Die Aufhebung der Schwerkraft als spiritueller Akt und eine Liftfahrt auf die Mariensäule.Federleicht scheinbar erhebt sich Richard Kriesches Lift empor entlang der Mariensäule am Eisernen Tor. Dann steht man oben, in Augenhöhe mit der Mutter Gottes und fragt sich, was man jetzt gelernt hat. Außer, dass Teilen eine Tugend ist, denn die beiden Damen, die den Lift als Erstes betraten, also auch das Eurostück voreilig einwarfen, nahmen mich nur meiner Bereitschaft wegen mit, ihnen 50 Cent rückzuerstatten. So schwer kann es also sein, sich zu erheben. Gemeinsam mit der Mutter Gottes und den
"Erst der Tod lässt unsere menschliche Existenz zur Ganzheit werden" - die Synthese aus antiker Mythologie und Moderne von AngelopoulosDie Filme des griechischen Regisseurs Theo Angelopoulos erzählen fast alle von Grenzen. Eigentlich ist sein gesamtes bisheriges Werk ein einziger Film, der von unterschiedlichen Reisen an die unterschiedlichsten Grenzen erzählt: an geographische, politisch-ideologische und persönliche Grenzen, deren letzte wohl die Grenze des eigenen Lebens, der Tod, ist, wie das in seinem bislang letzten Film "Die Ewigkeit und ein Tag" deutlich wird.Schon sehr früh
Es gehört beinahe schon zum guten Ton, bei wichtigen Filmfestivals neue Tendenzen der Filmkunst zu orten. Die 46. Internationalen Filmfestspiele von Berlin sind allerdings anders gewesen. Es gibt keine neuen Trends. Es gibt nur viele neue Filme. Und eine leicht verwirrte Kritikerschar.Auch wenn mit Stars wie Julia Roberts oder Jack Lemmon das Festival seinen Glanz erhielt, war das US-amerikanische Kino nicht so dominierend vertreten wie die vergangenen Jahre. Diese Zurückhaltung dürfte wohl eine Folge jahrelanger, teils heftiger Kritik am auffallenden Naheverhältnis zum amerikanischen
An bewährten und bekannten Namen mangelte es den diesjährigen Berl iner Filmfestspielen nicht: mit David Cronenberg, Paul Schräder, Eric Rohmer, Istvän Szabö und Martin Scorsese fanden sich Regisseure im Wettbewerb, die auf je ihre Weise bereits Filmgeschichte sind.Doch in Berlin will man Entdek-kungen sehen, und damit stand es heuer nicht besonders gut. Der Anspruch, ein Festival der Brücken für die kulturelle Vielfältigkeit zwischen Ost und West zu sein, scheint just in dem Augenblick zu einem billigen Spruch zu verkommen, da die Mauern abgetragen sind. Daß die verschiedenen
500 Jahre Entdeckung Lateinamerikas oder 500 Jahre Entdeckung Europas? Die Geister regen sich, die Geister geraten in Streit: Wer hat eigentlich wen entdeckt, wer störte wen?Lateinamerika ist in diesem Jahr in aller Munde, eine groß angelegte Filmveranstaltung versucht, den Österreichern auch lateinamerikanische Wirklichkeit im Film vor Augen zu führen. „Utopia America", von einer Grazer Veranstaltergruppe initiiert, präsentiert 23 zum größten Teil neueste Filme von einem Kontinent, auf dem Filmkunst eine ungewohnt wichtige Rolle spielt. Es geht um die Entdek-kung Amerikas heute,
Das erste Festival, bei dem die Integration des Ostteils der Stadt Wirklichkeit war; einem Akkreditierungsboom seitens der Journalisten entsprach keine Steigerung seitens des Filmangebots. „Realismus” ist im europäischen Kino der neunziger Jahre zu einem sehr vielschichtigen Begriff geworden. Die Geschichten von der Liebe und den Sehnsüchten sind von der Leinwand fast verschwunden. Es herrscht eine nahezu beklemmende Nüchternheit und die harten Töne des Lebens sind geblieben: in der Familie („Le Miracle”, „Der kleine Gangster”), in den Versuchen, über Vergangenes zu sprechen
Auch diesmal war die amerikanische Uberpräsenz an Filmen für den Wettbewerb nicht zu übersehen. Der obligatorische neue Beitrag Woody Aliens („Eine andere Frau“), der außer Konkurrenz lief, gehörte ebenso zum Repertoire der Festspiele wie der gekonnt gemachte neueste Film von Jonathan Kaplan, „Angeklagt“. Trotz der großartigen schauspielerischen Leistung von Jodie Foster ist es mit dem Film gelungen, ein wichtiges Thema — nämlich ei-ne Vergewaltigung — professionell zu verniedlichen.Berlin wäre nicht Berlin, gäbe es nicht auch eine starke Präsenz des sowjetischen Films.
Es war das größte Filmfest mit afrikanischen Filmen, das bisher in deutschsprachigen Ländern stattgefunden hat: 40 Filme aus 15 Ländern haben mehr als 2.500 Besucher zu dem von den Grazer Filmgesprächen und dem Grazer Afro Asiatischen Institut veranstalteten Filmfest gebracht, auch sechs Regisseure und mehrere Experten waren eingeladen.Wenn Meryl Streep vor untergehender Sonne mit Robert Redford tiefsinnige Gespräche führt, so ist Afrika Kulisse für ein Spiel, das sich Amerikaner für ihr amerikanisches und europäisches Publikum ausgedacht haben. „Out of Africa“ bekommt ungewollt
Über 400 Filme wurden während der zwölf Tage aufgeführt, darunter solche aus Indien, Südamerika, Rotchina und Südkorea. Auch das Publikum geht wieder gern ins Kino.
Mit der Festpremiere von „Therese“ beging die Katholische Filmkommission, die sich auch mit der kritischen Bewertung neu anlaufender Filme befaßt, ihr Vierzig-Jahr-Jubiläum.
Seine Filme wurden ausgezeichnet und gleichzeitig verboten. Markus Im-hoof scheut nicht die Auseinandersetzung mit Themen unserer (unbewältig-ten) Vergangenheit.
Für wenige Tage schien die Welt in der Lagunenstadt noch in Ordnung. Väter und Söhne, Liebe und Vergangenheitsbewältigung bildeten die Schwerpunkte des Spektakels.
Krzysztof Zanussi, neben Roman Polanski und Andrzej Waj-da wohl der bekannteste polnische Filmregisseur der Gegenwart, wird in Österreich sowohl im Fernsehen als auch in^den Kinos stiefmütterlich behandelt. Daß der Produzent seines letzten Films „Paradigma“ den Einladungsbrief zur diesjährigen Vien-nale verschmissen hat, ist nur eine unglückliche Ergänzung in diesem Reigen der Nichtpräsenta-tiön.In Graz hatte das Kinopublikum Ende April erstmals die Möglichkeit, mehrere Filme des polnischen Filmregisseurs undZanussi selbst anläßlich einer Filmwoche — veranstaltet vom