„Denn was innen, das ist außen". Wie sehr dieses Wort einen wiridichen Sachverhalt aussagt, wird klar, wenn wir uns einem besonderen Aspekt menschlicher Umweltverschmutzung, und Umweltverwüstung nähern: dem Lärm.Bereits die geläufige Definition, Lärm sei „unerwünschter, störender oder gesundheitsschädlicher Schall", läßt erkennen, daß hier neben physikalischen und relativ leicht meßbaren Größen auch subjektive Momente eine erhebliche Rolle spielen. Lärm als akustischer Müll, als aggressiver Raubbau an dem in unberührter Natur enthaltenen Schatz von Stille, ist zu einer
Meister Eckhart: Mönch vor 700 Jahren, Mystiker, als Ketzer verurteilt - und noch lange nicht tot. Zwei neue Bücher beweisen: Er spricht auch Zeitgenossen an, die nach einer neuen Sinngebung des eigenen Lebens vollzugs suchen.
Unsere Gesellschaft zeichnet sich aus durch eine geschichtlich beispiellose Abwertung aller heroischen oder sonst riskanten Tugenden. Alle lebensgefährlichen Haltungen werden aus dem Verkehr gezogen und von den tonangebenden linksliberalen und pazifistischen Meinungspredigern als autoritäre, repressive oder militaristische Überbleibsel geächtet.Nicht von ungefähr antworten prominente Figuren der massenmedialen Szene im wöchentlich erscheinenden „Fragebogen” des Magazins der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” auf die Frage, welche militärischen Leistungen sie am meisten bewundern,
Wenn man die Bücher überblickt, die die deutsche Sachbuchautorin Sigrid Hunke im Laufe von 25 Jahren vorgelegt hat, dann zeigt sich, daß sie vor allem zwei großen Themen ihr Interesse zuwendet. Zum einen ist sie bemüht, den Europäern die islamische Geisteswelt nahezubringen und die vielfältigen Einflüsse der arabischen Kultur auf die abendländische Geistesgeschichte zu dokumentieren („Allahs Sonne über dem Abendland", „Kamele auf dem Kaisermantel").Zum andern widmet sie sich mit nicht geringem Elan der Entdek-kung, Interpretation und Ehrenrettung jener religiösen
Die vier Autoren des Sammelwerks „Weib und Macht" sind Anthropologen, Prähistoriker, Linguisten und Soziobiologen. Es geht ihnen um den Nachweis, daß die männliche Vorherrschaft im Laufe der Weltgeschichte nur ein ganz kurzes Zwischenspiel darstellt. Wenn man sich die Millionen Jahre umfassende Evolution zum Homo sapiens als eine zwei Meter lange gerade Linie denke, dann umfasse das Zeitalter des „Patriarchats" bloß einen Millimeter. Ausdrücklich berufen sich die Verfasser, insbesondere Richard Fester, auf das 1860 erschienene Buch des Basler Rechtshistorikers und
Im Mittelpunkt des spannend geschriebenen Buches stehen jene emanzipatorischen, revolutionären und terroristischen Gruppen, die seit dem Dekabri- stenaufstand von 1825 das zaristische Rußland erschütterten. In diesen Kämpfen, die ihren Höhepunkt zwischen 1878 und 1881 erreichten, spielten einige junge, intellektuelle und aus sogenannten guten Familien stammende Frauen eine überaus wichtige Rolle. Sophia Perowskaja, Tochter des Generalgouverneurs von St. Petersburg, organisierte das Attentat auf Zar Alexander II. Vera Sassulitsch, aus einer Offiziersfamilie stammend, verübte einen
Täglich lesen und hören wir von den großen internationalen. Gegensätzen, di das weltpolitische Klima bestimmen. Man redet vom Gegensatz zwischen Ost und West, zwischen dem nördlichen „Wohlstandsgürtel“ und der südlichen Zone der unterentwickelten Länder. Man redet vom Gegensatz zwischen Sozialismus und Kapitalismus; zwischen Unternehmern und Gewerkschaften; zwischen Staat und Gesellschaft. Nur von einem Gegensatz, der fundamentaler ist, wird kaum mehr gesprochen: von dem Gegensatz zwischen Freiheit und Unfreiheit.
Wenn man lautstarken Gruppen progressistischer Theologen glauben darf, dann war Jesus ein Linker; und es bedeutet „Nachfolge Christi“ konsequente Parteinahme für die linke Sache. Diese aber ‘ trägt heute den Namen „Sozialismus“ — was immer man sich darunter auch vorstellen mag. Während noch in den fünziger Jahren ein Bekenntnis zum Christentum vielfach mit Antikommunismus, Anerkennung des Privateigentums und Option für den Westen verbunden war, wird heute sowohl von pro- testantisdien als auch von katholischen Theologen und Kirchenmän- nem verkündet, daß man vom Evangelium
Am Schluß seines 1970 veröffentlichten Buches „Freedom in a Rocking Boat“ spricht der britische Managementwissenschaftler Sir Geoffrey Vickers die Vermutung aus, daß unser Zeitalter den Namen „post-liberal age“ verdient. Vor kurzem erschien in einem westdeutschen Verlag ein Band mit Essays des Soziologen Walter Hildebrandt unter dem Titel „Das nachliberale Zeitalter“. Unabhängig voneinander gelangen beide Autoren zu dem Ergebnis, daß wir bereits in der Epoche des Nachliberalismus leben. Eine solche Standortbestimmung hängt, wie jede belangvolle politisch-soziale Diagnose, mit einer bestimmten Vision des historischen Prozesses und einer „Theorie des gegenwärtigen Zeitalters“ zusammen.