Für die als Sieger in Rumänien einziehenden Sowjets war es ein besonderer Glücksfall, daß an der Spitze der rumänisch-orthodoxen Staatskirche ein russischen Kultureinflüssen grundsätzlich zugänglicher Mann stand. Der Patriarch Nikodim, vom Erzbischof der Moldau als Nachfolger des noch dem alten österreichisch-ungarischen Kulturkreis entstammenden ersten national- rumänischen Patriarchen Miron Criste a (t 1939) zur obersten kirchlichen Würde des Landes befördert, hatte seine höheren theologischen Studien in Kiew absolviert. Aus dieser Zeit stammte seine Zuneigung zur
Die letzte erfolgreiche Regung einer selbständigen rumänischen Außenpolitik war der Übertritt aus dem Achsenlager in das der Alliierten im August 1944. Den Rumänen war die Tragweite ihres Tuns klarer bewußt alss der Diplomatie der Westmächte. Ein kapitulierendes Italien blieb, mochte die Ergebung immer auch bedingungslos erfolgen, ein europäischer, abendländischer Staat. Rumänien übergab sich aber damit dem Osten. Julius Maniu, der geistige Urheber der Kapitulationsverhandlungen, hatte durch eine Denkschrift, die er am 24. Jänner 1944 an Benesch richtete, in letzter Stunde den
Der Begriff des Nationalitätenrechtes entstammt dem alten Österreich. Er wurde 1919 eliminiert. An die Stelle der „Nationalität“ trat d:e „völkische Minderheit“. In den Mindcrhcitcnschutzverträgcn, die von den Siegermächten im Anschluß an die Friedensverträge einem Teil der Staaten des sich neu formicrendep Europa auferlegt wurden, war der Versuch gemacht worden, Minderheitenrecht als allgemeines Völkerrecht zu setzen. Der Versuch erlitt Schiffbruch. Reibungen zwischen Staatsmacht und „Minderheiten“ haben im' Zeitabschnitt zwischen den beiden Weltkriegen das europäische
Nach anderthalbjährigem, erbittertem Ringen um den Wählten™ werden die allgemeinen Wahlen in Rumänien am 19. November vor sich gehen. Das rumänische Volk, das ein Jahr nach der Kapitulation Italiens das sinkende Schiff Hitlers als erstes unter den Südoststaaten verließ, schreitet als letztes zur Urne, nachdem Ungarn und Bulgarien als ehemalige Feindstaaten, Griechenland, Jugoslawien und letztlich auch Österreich als befreite Länder den mehr oder minder freien Willen ihrer Völker in Wahlen bereits zum Ausdruck gebracht haben. Als Rumänien mit Hitler ging, hatte es sich für den