Wieder ist es Herbst, wieder bin ich in Wien. Wieviele Erinnerungen kommen mir da, wieviel Aufregung und Unruhe habe ich hier erlebt! Die Ereignisse von damals habe ich, als wäre es gestern erst gewesen, vor Augen. Bewegt gehe ich die vom Krieg her gutbekannten Straßen entlang und suche das Haus, wo ich seinerzeit Asyl fand.Ja, hier war es wohl. Mein Herz schlägt schneller, als ich vor der Wohnungstür eines der Häuser in der Mollardgasse stehe. Ich klingle und frage nach Frau Joanna Lippert.„Frau Lippert? Lebt schon lange nicht mehr“ - sagt mir die derzeitige Mieterin und fügt hinzu: