GASTKOMMENTAR. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Muslimen in
Europa wird die Frage, wie ein europäisch geprägter Islam aussehen
kann, immer dringlicher. Das verdeutlichen auch aktuelle, zur
Besorgnis Anlass gebende Entwicklungen in Österreich.
Der ehemalige Pressereferent der burgenländischen Landesregierung, Dr. Fritz Zimmermann, hat sich schon bisher eingehend mit der österreichisch-ungarischen Grenzgeschichte befaßt, einschlägige Arbeiten aus seiner Feder liegen vor.Mit dieser historisch-ethnographischen Untersuchungsanalyse versucht er nachzuweisen, daß das bis 1945 Ohne Unterbrechung deutsch besiedelte Gebiet (trotz der Staatsgrenzen) bereits vor dem geschichtlichen Auftreten der Madjaren, das mit 896 angenommen wird, über die heutige österreichische (burgenlän-dische) ungarische Grenze hinüberreicht.In ungarischer
Es gab in den letzten 70 Jahren Großungarns keine Feierlichkeiten, auf der nicht ein Festredner die Manen jenes genialen madjarischen Unabhängigkeitsverkünders angerufen hätte, dem nachzueifern mit nie verlöschender Leidenschaft gefordert wurde. Kossuth und Petöfi zu zitieren galt als Inbegriff patriotischen Verhaltens. Ja sogar noch in den Novembertagen des Jahres 1918, als das stolze Kriegsschiff „Viribus unitis” —- das die Großmacht Österreich-Ungarn verkörperte — in den Fluten der Adria versank, sahen die Unbelehrbaren im Untergang dieses Symbols der Herrschaft die Erfüllung des Vermächtnisses jener Männer aus den Revolutionstagen des März 1848, die sich den Aufstieg Ungarns nur vorstellen konnten, wenn Österreich restlos zertrümmert werde.
Es besteht aller Grund zur Panik: 1969 schluckten wir 103.000 Tonnen Asche, Staub und Buß, atmeten 260.000 Tonnen Schwefeldioxyd; Fetisch Kraftfahrzeug blies uns 265.000 Tonnen Kohlenmonoxyd, 11.000 Tonnen Stickoxyde und 4000 Tonnen Kohlenwasserstoffe in die Lungen. Bleiverbindungen — als Antiklopfmittel dem Treibstoff beigegeben — vergiften landwirtschaftliche Produkte, die entlang der 11.000 Kilometer Bundesstraßen Österreichs sprießen. Obst und Gemüse, das überdies von 6000 bis 7000 Tonnen Pflanzenchutzmittel pro Jahr besprüht wird, das und noch mehr offenbart uns der Bericht des Sozialministeriums, der endlich vorliegt.
„Die feudalistische Präsidialstruktur hat ausgedient“, Walter Kissling, Vorsitzender der österreichischen Hochschülerschaft an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, stellt es mit Genugtuung fest.Basis für die Umgestaltung der Musikhochschule ist das noch in der Amtszeit von Unterrichtsminister Dr. Mock ausgearbeitete Kunsthochschulorganisationsgesetz. Dieses neue Organisationsschema räumt den Studenten und dem akademischen Mittelbau (Lehrbeauftragte und Assistenten) entscheidende Mitbestimmung ein. Von diesem Recht machten die Studenten vergangene Woche, bei der
Demoskopen, die die Vorstellungswelt österreichischer Wähler in allen Facetten durchleuchtet haben, bestätigen die simple Wahrheit, daß einmal geprägte Vorurteile Generationen überdauern. Augenfällig wird die Langlebigkeit und Widerstandskraft von Vorurteilen bei Durchleuchtung der Vorstellungen, die sich der „typische Wähler“ von den Verflechtungen zwischen Kirche und Politik macht. Die Verflechtung von Kirche und Staat war für den Österreicher durch Jahrhunderte ein feststehender Begriff. Schließlich war es der Staat gewesen, der in der Gegenreformation die Kirche gerettet hatte. Die Kirche hatte dies niemals vergessen.
Eingeweihte wissen es nk erst seit der gewaltsamen Entfernung Olahs aus dem Wiener Gemeinderat: die Wiener Stadtverfassung bedarf dringend einer Reform. Neben dem inzwischen sattsam bekannten 14 Abs. 4, der einem Mitglied des Gemeinderates, gegen das „wegen eines nicht politischen Verbrechens die Voruntersuchung eingeleitet wird, während des Strafverfahrens die Ausübung seines Mandates“ verbietet, gibt es eine Reihe anderer wesentlicher Be-stimimungsn, die einer kritischen Durchleuchtung auf Verfassungs-kongruenz nicht standhalten.Gegen den oben zitierten 14 sind die schweren Bedenken