Das Mysteriumspiel ist über das rein Schauspielerische hinaus ein rein ethischer Wert, ein positiver Erziehungsfaktor, der überdies schon aus allein künstlerischen Belangen auch von jenen gerne geschaut wird, die sich ansonsten kultisdien Handlungen entziehen. Gerade in diesem Rahmen aber wandelt sich die Bühne zur Kanzel und zum Altar. Das Mysteriumspiel wird zum unschätzbar hohen erzieherischen Wert. Je trostloser in geistiger Beziehung eine Zeit aber ist — oder war —, um so höher ist der Wert des Spiels in oder nach ihr — und um so größer ist die Menge, die dem Spiele folgt.
Wer von der Kunst des Biedermeier spricht, denkt in erster Linie an Wien und vergißt vielleicht dabei, daß Österreich überhaupt eine Reihe von namhaften Künstlern hervorgebracht hat, die zwar nicht die Höhe eines Waldmüller, Fendi oder Amerling ereicht haben, aber doch in der gesamten Kultur des österreichischen Biedermeier einen beachtlichen Platz einnehmen.Es ist ein großes Verdienst der Grazer Neuen Galerie, die sich in dem schönen Palais in der Sackstraße befindet, daß sie in einer Ausstellung im Rahmen der Grazer Festwochen die besten Leistungen des steirischen Bied/rmeier der
Das geistige Kulturschaffen der steirischen Hauptstadt erhält durch eine Vortragsreihe „Theologische Laienkurse“ der hiesigen theologischen Fakultät eine besondere Note. Die Vorträge, die durchgängig wnd unterschiedslos von allen Altersklassen gut besucht werden, bewegen sich trotz der Volkstümlichkeit ihrer Fassung auf einem außerordentlich hohen Niveau.Von besonderem Interesse wsren des Uni-versitätsorofessor Dr. Poschs Ausführungen zu dem Thema: „Renaissance, Reformation, Gegenreformation, — Erasmus, Luther, Loyol a“, womit er durch diese Titelgebung gleichzeitig die