Kennen Sie die Bilanz von Stalingrad? Zumeist spricht man nur von den gewaltigen Verlusten de* Deutschen Wehrmacht als den „Opfern”: Von 364.000 Mann verblieben ab Oktober 1942 nach Ausflug von 34.000 Mann und nach Abzug der Urlauber und Verwundeten (23.000 Mann) 307.000 Soldaten im Kes&l von Stalin-grad. Heimgekehrt aus der Gefangenschaft sind etwa 6.000 Mann. Die Verluste betrugen 301.000 Mann. Die Rote Armee verschließ noch ungeheurere Menschenmassen: Neuesten Forschungen zufolge sollen auf Sowjet-Seite mindestens eine Million Menschen im Kampf um die Heimat getötet worden sein.
Wie überall in den postkommunistischen Reformstaaten geht auch durch Rußland ein tiefer gesellschaftspolitischer Riß. Was Demokratie sein kann, läßt sich kaum erahnen, wird spürbar leider nur in Defiziten. Was Kommunismus war, ist leider noch allgegenwärtig, ist die Fortsetzung des Konnexes der alten Seilschaften mit der Wirtschaft unter mafios-kapitalistischen Bedingungen.Daß westliche Wirtschaftsforscher erste Erfolge mit niedriger Inflation und stabilem Rubelkurs, geringerem Budgetdefizit und ausreichenden Devisenreserven zur Bedienung der Auslandsschulden für Rußland
Über allem Bäsonieren der Parteigranden und Pölit-Kom-mentatoren, daß die Burgenland-Wahl für die beiden Großen, SPÖ und ÖVP, letztlich doch noch einigermaßen gut ausgegangen sei, müßte eigentlich die Frage stehen, was sich denn in diesem traditionellen Agrar- und Auspendlerland so verändert hat, daß die Freiheitlichen so stark zulegen konnten. Es nützt ja nichts, und diesen Fehler der ÖVP machen jetzt die Sozialdemokraten blind nach, einigermaßen erträgliche Verluste gewissermaßen noch als „Sieg" hinzustellen. Das Wesentliche ist, daß im Burgenland, wie auch in den
Em Extremist oder zumindest Extrernistensympathisant als Innenminister? Seit der Bestellung Caspar Einems für diesen hochsensiblen Posten - auf dem nicht selten weniger Sensible als Einem scheitern -reißen die Vorwürfe von rechter Seite nicht ab. Kann ein „Linker" dieses Amt vertrauenswürdig ausfüllen? Der furche hat Einem vor einem Jahr gesagt, daß ihn, dessen Leben „evangelische Werte" bestimmen, Furchtlosigkeit, Offenheit und Leistimgsbereitschaft kennzeichnen. Finanzielles Engagement für das linksextreme TATblatt - mit diesem Slogan wurde die Einem-Hatz
Daß Drogenmißbrauch ein komplexes Problem unserer Gesellschaft ist, bestreitet niemand. Wie mit Drogensüchti-gen umgehen, ist keinesfalls klar. Den Dealer im großen Ausmaß soll man bestrafen, darüber herrscht Konsens -über die Sinnhaftigkeit hoher Freiheitsstrafen gehen die Meinungen schon wieder auseinander. Was tut man aber mit einem armen „Hascherl”, das bei der Beschaffung von Geld und Drogen kriminell wird? Sollen diese armen Teufel therapiert oder bestraft werden? Strafe nützt da gar nichts, sagt die Grüne Gesundheitssprecherin Haidlmayr, Bei den Sozialdemokraten wird jetzt,
Unmittelbar einsichtig für jeden grundehrlichen Bürger: Verbrecher müssen mit jenen Mitteln bekämpft werden,*die sie selbst nützen. Verbrecher handeln ungesetzlich, nützen alles aus, kümmern sich nicht um Erlaubtheit, sind damit den Sicherheitskräften stets um mehrere Schritte voraus. Soll man jetzt mit dem sogenannten „großen Lauschangriff” und der „Rasterfahndüng” sicherheitspolizeiliche Möglichkeiten schaffen, die vom Bürger als Eingriffe in Grundrechte empfunden werden? Rechtsanwalt Michael Graff sagt nein: Behörden hätten schon ihre bisherigen Möglichkeiten
Das neue Wahlgesetz in Italien hat es zustande gebracht, daß aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Wahlbündnisse - Olivenbaum auf der linken und Freiheitspol auf der rechten Seite - die Mitte-Links-Allianz parlamentarisch mit einer absoluten Mehrheit in beiden Häusern hervorging. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß die Altkommunisten mittun. Und das ist vielleicht das interessanteste und wichtigste Ergebnis dieser Wahl, daß die gewandelten Kommunisten, jetzt Sozialdemokraten PDS, mit 21,1 Prozent stimmenstärkste Partei geworden sind; an zweiter Stelle steht auf der linken Seite die
39 Jahre nach Unterzeichnung der Römischen Verträge (25. März 1957) hat in Turin die Reformrunde begonnen, die die Europäische Union ins 21. Jahrhundert führen soll. Vermutlich wird die Regierungskonferenz bis in den Herbst nächsten Jahres dauern. Die wichtigsten Ziele der „Maastricht-Revisionskonferenz" (auch ^Maastricht II" genannt): Mehr Bürgemähe, Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen, um die Osterweiterung bewältigen zu können, schließlich eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Die zur Regierungskonferenz von einzelnen Mitgliedstaaten erstellten
Kein Studentenstreik mehr nach Ostern, sagt ÖH-Vorsitzende Agnes Berlakovich, weil viele Studierende damit um ein Semester gebracht werden könnten, was letztlich absurd wäre. Trotzdem stehen die Studenten mit dem geschnürten Sparpaket mit dem Rücken zur Wand. Sie sehen keine Kompromißmöglichkeiten mehr. Der Wiener WU-Rektor Otru-ba sieht jetzt die Gewerkschaft am Zug, es gebe einen Streikbeschluß, sollte das universitäre Sparpaket nicht ausgesetzt werden. Wissenschaftsminister Rudolf Schölten zeigt sich nach wie vor von den Protesten unbeeindruckt, eine Rücknahme aller kritisierten
Die Grün-Abgeordnete Tere-zija Stoisits hat unlängst mit dem Vorschlag Aufmerksamkeit erregt, die lebenslange Freiheitsstrafe in Osterreich grundsätzlich abzuschaffen. „Lebenslange" müssen eine Chance auf Resozialisation bekommen. Gegner dieser Idee meinen, daß erstens lebenslänglich in Österreich ohnehin (zu) selten verhängt, zweitens durch die bedingte Entlassung (möglich nach 15 Jahren) mit einer tatsächlichen durchschnittlichen „Sitzdauer" von 17 bis 20 Jahren ohnehin ausgehöhlt ist. In unserer Debatte plädieren die F-Abgeordneten Liane Höbinger-Lehrer und Helene
Neutralität war nie Abseitsstehen, kann in ihrem klassischen Grandbestand aufrechterhalten werden, allerdings müßte - Kern der Sache -Österreich mehr für die militärische Sicherheit Europas (und damit für seine eigene) tun: So vorige Woche OVP-Klubobmann Khol in der FURCHE. Am Sonntag, bei „Zur Sache", hörte man's von ihm ganz anders: Erst jetzt trete zur Neutralität auch Solidarität, die Neutralitat sei ein Pferdefuhrwerk kurzum, wir müßten auf ein moderneres Gefährt umsteigen. So einem Politiker gehört das Vertrauen entzogen! Da sei, auch wenn's manchen nicht behagt,
Österreich kann als neutraler Staat in der Europäischen Union mitwirken und mitbestimmen. Mit dieser Formel wurde u. a. für den EU-Beitritt geworben. Wir sind in der EU -und jetzt geht's erst richtig los. Man brät den Österreichern sicher keine sicherheitspolitische Extrawurst, wird da und dort laut. Sicherheitspolitische „Trittbrettfahrer", so werden wir nicht selten vorwurfsvoll bezeichnet. Ja - dürfen wir denn noch neutral sein? Was haben unsere Politiker vor? Versuchen sie uns ein liebgewonnenes Etikett zu erhalten, während sie den Inhalt der Flasche schon längst mit etwas
In fast fünf Jahrzehnten hat sich der israelische Staat unter unvorstellbaren Opfern behauptet. Die Leiden des Juden-volkes sind am Ende des 20. Jahrhunderts focussiert in jenem kleinen, bedrohten, aber unglaublich zähen Gebilde, das sich friedlich-demokratisch in die Völkergemeinschaft eingereiht hat. Immer wieder wurden den Opfern neue Opfer abverlangt, um Haß, Terror, Unmenschlichkeit nicht eskalieren zu lassen. Wer erinnert sich nicht mit Bewunderung an die Haltung Israels vor fünf Jahren, als während des Golfkrieges Saddam Hussein Raketen auf Tel Aviv feuern ließ - und Israel die
„Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin" - viel belächelt oder aggressiv herun -tergemacht wurde der scheinbar naive Appell an die Phantasie von Menschen, die sich Gewaltlosigkeit nicht, vorstellen können. Es war „Krieg" vor exakt zehn Jahren auf den Phi-, lippinen, und viele, eine Million Menschen, gingen hin - bewaffnet mit Rosenkränzen. Das war das Ende der Gewaltherrschaft Marcos'. Konkrete „Friedenstechniken" des Internationalen Versöhnungsbundes hatten dazu beigetragen. Hildegard Goss-Mayr, die wie ihr Vater Kaspar Mayr, gemeinsam mit ihrem Mann Jean
Wie eine Antwort auf meine Glosse von der Vorwoche auf Seite 1 klingt, was Wolfgang Schüssel beim Dreikönigstreffen der ÖVP am Montag in Goldegg sagte: Nicht „uns" Österreichern ist er im Wort, wie ich offenbar fälschlich seinen Wahlkampf deutete, sondern „nur" 1,4 Millionen Österreichern, die seine Partei gewählt haben. Ist diese Einstellung eine gute Voraussetzung, um als zweite staatstragende Partei mit der SPÖ diesem Land zu dienen? Bei den sieben Fragen, die Schüssel Vranitzky als Antwort auf dessen Vorschlagspapier zukommen ließ, geht es um unser aller Anliegen -
Bundespräsident Thomas Klestil versuchte Hoffnung zu geben: Ein Jahr der Zusammenarbeit soll 1996 werden. Nötig wär's ja. Nun, zu Gesprächen unter vier Augen reicht es ja gerade noch zwischen den Ex-Großkoalitionären Vranitzky und Schüssel. In die Augen können einander die beiden noch schauen, zu einem tiefen, bleibenden Blick wird es, liest man das jüngste Schüssel-Interview im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" genauer, möglicherweise nicht reichen. Eine Frage wird sein, wieviele festgelegte und festgefahrene Politiker - so wie Finanzminister Staribacher — zurücktreten
Eine wirkliche Auseinandersetzung mit der kommunistischen Terrorvergangenheit hat in Osteuropa bis dato nicht stattgefunden. Anders als in Deutschland, das nach dem Krieg unter Aufsicht der Sieger entnazifiziert und mit massivster Wirtschaftshilfe sozial saniert und durch starke Anbin-dung an den Westen politisch demokratisiert wurde, gab es für Bußland und seine ehemaligen Satellitenstaaten seitens des Westens nur gute Worte.Massive Wirtschaftsprogramme blieben aus, die sogenannte Hilfe zur Selbsthilfe half maximal denen, die als kommunistische Politiker oder Fabriksdirektoren ohnehin gut
Klarsichtig war, was die beiden Präsidenten Vaclav Havel und Thomas Klestil am Montag bei ihrem Treffen im Wein viertel konstatierten: Bezugnehmend auf den Zustand Bosnien-Herzegowinas und das Blatt Papier aus Dayton, in dem ein „Friede" festgeschrieben wurde, meinten sie, daß jetzt erst jene Aufgabe begänne, die mit keiner Armee sichergestellt werden könne. Nun startet der Kampf gegen den Ungeist in den Köpfen vieler, der zu jenen brutalen Ereignissen auf dem Balkan geführt hat, die wir Europäer so wortgewaltig beklagen konnten. Die „geistigen Trümmer des Balkankrieges"
Am 8. Dezember 1945, also vor exakt 50 Jahren, schrieb der gerade 31 Jahre alt gewordene Willy Lorenz seinen ersten Artikel in der soeben gegründeten furche. Es war die Nummer 2 von Friedrich Funders jüngstem Kind, und Lorenz' Beitrag galt seiner größten Liebe: Böhmen. „Rainer Maria Büke und Böhmen ”, so der Titel des Artikels, versuchte am böhmischen Wesen Rilkes dessen Neigungen und Abneigungen zu erhellen. „Böhmisch (ist) sein Abscheu gegen das alte Österreich..., böhmisch ist wieder seine geheime und starke Liebe zu eben diesem Österreich, die sich erst zeigt und die er
Die SPO ist dabei, ihre soziale Glaubwürdigkeit zu verlieren, der ÖVP ist das liberale Element abhanden gekommen, beiden zusammen mangelt es an Grün-Kompetenz. Die Koalitionspartner schaffen mächtig Raum für Dritte. Inmitten einer Budgetkrise müssen sich die Führungskräfte der Regierungsparteien profilieren. Im Meinungschaos um Sanierungsmöglichkeiten jagt man vermeintlich den jeweils anderen, damit aber eigentlich sich selbst an den Rand des Abgrunds.Wolfgang Schüssel scheint momentan besser dazustehen als Franz Vranitzky. Der VP-Chef versucht aus dem Chaos zu rudern. Nur - die
Chinas Staatspräsident Jiang Zemin ließ von Anfang an keinen Zweifel aufkommen: Er bemühte den chinesischen Philosophen Lu Xun, um Chinas Gleichberechtigungspolitik für Frauen zu fundieren. „Wenn die Frauen nicht wirtschaftlich mit den Männern gleichziehen, sind alle edlen Worte über sie nichts als dummes Gerede”, hatte der Weise einmal von sich gegeben. Ein guter Start für die 4. UN-Frauenkonferenz in Peking? - zumal Jiang nicht verabsäumte, auf die „irrationale Weltwirtschaftsordnung” als Ursache für Armut und Rückständigkeit besonders von Frauen hinzuweisen.Was wollt ihr
Die Mediensprache verrät es wieder einmal: Der Krieg in Bosnien-Herzegowina geht uns nichts an, soll uns offenbar nichts angehen. Wie anders kann man sonst Schlagzeilen verstehen, die dasTJebakel „der” UNO ausweiden, sich nachgerade genüßlich am „Triumph der Serben über die UNO” delektieren?Jene, die die Vereinten Nationen immer schon für überflüssig gehalten haben, vermeinen jetzt Oberwasser zu haben. Gibt's was Günstigeres, als jetzt die Unfähigkeit und Hilfslo-sigkeit der Weltgemeinschaft darzustellen? Doch halt! Wer sind denn diese Vereinten Nationen, über die sich
Wer steht noch hinter Öster- 1 reichs Neutralität? Mit Ausnahme der Grünen sieht keine Partei in ihr mehr einen sicherheitspolitischen Grundpfeiler mit europäischer Dimension.
VP-Klubobmann Khol war einst Kritiker eines bestimmten gesellschaftspolitischen Kurses der Kirche. ' Heute sieht er das Verhältnis VP-Kirche problemlos.
Aufregung in der Osterwoche über eine Radiosendung in 03: Moderatorin Nora Frey holte sich in ihre Sendung „Freizeichen” jene Frau, die jahrelang von ihrem eigenen Vater mißbraucht und dabei viermal geschwängert worden war. Nachmittagsgeplauder über sexuelle Ausbeutung - wenn das die Einschaltquoten nicht nach oben schnellen läßt!Das Opfer wirkte in der Sendung (akustisch) entnervt und gequält. Das war schon schlimm. Aber eines ist klar: Wer Privates öffentlich macht, liefert sich aus. Er wird nackt und ungeschützt dem Medienpublikum präsentiert. Daß die Mutter aber auch eines
Kardinal Groer schweigt, nach einem eher unverständlichen „Krone”-Seufzer, weiter; der Nuntius erklärt Schweigen zum Gold; nur Kardinal König soll reden. Merkwürdig, wie sehr Bischof Kurt Krenn darauf insistiert. Hätte er mit gleicher Beharrlichkeit den Ex-Bischofskonferenzvorsitzenden zum Reden geraten, wäre viel Schaden der Kirche erspart geblieben. Aber wer so viel mauert und sich noch dazu bemüßigt fühlt, Lücken zu füllen, die nach dem Abbröckeln der Bischofsmauer um Hans Hermann Groer entstanden sind, fürchtet nichts so sehr wie Schaden durch Offenheit. Kein Stein darf
Der personelle Wechsel in der Regierung ist vollzogen (siehe Seite 2). Die Anforderungen an den neuen Innenminister sind sicherlich ein Thema für sich. In der jetzigen Situation ist aber das Schlüsselressort für die nächsten Jahre das Finanzministerium. Ganz offensichtlich ist der 38jährige Andreas Staribacher, (Sohn von „Happy-Pepi” Staribacher) die erste „freundschaftliche” Wahl von Franz Vranitzky. Ein Mann vom selben Schrot und Korn. Kein Ex-Juso, sondern ein Profi. Ein Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.Sein Vorgänger Ferdinand Laci-na kapitulierte vor der inneren
Unser Freund ist Außenminister von Polen geworden. Keine andere als die furche-Re-daktion kann das mit Stolz und Freude so sagen. Ist doch Wladyslaw Bartoszewski, der Publizist, Historiker, von Nazis und Kommunisten Verfolgte, der kluge Botschafter seines Landes - als quasi-exilierter Gastprofessor in Deutschland und ab 1990 als Vertreter seines lange geknechteten Volkes in Wien - seit mehr als 30 Jahren unserer Wochenzeitung als Dialogpartner, Autor, Kommentator, Berater und liebenswerter Kollege verbunden.Mit Stanislaw Stomma, Tadeusz Mazowiecki und Jerzy Turowicz begann er in den sechziger
Felix Ermacora, der am 13. Oktober 1923 in Klagenfurt geborene, weit über die kleine Heimat hinaus bekannte Völkerrechtler und Menschenrechtskämpfer, gehörte zu jenen Österreichern mit großer Verantwortung, die sich druckreif ausdrücken können. Mit sanfter Stimme legte der Jurist mit zwingender Logik seine Ansichten zur Situation der Menschenrechte -ob in Chile, Südafrika, Tibet oder zuletzt in Afghanistan - , zur Südtirolfrage oder zu Vertretungsproblemen der Sudentendeutschen dar.Ich bezeichne Ermacora hier als Menschenrechtskämpfer, landläufig wird er als Menschenrechtsexperte
Das Vexierbild, das die österreichische Bundesverfassung nach einer Beschreibung des Verfassungsrechtlers Manfried Welan in bezug auf das Amt des Bundespräsidenten darstellt, wird vom aktuellen Bundespräsidenten, der gern Staatschef sein möchte, arg strapaziert: Alle Macht geht vom Präsidenten aus. Der Präsident vertritt sein Volk nach außen und regiert es letztlich nach innen, alles andere ist Delegation.Übertreibung? Letztlich könnte das Szenario so aussehen: falls Regierung oder Regierungschef die vom Präsidenten für sich in Anspruch genommenen weit ausgelegten Kompetenzen, die
Hinter vorgehaltener Hand munkeln Schwarzafrikaner, daß die einzigen, die ein Interesse an den kriegerischen Ausein-andersetzimgen in Ruanda - und in der gesamten zentralafrikanischen Region - haben könnten, ausländische Mächte seien, die ihre Felle davonschwimmen sehen. Vorsichtig wird der Name Frankreichs ge-narmt, das - so sind Informantenaus Afrika überzeugt - am meisten bei der Demokratisierung der politischen Ordnungen und der Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien in afrikanischen Staaten verlieren körmte. Der Vorstoß amerikanischer Investoren auf den Schwarzen Kontinent
Es war nicht erst der gegenwärtige Friedensprozeß zwischen Israel und den Palästinensern, der eine Annäherung Israel-Vatikan zuwege brachte. Wohl dürfte das Gaza-Jericho-Abkommen - zwei Todfeinde konnten über ihren Schatten springen - beschleunigend auf die Beziehungen zwischen Rom und Jerusalem gewirkt haben.Der Besuch des aschkenasischen Ober- . rabbiners in Jerusalem, Israel Meir Lau, am Dienstag dieser Woche beim Papst - wie dieser stammt Lau aus Polen - war ganz geistig-geistliches Ereignis mit politischen Konsequenzen, deren Tragweite erst langsam spürbar werden wird.Obwohl Lau
Der 20-Prozent-Stimmenanteil für die ex-kommunistische Sammelbewegung SLD bei den polnischen Parlamentswahlen am Sonntag war für viele ein Schock. Ein Wahlsieg der Postkommunisten wurde zwar erwartet (FURCHE 37/1993), aber nicht in diesem Ausmaß.
Um die Rolle des Europarates bei der neuen Architektur Europas nach dem Ende des Ost-Westkonflikts geht es beim Europaratsgipfel der Staats- und Regierungschefs im Wiener Austria Center am 8. und 9. Oktober. Minderheitenrechte stehen auf dem Tapet, eine Erklärung wider die Intoleranz ist vorgesehen.
Eine „Fiktion” ist für Außenminister Alois Mock die Überlegung, mit einer Art „Überstaat” - nach der de facto Dreiteilung - Bosnien-Herzegowina zu retten. Österreich wird dabei nicht mitmachen. Außerdem könnte sich Mock für eine Reaktivierung der KSZE auf neuer Grundlage erwärmen.
Verliert Europa das nach dem Ende des Kalten Kriegs aufgeflackerte Si-cherheitsgefühl wieder so rasch wie es sich eingestellt hat? Auf dem Balkan tobt ein heißer Krieg, der sich an keinerlei Regeln hält. In mehreren Nachfolgestaaten der Sowjetunion -allesamt KSZE-Mitglieder - herrscht eine Bürgerkriegssituation. Die Türkei droht Armenien offen mit Krieg, sollte das an sich christliche Land weiter dem bösen, aber offensichtlich erfolgreichen Beispiel Serbiens folgen und seinen Feldzug gegen Aserbeidschan auch auf Nachitschewan ausdehnen.Was in Europa gegenwärtig funktioniert, ist -
„Verteidigungsminister Dzur hat mich soeben davon informiert, daß Truppen des Warschauer Paktes unsere Grenzen überschritten haben.” Es war kurz vor Mitternacht am 20. August 1968, als Ministerpräsident Oldfich Cernik das Politbüro der KPC über die beginnende Invasion informierte. Um 4.30 Uhr berichtete Radio Prag erstmals den Tschechen und Slowaken von der „brüderlichen Hilfe”, die da gerade heranrollte.
Über die Zahl der kirchlichen Eheannullierungen geben die diözesanen Ehegerichte nicht gern Auskunft. In vier österreichischen Diözesen gelang es der FURCHE, die aktuellen Zahlen zu erheben. Rom warnt vor einer laxen Handhabung des Kirchenrechts: Eheannullierung bedeutet nicht Scheidung - auch wenn es für den Normalverbraucher so aussehen mag.
Vor einem Vierteljahrhundert wurde in der damaligen Tschechoslowakei ein politisches Experiment mit Brachialgewalt gestoppt. Die Panzer der Warschauer Pakt-Armeen machten dem sogenannten Prager Frühling den Garaus. Die Reform des Systems, die Schaffung eines Kommunismus mit menschlichem Antlitz wurde von außen beendet.
Die große Wirkung dieses Papstes besteht darin, daß er glaubt, wovon er spricht. Das hat die jüngste, mittlerweile 60. Reise ins Ausland - nach Jamaica, Mexiko und in die USA - wieder eindrucksvoll demonstriert. In Denver haben Tausende Jugendliche Sympathie mit dem Mann aus Rom bekundet; da ist einer, der zu dem steht, was er unermüdlich, mit einer gewissen Stereotypie einzuhämmern versucht.Aber: die Glaubwürdigkeit dieses Papstes hat nichts mit dem tatsächlichen, realen Leben zu tun. Die Faszination an der Treue zu den sogenannten Prinzipien der katholischen Kirche, den ewigen
Was kann (sollte) unser Herr Bundespräsident mehr tun, als uns Österreicher nach außen zu repräsentieren? Wer wollte gegen diese Aktivität ernstlich etwas einzuwenden haben? Nach den sechs finsteren Jahren, in denen das Bild, das wir so gerne „der Welt” von uns zeichnen und vorhalten, Grautöne und Risse bekommen hat, muß seit nun 15 Monaten ein selbstbewußter Thomas Klestil nicht mehr den Blick vor dem erhobenen Zeigefinger „des Westens” senken wie sein Vorgänger.Klestil wird aller menschlichen Voraussicht nach noch elf Jahre an der Spitze des Staates agieren - eine zweite
Wenn Sarajewo fällt, wird es nach den Worten des Mufti für Kroatien und Slowenien, Sevko Omerbasic, dennoch keine Kapitulation der Moslems in Bosnien-Herzegowina geben. Die Bosnia-ken werden sich auch weiterhin erbittert verteidigen.
Haben die USA endlich begriffen, daß in Bosnien-Herzegowina die Glaubwürdigkeit der westlichen Werte auf dem Spiel steht? Schon stockt dem Kommentator der Atem. Wie können wir Europäer uns anmaßen, den Vereinigten Staaten Vorhaltungen über zögerliches Verhalten im Falle Bosniens zu machen? Von der neuen Weltordnung und der europäischen Hausordnung wollten die europäischen Mächte nicht viel wissen; vom Hausmeisterspielen auch nichts.Der Blick nach Amerika und die von dort kommenden verbalen Signale genügten Westeuropa, derweil in einem Jahr ein Land, das man anerkannt hatte, dessen
Zwei Tage nach Abschluß der Wiener UN-Menschenrechtskonferenz „verteidigten” die USA gegen den Irak wieder einmal die westlichen Werte. Augenfälliger konnte gar nicht das unterschiedliche Denken zwischen islamischer Dritter-Welt und dem Westen demonstriert werden, der auch in Wien tiefer Zwistgrund war.Bei aller sicherheitspolitischen Berechtigung, die man diesem „Warnsignal” beimessen kann, handelten die Vereinigten Staaten gegen die völkerrechtlichen Prinzipien der UN-Charta. Völkerrechtler sagen, daß es sich erstens um keinen Verteidigungsakt gemäß Artikel 51 der UN-Charta
Früher waren wir Österreicher neutral, sprich: aus den militärischen Ambitionen von Ost und West hielten wir uns heraus. Mit unseren bescheidenen Verteidigungsmöglichkeiten wollten wir -theoretisch - Ost und West den Eintrittspreis sehr hoch gestalten. Dabei verfolgten wir eine Außenpolitik, die keineswegs neutralistisch war. Österreich befolgte strikt die Prinzipien der UN-Charta. Neutral waren wir also nicht in dem Sinne, daß wir - um jetzt amerikanisch vereinfachend zu sprechen - nicht gewußt hätten, wo der oder das Böse beheimatet war. Nun, der schwarz/weiß Film des Kalten
Es beginnt mit dem Bewußtsein des Wertes der Einzelpersönlichkeit, geht über zaghafte Versuche, Rechte des Menschen auszufor-mulieren, die ihm von Natur aus zukommen, ihm nicht von der Gesellschaft verliehen oder vom Staat gegeben werden, und endet bei Katalogen von Menschenrechten und dem Versuch, diese auch supranational einklagbar zu machen.
Er heißt nicht nur so, er ist auch ein armer Waschl, unser drahtborstiger Widder, als er sich in die sorgfältig gepflegte Ami, Schön-Schaf des Herrn Grafen Flamm, verliebt.Der rauhe Bürstenbinder Glatzl, dem Waschl gehört, staunt nicht schlecht, als eines Tages ein Wollknäuel in seinem Stall liegt, bestehend aus Ami und Waschl. Ami, die an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen sollte, wurde nämlich ungnädig verstoßen, nachdem sie sich am Gartenzaun schmutzig gemacht hatte. Denn nicht anders konnten die beiden Verliebten sich einander nahem, als sich entlang des Zaunes aneinander zu
Es ist kaum zu fassen, aber Realität: Bosniens Mehrheitsbevölkerung - die Moslems - findet sich nach Dutzenden UNO-Resolutionen in der Rolle der amerikanischen Urbevölkerung wieder. Man wird jetzt gut auf sie aufpassen - in Sarajewo, Bihac, Gorazde, Zepa, Srebrenica und Tuzla, wie die sechs von den letzten beiden Sicherheitsratsbeschlüssen als schutzwürdige Reservate bestimmten Gebiete heißen.Unter Aufgabe aller Prinzipien - vor allem kleine Staaten, die keinem Militärbündnis angehören, werden sich das merken müssen! - hat der Sicherheitsrat mit der Reservatslösung für die
Ministerpräsidentin Hanna Suchocka hatte kein Glück: ihrem als „Kapitalismus mit unmenschlichem Antlitz" verteufelten Reformweg mochte zuletzt das Parlament nicht mehr zu folgen. Präsident Lech Walesa machte den Parlamentariern aber autoritär einen Strich durch die Rechnung.
Die italienische Lega Nord sieht sich bestätigt: Was ihr Öffentlich keitsreferent Christian Monti vor exakt zwei Monaten exklusiv in der FURCHE (12/1993) befürchtete, ist eingetroffen. Die „strategia della tensione" politischer Hintermänner, mit Terror Panik zu stiften, wurde ausgeweitet.
Eine völlig neue Situation in Bosnien-Herzegowina hat die grundsätzliche Übereinkunft zwischen Rußland und den USA geschaffen, Schutzzonen für die vertriebenen Moslems einzurichten. Jetzt doht nicht mehr nur die Aufteilung des l 'NO-Mitglieds Bosnien-Herzegowina, jetzt steht die Bildung von Moslem-Reservaten bevor, das Ende des Staates.
Es ging nicht anders. Damit „verantworten" sich heute Repräsentanten, Mitarbeiter und Kollaborateure des kommunistischen Unterdrückungsapparates in Rußland. Die russisch-orthodoxe Kirche hat auch enormen Anteil an Schuld einzugestehen. Doch eine Analyse, gar Reue über Kooperationsbereitschaft, die anderen geschadet hat, beziehungsweise über Willfährigkeit steht noch aus.
Nun wird also etwas für tot erklärt, was nie gelebt hat: Der Vance/Owen-Plan für die Aufteilung Bosnien-Herzegowinas, der Frieden auf dem Balkan bringen sollte. Der Logik der westlichen Bestrebungen folgend - die Anerkennung Bosnien-Herzegowinas hat sich in der konkreten Politik als Makulatur erwiesen -, machen sich jetzt auch die Kroaten über den Kadaver her und reißen noch Fleischstücke heraus, solange er noch ein bißchen warm ist. Wozu noch eine Aktion des Westens, für wen?In Bosnien schaut die UNO zu. Aber nicht nur dort. Die größte UNO-Aktion, der Versuch, den im Oktober 1991 in
50 Kilometer vom bosnischen Kriegsschauplatz entfernt, im slowenischen Kurort Dolenjske Toplice, machten sich etwa 100 Publizisten aus Mitteleuropa an eine Bilanz der Wende von 1989: Die Mitte Europas ist zwar wiedererstanden, in ihr herrscht jedoch eine „moralische Verwüstung" (dazu auch Seite 2).
Es ist müßig, darüber nachzudenken, ob die Serben-Partie Milosevie-Seselj-Kara-dzic der Welt wieder einmal ein ausgeklügeltes Schauspiel von Druckausübung und (scheinbarem?) Nachgeben geboten hat. Wichtig ist, was die Unterschrift Radovan Karadzics unter den Vance-Owen-Plan in Athen wirklich für Bosnien bedeutet.Jetzt geht es erstens um ein Schweigen der Waffen (das Serbenparlament in Pale muß erst zustimmen!), zweitens darum, wie weit Belgrad auch künftig bereit ist, die Tschetniks in Bosnien logistisch und materiell zu stützen. An ein Lockern der Sanktionen ist zum gegenwärtigen
Die Entscheidung, wie das Rußland-Referendum auszugehen hat, hat eigentlich das Moskauer Verfassungsgericht getroffen. Für die ersten beiden Fragen - Jelzin Ja oder Nein, Reformpolitik weiter so oder nicht - reichte, nach anfänglichem Widerstand des Volkskongresses, die Mehrheit der gültig abgegebenen Stimmen; für die Fragen nach vorgezogenen Neuwahlen des Präsidenten und des Volkskongresses mußte die Mehrheit der Wahlberechtigten erreicht werden -ein Ding der Unmöglichkeit bei etwas mehr als 60 Prozent Wahlbeteiligung.Wofür haben „die Russen" am Sonntag mit ihrer Stimme
Wenn die USA nicht wollen, nutzt es gar nichts. Der „Weltpolizist" will seine Rolle nicht immer spielen. Vielleicht künftig immer öfter? Bill Clinton jedenfalls ist „outraged" über die jüngsten kriegerischen Handlungen in Bosnien-Herzegowina. Wird Srebrenica zum Wendepunkt der amerikanischen Balkanpolitik?
Die Verwirrung um das Referendum in Rußland am kommenden Sonntag, 25. April, ist groß - und hält bis wenige Tage vorher an. Ob der russische Stimmbürger den Mehrfachknoten entwirren kann, ist mehr als fraglich. Denn eine entscheidende Rolle spielt bei dieser Volksbefragung nicht nur die Stimme, sondern das Schweigen; und in der Folge, wie man dieses Schweigen interpretiert.
Im Rahmen der „Katyn-Aktion" wurden im Frühjahr 1940 insgesamt 21.857 Personen vom Vorgänger des KGB, dem sowjetischen Geheimdienst NKWD, erschossen. Direkt in Katyn wurden von den Deutschen 1943 - vor 50 Jahren - die Leichen von 4.421 polnischen Militärs in einem Massengrab entdeckt.
Der Streit um den Karmel in Auschwitz flammt wieder auf. Das Gebäude des neuen Karmel ist fertig. Die Schwestern - seit 1984 in einem von ihnen restaurierten Gebäude des ehemaligen k.u.k. Garnisonstheaters, das die Nazis als Zyklon-B-Lager nutzten - wollen aber nicht weg.
Am 4. April vor 25 Jahren wurde in Memphis/Tennessee der schwarze Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King erschossen. Seine Idee von der Gleichheit aller Menschen steht heute noch immer in einem Überlebenskampf. Eine Weltmen-schenrechtskonferenz der Vereinten Nationen vom 14. bis 25. Juni im Austria Center in Wien wird Bilanz ziehen, was in 25 Jahren geschehen ist. 1968 war nämlich auch das Jahr der ersten Menschenrechtskonferenz - in Teheran.
Ein Referendum am 25. April soll über Präsident Boris Jelzins Reformen und über Parlamentswahlen in Rußland entscheiden. Der Haken: Die Hälfte der Wahlberechtigten, nicht der Wähler, muß dabei Neuwahlen wünschen. Der Volkskongreß hat also vorgesorgt. FURCHE-Mitarbeiter Peter Gosztony war dieser Tage in Moskau. Er meint, Jelzin wird sich halten.
Die politisch-moralische Krise verbunden mit einem ökonomischen Niedergang läßt in Italien den Ruf nach dem starken Mann immer lauter werden. Die „Lega Nord" warnt vor dem Putschszenario. Der Lega-Refe-rent für EG- und Außenpolitik, Christian Monti, glaubt, daß der Lega-Föderalismus Italiens einzige Chance zur Erhaltung der Einheit ist.
Auf den Straßen Moskaus hält sich die politische Auseinandersetzung in Grenzen. Die Nationalkommunisten bringen ein paar tausend Geiferer zusammen. Präsident Boris Jelzin, der die Stimme des Volkes bitter nötig hätte, kann ebenfalls nur auf wenige tausend zählen. Die Russen haben andere als Verfassungssorgen, wenngleich ihnen klar sein muß, daß mit dem Machtkampf über die politische, wirtschaftliche und soziale Zukunft des Landes entschieden wird.Im Streit um die Verfassung - Präsidialregime oder Parlamentarismus - haben sich die Fronten längst verhärtet; die Protagonisten scheinen
Nach Abschluß des zweitägigen Staatsbesuches des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel in Österreich bleiben zwar viele offene Worte von beiden Seiten im Gedächtnis, welche Taten folgen werden, ist gleichermaßen offen. Die Hoffnung der Sudetendeutschen auf eine Lösung der Frage der Vermögensrestitution und des Heimatrechtes wurde nicht erfüllt.
Laßt Euch von Sprachwissenschaftlern kein Ei legen. Laßt Euch durch ein anderes Ei, das nicht erst jetzt gelegt wurde, nicht verunsichern. Nämlich durch das Tschech--Ei. Eure Kapazitäten haben uns für Euer schönes Land die im Deutschen scheußlich klingende Kurzformel „Tschechien” empfohlen. Und wir - ich Sprech' nicht nur von der FURCHE - gebrauchen es immer häufiger.Vor kurzem glaubte mich der Pressereferent Eurer Wiener Vertretung, Botschaftssekretär Pavel Stohr, darauf aufmerksam machen zu müssen, daß der richtige Name Eures neuen selbständigen Staates in der deutschen
Täuschung und Realität sind im internationalen Handling des Bosnien-Kriegs eine untrennbare Verbindung eingegangen. Die kommentierende Berichterstattung täuscht sich und ihre Konsumenten mit wirklichkeitsfernen Szenarien. Die hohe Diplomatie weist Pseudoerfolge vor, indem Prinzipien den tatsächlichen Gegebenheiten angepaßt werden. Die wenigen Politgrößen, die noch an Prinzipien festhalten, täuschen sich über deren vermeintlich universale Gültigkeit.Die einzigen, die nie täuschen, die mit ihren Taten ständig der Welt ihre grausame Fratze zeigen, sind die großserbischen Droher,
In Moskau, das sich als drittes Rom versteht, geht es heute um die Frage, wer höher steht: der Papst oder das Konzil. Sprich: Präsident Jelzin oder der Oberste Sowjet. Es tobt ein beinharter Machtkampf zwischen „Parlament” und Staatspräsidenten, der für das wirtschaftlich darniederliegende Rußland tödlich ausgehen kann.
Der türkische Staatschef Turgut Özal ist nach einer Balkan-Rundreise durch Bulgarien, Mazedonien und Albanien, auch Zagreb stattete er einen Besuch ab, überzeugt, daß sich der nächste Schlag der christlich-orthodoxen Serben gegen die moslemischen Albaner des Kosovo richten werde. Schlimmste Dinge dringen zeitweilig vom Amselfeld ans westliche Ohr: Den Kosovo-Albanern wird von serbischen Polizisten das Leben zur Hölle gemacht.Ist jetzt der Zeitpunkt da, den zu erreichen US-Präsident Bill Clinton die den Kosovo beherrschenden Serben nachdrücklich gewarnt hatte? Oder läßt man weiter die
Es ist der Anlaß, der zur Erinnerung einlädt. Wann habe ich Bischof Stefan Läszlö, der heute, 25. Februar, sein 80. Lebensjahr vollendet, zum ersten Mal „registriert”? Es muß so Ende der fünfziger Jahre gewesen sein. Der damalige Apostolische Administrator des Burgenlandes, eine für die panonnische Gegend typische „Mischung” aus einer kroatischen Mutter und einem ungarischen Vater, hat meine Heimatgemeinde, Deutschkreutz im mittleren Burgenland, hart an der ungarischen Grenze gelegen, die damals einige Jahre schon mit Stacheldraht und Minen „gesichert” war, visitiert. Da war
Europa - gemeint ist der Westen - läßt wieder einen Vorhang herunter. So wird die Budapester Konferenz von Innen- und Justizministern aus 33 europäischen Staaten über unkontrollierte Migration in den Medien kommentiert. In der Tat, man war versucht, die jahrzehntelang eingehämmerten Ideale des Westens zu glauben - und von einem Europa der großen Freiheit, darunter die Auswanderungsfreiheit, zu träumen. Aber das hohe Ziel scheitert an der Wirklichkeit. Deutschlands Innenminister Seiters sieht sogar die Stabilität Europas durch die illegale Zuwanderung gefährdet.Ein anderes Beispiel zum
Denkt man ans politische Italien, assoziiert man damit sofort einen Krisenkatalog. Ronald Reagan soll zu Beginn des Jahres 1985 den damaligen italienischen Regierungschef Bettino Craxi, gegen den momentan wegen Hehlerei, Korruption und Umgehung des Parteienfinanzierungsgesetzes ermittelt wird, bei dessen Besuch in Washington mit der Frage begrüßt haben: „Wie geht es Ihrer Krise?” „Danke, bestens”, soll Craxi geantwortet haben.
Ex-Außenminister Peter Jankowitsch, der im November 1992 als Mitglied einer österreichischen Delegation in Malaysia die dortigen Gemüter wegen des österreichischen Tropenholz-Gesetzes mit seinen restriktiven Maßnahmen zu beruhigen versuchte, hat gegenüber der FURCHE vor einer „verengten Dritte-Welt-Sicht”, wie sie von Dritte-Welt-Solidaritätsgruppen und Grünen gepflegt werde, gewarnt.Jankowitsch ortet „so etwas wie eine Krise unserer Dritte-Welt-Beziehungen”, für die das Tropenholz „nur ein Symptom” sei. Die engagierten Solidaritätsgruppen beschäftigten sich zu sehr mit
Daß die „Friedensverhandlungen über Bosnien-Herzegowina in Genf gescheitert sind, verwundert niemanden. Was wäre das Gegenteil von Scheitern gewesen? Die Unterschrift dreier Gegner unter einen Dreier-Plan, der Waffenstillstand, gewisse Verfassungsprinzipien für den völkerrechtlich anerkannten Staat und dessen (mit Einschränkungen) durch serbische Kriegserfolge festgeschriebene de facto Aufteilung vorsah.Woran es mangelte, war der Wille der Kampfparteien, die Waffen wirklich schweigen zu lassen. Einen „Waffenstillstand” haben wir in Bosnien schon 55mal begrüßt. Die
Ein eher tristes Bild des slowakischen Wirklichkeit zeichnete unlängst die frühere CSFR-Botschafterin in Wien, Magda Vasaryova, vor katholischen Publizisten. Dabei bekam auch die Kirche einiges ab, die sich nach den Worten Vasaryovas vor der Vergangenheitsbewältigung drücke.
Sie habe „die Gänsehaut gekriegt”, erzählte eine Teilnehmerin der Bischofsweihe am Sonntag in Eisenstadt einem ORF-Journalisten - ergriffen ob so viel „hoher Geistlichkeit”. 28 Bischöfe begleiteten den neuen Ordinarius Paul Iby in den St. Martinsdom, wo ihm Altbischof Stefan Läszlö, der Erzbischof von Sarajewo, Vinko Puljic, und Wiens Weihbischof Helmut Krätzl die Bischofsweihe erteilten.
Kroatien ist voll damit beschäftigt, seine bei den entscheidenden Mächten ohnehin nur gering vorhandenen Sympathien zu verspielen. Die Rückeroberung des Hinterlandes von Zadar, in der von UNO-Truppen „gesicherten” Waffenstillstandszone Krajina, ist zwar ein verständliches Unterfangen, aber für Fortschritte bei der Neuordnung „Jugoslawiens” höchst gefährlich.Dazu muß gesagt werden, daß seit dem Einsatz der UNPROFOR (United Nations Protection Force) in den von Serben besetzten und gesäuberten Gebieten Kroatiens - Slawonien, Baranja und Krajina - die Kroaten nur von UNPRÖSERB
Am Mittwoch wurde am Flughafen Wien-Schwechat das italienische Staatsoberhaupt Oscar Luigi Scalfaro mit militärischen Ehren begrüßt. Der noch andauernde erste Besuch eines italienischen Staatspräsidenten in Österreich, bei dem unsere Außenpolitik ganz auf Freundschaft setzt, steht trotzdem im Zwielicht. Der Stachel im Fleisch der österreichisch-italienischen Beziehungen, Südtirol, lockt wieder einmal.Um fadenscheiniger Freundschaft willen sollte Österreich den Rahmenvertrag über grenzüberschreitende Zusammenarbeit, gegen den die Südtiroler Volkspartei Sturm läuft -allen voran
Während in Washington Freudenfeuerwerke die Nacht erleuchteten und der gestern in sein Amt als 42. US-Präsident eingeführte Bill Clinton gemeinsam mit seinem Vize AI Gore eine Nachbildung der Freiheitsglocke aus der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes läutete, läutete der erfolglose, trockene und abgewählte George Bush mit einem dritten Angriff auf den Irak seinen Abschied, gleichzeitig den Beginn einer neuen Konfliktrunde „des Westens” mit Bagdad ein.Zwei Jahre hielt die einzige Supermacht den ungelösten Golfkonflikt auf Sparflamme. Ungezählte UNO-Missionen
Das EG-Ultimatum an die serbische Seite, den „Friedens”plan für Bosnien-Herzegowina, sprich: die Aufteilung des Landes in zehn autonome Provinzen, anzunehmen, ist abgelaufen. Der Krieg geht weiter. Jetzt droht sogar der Kampf zwischen Kroaten und Moslems (FURCHE 35/1992) zu eskalieren.Dutzende Tote und etwa 80 Schwerverletzte hat am Wochenende eine Offensive kroatischer Trappen gegenüber moslemischen Verteidigungskräften in der zentralbosnischen Stadt Gornij Vakuf gefordert. Damit wurde ein weiterer Keil in das ohnehin gespannte kroatisch-moslemische Verhältnis getrieben. Die Kroaten
Während in Genf die zweite Runde der sogenannten , Jugosla-wien”-Friedensverhandlungen mit Serbiens Präsidenten Slobodan Milosevic über die Bühne geht, bemühen sich internationale Organisationen um eine Aufrüttelung Europas, rasch dem bosnischen Volk zur Hilfe zu eilen. Das vom Papst initiierte Friedensgebet in Assisi war sowohl Anklage als auch Zeichen einer humanitären Kooperation von Menschen unterschiedlicher Herkunft.
Stellen wir uns einmal folgende Szene vor: In Genf finden Gespräche zur Befriedung des Irak statt. Neben Schiiten- und Kurdenvertretern erscheint „der Teufel” höchstpersönlich. Saddam Hussein schreitet lächelnd auf die Westvermittler zu, diese schütteln ihm begeistert die Hand.Nein, weiter lassen wir es nicht einmal im Gedankenspiel kommen. Für ein Lächeln Saddams setzen wir nicht unsere Prinzipien aufs Spiel. Niemand nahm das von Iraks Regierung am Wochenende in Siegerpose verbreitete Angebot zu einem „Friedensabkommen” auch nur einen Augenblick lang ernst. Gilt es doch
Den Tag, den Christen weltweit als Geburtstag des Welterlösers feiern, den Tag, an dem der „neue Adam" in der Krippe angebetet wird, erleben weltweit Abermillionen in Haß, Elend, Verfolgung, Hunger und bitterster Not. Das Kainsmal auf der Welt des Jahres 1992 ist sichtbarer denn je. Ist der Brudermörder Symbol des Menschen im ausgehenden 20. Jahrhundert?Keine angenehmen Weihnachtsgedanken zu Beginn meiner letzten Glosse in diesem Jahr! Ich höre schon die Kritiker: warum kein Hoffnungsstrahl am Dach der wimmernden Welt?Aber was kann man von dieser haßgeprägten Welt anderes sagen,
Ein hochrangig besetztes Gespräch über Österreichs künftige sicherheitspolitische Rolle in der Europäischen Gemeinschaft beziehungsweise über das, was Österreich sicherheitspolitisch „einbringen" kann, erzielte am Dienstag, 15. Dezember, bei Vizekanzler Erhard Busek hinsichtlich des Willens, das außenpolitische Maastricht-Programm „mitzutragen" und „mitzugestalten" hohe Ubereinstimmung, hinsichtlich der .Durchführbarkeit, der Modelle gab es keine Klarheit.
Während Österreichs Außenminister Alois Mock gemeinsam mit den Außenministern Polens, Ungarns und Sloweniens in den USA bei UNO und Bush-Administration für einen Einsatz in Bosnien warb, wurde die serbische Gewalt-Politik durch Wahlen erneut bestätigt.
Soll man Gespenster, die abends vor dem Einschlafen auftauchen, einfach ignorieren, nicht dran glauben - wie die Erwachsenen - oder - wie Tanja -sie einfach beherzt mit dem Staubsauger wegsaugen? Aber nicht alle sind so mutig, wie Tanja, die mag ja Gruselgeschichten, je gruseliger, desto besser.Laura hingegen hat Angst; sobald sie das Licht abdreht, sind sie da, lauern auf sie, die Räuber. Wäre da nicht Robin, ihr zum Leben erwachter Stofflöwe, der sie schützt, könnte sie kaum ruhig schlafen. Allerdings hat auch Robin eine schwache Seite: feuerspuckende Drachen, vor denen wiederum Laura
Sehr glaubwürdig hat in Wien Israels Außenminister Shimon Peres den unbedingten Friedenswillen der Regierung Jizchak Rabins dargelegt. Man stehe gemeinsam mit den arabischen Nachbarn vor einer entscheidenden Wahl. Allerdings spricht die alltägliche Wirklichkeit in Israel noch immer die Sprache der stärkeren Faust.Wie gesagt, man glaubt dem bedächtigen Peres seine Beteuerungen. Man ist zu hoffen gewillt, daß das häßliche Bild von israelischen Soldaten, die auf Steine werfende palästinensische Kinder schießen, verschwindet. Man wagt an ein befriedetes Israel zu denken, das sich vor den
Das offizielle Endergebnis der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Slowenien war bei Redaktionsschluß zwar noch nicht bekannt, doch lassen die vorliegenden Zahlen bereits einige interessante Schlüsse zu. Zwei führende Slowenen - einer aus Kärnten - analysierten die Wahl für die FURCHE.
In Schlagzeilen kommt Afrika fast nur mehr negativ vor. Die Unabhängigkeit hat korrupte Militärregimes hervorgebracht. Seit Ende des Kalten Krieges wagt Afrika das demokratische Experiment - mit bisher geringem Erfolg. Ermutigende Vorbilder - wie Angola -werden nicht selten rasch von der alten Realität eingeholt. Die Szenarien für Afrika sind nicht ermutigend.
„Mit Sicherheit" - so erfuhr die FURCHE aus der Botschaft des Staates Israel - wird der Ausländerhaß in Deutschland und seine schrecklichen Folgen, desgleichen Grabschändungen auf jüdischen Friedhöfen in Österreich Gesprächsthema beim Besuch des israelischen Außenministers Shimon Peres in Wien am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche sein. Welche Rolle Österreich - das in der Einschätzung Israels, was Behandlung der Ausländer und Antisemitismus betrifft, relativ positiv wegkommt - im Zusammenhang mit den Ereignissen in Deutschland spielen soll, ist offen.Shimon Peres gilt als
Eine Reform überkommener militärischer Allianzen - wie beispielsweise der NATO - und damit zusammenhängender Strategien ist überfällig im post-1989-revolutionären Europa. Wie Curt Gasteyger, international anerkannter Sicherheitsexperte, in einem Aufsatz für das „Europa Archiv" (Nummer 17/1992), vor kurzem konstatierte, kommt diese aber entweder zu spät: den Umbruch in Osteuropa kann ein neues Sicherheitssystem nicht mehr meistern, oder zu früh - für neue Herausforderungen.
Wenn sich die Reformvorschläge des Unterrichtsministers Rudolf Schölten durchsetzen, wird ab dem Schuljahr 1993/94 jeder Elfjährige mehrere Entscheidungen treffen müssen. Im Rahmen der sogenannten Schulautonomie wird bereits der Volksschuler seine Zukunft planen und zwischen verschiedenen fachlichen Schwerpunkten in Gymnasien oder Hauptschulen wählen können.
Nach allem, was gegenwärtig über die sogenannte neue Europäische Friedensordnung oder gar ein längerfristig zu schaffendes Europäisches Sicherheitssystem von wissenschaftlicher, militärischer und politischer Seite gesagt und geschrieben wird, muß sich Mutlosigkeit einstellen. Die Vision von einem geeinten, sicheren Europa ist insofern Realutopie, als der Wunsch danach real faßbar ist. Die momentan erfahrene Wirklichkeit Europas ist allerdings von historischen Rückgriffen geprägt, die eine Realisierung gemeinsamer Sicherheit höchst unwahrscheinlich werden lassen.
Wenn Vatikan-Dokumente zu Problemen der heutigen Zeit einen Sinn haben sollen, müssen sie eine Sprache sprechen, die der moderne Mensch versteht. Gleichzeitig müssen sie aber doch so allgemein gefaßt sein, daß ein Problem in all seinen Facetten und unter unterschiedlichsten Bedingungen angesprochen erscheint. Und damit beginnt die Schwierigkeit des Verstehens und der Interpretation. Der soeben vorgestellte „Weltkatechismus" wird bald in die Zwickmühle der Interpretation geraten. Dafür bedarf es keines Propheten.Ich erinnere mich noch sehr gut an heftige Diskussionen im
Die derzeit fast 800.000 Flüchtlinge auf kroatischem Territorium sind für die kroatische Regierung übergenug. Man hat einen Aufnahmestop verfügt, auch um das restliche Europa auf die dramatische Situation in Kroatien und in Bosnien aufmerksam zu machen.
Der dritte Menschenrechtsatlas seit 1983 des britischen Publizisten Charles Humana, bestätigt eine global positive Entwicklung der Menschenrechte und einen Vormarsch der Demokratie. Trotzdem werden Menschenrechte in Lateinamerika, in Osteuropa, Asien und vor allem in Afrika zum Teil schwer verletzt.
Die Resolution 688 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hat die Verurteilung der Unterdrückung der irakischen Zivilbevölkerung, insbesondere in kurdischen Siedlungsgebieten - also im Norden des Landes - zum Inhalt. Sie richtet sich gegen das Regime Saddam Husseins, datiert vom 5. April des Vorjahres. Eine Erneuerung wäre an der Zeit: diesmal mit der Türkei als Adressaten.Kurzmeldungen von internationalen Agenturen gewähren nur einen unscharfen Blick auf jenen Krieg, der sich in der ostana-tolischen Gebirgswelt und im irakischen Norden abspielt. Erbarmungslos kämpft hier
Die Situation für die bosnischen Moslems ist ausweglos. Die Vertreibung Hunderttausender, die Schleifung ganzer Dörfer und vor allem die Tausenden Toten haben den friedfertigen Präsidenten eines international fiktiven Staates veranlaßt, der Gewalt zu weichen. Gewalt hat dem jungen selbständigen Staat Bosnien-Herzegowina den Garaus gemacht. Plan- und perspektivenlos mußten die Vereinten Nationen, mußte Westeuropa -der Doktrin der Abwehr von Gewalt verpflichtet - zusehen, wie ein legitimes Kind postnatal zu Tode gemartert wurde.Einsicht in die Notwendigkeit blieb dem der Gewaltlosigkeit
(fmg)-ln Litauen bezahlte am Sonntag die frühere Volksbewegung Sajudis mit Präsident Vytautas Landsbergis die Rechnung, die sie ohne den Wirt zu machen suchte. Seit fast zwei Jahren gaukelte man der Bevölkerung neben der politischen Selbständigkeit auch die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Autarkie vor. Doch die ökonomischen Stränge zu Moskau, vor allem auf dem Energiesektor, sind zu groß, daß sie ungestraft gekappt werden könnten.Landsbergis hat auf eine starke Präsidentschaft gesetzt und wollte diese mit einem Referendum im heurigen Frühjahr absegnen lassen. Sein Versuch