestatteten und geschickt verfaßten Broschüre der Landesregierung Vorarlbergs von 1969 die Unterflurtrasse als die beste Lösung hingestellt wird, so ist es doch ein offenes Geheimnis, daß von Planern schwerwiegende Gegenargumente vorgebracht werden. Aber auch die Bevölkerung von Bregenz scheint über den Kompromiß Seetrasse—Unterflurlösung mit der Bezeichnung A4-Trasse nicht glücklich zu sein. Da vor rund zehn Jahren eine Volksbefragung stattfand, bei der 92 Prozent der Bevölkerung gegen die Seetrasse stimmten, fühlt sich der Bürger von Bregenz durch die A 4,
Aus Anlaß seines 65jährigen Bestandes gab der Akademische Orchester-verein unter der Leitung von Wolf-gang Gabriel im Großen Musikvereinssaal ein Symphoniekonzert, das durch sein für ein Amateurorchester bedeutendes Niveau die Arbeit dieser Vereinigung legitimierte. Zwar kam man bei Bruckners „Vierter“ manchmal knapp über die Runden — die Grenze der Überforderung ist nicht leicht zu ziehen —, doch blieb das Violinkonzert von Robert Schumann — erste Aufführung in einem Wiener Konzertsaal, mit dem Solisten Eduard Melkus — eine imponierende . Leistung sowohl im Zusammenspiel
Im Mozartsaal boten Kurt Rapf (Orgel) und Jözsef Molnär (Horn) ein eigenartiges und interessantes Programm. Man hört die beiden Instrumente selten gemeinsam musizieren. Um so überraschender mutet an, daß bereits in der Mitte des' 18. Jahrhunderts solche Kompositionen existierten (Michel Corette, 1709 bis 1795) und auch heute noch entstehen (Etienne Isoz, geb. 1905). Zwischen diesen Zeiten allerdings entstand auch das Nocturno von Franz Strauss, des Vaters von Richard Strauss, ein technisch sauberes, aber konventionelles Werk, darin die Orgel spürbar das Klavier ersetzt. Solistisch, jeder
Seit etwas mehr als zwei Jahren beschäftigt das Bautenministerium eine respektable Zahl von Wissenschaftlern und Instituten mit der Frage, wie Österreichs Straßen am besten ausgebaut werden sollen, um den Anforderungen der Zukunft genügen zu können.Im früheren Kriegsministerium am Stubenring hatte man nämlich genug, sich ständig vorwerfen zu lassen, daß neue Strecken — kaum fertiggestellt — durch die Motorisierungswelle bereits wieder unzu-länglich geworden seien. So sagte man diesem Übelstand den Kampf an und schmiedete Generalstabspläne, wie aus diesem Teufelskreis
Die Volksoper nahm ihre Produktion von „Porgy and Bess“ aus dem Jahre 1965 wieder neu in den Spielplan auf. Im Personal gibt es einige Veränderungen, so Clyde Williams als Sporting Life, Carol Brice als die Wirtin Maria sowie einige kleinere Rollen. Die Einheit in Spiel und Wirkung des Ensembles ist dicht und brisant, die Oper selbst, als Gattung ein Unikum, übt ihre vom Inhalt und von der Musik zu gleichen Teilen kommende Spannung wie am ersten Tag. William War- field (Porgy) und Olive Moorefield (Bess) sind kaum ersetzbar in ihrer psychologischen, darstellerischen und gesanglichen
Innerhalb der schmalen Schicht baukünstlerisch interessierter Intellektueller Wiens gärt es derzeit mächtig: Je nach Temperament ist die Stimmung gereizt bis verärgert, allgemein aber zutiefst depressiv.
Mit einer Überraschung endete am 15. Oktober nach eineinhalbstündigen Beratungen die Sitzung des parlamentarischen Bau- tenausschusses: Einstimmig wurde das Wohnungsverbesserungsgesetz verabschiedet. Das ist eine echte kleine Sensation, denn selbst die eingeweihtesten Parlamentskiebitze hatten kaum mehr damit gerechnet, daß die Sozialisten in dieser Frage über den eigenen Schatten springen und gerade diesem Gesetz die Zustimmung geben könnten.
SÜDTIROLER VOLKSLIEDER. Gesammelt und herausgegeben von Alfred Quellmalz. Vier Bände. Bärenreiter-Verlag, Kassel. 1. Band: DM 84.—.In mehr als zwanzigjähriger Arbeit wurde hier mit wissenschaftlichen Methoden ein Werk erarbeitet, das auf mehr als 2500 Tonbandaufnahmen basiert aus einer Zeit, da man den Volksgesang in den noch un-erschlossenen Bergtälern Südtirols so gut wie unverfälscht vorfand, auf größtenteils mündlichen Uberlieferungen beruhend. Damit ist auch die Schwierigkeit angedeutet, die mit den damals noch schwerfälligen Aufnahmeapparaten, den vielen Varianten der Lieder
Die Uraufführung der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß am 3. Oktober 1883 in Berlin hatte keinen rauschenden Erfolg. Der nahm erst später von Wien aus seinen Anfang. Das Raimundtheater hat nun, natürlich in Neubearbeitungen (der schon älteren von E. W. Korngold im Musikalischen, mit damals neuen Texten von Hubert Marischka) auf dieses Werk zurückgegriffen. (Inszenierung Walter Kochner, musikalische Leitung August Peter Waldenmaier, Bühnenbild Ferry Windberger.) Die Handlung zerflattert in einer losen Folge von Szenen, die den Darstellern gute Abgänge schaffen,
Zum zweitenmal in dieser Saison leitete George Szell ein Konzert der Wiener Philharmoniker: diesmal Bruckners „Achte” (c-Moll), deren Wiedergabe er mit Elastizität, Spannkraft und optimaler Klangschönheit ausstattete. Nirgends störte da falsches, auftrumpfendes Pathos, barocke Theatralik, Forciertes. Klare Linienführungen, perfektes Ebenmaß der Formen und Proportionen bestachen. In Agogik und Dynamik feilte Szell jede Einzelheit aus, fügte Teil um Teil zu einem organischen Ganzen von höchster Präzision zusammen. Steigerungen wurden logisch entwickelt, mit harten Konturen band er
Mit einem Festkonzert und einem Dankgottesdienst beging der Wiener Männergesangverein die Feier seines 125jährigen Bestehens. Franz Schmidts Präludium und Fuge D-Dur, von Hans Haselböck auf der neuen Musikvereinsorgel gespielt, eröffnete das mit einer einzigen Ausnahme österreichischen Komponisten gewidmete Konzert, dessen instrumentaler Teil dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester anvertraut war. Nach einer eindrucksvollen Wiedergabe von Anton Bruckners „Helgoland” wies nach Ansprachen von Vertretern des Bürgermeisters und des Unterrichtsministers Bundespräsident Jonas
Den Zyklus „Meisterwerke des Jahrhunderts" der Konzerthausgesellschaft, gemeinsam mit dem österreichischen Rundfunk, eröffne- ten die Agramer Philharmoniker mit Milan Horvat am Pult. Als erste Programmnummer das Konzert für Bratsche und Orchester von Bäla Bärtok zu wählen, erscheint fast kühn, erwies sich aber als durchschlagender Erfolg sowohl des Orchesters als auch des Solisten Ron Golan, der im Mittelsatz wunderbar zarte Stimmung vermittelte, in dein Ecksätzen dagegen die eruptive Kraft in fast selbstverständlichem Impuls austönte. Die Ausgewogenheit mit dem Orchester stellte
Die Sache mit dem Buttervorrat wird allmählich unheimlich. Ende 1962 hatte er in den damaligen 15 Haupterzeugerländem rund 400.000 Tonnen erreicht, Ende 1967 hatte er bereits das Gewicht von ''"430.000 Tonnen und' seither wächst er noch rascher. Die 2700 bis 3000 Tonnen Butter, die in den österreichischen Kühlhäusern lagern, haben lächerliches Zwergausmaß im internationalen Maßstab. In der kleinen Schweiz bewegt sich der Buttervor- rat ständig bei 10.000 Tonnen, Dänemark meldet zur Zeit 17.000 Tonnen und erwartet bis zum Spätherbst ein Ansteigen auf 20.000 Tonnen. Auch das kleine
Die Leningrader Philharmoniker, die noch von ihren letzten Konzerten in Wien als hervorragender Klangkörper von erstaunlicher Präzision und Ausdruckskraft, von klanglicher Eleganz ohne artifiziellen Aufputz, in bester Erinnerung waren, spielten diesmal, wegen der Erkrankung ihres „Chefs“, Eugen Mrawinski, unter Arvid Jansons. Bei ihm spürt der Hörer entschieden mehr den Musikanten, die Liebe zur Lyrik, zum breiten Fortspinnen, nicht so sehr die eigenwillige, hart konturierte intellektuelle Leistung, die Mrawinskis Konzepte bestimmt. Das Konzert im Musikverein, in dem Tschaikowskys
Durch den einem Unfall des Sängers zufolge verhinderten Liederabend Dietrich Fischer-Dieskaus wurde man um ein künstlerisches Ereignis ärmer und um eines reicher. An jenem Abend sangen Christ a Ludwig und Walter Berry monologisch und dialogisch Lieder von Gustav Mahler, ihr Mitgestalter am Klavier war Leonard Bernstein. Im überfüllten großen Saal des Konzerthauses war Feststimmung wie vor einer Premiere, und eine Art Premiere war der Abend auch. Eine Folge von zwölf Mahler-Liedern, zum größeren Teil traurigen Inhalts, eine spröde, anspruchsvolle, dem Wiener Publikum durchaus nicht
In der Reihe Wir stellen zur Diskussion” führten Chor und Orchester des österreichischen Rundfunks unter Leitung von Bruno Maderna drei neue Werke auf. Den stärksten Eindruck hinterließen Günther Ka- howez’ „Plejaden II”, eine sym- phonisch-tachistische Malerei aus dem Jahre 1966, deren Organisationsform sich aus Anstieg und Abfall, aus orchestraler Verdichtung und Entspannung ergibt. Ein Blick in die Partitur bestätigt, daß Kahowez hier raffinierte Detailarbeit, kunstvolles Spiel mit Klangfarben und fragilen Strukturarabesken, geleistet hat. Die Coda enthält übrigens Teile
Als der Wiener Jeunesse-Chor vor ein paar Jahren Claudio Montever-dis „Vespro della Beata Vergine“ in sein Repertoire aufnahm und mit der herrlichen Sonata „Sancta Maria, ora pro nobis“, dem Hymnus „Ave maris Stella“ und dem imposanten „Magni-ficat“ zu einer grandiosen Einheit koppelte, tat er einen vorzüglichen Griff. Mittlerweile ist die Interpretation des schwierigen Werkes in Günther Theurings Händen sozusagen gewachsen; manche Partie kommt heute gegenüber früheren Aufführungen monumentaler, straffer heraus, andere pointiert er linear durchsichtiger, differenzierter
Mit einem interessanten Programm stellte sich der Philharmonische Chor Köln im Konzerthaus vor, begleitet vom Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester. Man hörte zunächst das effektvolle „Te Deum“ von Zoltdn Kodaly, das in großen Steigerungen die Klangfülle des Chores (und Orchesters) unter überzeugenden Beweis stellt, und nach der Pause Arthur Honeggers Jugendwerk „König David“, darin dieser Beweis in verschiedenen charakterisierenden Schattierungen wiederholt wurde. 200 Stimmen im Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren, gut und kontinuierlich geschult, sind ein
Franz Allers dirigierte das 4. Kon-Bert des Symiphonikerzyfclus, mit einem Programm moderner Musik: Igor Strawinskys „Petruschka“ und Carl Orffs „Carmina Burana“. Die unverwüstliche Frische von „Petruschka“ mit ihren eigenartigen, bis zum Lanner-Walzer gehenden Karikaturismen wird freilich ohne Szene nie ganz verständlich, doch zieht die ungeheure Verve jeden Hörer in ihren prickelnden Bann, zumal die Konzertfassung einen Höhepunkt musikalischer Turbulenz an den Schluß setzt. — Ganz anderer Art sind die „(Irmina Burana“. Die lateinischen, französischen und deutschen
Die kontinuierliche Arbeit und die gründlichen Proben, die den neubesetzten Werken zuteil werden, beginnen Früchte zu tragen: Es gab in der Staatsoper seit Beginn der neuen Spielzeit keinen Versager. Die „Lohengrin“-Aufführung am vergangenen Sonntag abend war ein Volltreffer. Unter Andrė Cluytens war er zu erwarten gewesen — aber der Dirigent allein tut’s freilich nicht, obwohl man in jeder Minute, die er mit dem Orchester allein musiziert, seine Liebe zu Wagner spürt und sich die Intensität seiner Führung auf den Zuschauer als Spannung und als das überträgt, was die Römer
Paul Angerer dirigierte im Arkadenhof des Wiener Rathauses ein Konzert der Wiener Symphoniker, das nicht nur wegen des schönen Wetters zu den besten dieses Sommers gezählt werden darf. Ein anspruchsvolles Programm zeigte den Dirigenten, dessen Anfänge wir in Wien erleben durften, an seinem Beruf gewachsen, in erfreulicher Sicherheit und Profilierung. Nach Cherubinis„Anacreon“-Ouvertüre hörten wir eine rhythmisch und tempomäßig ausgezeichnete Wiedergabe der 8. Symphonie von Beethoven, die offizielle „Musik für Streichorchester“ von Egon Wellesz, op. 91 als Uraufführung (wir
Das neunte Abonnementkonzert der Wiener Philharmoniker dirigierte Georg Szell. Schon die Wiedergabe der Symphonie in B-Dur, Nr. 102 von Joseph Haydn offenbarte einen fast intimen Einblick in alle technischen, kontra- punktischen, gemütvollen und humorigen Ingredienzen des Rohrauer Meisters, der mit zwei Hörnern und zwei Trompeten die Wirkung eines großen Orchesters zaubern konnte. Ein richtiger Triumph aber war die III. Symphonie von Anton Brücker. Hier kann man wohl von einem Durchbruch ins internationale Publikum sprechen, das sich den Riesenpartituren dieses echt österreichischen
Eine ungekürzte Aufführung der „Passionsmusik nach Matthäus" von j. S. Bach hörten wir unter Leitung von Karl Richter. Es spielten die Wiener Symphoniker, es sangen der Wiener Singverein und die Wiener Sängerknaben. Die Solisten waren Hermann Prey (Christus), Peter Schreier (Evangelist und Tenorarien), Teresa Stich-Randall (Sopran), Julia Hamari (Alt) und Ernst G. Schramm (Baß). An der Orgel wirkte Josef Nebois, am Positiv Kurt Rapf. Das Team der Instrumentalsolisten sei ohne Namensnennung mit einem „Hervorragend“ bedacht. Karl Richter leitete die Aufführung vom Cembalo aus, das
Das traditionelle alljährliche Kompositionskonzert von Raimund Weissensteiner, von den Wiener Symphonikern unter der Leitung Kurt Rapfs ausgeführt, begann mit einem neuen Variationenwerk, das im Vorjahr beendet wurde. Es ist, wie seine Vorläufer (die Variationen über die die Ostersequenz, das „Dies irae” und andere) für großes Orchester gesetzt und von diesen technisch und strukturell wenig unterschieden. Auch daß der Komponist gerade nach der ersten pythischen Ode von Pindar griff, die in einem Codex des Klosters San Salvadore bei Messina aufgezeichnet wurde (und deren
Als zweite Premiere der Winterspielzeit brachte die Wiener Kammeroper Florian Leopold Gaßmanns „La Contessina”, eine der bereits gewohnten Ausgrabungen aus der Goldkiste der Vergangenheit, die durch den Namen des Komponisten, der in Wien Hofkapellmeister war und in manchen Zügen als Vorläufer Mozarts gelten kann, auch lokales Interesse verdient. Gaßmann mischt mit Glück südliche Kantilene und nordischen Emst, aber auch Ele mente der Opera buffa und der Opera seria zu einem Stil der „Mitte”, weiß die Welt des Adels von der bürgerlichen musikalisch zu unterscheiden, und wenn
Fast genau an ihrem 50. Geburtstaig brachte das Raimund-Theater Emmerich Kälmäns Operette „Die Csärdäsfürstin” in einer Neubearbeitung heraus, die zwar ihre Gründe haben mochte, an die bis zum Skandal dichte und persönliche Atmosphäre des Originals jedoch nicht herankam. Die gut gebaute, ziemlich kompakte Handlung wurde zerfasert und zersplittert in lauter kleine Versatzstückszenen, die allerdings lohnende Auftritte und Abgänge schufen, aber doch wie die Kartons eines Kartenhauses auseinanderfielen. Die Musik freilich war nicht umzubringen, ihre wohlbekannten Nummern (und das
Josef Suk (Violine) und Jörg Demus (Klavier) gaben Im Mozart-Saal das erste Meistersolistenkonzert der Saison. Unpretentiös, das Äußerlich-Virtuose ganz der geistigen Interpretation unterordnend, ergänzten sich die beiden Künstler in idealer Welse, die auch ihr grundverschiedenes Temperament zur Einheit band. Der ruhige, klare Ton des Geigers und die schon in der Anschlagsverschiedenheit sich ausdrückende Lebhaftigkeit des Pianisten kamen dem Programm zugute, das die G-Dur-Sonate op. 78 von Brahms, die Sonata für Violine und Klavier von Leos Janäiek und die A-Dur-Sonata von Cesor
Als Rudolf Nurejew, nachdem er zu Beginn dieser Spielzeit das Ballett „Schwanensee“ einstudiert hatte, in dem er selbst den Prinzen Siegfried tanzte, Wien verlassen und seine Inszenierung sowie die Hauptpartien anderen übergeben mußte, sagte er: das sei ihm wie eine Kindesweglegung vorgekommen. Nun:das weggelegte Kind hat sich kräftig entwickelt und ist bei jedem Auftreten lebhaft bejubelt worden. Jetzt kam Nurejew mit einer neuen Partnerin: Svetlana Beriosowa. Die in Litauen geborene Russin ist die Primaballerina des London Royal Ballett: eine vollkommene Tänzerin in den besten
Die Neueinstudierung von Rossinis „Barbier von Sevilla“ in der Volksopcr stand nicht unbedingt im Zeichen der glücklichen Hand. Karl Dönch schuf zwar in Dr. Bartolo den (stilisierten) Typus des hypernervösen Menschen, der mehr Patient als Arzt ist; Adolf Dalla-pozza war kein Draufgänger, aber doch ein liebenswürdiger junger Mann, den jede Rosine ihrem Vormund vorgezogen hätte; diese Rosine, lsabel Garcisanz, in Erscheinung und Gehaben mehr auf Teenager als auf das Sevilla des 18. Jahrhunderts eingerichtet, spielte und sang ihre Rolle recht hübsch, ohne uns den Gedanken aus dem Kopf
Das 2. Konzert im Symphoniker-Zyklus, den die Gesellschaft der Musikfreunde veranstaltete, gestaltete sich zufolge des Programms zu einer dreifachen virtuosen Paradevorführung: des Orchesters, seines Dirigenten Wolfgang Sawallisch und des Solisten Jorge Bolet. Nach der Ouvertüre solennelle „1812“ von Tschaikowskij spielte der gebürtige Kubaner Jorge Bolet das 1. Klavierkonzert von Tschaikowskij Was dieser freundliche Riese, den wir vor einem knappen Jahr beim Vortrag eines Liszt-Konzerts bewundern konnten, dem widerstandsfähigen Steinway an Tonstärke zumutet, ist ebenso erstaunlich
Dem österreichischesten aller Komponisten, Franz Schubert, war das Vierte Abonnementkonzert des österreichischesten Orchesters, der Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm gewidmet. Auf dem Programm standen die Symphonie h-Moll (Die Unvollendete, deren Zählung als „Achte“ auf einem Irrtum beruht) und die „Siebente“ , die große C-dur-Symphonie. Die beiden Symphonien stehen zeitlich viel weiter auseinander als ihre Bezeichnungsziffern. Und doch haben sie viel Gemeinsames, so zunächst die Gleichheit des Schicksals, erst lange nach ihrer Entstehung „entdeckt“ und aufgeführt zu
Zwei Konzerte der Wiener Sängerknaben im Theater an der Wien belebten die Sommerspielzeit in einem aparten Sinn. Sie sangen, das eine Mal unter Hermann Furthmoser, das andere Mal unter Uwe Mund, Chöre von Palestrina, Mozart, Schubert, Schumann und Johann Strauß sowie von Krenek, Kubizejc und Kodälv. -Cie interessantesten zeitgenössischen Kompositionen waren zweifellos M die „Fünf Gebete ‘äbe’r’ des Pater Hotter als Cantus firmus” von Ernst Krenek (anspruchsvoll für Ausführende und Zuhörer, doch von großer Klarheit der Linien) und die in beiden Konzerten (im zweiten unter
In der „Entführung aus dem Serail“ (Redoutensaal) sang Herold Kraus als Gast den Pedrillo. Seine Stimme ist schlank, Erscheinung und Spiel fügen sich dem Ensemble unauffällig ein. Seiner Partnerin, Blondchen, die von Reri Grist äußerst lebendig und temperamentvoll dargestellt wurde, kam er allerdings weder im Gesang noch im GesprächKarl Böhm dirigiert auf. Denn sie hatte die Zunge am rechten Fleck und machte auch als Erscheinung (dunkler Typ mit hellblonden Haaren) von sich reden. Fritz Wunderlich als Bel-monte „stand“ seinen schönen leuchtenden Tenor (das heißt, er bewegte
Nun sehen wir den „Troubadour“ der Salzburger Festspiele von 1962 auch in der Wiener Staatsoper. Das Schauerdrama von Gutierrez und Cammarano, xan den der junge Verdi Gefallen fand, wurde durch Herbert von Karajan als Regisseur, Teo Otto als Bühnenbildner und Gfeorges Wakhewitschs Kostüme auf kaum vorstellbare Weise veredelt und aufs luxuriöseste auf die Bühne gebracht. Aber öb das Ganze nicht ein Versuch am untauglichen Objekt ist: keine Sache, des Schweißes der Besten wert? Spielt man nämlich Verdi an einer kleinen Bühne (es braucht nicht gerade eine Schmiere zu sein) ganz im
Otto K1 e m p e r e r ist der größte lebende Mahler-Dirigent. Seine Interpretation kann als durchaus authentisch gelten. Unter seiner Leitung spielten im Theater an der Wien die Philharmoniker Mahlers 2. Symphonie, die, nach dem Chorlied des letzten Satzes (Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde) den Titel „Auferstehungssymphonie“ erhalten hat. Mit geballten Fäusten türmt Klemperer die Riesenquadern der vier Sätze aufeinander. Form und Ausdruck kommen gleichermaßen zu ihrem Recht. Galina Wischnewskaja sang mit schöner, starker, ein wenig scharfer Stimme das Sopransolo,
Die Volksoper brachte als Festwochenpremiere Jacques Offenbach „Pariser Leben“ in der neuen deutschen Fassung von Walter Felsenstein, die 1945 in Berlin erstmalig gezeigt wurde. Regisseur, Bühnenbildner und Kostüm-zeichnerin kamen aus Wiesbaden (Kurt Pscherer. Roudi Barth und Jeanette Andreae). Sie ließen sich im Optischen offensichtlich von den Figuren und Farben (Purpur, Grün, Violett) Toulouse-Lautrecs inspirieren. Die Handlung bringt Pariser Lebemänner, distinguierte Touristen, die etwas erleben wollen (hier den österreichischen Baron von Podersdorf und seine Frau) mit den
Im Zyjclus „Die große Sympho-nie“ dirigierte Joseph Keilberth die Wiener Symphoniker. Am Beginn stand das Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 von Johannes Brahms. Man war einigermaßen gespannt, wie die Solistin Ida H a e n d e 1 in dieser betont männlichen Musik ihren Mann stellen werde. Sie stellte ihn, alles in allem, ausgezeichnet, mit großer klarer Bogenführung, energischem Ton, der sich nur gelegentlich im Pianissimo verzärtelte sowie mit dem Ausdruck menschlicher und künstlerischer Reife, besonders in den beiden ersten Sätzen, während der letzte etwas blasser
Drei „Musica-nova“-Konzerte im großen Sendesaal des österreichischen Rundfunks versuchten einen Uberblick über das neue Musikschaffen zu geben. Im Mittelpunkt des ersten Konzertes (Rundfunkorchester unter Ernst Märzendorfer) stand Hans Erich Apostels „O d e“ für Altsolo und Orchester, nach Texten des Komponisten. Das Werk ist fünfteilig, zwischen drei Orchesterstücken stehen die beiden Gesänge „Von der Nacht“ und „Vom Tode“. Die Ausstrahlung kommt vom Mittelteil, dessen Dichte auch von Apostel nicht oft erreicht worden ist. Es gelingt ihm hier nicht nur im Sinne des
In einem von Georges P r e t r e geleiteten Konzert der Wiener Symphoniker spielte Christian F e r r a s das Violinkonzert von Alban Berg mit überraschend subtiler Erlebnisfähigkeit, die sich mit der Leistung des Dirigenten und des von ihm sicher und zielbewußt geführten Orchesters zum vielleicht zartesten Profil des Komponisten rundete. Daß dies zwei jungen französischen Künstlern gelang, ist ein schöner Beweis dafür, wie sich die Musik Alban Bergs international durchsetzt. Pretre dirigierte im gleichen Konzert auch die Psalmensymphonie von Igor Strawinsky, darin der Chor der Wiener
Am Vorabend der Wiener Festwochen brachte das Raimund-Theater die 1928 entstandene Operette „Die Herzogin von Chikago“ von Emerich Kaiman in neuem Gewände. Sie zählt nicht zu den starken Operetten Kälmäns«Text, Handlung und nicht zuletzt die Musik sind dünner als in seinen anderen Kompositionen. Daher meinte man wohl, am meisten hinzutun zu können und tat es. Es gab neue Liedertexte von Rainer Wallraf, die man leider durch das wohl sehr schwungvoll, aber vielfach zu laut spielende Orchester kaum verstand; es gab eine musikalische Neufassung von Charly Schneider, eine
Mit gewohnter Meisterschaft geistiger, dichterischer und musikalischer Gestaltung sang Julius Patzak die Liederzyklen „Tagebuch eines Verschollenen“ von Leoš J a n ä i e k und das „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“ von Ernst K r e- n e k. Liegt uns der „Verschollene“ immerhin etwas ferner, geht uns Heutige das „Reisebuch" um so unmittelbarer an, weil es die zeitlose Landschaft mit dem Betrieb und der Geschäftigkeit der Fremdenindustrie schildert, und der Mensch dabei nicht immer gut wegkommt. Die Musik zu diesen bald lyrisch bestimmten, bald philosophierenden, oft
Die komische Oper „Don Pasquale“ ist das Meisterwerk Gaetano Doni- z e 11 i s. Es hat zwar nicht den Glanz, aber doch viel von der Leichtigkeit Rossinis. Form und Inhalt der Musik und des (von Donizetti selbst verfaßten und vor O. J. Bierbaum ins Deutsche übersetzten) Textes sind lückenlos aufeinander abgestimmt, die Erfindung ist frisch, die Instrumentation charakteristisch, die feine Komik fällt nirgends ins Banale.Alles dies wurde durch die Aufführung in der Volksoper unterstrichen. Kar D ö n c h als Titelheld war nicht nur dei geprellte alte Freier, dessen komische Erscheinung
Die Wiederaufnahme der Operette „D e r Opernball“ von Richard Heuberger in der Wiener Volksoper stützte sich auf die vor rund zehn Jahren durch O. F. Schuh vorgenommene Inszenierung; Karlheinz Haberland hat sie, mit noch mehr Bedacht auf die Atmosphäre des Stücks, recht geschickt erneuert. Dem entsprach auch die musikalische Leitung durch Anton P a u 1 i k. Das ganze Stück steht jetzt noch mehr als früher einer Kammeroper nahe, die Heiterkeit wirkt recht gedämpft, selbst dort, wo die Akteure den Versuch machten, auszubrechen und Glanzlichter aufzusetzen, und wo die hübsche
Den Reigen der Chopin-Abende in dessen 150. Geburtsjahr eröffnete der junge Pianist Walter K 1 i e n mit einem ebenso sorgfältig gewählten als durchgestalteten Programm. Seine geistige Profilierung vermochte einerseits die b-moll-Sonate, op. 3 5, in ihren einzelnen Teilen enger zum Ganzen zu schließen, als dies meist geschieht, anderseits Folge der 24 Preludes (op. 28) in ihrer Vielfältigkeit und Vielfarbigkeit wie einen zarten Teppich auszubreiten. Berceuse, op. 57, und Scherzo, op. 20, ergänzten in ihrer Art die Größe, den Erfindungsreichtum und die formale Kunst Chopins.In einem
Diase phantastische Oper. Offenbachs regt ihre-vrnu^ikajischen Bearbeiter zu immer neuen ,.|as-. sungen“ und die Regisseure zum Zaubern an. Im ersten Punkt war man in der Volksoper recht zurückhaltend und wollte vor allem „dem Publikum den Genuß dieser Opera comique mit allen Registern des Theaters ermöglichen, ohne es auf die hinter diesem Werk stehenden Auslegungs- und Bearbeitungsfragen zu stoßen“. Der Regisseur Paul Hager hatte eine „artistische Traumreise ins Land des Undefinierbaren“ im Sinn, und er hat sein Konzept nicht ungeschickt verwirklicht, zumal ihm in Max B i g-n e
Im Gymnasium von Neuchätel schoben sich im Jahre 1909 zwei Schüler während des Lateinunterrichts gegenseitig Papierblätter zu, auf denen allerlei Mitteilungen standen. „Was willst du im Leben werden?“ fragte der eine den anderen. Die Antwort war; „Bundesrat.“ Der Schüler, der dies hinkritzelte, hieß Max Petitpierre und ist jetzt zum Bundespräsidenten gewählt worden.In das politische Leben trat der Jurist mit 38 Jahren ein, machte aber den Anfang auf der kantonalen Ebene als Parlamentarier. Schon fünf Jahre später tauchte er in Bern als Ständerat auf. Diese Mitgliedschaft in
Ein Konzert der Wiener Sängerknaben (die in Wien selten genug zu hören sind!) brachte mit alten Motetten (Purcell, Krieger, Palestrina, Gallus) idealen A-cappella-Knabengesang zu schönster Geltung, während im zweiten Teil des Abends moderne Chormusik aufklang. Sie gipfelte in Hans Erich Apostels „O sage, wo du bist", einem sechsstimmigen, äußerst subtile Tönung fordernden Chor von elegischer Grundhaltung, dessen In- tonations- und andere Schwierigkeiten die kleinen Sänger, von Helmuth Froschauer ebenso präzise wie liebenswürdig geführt, mit erstaunlicher Sicherheit meisterten. Von
Die 1. Symphonie von Schostako- witsch, die mit 19 Jahren geschrieben wurde, bildet einen interessanten Auftakt in der Entwicklung dieses Musikers. Steinberg, der Lehrer des Komponisten, hat von der „Ersten“ gesagt, sie bilde den „höchstmöglichen Ausdruck des Talents“. Alle charakteristischen Eigenschaften, die wir später bei Schostakowitsch finden, leuchten bereits in dem Frühwerk auf, das Einflüsse von Mahler, Berlioz und Rimsky-Korsakoff zeigt, aber zu persönlichem Profil, besonders im Scherzo und im Largo, gelangt. Das Orchester des Akademischen Orchestervereins unter
In einer von Lovro von Matacic dirigierten Aufführung lernten wir eine neue Carmen kennen. Regina R e s n i k, der Herkunft nach angeblich Jugoslawin, kommt von der New-Yorker Met und bringt für diese vieldeutige Rolle wichtige Qualitäten mit: zunächst jenes Etwas, das eine Darstellerin der Carmen haben muß, damit man ihr glaubt, was um ihretwillen geschieht, ferner ein intensives persönliches Fluidum und eine ebenso persönliche wie wohldurchdachte Auffassunj: dieses Charakters (passiv, schwankend, kindlich verspielt und grausam, in Ausdruck und Spiel sehr zurückhaltend), schließlich
Das fünfte Konzert des Zyklus Die; große, Symphonie wurde vom ddm =Bukartstiften Constantin Silvestri geleitet: einem untersetzten Herrn in mittleren Jahren, der zunächst etwas schulmeisterlich wirkt. Aber das gewählte Programm hatte bereits für ihn gesprochen. Debussys klang- h zauberische „Nocturnes” wurden fein und mit großer Akkuratesse musiziert, und Dvofäks selten gespielte Vierte, ein vitales, melodietrfülltes, zuweilen etwas tumultöses Werk, fand in Silvestri und den Wiener Symphonikern virtuose Interpreten. Im Zentrum des Programms und der Aufmerksamkeit stand das recht
Der Wiesbadener Generalmusikdirektor Wolfgang S a w a 11 i s c h wurde von der Gesellschaft der Musikfreunde für einen Brahms-Zyklus verpflichtet. Auf dem Programm des 1. Konzertes standen: das Klavierkonzert d-moll aus dem Jahre 1858, die Haydn-Variatitfneft und die 1. Symphonie, also gewissermaßen die drei symphonischen Erstlinge von Brahms. Sawallisch liebt die Nuance: im Tempo, in der Dynamik, im Ausdruck. Das entspricht durchaus der Eigenart dieser Musik. Er hat aber auch das Gefühl für große Formen, ihre Entwicklung und ihre Architektur, und so gelingen ihm die kurzen
Die „freie Ritterweis“ des Walther v. Stolzing wußte Wolfgang Windgassen in den „M e i s t e r-s i n g e r n“ überzeugend gegen die allzu genormte Art der Nürnberger Handwerker auszu singen, diese aber wußten die ihre wesentlich besser auszu-spielen, da sie allesamt weit beweglicher waren, insbesondere der Beckmesser des Erich Kunz, trotz leicht parodierender Züge groß in der Darstellung des menschlich Unzulänglichen, Otto Edelmann, unbeschadet einiger unklarer tiefer Töne, ein sehr sympathischer Hans Sachs mit aller Güte, Weisheit und Humorigkeit des „Schuh-machers und Poet
Fünf Konzerte mit neuer österreichischer Musik veranstaltete das Wiener Studio des Oesterreichischen Rundfunks im Laufe von drei Tagen.Das von Miltiades C a r i d i s geleitete 1. Orchesterkonzert, ausgeführt von den Wiener Symphonikern, dem Rundfunkchor und den Solisten Christiane Sorell und Edmund Hurshell, stellte zwei Hauptwerke der älteren Generation vor: Schönbergs 1928 aufgeführte „Variationen für Orchester“ op. 31, ein überaus schwieriges, in Zwölftontechnik geschriebenes Werk, das heute kaum leichter zu hören ist als vor 30 Jahren, und Anton von Webern s Tl. Kantate op.
Der Versuch, gegen die Tradition eine Tradition zu schaffen, scheint sich in der Wiedergabe der „M a t-thäus-Passion“ von J. S. B a c h unter Hans Gillesberger durchzusetzen. Was im Vorjahr neu und nicht ganz unanfechtbar schien, hat diesmal, in noch betonterer und strafferer Durchführung, allgemeine Gültigkeit bewiesen: möglichste Heranziehung des liturgischen Elements und der singenden Gemeinde, vom großen Chor der Singakademie symbolisiert, während die eigentlichen Chöre dem Kammerchor anvertraut waren. Von hier bis zur tatsächlich mitsingenden „Gemeinde“ dürfte nur noch
Im Jubiläumskonzert der Wiener Singakademie, deren hundertjähriges Wirken von ihrem Präsidenten Wolfgang Hutterstrasser in schlichten Worten nachgezeichnet und in Ansprachen des Vizebürgermeisters und eines Vertreters des Unterrichtministers gewürdigt wurde, bewies der jubilierende Chor in einer vorbildlichen Wiedergabe der Messe in e-moll von Anton Bruckner die hohe Qualität seiner künstlerischen Arbeit, die mit der Persönlichkeit ihres musikalischen Leiters, Professor Dr. Hans Gillesberger, aufs engste verbunden ist. In sicherster klanglicher Ausgewogenheit und polyphoner Klarheit
Das große Verdienst Rafael Kubeliks im 5. Philharmonischen Abonnementskonzert war es, Sm.etanas sechsteiligen Zyklus „Ma vlast“ (Mein Vaterland) vorgestellt zu haben. Es hat immerhin: rund achtzig Jahre gedauert, bis man zur Einsicht kam, daß der Einzelvortrag der „Moldau“ — höchstens war einmal „Aus Böhmens Hain und Flur“ sowie „Visegrad“ zu hören — den Intentionen des Komponisten, der ein musikalisches tschechisches Epos schrieb, nicht gerecht werden konnte. Es hätte sich empfohlen, den Zyklus ohne Pause zu spielen. So gingen Spannungsmomente verloren und die
Jörg D e m u s, den musischesten unter den jungen Pianisten, einen Romantiker schlechthin zu nennen, Ist ebenso ungenau wie der Begriff selbst. Sein immer klarer profiliertes Spiel ist natürlicher Ausdruck reifender Persönlichkeit, die Formen helebt und Stil beseelt, sich in J. S. Bach ebenso versenkt wie in Franz Schubert, und in dieser gewaltigen Spannweite eben musiziert, nicht historisiert oder rubriziert. Dadurch trifft er weiter als bis an den Verstand, und sein Spiel wird zum Erlebnis wie bei wenigen andern. Wir haben Bach schon historischer und Schubert schon romantischer gehört;
Es war der Königsgedanke der Veranstalter, derGesellschaft der Musikfreunde, zum Internationalen Mozartfest einige der besten europäischen Orchesters einzuladen. So wird auf das sinnvollste nicht nur Mozart „international“ geehrt, sondern das Wiener Musikpublikum und die vielen Besucher der Festwochen erhalten die Möglichkeit, im Lauf von drei Wochen hervorragende Spitzenensembles aus West und Ost kennenzulernen.Die Berliner Philharmoniker entsprechen genau der Vorstellung, die man sich von einem deutschert Meisterorchester macht. Nur übertreffen sie unter der Leitung Herbert von Kar
Der Internationale Musikwissenschaftliche Kongreß mit der programmatischen Bezeichnung „Wien-Mozartjahr 1956“ wurde vom 3. bis 9 Juni in 24 Sektionen durchgeführt. Als Veranstalter zeichneten die Oesterreichische Akademie der Wissenschaften und die Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Oesterreich. Den Ehrenschutz hatte Bundespräsident Dr. h. c. Körner übernommen, die feierliche Eröffnung erfolgte durch Bundesminister Dr. Drimmel..In seiner Programmrede profilierte Univ-Prof. Dr. Erich Schenk die Aufgaben des Kongresses im ' Sinne der. Erörterung
Im achten Abonnementkonzert der Philharmoniker überraschte Andre Cluytens mit einer phantastisch lebendigen und gestrafften Interpretation von Hector Beriioz' lange nicht gespielter Symphonie fan-t a s t i q u e, op. 14, deren rauschende Klangorgien auch heute noch faszinieren, indes weder Webers ritterlich elegante Euryanthe-Ouvertüre, noch Mozarts schlanke lächelnde, in vier Tagen komponierte Linzer Symphonie (K.-V. 425) aus dem Sattel heben konnten, die einer blonden Schönheit gleich zwischen zwei Schwerbewaffneten stand und leuchtender Mittelpunkt blieb.„P e n e 1 o p e“, Opera
Diese festliche Woche gehörte der Oper. Wir können daher einige Konzertveranstaltungen, die durch ihre Qualität eine ausführlichere Würdigung verdienten, nur gewissermaßen am Rande vermerken. Das 2. Abonnementkonzert der Philharmoniker brachte uns ein Erlebnis besonderer Art. Wenn Bruno Walter, der Freund, Schüler und Apostel Gustav Mahlers, eine von dessen Symphonien dirigiert (er hatte die Vierte aufs Programm gesetzt), dann weiß man, daß uns eine in jeder Hinsicht vorbildliche und authentische Wiedergabe geschenkt wird. Hilde G ü d e n sang mit ihrer hellen,silbrig-klaren Stimme
Volltönend begann „Die große Sympho-n i e“ im Musikverein. Hans Pfitzners Klavierkonzert Es-dur, op. 31, selten gehört, erscheint symbolisch für den Zyklus: „mystische“ Vergeistigung aus romantischer Tradition und virtuos-musikalischer Meisterschaft. Rosl S c h m i d als Solistin wurde beiden Ansprüchen gerecht; sie wußte sowohl das Technische und das Geistige als den Solopart mit dem Orchesterpart (Wiener Symphoniker) zur runden Einheit zu heben. Gegen Pfitzners Werk wirkte die vorausgehende Symphonie G-dur (KV 318) von Mozart in ihrer Unbeschwertheit fast flüchtig, die
Ein a-cappella-Konzert des Wiener Männergesang-Vereins war zeitgenössischer Chormusik verschiedener Prägung gewidmet, daraus Johann Nep. Davids „Spruch“ sowie die „Lieder aus Karäd“ von Zoltän Kodäly die „Zeit“ überdauern dürften, da sie form- und ausdrucksmäßig zu künstlerischen Dokumenten gerundet sind, während Karl Ettis „Deutscher Praefation“ das innere Leben, Otto Siegls „Baum im Gewitter“ die klare schlanke Form fehlt (die seinem „Wanderlied“ so mitreißend innewohnt). Ansprechende Volksliedbearbeitungen rundeten das chorische Programm, dem sich in
Der 77jährige Alfred Cortot, der einen großen Teil seines arbeitsreichen Lebens und seiner künstlerischen Kraft dem Werk Chopins gewidmet hat, ist auch heute noch einer der besten, sicher der faszinierendste Interpret des großen polnischen Meisters. Auch bewältigt er heute noch ein Programm, an dem mancher jüngere Pianist scheitern müßte: Cortot spielt an einem Abend die 24 Preludes und die beiden Hefte mit je zwölf Etüden. In den Stimmungsbildern, die Chopin Präludien genannt hat, zeigt sich die Meisterschaft des Miniaturisten Cortot. Das Charakteristische jedes einzelnen Stückes
„Zwischen Beethoven und der Sonatenform bestand eine prästabilierte Harmonie“, schrieb Romain Rolland in seinem Beethoven-Buch. Wenn jemand ein besonderes Gefühl für diese prästabilierte Harmonie mitbringt und Beethoven einmal objektiv aus dem strengen Geist der Form zum Klingen bringen kann, dann ist es Friedrich Gulda, der an seinem zweiten Beethoven-Abend im Großen Musikvereinssaal die Sonate op. 7 Es-dur sowie die drei Sonaten aus op. 10 — die c-moll-, F-dur- und die herrliche D-dur-Sonate mit dem berühmten „Largo e mesto“ — spielte und damit den einen Weg beschritt, der
Nicht jede Stadt, selbst wenn sie Pestwochen veranstaltet, hat das Glück, zwei solche Geiger erleben zu dürfen, wie Yehüdi Menuhin und Wolfging Schneiderhan. Zwei ausgeprägte Geigerpersönlichkeiten, deren Individualität im edelsten Musizieren zu einer seltenen Einheit verschmolz. Sie hatten in Carl Seemann einen idealen Begleiter. Das Interessante des Programms waren die Duosönaten, die man hier noch nicht gehört hat. (Selbst ein so edles Werk, wie das Händel'sche noch nicht.) Darius Milhattds DuO-sonate ist ein interessantes impressionistisches Werk, dessen extravagante Tournure den
Die Reihentechnik der Konzertprogramme hat sich im Gegensatz zur kompositorischen bei uns rasch durchgesetzt. Sie versucht die Musik in eine „Viva“ und „Nova“ zu gliedern, „Klassisch-Romantisch-Modern“ gegeneinander abzuheben — und wirft damit einen belebenden Funken in die Programmbildung, auch wenn die Klassifikationen nicht immer genau stimmen, weil die Musik lebendiger ist als alle Rubriken.Im Zyklus „Klassisch-Romantisch-Modern“ der Ravag (Symphoniker unter Swarowsky) erlebte man die 2. Symphonie von Johannes Brahms in ihrer landschaftlichen Gebundenheit als klassisches
Höchste Verfeinerung seines Klanges und sein Gegensatz zugleich, werden die Solisten eines Chores (und Chorwerkes) leider allzuoft nur nach ihren stimmlichen Mitteln beurteilt und ihre Leistung als für sich, losgelöst von der Gesamtleistung und Gesamtwirkung, gewertet, während ihre Aufgabe — genau im Gegenteil — in der Erhöhung, Ueberglänzung, aber durchaus in der Einheit der Gesamtleistung ihren Sinn erhält. Weder die Bewältigung einer großen Solopartie noch eine berückend schöne Stimme können in einem Oratorium für sich allein befriedigen; erst der geistige Habitus ihrer
Wle die meisten Chorkompositionen etwa seit Beginn des 19. Jahrhunderts innerhalb der Werkreihe eines bestimmten Meisters nimmt auch das .Deutsche Requiem“ von B r a h m s künstlerisch nicht den allerhöchsten Rang ein. Dagegen ist es ein im besten und edelsten Sinn .volkstümliches“ Werk: allgemeingültig, verständlich in jedem Detail und lapidar in Form und Formulierung. Nichts Einfacheres und zugleich Wirkungsvolleres als die Anlage: die beiden Seligpreisungen am Anfang und am Ende (Satz I und VII), die zweigeteilten, von Trauermarschrhythmen eingeleiteten Teile II und VI, die von
Die vorstraußische Wiener Operette eines Suppe und Millödser lebt noch ganz von der musikalischen Substanz und noch gar nicht vom Reißer. Gewiß, diese Substanz ist dünn, die kultiviertesten Einfälle täuschen darüber nicht hinweg, dennoch auf diesem Gebiet stark genug, einen Typus zu schaffen, der sich von der Offenbachschen Travestie lossagt und dichterisch wie musikalisch das österreichische Operettengesicht geprägt hat, dem der Walzerkönig freilich alsbald seine markanten Züge eingrub und die Entwicklung auf eine Bahn brachte, die sich in der Folge immer mehr dem Tanzschlager
Franz Lehar gehört zu jener Reihe von Auserwählten, deren Name und Werk den fröhlichen Ruf der Wiener Heimat in alle Welt getragen haben; einer Reihe, die mit dem lieben Augustin beginnt und der neben vielen andern auch Strauß und Lanner, Raimund und Nestroy, Girardi und Biasel angehören, Menschen, die das Wienerische über das Genre hinaus zu einer Art künstlerischer Weltanschauung erhoben, repräsentiert durch die leichteste aller Musen, die mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Im Strom seiner Melodien fließt die ewige Träne mit, im übermütigen Thyrsus- schwung seiner
Naturhaften, das ganz auf die Dämonie des vom Hunger Getriebenen, umgeben von der anschaulichen Schilderung der schneeverwehten Weiten des nördlichen Kanada.Der bereits 1907 entstandene Roman von Rudolf Hawel: „Im Reiche der Homun- k o 1 i d e n” (Verlag Gerlach & Wjedllng, Wien), eine Utopie, wurde neu aufgelegt. Der Träger des Bauernfeld- und Raimund-Preises, der Anwalt der Enterbten des Glücks, befindet sich spürbar in diesem Werke nicht in seinem Element. Die Satire des ersten Teiles ist zeitgebunden und könnte heute auch mißverstanden werden. So bleibt der Versuch, den
In weit stärkerem Maße als die bewegliche, substanzverbrauchende Instrumentalmusik ist das Chorwerk an die ererbte Klangwelt gebunden. |Es ist Experimenten schwerer zugänglich, entfernt sich weit weniger vom Volkstümlichen, da seine Wiedergabe der Mitwirkung breiter Liebhaberkreise bedarf, sie in den Mittelpunkt seines Gesdhehensr stellt und vielfach sogar von ihnen ausgeht. Das sichert ihm nachhaltigere Wirkung und längere Lebensdauer, macht es zur Pforte in die inneren Bezirke der Musik, auf deren höchsten Gipfeln es sich wiederfindet. Nicht sosehr die ( meist schnell veralternden)
Georg Friedrich Händeis Opern, von der Bühne mit Recht vergessen, da Stilwandel und musikdramatische Entwicklung das szenische Erlebnis seither mehrmals von Grund aus umgewandelt haben, rechtfertigen durch die Fülle ihrer edlen Musik die von Zeit zu Zeit immer wieder versuchte konzertante Wiedergabe, ohne sie doch einbürgern zu können. Kurt Rapf wagte mit dem Tonkünstlerorchester, einer Reihe auserlesener Solisten, und dem Jugendchor der Stadt Wien eine solche Konzertaufführung des „Julius Cäsar“, die schon durch ihre Seltenheit einen besseren Besuch verdient hätte, trotz ihres
Klagenfurt, Mitte FebruarDie londoner Verhandlungen über die Zukunft des Kärntner Slowenentums schienen jüngst in den Raum der politischen Realität einzuschwenken. Das Problem der Herstellung einer nationalen Autonomie für das slowenische Volkstum ist diskussionsfähig, wenn man einer ernsthaften Lösung zustrebt. Nach der Volksabstimmung im Jahre 192 0, in der sich die große Mehrheit der Kärntner Slowenen für Österreich entschied, wurde seitens der Kärntner Landesregierung immer wieder versucht, ein Autonomiegesetz für die slowenisch sprechende Bevölkerung ' in Kärnten zu
Knapp zwei Jahre nach seiner staatlichen Wiedergeburt, in dem Augenblick, da auch die nationale Souveränität Österreichs wiederhergestellt werden soll, gedenkt die Heimatstadt und das ganze Land des 150. Geburtstages von Franz Schubert. Er ist — wie es der amtsführende Stadtrat für Kultur unc^ Volksbildung zu Beginn des von der Gemeinde Wien veranstalteten Festkonzerts aussprach — unter den klassischen Meistern der Musik der volkstümlichste. Die anderen Großen verehrt das Volk; ihn aber' liebt es. Findet es doch in Schuberts Musik sein eigenes Wesen widergespiegelt: verschönt,
Im Abklingen des Jahres spürte man es deutlich, wie auch die “Kirchenmusik einem Abklang verfallen ist, dem Ende einer Entwicklung, die nicht mehr weiter kann und mehr und mehr zum „Betrieb“ geworden ist. Pastoralmessen, Hirtenlieder und Krippenspiele vermochten dem Weihnachts-erlebnis kein neues Gesicht zu geben. Dies aber wäre ihre Aufgabe gewesen, denn aus der großen Drangsal kommend, stehen wir Heutigen anders zum „Friede auf Erde“ als frühen: Generationen, deren tänzelndes Pastoral in uns nicht mehr widerhallt. Schüchtern nur manifestierte sich ein Wille zu jieuem Beginn
Sein Adventkonzert widmete der Wiener Schubertbund unter seinem Dirigenten Heinrich Gattermeyer dem Gedenken an den plötzlich verstorbenen Ems1 Tutel, sowie dem 60. Geburtstag von Alfred Uhl. Von beiden Komponisten kamen drei Werke zum Vortrag. Tittels „Toccata in a-moll“ für Orgel, gespielt von Otto Bruckner, zeigt den Kirchenmusiker auf der Höhe der Orgelkunst in einer sehr persönlichen Mischung von Tradition und Moderne. Der Männerchor „De profundis“ stammt aus dem liturgischen Bereich, während das „Hochhaus“ mit den Mitteln des Männerchors und Klaviers ein Bild der