Die religiösen Spannungen sind mitnichten überwunden. Trotzdem bemühen sich die Religionen, die Wunden der Vergangenheit und Gegenwart zu heilen. Ein Lokalaugenschein in Bosnien-Herzegowina, sieben Jahre nach dem Abkommen von Dayton.Sieben Jahre nach dem Daytoner Friedensabkommen für Bosnien-Herzegowina sind ethnische und religiöse Spannungen in dieser Region immer noch nicht abgebaut. Viele Katholiken, die vor dem Zerfall Jugoslawiens hier gelebt haben, sind nach wie vor nicht zurückgekehrt.Die Jugend hat kaum Perspektiven. Sogar diejenigen, die ausgeblieben sind, haben keine soziale
Als Anerkennung der Demokratisierung in Jugoslawien wurde das Land
dieser Tage in den EU-Stabilitätspakt für Südosteuropa aufgenommen.
Anderorts wird schon geplant und gebaut: Brücken für und nach
Europa.
Montenegros Küstenzugang ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen
Lebensadern Serbiens. Mit der Loslösung dieser Teilrepublik würde
Serbien zum Binnenstaat, und der wirtschaftliche Kollaps droht.
Pater Franz, "freischaffender Mönch" in Niederösterreich, und seine
"Kirche auf Rädern": ein unkonventionelles Experiment, als Kirche
den Menschen buchstäblich nachzufahren.
Der Kosovo-Krieg ist zu Ende, doch die ökonomischen Folgen sind für
die Nachbarländer Jugoslawiens bereits unübersehbar: Ein
Lokalaugenschein in Ungarn, Rumänien und Bulgarien.
Seit acht Jahren begleitet Alfred Weiß, Zentralpräses der
Kolpingfamilie Wien, den Aufbau der Kolpingfamilien in Rumänien und
Moldawien. Mittlerweile gibt es 71 Familien mit 3.500 Mitgliedern.
Die Ablösung der Exkommunisten markiert - wie schon zuvor in anderen
Reformländern - den Durchbruch zu echter Demokratie. Der Wechsel in
Ungarn ist mehr als die Niederlage der Regierung: Der
Postkommunismus ist vorbei, eine neue Zeit bricht an.
Alle 22 Minuten registriert eine von Vietnam-Veteranen installierte
Spezial-Uhr weltweit ein Minenopfer. Letzter Stand: 41.198 - seit
dem 16. Mai 1996.
Ende März wird Polen die offiziellen Beitrittsverhandlungen mit der
EU aufnehmen. Doch welchen Preis muß dieses Land, das den
Reformprozeß in Europa initiiert hat, dafür bezahlen?
Der Papst kommt diesmal als ein alter, kranker Mann nach Polen, meint der katholische Philosoph Jozef Tischner. Seine Heimat präsentiert sich jedenfalls zerrissen; auch die Kirche mischt in der politischen Diskussion mit.
Am vergangenen Samstag hat das österreichische Personenkomitee „50 Jahre Stalingrad” ein Denkmal für gefallene Soldaten in einem zehn Kilometer vom heutigen Wolgograd entfernten Dorf, Pestschanka, enthüllt.
Eine 5000-Mann starke Truppe garantiert noch immer den Einfluß Moskaus in Moldawien. Während ihr früherer General Lebed versucht, in Moskau Präsident zu werden, hat Wasilij Jewniewitsch das Kommando übernommen. Er ist 43 Jahre alt, kämpfte in Afghanistan und stand bei der Erstürmung des Weißen Hauses in Moskau auf der Seite Jelzins. Ebenso wie die Duma (das Parlament) in Moskau hält der General von einem Abzug seiner Truppe aus Moldawien wenig. Russische Soldaten sind bereits „seit 200 Jahren in der Region präsent und das soll auch so bleiben", erklärt er. „Mir hat niemand
Der 20-Prozent-Stimmenanteil für die ex-kommunistische Sammelbewegung SLD bei den polnischen Parlamentswahlen am Sonntag war für viele ein Schock. Ein Wahlsieg der Postkommunisten wurde zwar erwartet (FURCHE 37/1993), aber nicht in diesem Ausmaß.
Der Streit um den Karmel in Auschwitz flammt wieder auf. Das Gebäude des neuen Karmel ist fertig. Die Schwestern - seit 1984 in einem von ihnen restaurierten Gebäude des ehemaligen k.u.k. Garnisonstheaters, das die Nazis als Zyklon-B-Lager nutzten - wollen aber nicht weg.
„Jetzt müssen wir eine schwierige Periode überstehen. Zuerst müssen zwei Armeen - FRELIMO (Einheitspartei) und RENAMO (Widerstandsbewegung) - entwaffnet und eine nationale Armee gegründet werden. Dann gilt es die Wahlen vorzubereiten, es sollen freie, demokratische Wahlen sein. Die Menschen müssen fühlen, daß sie frei sind, daß sie ihre Meinung äußern können und dafür nicht ins Gefängnis wandern werden."Das sagt Bischof Francisco Joao Sirota aus der Diözese Tschimoja in Mosambik. Nach zweijährigen Verhandlungen, die mit Hilfe der katholischen Kirche des Landes geführt
Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien wird immer brutaler und zwingt immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Zumindest 50.000 Menschen aus Bosnien und Herzegowina suchen Zuflucht in Slowenien. Sie werden in Schulen, Caritas-Zentren und Kasernen, aber auch bei ihren Verwandten, nicht selten bis zu 20 Personen in einer Familie, untergebracht. Diese Situation trägt zur Entwicklung neuer Spannungen bei.Der Erzbischof von Laibach, Aloj-zij Sustar, berichtete in einem Gespräch mit der FURCHE: „Die Mehrheit der Flüchtlinge, die nach Slowenien kommen, sind Moslems. Sie verlangen, daß man
Für die Hilfe katholischer Geistlicher im Vatikan an Nazi-Verbrechern nach dem Zweiten Weltkrieg ist nach den Worten des Leiters des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Simon Wiesenthal, „nicht der ganze Vatikan verantwortlich". Wie Wiesenthal gegenüber der FURCHE betonte, müsse der Vatikan jedoch erklären, daß- - wenn es diese Hilfe gegeben hat - so etwas „ohne unser Wissen" geschehen sei. „Das ist das Minimum, was der Vatikan tun kann."Konkret geht es um den aus Graz stammenden Bischof Alois Hudal, seinerzeit Anima-Rektor in Rom, der in seinen Memoiren
Eine schlimme und schmerzliche Erfahrung ist für den polnischen Botschafter in Österreich, Wla-dyslaw Bartoszewski, die geringe Beteiligung an den Parlamentswahlen in Polen vom 27. Oktober. Jozef Tischner, geistiger Vater von Solidarnosc, ortet eine Niederlage des politischen Denkens im polnischen Christentum.
Jozef Tiso, katholischer Priester, Präsident der „unabhängigen" Slowakei von Hitlers Gnaden, nach dem Krieg zum Tode verurteilt und hingerichtet: Die heutige Slowakei strebt nach Unabhängigkeit und benötigt historische Vorbilder. Dabei greift man auf Tiso zurück. Ein vor kurzem im slowakischen Fernsehen gezeigter Film geht der Frage nach, wer dieser Prälat eigentlich war. Dabei kommen Tisos Ankläger und sein damaliger Verteidiger zu Wort.
Genrikh A. Borovik ist sowjetischer Schriftsteller, Stückeschreiber und Präsident des Sowjetischen Friedenskomitees. Auf ihn geht die Einladung Mutter Teresas von Kalkutta in die Sowjetunion im Sommer dieses Jahres zurück. Diese Visite wie auch die Reise einer Delegation brasilianischer Befreiungstheologen mit Leonardo Boff an der Spitze in die UdSSR brachten für sowjetische Stellen die Erfahrung individueller Fürsorge und religiöser Motivation für soziales Engagement.Es ist möglich, daß die offenere Besuchspolitik für Gläubige als politische Maßnahme eine Eigendynamik entwickelt
„In Kroatien werden die Gläubigen noch immer als Menschen der zweiten Kategorie behandelt, obwohl der Verfassung gemäß die Religionsfreiheit in diesem Land garantiert ist.” Das erklärte erst jüngst wieder Kardinal Franjo Kuharic, Erzbischof von Zagreb (Agram) und Sekretär der Bischofskonferenz Jugoslawiens.Daß die Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Jugoslawien nur scheinbar positiv sind, zeigt die Tatsache, daß die katholische Kirche große Schwierigkeiten hat, die Erlaubnis für den Bau neuer Kirchen zu bekommen. Die Baubewilligungen werden in Einzelfällen erst nach Jahren
,Jch habe ja schon nichts. Ich kann mir nicht vorstellen, was man mir noch wegnehmen könnte. Daß ich in meiner Wohnung mit Freunden ein Gespräch führe, das kann man mir nicht verbieten.” Das sind jüngste Aussagen des ungarischen Piaristenpaters György Bulanyi, dem von der römischen Glaubenskongregation. Abweichungen von der gültigen Glaubenslehre der katholischen Kirche vorgeworfen werden.Die imgarische Bischofskonfe-, renz hat auf ihrer Juni-Tagung 1987 die schon 1982 gegen Bulanyi gesetzte Maßnahme — Verbot der öffentlichen Priestertätigkeit — bekräftigt. Die ungarische
Am 14. August 1385 wurde in Krewa - südöstlich von Vilnius, auf dem Territorium des heutigen Weißrußlands — die polnisch-litauische Union zwischen polnischen Landesherren und dem litauischen Großfürsten Jagiello geschlossen.Das Abkommen, geschlossen angesichts der Bedrohung beider Länder durch den Deutschen Orden, aber auch zwecks Verteidi gung gemeinsamer Interessen im Westen (Mitteleuropa!), sah unter anderem vor, daß der litauische Großfürst und seine Untertanen die Taufe nach dem römischen Ritus empfangen sollten. Jagiello erhielt dafür die Tochter des Ungarn- und
Der Ad-Iimina-Besuch der österreichischen Bischöfe wird schon im Juni stattfinden. Der Papst möchte eine ausführliche Erörterung der Konfliktsituation in Österreichs Kirche.
Am 1. Mai hat das ungarische ..Danubius Radio“ seine zweite Saison begönnen. Diese Radiostation ist ein deutschsprachiger Feriensender, der vom ungarischen Rundfunk betrieben wird.Danubius ist rund um den Balaton herum auf 100,5 MHz und in Budapest und dessÄi Umgebung auf 103,3 MHz am besten zu hören. Der Sender startet sein Programm um 6.30 Uhr und bringt unter anderem stündliche Nachrichten aus aller Welt, Urlaubstips, Wetter- und Verkehrsberichte sowie einen Reiserufdienst für Europa. Diese Informationssendungen werden durch flotte Unterhaltungsmusik aufgelockert.Außer den
Die Tschechoslowakei ist kein religiöser oder konfessionell neutraler Staat. Im Vorwort zur Verfassung des Landes ist zu lesen: „All unser Streben ist jetzt darauf gerichtet, die materiellen und geistigen Voraussetzungen für den Ubergang unserer Gesellschaft zum Kommunismus zu schaffen.“Die Verwirklichung dieser Politik bekommen die zehn Millionen Katholiken der CSSR tagtäglich zu spüren. Vom Kindergarten bis zur Universität wird versucht, die Menschen von Glaube und Religion abzubringen. Diejenigen, die sich dagegen wehren, haben mit gesellschaftlicher Diskriminierung und beruflicher
Die libanesischen Christen fühlen sich in Terror-Situationen allein gelassen Der Libanon, ein Land, wo einst Apostel lebten und dessen Kirche entscheidend zur Ausbreitung des Christentums im Nahen Osten beigetragen hat, ist seit zwölf Jahren das hauptsächliche Ziel von Attacken muslimischer Fundamentalisten und expansionistischer Bestrebungen der Nachbarländer. Von den früheren zwei Millionen Christen sind heute weniger als die Hälfte im Land. Und jene Christen, die in dem von Fun- damentalisten-Milizen besetzten Land leben, sind härtesten Verfolgungen ausgesetzt.In einem kleinen Gebiet
Seit 1972 haben sich die Schulden aller Entwicklungsländer zusammen verzehnfacht. Sie betragen derzeit 1010 Milliarden Dollar. Nichts deutet darauf hin, daß sich daran schnell etwas ändern wird. Ein Beispiel: Das lateinamerikanische Land Peru, an 13. Stelle der meistverschuldeten Länder, müßte, um nur die fälligen Zinsen bezahlen zu können, etwa 88 Prozent seines Nationalproduktes verwenden. So sieht sich die Regierung gezwungen, neue Kredite aufzunehmen.Der Internationale Währungsfonds gewährt zwar weitere Kredite, verlangt aber dafür von der peruanischen Regierung harte
Bis in hohe Parteikreise soll die religiöse Renaissance in der Sowjetunion reichen, berichtet eine in den Westen emigrierte, selbst erst vor kurzem getaufte Dissidentin.
In Polen, das seit vielen Jahren von einer wirtschaftlichen Krise betroffen ist, werden derzeit so viele neue Kirchen gebaut, wie in keinem anderen Land Europas. Im vergangenen Jahr befanden sich rund 1560 Gotteshäuser in Bau. Die Kosten dieser Bauten werden zum Teil von den Gläubigen selbst, zum Teil von ausländischen Spenden oder zum Beispiel vom Verkauf geschenkter Arznei-mittel gedeckt. Die Bauarbeiten machen die Gläubigen meistens selbst in ihrer Freizeit. Sie sorgen auch für das Baumaterial, das zur Zeit in Polen reglementiert wird. Private Personen spenden ihre Zuteilungen der
Firmung hinter dem Eisernen Vorhang: Im Rahmen eines Festgottesdienstes spendete der Prager Erzbischof Frantisek Tomasek 155 jungen Menschen das Sakrament der Stärkung.
Ein „hartes Ringen“ - so hieß es in Presseberichten — war der Verabschiedung von zwei Konventionen über Frühmeldung und Hilfeleistung bei Reaktorunfällen sowie einer Schlußresolution mit einem Bekenntnis zur Notwendigkeit der friedlichen Nutzung der Kernenergie in nationaler Verantwortlichkeit bei der Sondertagung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in der Wiener Hofburg vorangegangen.Allseitige Zufriedenheit machte sich nach Abschluß dieser von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland initiierten Konferenz breit. Das Lob des bundesdeutschen Umweltministers Walter
In Namibia, dem ehemaligen Südwestafrika, wird die Kirche wegen ihres Engagements für die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes steigender Verfolgung ausgesetzt. Das Land ist derzeit von 100.000 südafrikanischen Soldaten besetzt, die sich nicht scheuen, offene Gewalt gegenüber der Zivilbevölkerung anzuwenden. Die von Südafrika eingesetzte Ubergangsregierung hat jede Art von Versammlungen verboten.„Die einzige Kraft, die die Menschen zusammenhält und ihnen die Möglichkeit der Kommunikation bietet, ist die Kirche“, meint der seit langem in Namibia ansässige und heute in London
Die kürzeste Lebenserwartung in Europa haben derzeit die Polen (1985: bei Männern zwischen 62 und 65 Jahren, bei Frauen zwischen 70 und 72 Jahren). Laut den offiziellen Angaben sind dort 1984 364.900 Menschen gestorben. Das ist die höchste Zahl der Sterbefälle in diesem Land seit dem Zweiten Weltkrieg.Todesursachen sind zu 80 Prozent Herz- und Krebskrankheiten. An diesen starben in Polen 1984 im Vergleich zum Jahr davor 4,4 Prozent Männer und 5,7 Prozent Frauen mehr.Der Anstieg dieser Erkrankungen hat seine Wurzel zum Teil in der Pathologie der Gesellschaft-Polen nimmt die erste Stelle in
Für den Jesuiten Luis Gutheinz haben Chinas Katholiken das Ärgste an Verfolgung und Spaltung überstanden. Der steigende Lebensstandard bedeutet: Chancen und Probleme.
Die Wehrdienstverweigerung ist heute nicht nur im Westen, sondern auch im Ostblock ein Problem. Im sozialistischen Ungarn wollen immer mehr junge Katholiken den Dienst mit der Waffe nicht antreten. Da sie aber nicht, wie Angehörige der protestantischen Sekten, im Rahmen der Streitkräfte einen waffenlosen Dienst leisten können, müssen sie sich für ihre Verweigerung vor Gericht verantworten.Derzeit befindet sich rund ein Dutzend katholischer Waffendienstverweigerer in ungarischenGefängnissen, zum größten Teil Mitglieder der Bokor-Basisge-meinschaften, deren geistiger Vater der
Besser als im Stalinismus, aber keineswegs gut ist derzeit das Verhältnis Kirche/Regime in Polen. Für Auslandspolen und polnische Pilger gibt es eine neue Zeitschrift.