Als ich Dienstag (12. Februar) vormittag in Ottakring zu Fuß durch die Thaliastraße ging, in deren Nähe Kämpfe um das sozialistische Arbeiterheim im Gange waren, traf ich zu meinem Erstaunen Hausfrauen seelenruhig auf ihrem häuslichen Einkaufsgange, als ob das ganze Geschieße, dasüber die Dächer herüberscholl, eine Männerangelegenheit sei, die sie nichts angehe.Anders waren die Bilder, die sich vor mir aus den Rothschildgärten an der Hohen Warte bei dem Blick auf den nahen Karl-Marx-Hof eröffneten, aus dessen mächtigem Gebäude geschickt postierte Maschinengewehre ihre Geschosse
(Der Pressverein Herold, ursprünglich „Verein Reichspost“ genannt — nach der Tageszeitung, die er von 1894 an herausgab —, feiert heuer seinen achtzigjährigen Bestand. Mit einer lächerlich geringen Summe begannen die Unternehmungen des Vereines ihre Tätigkeit. Und diese franziskanische Armut begleit tete den Verein und seine Tätigkeit fäst durch alle die Jahrzehnte. Oft schien es soweit zu sein, daß er seine Tätigkeit einstellen werde müssen, aber immer wieder geschah das Wunder, daß er alle Krisen überwinden konnte. Durch seine drei großen Presseorgane, die
Dieser Artikel des Gründers unseres Blattes wurde am Vorabend der Wahl des zweiten österreichischen Nationalrates geschrieben und am 18. Juni 1949 veröffentlicht. Mag es auch heute kein „Nationalsozialistenproblem“ im Sinne von 1949 mehr geben, das Problem der Umwerbung der „Randschichten“ und ihren Einfluß auf die Linie der ersten Regierungspartei ist in dem Wahlkampf 1966 genau so aktuell wie damals: Somit ist der Ruf nach klarer Linie nicht eine Reminiszenz, sondern eine höchst aktuelle Erinnerung.Der Punkt, an dem jetzt die Wahlvorbereitungen der beiden großen Parteien
Im Dezember 1902 wurde ich auf Vorschlag des Herausgebers Opitz durch Beschluß de. Herausgeberkonsortiums. als Chefredakteur der „Reichspost“ berufen. Ich hatte eine kaum siebenjährige Berufstätigkeit hinter mir. Die Ernennung des Dreißigjährigen über verdiente ältere Kollegen hinweg erweckte in Berufskreisen Aufsehen und mißbilligendes Kopfschütteln. Zwar war ich der einzige Akademiker in der Redaktion, meine wissenschaftliche Ausbildung war auf den Beruf hingerichtet gewesen, und nach und nach waren mir in der Redaktion die wichtigsten Ressorts zugewiesen worden. Aber ich war
Wir bringen hier erstmals ein Kapitel aus einer in Vorbereitung befindlichen größeren Arbeit, die voraussichtlich den Titel tragen wird „Oesterreich steht auf“, mit der Dr. Friedrich F u n d c r sein vielgelesenes Buch „Vom Gestern ins Heute“ fortsetzen wird. Auch diese Niederschrift ist Erinnerungen des Autors aus der publizistischen Werkstatt gewidmet. Die „Furche“ lieber das Zollfeld her kam der Morgenwind. Er streichelte sanft das junge Gras. Die Pracht eines sonnigen Frühlingstages lag über der Kärntner Landschaft, die gegen Süden eingerahmt war von der silbern
Freund, gehen wir wählen! Genug der Anpreisungen und der Polemik. Die fatalen Tage der Demokratie, in denen die guten Vorsätze für Maßhalten und honette Diskussion schon zu verlöschen drohen, nähern sich ihrem Ende. Gehen wir wählen! Würden wir verzichten und schweigen, dann sagen wir ja zu allem, was in den nächsten vier Jahren geschehen wird. Dann dulden wir alles, was in dieser Zeit nicht geschehen sollte und hätte verhindert werden können. Dann sprechen wir frei alle Schuldigen. Wer nicht wählt, hat sich des Rechtes begeben, in den nächsten vier Jahren als Staatsbürger seine
Nun ist Wilhelm Miklas, der edle Oesterreicher und vorbildliche Katholik, in die ewige Freiheit am Throne Gottes eingegangen. Zuvor ist ihm noch die Erfüllung seiner Sehnsucht, ein befreites Oesterreich erleben zu können, zuteil geworden.Eigenartig verkörpert sich in der Gestalt dieses Mannes die Zeitenwende, in der sich seihe Laufbahn vollzieht. Es ist noch das alte Reich, in dem der Beruf den jungen Mittelschullehrer Miklas, dessen Wiege in Krems an der Donau stand, zuerst nach Triest, dann nach Proßnitz in Mähren, dann nach Waidhofen an der Thaya und Horn führt, als sollte er, der
Als vor zehn Jahren „Die Furche“ Ihr Erscheinen begann, stellte sie an die Spitze ihrer ersten Nummer die Erklärung: „Zeitaufgeschlossen, auf das aktuelle Geschehen gerichtet, parteimäßig nicht gebunden, eine gesunde Demokratie bejahend, durch katholische Grundsätze bestimmt, will unsere Wochenschrift Furche in dem zu bestellenden Grunde sein.“ Das Vorhaben um die unabänderliche geistige Gesetzlichkeit, unter die das Blatt durch seine Gründer gestellt wurde, bezeichneten dann des näheren folgende Programmsätze:„In voller Achtung vor der redlichen Ueberzeugung Andersgesinnter
Es gehört nicht zu den Gewohnheiten des Oesterreichers, sich mit fremden Federn zu schmücken. Doch die Versuchung dazu ist uns kaum jemals so nahe gekommen wie jetzt, da uns die Bilanzen der Wirtschaftsführer und die wissenschaftliche Kontrolle des Wirtschaftsverlaufes die außerordentlichen Veränderungen vor Augen bringen, die sich in der österreichischen Privat- und Staatswirtschaft innerhalb weniger Jahre vollzogen haben; sie werden in unserem ganzen ökonomischen, aber auch schon in unserem sozialen Organismus sichtbar. Angesichts der glücklicheren Gegenwart möchten uns die schweren
Die Tage des großen Jubels über den endlich erreichten Staatsvertrag sind vorüber. Das österreichische Volk hat zehn Jahre lang auf die von den Mächten dieser Welt verheißene Freiheit und Unabhängigkeit unter vielen bitteren Enttäuschungen gewartet; es hatte e:n Recht, zu jubeln, da es sich endlich am Ziel seiner Sehnsucht sah. Aber zwischen den Blättern mit den 3 8 Artikeln und ihren Annexen lauert noch manches ungelöste Problem. Und mit jedem Tag rückt uns die nackte Realität näher. Sie hat ihre Gefahren. Da sind vor allem die gesamten Bestimmungen über das „Deutsche
Mein Oesterreich! Vaterland! Unser heiß geliebtes Vaterland! In dem Tedeum der Kathedralen, dem Chor der Glocken und den Gesängen des Volkes stieg unser Dank zum Himmel empor. In dem Rotweißrot ihrer Fahnen glühten die Freude und das Glück aller Städte und Dörfer auf. Nach schwerer Heimsuchung ist der Lohn für unser Volk gekommen, das in seiner Machtlosigkeit stark war und Sieger wurde durch seine Standhaftigkeit, seine Friedfertigkeit und seinen geraden, steilen Weg ging in Geduld.Ein neues Zeitalter bricht für Oesterreich an. Mit neuen Aufgaben und Verpflichtungen. In ihm werden
Die weißen Wölkchen des Granatfeuers betupften nicht mehr den blauen Frühlingshimmel. Der Gegenstoß der am linken Donauufer gegen Nordwesten abziehenden SS-Divisionen war abgewehrt. Für einige Stunden hatte eine kritische Lage gedroht, lieber die abschließenden Kampfhandlungen um Wien hatte der Sprecher des Moskauer Rundfunks am 13. April in die Welt hinausgerufen: „Die Bevölkerung Wiens und anderer Teile Oesterreichs hat der Roten Armee Unterstützung gewährt und die Deutschen daran gehindert, die Kämpfe zum Stehen zu bringen. Indem sie bei der Befreiung der Stadt also mitgeholfen
Ein „Dank an den Herrgott“ — das war das erste Wort des aus Moskau rückkehrenden Bundeskanzlers beim ersten Betreten des österreichischen Heimatbodens. Aus tiefster Seele des christlichen Menschen schwang sich dieser Dank empor, Bekenntnis zu dem Wissen, daß über allem Geschehen, über allem Mühen des Menschen und seinem Gelingen der Lenker aller Dinge waltet. Aus diesem Bewußtsein schöpfte der christliche Staatsmann Raab, dem in einem historischen Abschnitt österreichischer Geschichte die Aufgabe zufiel, unerschüttert durch alle Demütigungen und Enttäuschungen, in schwerer
Kunst aus Oesterreich. Europäische Musterzeichnungen und Aquarelle. 80 Bildertafeln und 30 Textseiten' in Großformat. Herausgegeben von A. G. Vös-lauer Kammgarnfabrik. .Eigenverlag.Dieser schöne Band will für Oesterreich werben. Er verspricht nichts, er zeigt und beweist. Ein richtiges Wort ist an die Spitze gestellt: „Das Studium des in! Museen und Privatsammlungen zusammengetragenen Kunstbesitzes ist für die kulturelle Eigenart eines Landes aufschlußreich, es gewährt Einblick in die kulturtragenden Schichten der Vergangenheit und der Gegenwart.“ Eine solche Schau soll in aller
Das Haus, in dem diese Blätter erscheinen, begeht die Erinnerung an das vor 60 Jahren begonnene Erscheinen der „Reichspost“, damals vor der großen Oeffentlichkeit ein bescheidenes Geschehen; es eröffnete eine Entwicklung von zeitungsgeschichtlicher und kulturpolitischer Be- deutung.Die katholische Tageszeitung war eine dürftige Erscheinung in dem kulturpolitischen Bilde des versinkenden 19. Jahrhunderts. Ihre Auflagen waren bescheiden, auch die des „Vaterlands“, das, 1860 mit einem föderalistischen Programm begründet, für den Raum des ganzen alten Reiches bestimmt war, stieg nie
Abermals ist einer aus der alten Gilde der „Reichspost“ in die Ewigkeit abberufen worden. Samstag, 9. d., erreichte uns die Trauerbotschaft, daß unser lieber Hans Brecka — viel weiteren Kreisen bekannt unter seinem Schriftsteller- und Rundfunksprechernamen Hans Stiftegger — am Abend zuvor nahe seinem 70. Geburtstag in seinem geliebten Zelking bei Melk einer Lungenentzündung erlegen ist, die sich an ein schweres Herzleiden angeschlossen hatte. Sonntag, 10. d., wurde er auf dem Zelkinger Dorffriedhof unter großer Teilnahme bestattet.Meister des feingeschliffenen Feuilletons,
Sir, —Dieses Schreiben geht nicht an eine gleichgültige Adresse, sondern an den Herausgeber der Londoner Wochenschrift „T h e Listener“, die als unparteiisches Organ der Britischen Broadcasting Company beanspruchen darf, als ein vornehmer publizistischer Träger englischer Geistigkeit eingeschätzt zu werden. Dieser Stellung entspricht eine Verantwortlichkeit, an die hier appelliert wird.In seiner Nr. 1328 vom 12. August veröffentlichte „The Listener“ unter dem Titel „Konnte der Krieg 1914 bis 1918 abgewendet werden?“ eine von dem Historiker A. J. P. Taylor gezeichnete und auf
An einem sonnigen Frühjahrsmorgen vor 53 Jahren schwenkte eine kleine Gruppe von Hochschülern auf dem Wege zur Universität in die Wiener Alser Straße ein. Ich sehe die kleine Schar fröhlicher junger Leute heute noch vor mir. Sie trugen eine barettartige Kopfbedeckung und gaben sich als österreichische Italiener zu erkennen. Eine Hand winkte - mir grüßend zu, die Hand Alcide De Gasperis, des mir wohlbekannten aus Südtirol stammenden Studenten der Germanistik, des Gründers des Studentenvereines „Unione Cattolica Italiana“, der eben daran war, sich auf der Universität vorzustellen.
Die Nacht lag über dem Karst. Ihre Finsternis erhellten wie Wetterleuchten die am Horizonte aufsteigenden Raketen dei italienischen Front. Vom nahen Meere het wehte ein sanfter Frühlingswind über die Lorbeer- und Myrthenbüsche und über das weiße Gestein, dessen Trümmer in dem fahlen Lichte wie tausende Leichensteine leuchteten. Er trug einen feinen, süßen Duft mit sich. Denn es1 war Osterzeit und am Meere blühten schon die Rosen und Glyzinien. Irgendwoher aus der undurchdringlichen, dunklen Tiefe des Tales vernahm man das Gestampfe von Motorkolonnen, die zur Front zogen. Dazwischen
Nadi dem ersten Sturm der Gefühlsäußerungen, der Enttäuschung und des Schreckens, der dem Ausgang der Berliner Konferenz gefolgt ist, kommt jetzt da und dort die nüchterne Abwägung in Sachen des Staatsvertrages für Oesterreich zu ihrem Recht. Spät, aber noch nicht zu spät.Am 2. Jänner d. J. eröffnete die „Furche“ ihren neuen Jahrgang mit einem leitenden Aufsatz, der auf das Kommende vorbereitete und die österreichischen Parteien aufrief, anstatt auf den Staatsvertrag ihre Hoffnungen zu setzen, hingeordnet auf das große Ziel unter sich einen Vertrag, den „rechten Vertrag“,
Dem neuen Jahr weht aus den Staatskanzleien des Westens Unruhe entgegen. Ein Wort des amerikanischen Außenministers, eine Warnung an Frankreich in der ungebundenen Sprache einer neuen Demokratie, hat in Paris tief verletzt. Die französischen Einwände gegen die verlangte Europa- Armee wurden eher verstärkt als beseitigt. Die beiden angelsächsischen Mächte bilden mit ihrem Verlangen nach vertraglicher Verpflichtung zur gemeinsamen Verteidigung des Westens eine geschlossene Front. Zuviel sehen sie für den gesamten Westen auf dem Spiel: ohne eine planmäßige Zueinanderordnung der
In dem charakterlichen Widerspruch gegenüber Seipel wurzelt wohl auch die Abneigung Renners gegenüber Seipel. Er sagt diesem zwar nach, daß er in seiner Politik gegenüber den Nachbarstaaten „in kluger Vorsicht die Selbständigkeit und Würde Oesterreichs wahrte“ und spricht ihm „hierin wie in vielen anderen Punkten eine unbestreitbare staatsmännische Begabung“ zu. Wo Renner aber gebührend und ohne Einschränkung die Leistung des „tatkräftigen, gewandten und erfolgreichen Dr. K i e n b ö c k“, der als Finan:'.minister des Bundeskanzlers Dr. Seipel das Genfer Rettungswerk
Zur gewohnten Stunde war Leopold Kun-«chäk im Parlamentsgebäude erschienen, noch der Präsident des Nationalrates; nächster Tage würde er sein Amt dem Nachfolger übergeben. In dem Klüblokal der Volkspartei, in dem er seit Jahrzehnten gesessen, als einfacher christlichsoziäler Abgeordneter, bald Vorstandsmitglied und Führer, schließlich als zweithöchster Würdenträger im Staate, drückte er den Klubkollegen die Hand und dann im Präsidium des Hauses den Herren seines Beamtenstabes: »Jetzt heißt es Abschied nehmen...“ — Fühlte er schon das Irdische um sich versinken?
Gelbe Staubwolken jagten die Aprilwinde aus den Ruinen der Inneren Stadt, überall roch es noch nach Brand und Zerstörung. Die Kampffronten entfernten sich von Wien. In diesen Tagen versammelten sich in einem alten Hause der Annagasse ein paar Freunde zu einem literarischen Unternehmen. Es sollte kein Säumen geben. Sie wollten nach Kampf und Zerstörung Frieden und neues Leben. Den Vorsitz unter ihnen führte der Wiener Universitätsdozent Dr. Johannes Thau- r e n, der sich und das Missiologische Institut glücklich durch allerhand Fährlich- keiten der Hakenkreuzzeit erhalten hatte.
Sonntag, der 26. April, ist ein neuer Schiicksalstag für unser öffentliches Leben. Er wird über die Zusammensetzung des neuen Nationalrates und das politische System unserer Staatsführung entscheiden. Schon läuft die Apparatur der Parteisekretariate an. Nur über einen Sektor verfassungsmäßiger Einrichtungen breitet sich Stille. Der Bundesrat ist von keihem an diesem Apriltag zu erwartenden Wahlereignis bedroht. Er kann seine beschauliche, zurückgezogene Existenz, fast ein Eremitendasein, ungestört weiterführen, denn er ist das angeblich dem Föderalismus reservierte Element, das aus
Seit im Mai 1914 Oberst Younghus- band sich mit seinem kleinen britischindischen Expeditionskorps gegen die mittelalterlich ausgerüsteten Krieger, die ihm als Verteidiger Tibets entgegentraten, den Eintritt ins das „verbotene Land“ erkämpft hatte, ist der über das Reich des Dalai Lama gebreitete romantische Schleier wiederholt gehoben worden, ohne daß er aber ganz verschwand. Auch die Briten schonten ihn und machten nur vorsichtig Gebrauch von den Stations- und Besatzungsrechten, die ihnen in den von Younghusband geführten Verhandlungen eingeräumt worden waren; das Fort, das sie in
„Die Religion ist in Gefahr! — Ein gläubiger Katholik zum Exkommunika-tionsdekret“, betitelte sich die aufsehenerregende Veröffentlichung, mit der die kommunfstische kulturpolitische Monatsschrift „österreichisches Tagebuch“ ihr Septemberheft des vorigen Jahres einleitete. Diese Untersuchung, inwieweit und ob unter allen Umständen das vatikanische Dekret den gläubigen Katholiken verpflichte, der in der kommunistischen Partei stehe, war das Dokument eines „Suchenden und Irrenden“. In einer am 17. September vorigen Jahres in der „Furche“ publizierten Antwort „Brief an
Die von der Custodie der Terra Sancta herausgegebene und von dem päpstlichen Delegaten unterstützte, der Weltöffentlichkeit vorgelegte Planschrift gibt mit der an die ganze Christenheit gerichteten Einladung zum gemeinsamen Neuaufbau der Grabeskirche auf diese Fragen die einzig möglich erscheinende Antwort durch den Vorschlag, der für alle bisher an der Graheskirche beteiligten kirchlichen Gemeinschaften eine unendlich bessere Teilhaberschaft an dem zentralen Heiligtum schaffen würde und im gleichen Geiste auch für die Protestanten eine Berücksichtigung vorsieht Ausdrücklich werden
Am 21. Dezember 1929 schrieb Bischof de Guebrians an den Propst Bourgeois vom Großen St. Bernhard aus Paris einen dringenden Brief. Der Bischof hatte durch 31 Jahre das Apostolische Vikariat von Kientschang, der entlegensten Provinz Chinas, geleitet, die sich an den Grenzen durch ein rauhes Hochgebirgsland erstreckt. In seinem Brief empfahl er die Gründung eines Bernhardiner Hospizes auf einer der hohen nach Tibet führenden Paßstraßen, über die unter großen Mühseligkeiten, oft unter Todesopfern, die Karawanen ihren Weg nehmen. Hier zeige sich den Mönchen von St. Bernhard „ein neuer
Die Parteien haben ihre Sprüche zu dem Ereignis in Niederösterreich gesagt. Jede nach ihrer Fasson. Sieg oder Niederlage — die Rollen waren für die politischen Interpreten ungleich verteilt. Die niederösterreichische Bauernschaft hatte sich unter ungünstigen äußeren Umständen, unter den Augen einer argwöhnischen Besatzungsmacht, in einer Zeit der Unruhe, des Mißmuts und vielfacher Zersplitterungen, in den Bauern-kammerwahlen als ein formidabler geschlossener Block erwiesen. Man muß verstehen, die Aufgabe jener, welche den ihren Parteien verbliebenen Stimmenrest von vierzehn
Charter of the United Nations. Commentary and Documents. Scd. Ed. by Prof. Leland M. Goodrich, Brown University, and Dr. Edvard Hambro, London. Stevens 4 Sons Ltd., 1949.
Überschattet vom drängenden Geschehen der Zeit verstrich, von der breiteren Öffentlichkeit unbeachtet, kürzlich der Oktobertag, an dem vor zehn Jahren der letzte Landeschef von Bosnien-Herzegowina, Generaloberst Stephan Freih. Sarkotic von Lovßen, in Wien zu Grabe getragen wurde. Er hatte in seinem letzten Willen ein einfaches Begräbnis dritter Klasse angeordnet und bloß die Teilnahme etlicher Männer aus seinem engsten Freundes- und Kameradenkreis erbeten. Aber an jenem grauen I lerbsttag hatte ihm, einem der letzten Paladine des ehemaligen Donaureiches, auf dem Wiener Zentralfriedhof
Als dieser Tage die Spitzen der internationalen katholischen Pressevereinigung sich in Luzern unter dem Vorsitz des Direktors des „Osservatore Romano“ zu einer Beratung vereinigten, galt ihr erster gemeinsamer Gedanke und ihr erstes gemeiiisames Wort dem ehrerbietigen und dankbaren Gedenken an einen großen ‘ Weggenossen, der Abschied genommen hatte, dem am 7. September verstorbenen Chefredakteur der Pariser „La Croix“, Abbé Leon Merklen. Maurice Herr, vom Stabe dieses großen katholischen Blattes, hat dem Toten in seinem Nachruf ein schönes literarisches Denkmal gesetzt. 1874