Die biblischen (Schöpfungs-)Mythen stellen für Christen Zeugnisse des
Glaubens an den einen und einzigen Gott dar. Sie sind aber nicht ohne
Weiteres mit dem modernen naturwissenschaftlichen Weltbild vereinbar.
Theologische Reflexionen eines Naturwissenschafters.
"Das 'Homo factus est' im Credo gründet also von Anfang an in der Liebesbeziehung des dreifaltigen Schöpfers. Es ist nicht erst die Antwort Gottes auf die Sünde eines ersten Menschenpaares."Naturkatastrophen wie etwa die Erdbeben in Mittelitalien oder Vulkanausbrüche wie jüngst auf Bali konfrontieren mit dem Übel und Leid, - dem malum naturale - das den Menschen meist unvorhergesehen trifft. Sei es von außen, oder häufiger aus seinem eigenen Inneren, manchmal schon im Mutterleib. "Warum lässt ein gütiger und allmächtiger Schöpfer schreckliches Leid zu?" fragte anklagend schon Hiob,
Vor 300 Jahren starb mit Gottfried Wilhelm Leibniz einer der letzten
Universalgelehrten. Mit seiner "Theodizee" suchte er nach einer
Versöhnung von Vernunft und Glauben. Ist es möglich, auch heute noch
an seine Überlegungen anzuschließen? Ein Erklärungsversuch.
Wenn die christliche Botschaft bei wissenschaftsgläubigen Zeitgenossen Gehör finden soll, muss sich die Theologie von ihrer einseitigen Zuwendung zu Geistes- und Sozialwissenschaften lösen.In unserem "Land der Dome“ ist das Interesse an der christlichen Gotteslehre geschwunden. Was sind die Ursachen? Sind es die Verlockungen und technischen Manipulationen unserer Spaßgesellschaft, oder das Erscheinungsbild und die unzeitgemäße Sprache der Kirche? Oder liegt es, wie wir meinen, ganz einfach daran, daß der moderne Mensch Gott nicht braucht? Unsere Zeitgenossen "glauben“ an