Als 1246 mit dem Tod Frie- drichs des Streitbaren die Herrschaft der Babenberger über Österreich erloschen war, stritten Ungarns König Bela IV. und Böhmens König Otto- kar um die Nachfolge. Sieger wurde schließlich Rudolf von Habsburg, der Österreich, die Steiermark und Kärnten sei- nem Sohn Albrecht weitergab.1290- vor 700 Jahren - starb König Ladislaus IV. von Un- garn. Und nun pochte Rudolf auf sein Recht als deutscher König, das ungarische Lehen ebenfalls an Albrecht zu verge- ben. Denn 1044 hatte Peter I. von Ungarn Kaiser Heinrich III. den Treueid geleistet.Der
Litauen will unabhängig werden? Dann müßten wohl auch die Stichworte „Klaipe- da" und „Wilna" aktualisiert werden, meinte Michael Gor- batschow.Wo liegt Klaipeda? Was hat es mit Wilna auf sich?Das Memelgebiet - mit dem Hauptort Memel/Klaipida - wurde 1918 von französischen Truppen besetzt. 1923 annek- tierte Litauen den Landstrich an der Ostsee. 1939 beeilteman sich, das Memelgebiet an Hit- lerzurückzugeben. 1944 erhielt es Litauen - nun Sowjetrepu- blik - von Stalin zurück.Wilna/Vilnius, Hauptstadt Litauens seit dem Mittelalter, war 1920 von Polen annektiert worden. Nach dem Zerfall
Die Erinnerung an die Französische Revolution vor 200 Jahren konnte nicht ausklammern, daß der bejubelte Ausbruch schließlich in einem 23jährigen Krieg und der Gewaltherrschaft Napoleons über ganz Europa mündete.Das aber lenkt den Blick auf jenen Mann, der maßgeblich mitwirkte, den Korsen zu stürzen und in Europa ein System zu etablieren, das mit seinem Namen verbunden war und immerhin mehr als 30 Jahre relativer Ruhe brachte: Clemens Wenzel Fürst Metternich, Botschafter, Außenminister und schließlich Staatskanzler Franz' I. und Ferdinands I.Franz Herre stellte 1983 seine
Als Josef Stalin im März 1953 einem Gehirnschlag erlegen war, teilten sich zunächst seine engsten Mitarbeiter Malenkow, Berija, Molotow, Bulganin und Kaganowitsch kollektiv in die Macht. Der neue Mann stand jedoch in Warteposition.Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, im Krieg Politkom- missar der Roten Armee, dann im Parteiapparat aufgestiegen, wurde am 14. September 1953 - vor 30 Jahren - zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU gewählt.Erster Höhepunkt der Ära Chruschtschow war die Entsta- linisierung auf dem XX. Parteitag im Februar 1956. Zu den Grundtendenzen seiner Politik
Seit der dritten Teilung — 1795 - war Polen auf Einflußsphären der drei Großmächte aufgeteilt gewesen. So mußte die Hoffnung auf einen nationalen Neubeginn wachsen, als 1914/15 die Mittelmächte in das russische Kongreßpolen einmarschierten.Zunächst bildeten die Deutschen das Generalgouvernement Warschau, die Österreicher das Generalgouvernement Lublin. Die deutsche Heeresleitung rechnete auf polnische Freiwillige, so forcierte sie die Konstituierung eines „Königreichs Polen“ am 5. November 1916 - vor 65 Jahren.Der Führer der 1. polnischen Legion, Jozef Pilsudskį, trat in den
Als am 12. April 1961 - vor 20 Jahren - Jurij Alexejewitsch Gagarin an Bord des Raumschiffes Wostok 1 als erster Mensch die Erde im Weltraum umkreiste, schien der Griff des Menschen nach den Sternen in erreichbare Nähe gerückt.Am 4. Oktober 1957 - gerade als die erste Generalkonferenz der jungen Atomenergie-Organisation in Wien tagte - piepte zum ersten Mal ein sowjetischer Satellit im All.Der Sputnik bedeutete den Startschuß zur weltweiten Raumforschung, zur Wissenschaftseuphorie der sechziger Jahre. Er gab den Anstoß zu einem gigantischen Konkurrenzkampf der Großmächte, die schworen,
Was für die junge österreichische Republik der Kampf um Kärnten war, war für die ebenso junge deutsche der Kampf um Oberschlesien.Am 20. März 1921 - vor 60 Jahren - traten fast 1,2 Millionen Menschen im östlichen Teil Schlesiens an die Wahlurnen. Hier lebten seit Jahrhunderten Deutsche und Polen eng miteinander vermischt. Nun votierten708.0 für Deutschland,479.0 Für Polen.Der Streit um Schlesien hatte begonnen, als das im Krieg neubegründete Polen versuchte, seine Grenzen auch im Westen neu abzustecken. Ein erster Aufstand der Polen in Oberschlesien war 1919 niedergeworfen, ein
Wir haben unsere jüngste Vergangenheit noch immer nicht bewältigt? Liegt es vielleicht daran, daß es 35 Jahre lang tabu war, über gewisse Geschehnisse wahrheitsgemäß zu berichten? Daß auch über bestimmte Mitakteure nicht gesprochen werden durfte, weil sie nicht in das gewohnte Schema paßten? Eines dieser Tabu-Themen war die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem Osten.
„Jugendprozeß um Heroin - Neue Wahnsinnsdroge aufgetaucht - Suchtgiftring in Niederösterreich ausgehoben”, Größter Rauschgiftring gesprengt - Der .noble' Todesschuß” - Schlagzeilen eines einzigen Tages in zwei Wiener Tageszeitungen. Die Drogenszene läuft auf vollen Touren. Die Zahl der Todesfälle ist in den vergangenen Monaten - nicht nur in Österreich - erschreckend schnell angestiegen. Behörden und Parteien suchen nach geeigneten Gegenmaßnahmen.Was sind die Ursachen dieser plötzlichen Entwicklung? Wer ist hierfür verantwortlich? Wie kommen wir heraus? Der Wiener
Warum verlassen die Menschen die Kirche? Was sind die Gründe für die Jahr für Jahr weiter ansteigenden Zahlen in der Austrittsbewegung, mit der so viele Österreicher einen Schlußstrich unter ihre, meist schon seit Jahrzehnten nur mehr schwache Beziehung zur katholischen Kirche ziehen? Die Katholische Medienakademie lud zwei Dutzend von Redakteuren und Mitarbeitern österreichischer Ta-ges-,und Wochenzeitungen zu einem Fortbildungsseminar nach St. Pölten, um diesem Problem nachzugehen.Dreimal in den zurückliegenden 60 Jahren hat die Kurve der jährlichen Kirchenaustritte eine steile
Salzburgs Publizistik-Ordinarius Michael Schmolke stellte den Begriff „Medienökologie“ in den Raum. Er wies auf die Sitzung der Deutschen Lesegesellschaft, die sich in diesen Tagen mit der Frage befassen will, ob man sich in Mitteleuropa auf dem Weg zum „vollverkabelten Analphabetismus“ befinde, und daß hier das „Zukunftsproblem unserer Gesellschaft“ zu bewältigen stehe, hin.Eine Feststellung, die schlagartig beleuchtet, wie wichtig eine gründliche wissenschaftliche Durchleuchtung des gesamten Kommunikationsbereichs wäre: Im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland stieg die
Österreich soll wieder eine Flugzeugproduktion bekommen. Zwar nur das Assembling, aber immerhin. Etliche Hundert neue Arbeitsplätze in einer Industrieregion, in der andere Betriebe schließen mußten, sind sicherlich nicht gering zu schätzen.Wir wollen gar nicht auf die außenpolitischen Überlegungen zurückkommen, die hier vor einer Woche aufgegriffen wurden, obwohl sicherlich auch sie in das Pro und Kontra einbezogen werden müssen. Es liegen ja bisher auch nur weitgehend informelle Anfragen einer Privatfirma vor, auf die das Verteidigungsministerium auch nur unverbindlich antworten
Ist der Bruch bereits vollzogen? „Wo Petrus ist, dort ist die Kirche!“ stellte Paul VI. am ivjttwoch fest, bereits in Kenntnis der Tatsache, daß Erzbischof Lefebvre trotz der beschwörenden Appelle des Papstes, gegen dessen eindeutige Weisungen, die angekündigten Priesterweihen vorgenommen hatte. Noch ist - zur Stunde des Schreibens - der Trennungsstrich nicht gezogen. Aber selbst Karl Rahner meinte, die Geduld des Papstes müsse eigentlich am Ende sein. Lefebvre begehe eine schismatische Handlung.Der „Fall Lefebvre“ ist - wie alle „Fälle“ - vielschichtig. Da ist der per-’
Werden wir in zehn Jahren zu viele Akademiker besitzen? Oder muß die Frage lauten: Werden die Hochschulabsolventen von morgen den Anforderungen genügen können, die «Wirtschaft und Gesellschaft an sie stellen müssen? Die Studienreform, die vor mehr als zehn Jahren eingeleitet wurde, sollte Vorsorgen, daß diese Frage mit Ja beantwortet werden könnte. Die Entwicklung seither hat leider nicht dazu beigetragen, dieses Ziel zu erreichen.Die Reform von 1966, heute gerne kritisiert, war eine historische Tat. Trotz der damals bereits amtierenden ÖVP-Alleinregierung von Anfang an von einem ad
Bisher schien es doch dem Verteidigungsminister Vorbehalten gewesen zu sein, bei jeder Gelegenheit ins Fettnäpfchen zu treten. Neuerdings beginnt Finanzminister Hannes Androsch daran Gefallen zu finden. ÖGB-Präsident Benya tat sich sichtlich schwer, seinen Parteifreund nicht gerade heraus zu desavouieren. Und jene seiner Genossen, die unmittelbar mit der Materie zu tun haben - Sozialminister Weißenberg und Hauptver- bands-Präsident Millendorfer-, konnten nicht umhin, die Kassandrarufe des Finanzministers durch dürre Zahlen zu widerlegen.Nun haben Kassandrarufe seit je die Aufgabe
Die im Schatten sieht man nicht. Wenn in der UNESCO eine Resolution diskutiert wird, die die Medienfreiheit in Frage stellt, erregt dieses Faktum - mit Recht - die Kommentatoren. Wenn eine Unterorganisation derselben UNESCO den angeschlossenen Universitätsverwaltungen und -behörden wertvolle Arbeitsunterlagen zur Verfügung stellt, nehmen nur die unmittelbar daran Beteiligten davon Kenntnis. Wenn es trotz der Beschlüsse von Helsinki mit der Liberalisierung des Nachrichtenaustausches oder des Tourismus noch nicht klappen will, wird dies - mit Recht - im Westen als unbefriedigend angesehen.
An diesem Freitag könnte die SPÖ beweisen, wie ernst es ihr ist mit der Versicherung, daß Kirche und Sozialdemokratie als gestaltende Kräfte des Landes aufeinander angewiesen seien. Nach einem halben Jahr der Beratungen, nach einem halben Dutzend Hearings führender Wissenschaftler und sonstiger Fachleute, legt der Unterausschuß zur Behandlung des Volksbegehrens zum Schutz des Lebens seinen Zwischenbericht vor. Wie das Gesetz es befiehlt, denn von einem Abschluß seiner Arbeiten, von einer Berücksichtigung des hier demonstrierten Willens einer immerhin ganz erklecklichen Wählerschaft -
A uch Helsinki hat die Annähe-rang nicht gebracht. Als im Juli des Vorjahres die außerordentliche Generalversammlung der Europäischen Rektorenkonferenz (CRE) in Wien nicht den erhofften Erfolg brachte; als es damals nicht möglich war, auch die Universitäten „sozialistischer“ Staaten allgemein zur Zusammenarbeit zu gewinnen, da schien das Vorhaben vor allem am Widerstand jener westlichen Rektoren zu scheitern, die die Annäherung nicht mit dem Verzicht auf die Prinzipien der Wissenschaftsfreiheit erkaufen wollten. Trotz der massiven Plädoyers der Franzosen und Italiener, den Kollegen