Für Martin-Schumann ist die Globalisierung eine mit der Entfesselung der Kräfte des Weltmarktes verbundene Entmachtung des Staates. Gemeint ist damit der Nationalstaat, an den, wie Narr-Schubert bekräftigen, die moderne Demokratie gebunden ist. Guehenno spricht aus, was vor kurzer Zeit noch als undenkbar galt: das Ende der Nation und der damit verbundene Tod der Politik wird allmählich zum Thema. Chomsky-Dieterich zitieren den argentinischen Ministerpräsidenten Alfonsin: Es gehe um die Ersetzung und Zerstörung des Staates, um der ökonomischen Macht größere Handlungsfähigkeit zu
Meinungsfreiheit und Medienvielfalt sind in Österreich in .Gefahr. Zuviel Macht ist in wenigen Händen", heißt es im Entwurf zum geplanten Volksbegehren „SOS-Medienfreiheit". Der gleichnamige Verein unter Leitung von Franz C. Bauer, dem Vorsitzenden der österreichischen Journalistengewerkschaft, will mit dem Volksbegehren den Grundstein für eine „neue Medienstruktur" in Österreich legen, die „ Meinungsfreiheit gewährleistet und dadurch Demokratie sichert". Denn: „Konzentrationsprozesse gefährden Vielfalt und Arbeitsplätze", wie es in dem Papier heißt.
Die Tendenz, sich einfach dem Westen, wenn auch als unbedeutende Größe, anzuschließen und die Verankerung in Mitteleuropa gering zu schätzen, hat sich auch angesichts des Wertewandels in den Reformländern gezeigt. Eine strukturelle, materielle und inhaltliche Unterstützung des schwierigen Demokratisierungsprozesses der Reformländer ist weithin unterblieben.Gerade aber darin liegt nicht nur Chance, sondern auch Verantwortung für Länder und Regionen. Ich betone Länder und Regionen, weil irgendwann einmal das berühmte Subsi-diaritätsprinzip der EU zum Tragen kommen müßte.