Am 18. August 1888, dem 58. Geburtstag Kaiser Franz Josephs I., war es soweit. Die katholische Verbindung Carolina wurde behördlich genehmigt. Und obwohl sie noch nicht als CV-Verbindung gegründet wurde, erhielt der CV in Österreich mit diesem Datum ein wichtiges Standbein an der Universität Graz.Durch das Gründungsdatum bedingt, fällt jeder Jahrestag und somit auch das heurige 100-Jahr-Jubiläum mit dem „Kaisergeburtstag“ zusammen. Doch das ist nichts weiter als Zufall, wie der Autor der Carolinen-,, Verbindungsgeschichte“, Gerhard Hartmann, versichert.Die neugegründete
Ja, gibt's denn so was? Da steht mit Herbert Vytiska, m ehemaligen ÖVP-Pres-sesprecher, ein initiativer Medienprofi auf, wartet nicht auf neue Mediengesetze oder massives Engagement von deutschen Mediengiganten, sondern gibt“bekannt, daß er ab sofort Privatradio für die Alpenregion macht. Von Südtirol aus, vor allem für bayrische Hörer und mit österreichischem Kapital.,Jladio Transalpin“, so heißt das neue grenzüberschreitende Radioprogramm für den Sieben-Millionen-Markt in Südtirol, Tirol und Bayern, wird mit seinem ,JMuntermacher“ hoffentlich nicht nur Hörer wecken, sondern
Direktstrahlende Rundfunksatelliten waren zu Beginn der achtziger Jahre Anlaß zu Euohorie. Jetzt kommen sie - mit Verspätung -, aber die Freude ist gedämpft.
Kritiker, die die Arbeit anderer mit spitzer Feder zerpflücken, haben nicht nur Freunde. Das „Theater des Grauens“, Samstag um 22 Uhr 05 in FS 2, setzte in filmische Realität um, was sich mancher von einem Kritiker in der Luft Zerrissene im ersten Zorn gedacht haben mag. Rache ist süß.Die hochnäsigen Theaterkritiker vom Diesseits ins Jenseits zu befördern, ist allerdings eine Konsequenz, die im Leben glücklicherweise nur in den seltensten Fällen vorkommt.Dennoch: Ein bißchen vorsichtiger formulierte Kritik kann nicht schaden. Man muß doch nicht unbedingt immer herummeckern,
Die elektronischen Medien wirken gesellschaftsverän-dernd. Medienerziehung setzt gegen die negativen Folgen auf ein lange überschätztes Medium: die Zeitung.
Ideologisierte Sprache verschleiert und verzerrt Wirklichkeit. Am Fall Hainburg wird deutlich sichtbar: Es stehen sich konkurrierende Realitäten gegenüber.
Mit der „Gala der Stars" möchte der ORF am US-Fernsehmarkt Fuß fassen. Steigende Produktionskosten zwingen zur Suche nach neuen Wegen internationaler Kooperation.
Ist der Staatsnotstand ausgebrochen, fragen sich Kommentatoren angesichts des täglich größer werdenden Scherbenhaufens, in dem die Politik zusehends bewegungsunfähiger wird.Was hat man von dieser Regierung noch zu erwarten, ist nicht mehr ausschließlich rhetorische Frage einer Opposition, die endlich auch wieder an die Futtertröge der Macht gelangen will, sondern auch längst bange Frage in Kreisen der Regierungsparteien.Neuwahlen als Ausweg aus dem Stillstand der Politik kristallisieren sich immer mehr als einziger Lichtblick zu Beginn des neuen Jahres heraus, denn alles, was 1986 als
Ein Fest für Cineasten liefert das Fernsehen im Weihnachts- und Ferienprogramm. Daß sich das Unterhaltungskarussell noch beschleunigen wird, ist bereits absehbar.
„Die herzlichsten Glückwünsche zum Neuen Jahr.“ Wer freut sich nicht, wenn sich unverhofft ein neuer, bisher unbekannter Gratulant zur Jahreswende einstellt.Die Freude trübt sich allerdings, wenn gar zu offensichtlich wird, daß sich hinter den herzlichen Glückwünschen im wesentlichen eine ,£chnorrtour in eigener Sache“ verbirgt.Nahezu schon Tradition haben in Wien die vorweihnachtlichen Hausbesuche der Kanalräumer, die, mit Glückwunschkarten ausgerüstet, eine kleine Aufbesserung ihres Gemeindegehaltes erwarten — schließlich handelt es sich bei ihnen ja um eine
Franz Kreuzers Mutation vom ORF-Informationsintendanten zum Minister ist alles andere als ein Zufall. Sie ist Symbol für den Wandel des demokratischen Systems.
Für den „Barometermacher“ hat ORF-Intendant Marboe tief in die elektronische Trickkiste gegriffen. Hinter den Kulissen wird weit mehr gezaubert als davor.
Tandler der unpolitische Gesundheitsrat und die nörgelnde Opposition. Mit diesen Ingredienzien wird der Mythos des „Roten Wien“ lebendig erhalten und weitergereicht.
Der VOEST-Chef Heribert Apfalter ist zurückgetreten. Damit hat die Verstaatlichten-Debatte wieder ihre österreichische Note erhalten: Eine Personaldiskussion, wo es um Sachfragen geht.Wo die Opposition Strukturkonzepte gegen die milliardenschweren VOEST-Flops fordert, forderten Regierungssozialisten Köpfe. So einfach löst man in Österreich Krisen.Das eigentliche Problem der VOEST scheint dabei Betriebsratsobmann Franz Ruhaltinger zu sein, der seine Machtbasis erhalten will — und sich auch immer wieder durchsetzen konnte.Jetzt reitet er wieder. Die Strukturreform, die den unbeweglichen
.Argumente“, das Konsumentenmagazin, das sonntags um 20.15 Uhr vor Millionenpublikum menschliche Tragödien und Skandale auftischen darf, mit denen der kleine Mann ohne die Unterstützung der moralischen, weil öffentlichkeitswirksamen Anstalt Fernsehen nicht mehr fertig wird, fördert auch so manche Einsicht jenseits des gerade aktuellen Falles.Ein Beispiel dazu aus der letzten Sendung? Unseriöse Baufirmen und Eigenheimvermittler versprechen Wohnungssuchenden das Blaue vom Himmel. Mitunter platzt der Traum vom eigenen .Jiäusl“, wenn der unterschriebene Wechsel nicht hält.Außer
Kritisches von Journalisten über Journalisten ist immer häufiger zu hören. Diese neue Form der Medienschelte macht deutlich: In der „Journaille“ kriselt es.
Der unmöglichste Auftrag im „unmöglichsten Job der Welt“: Kurt Waldheim leitet sein Buch mit einem Paukenschlag ein und signalisiert, daß der „Glaspalast der Weltpoütik“ alles andere als ein Refugium für beschauliches Diplomatenleben ist..Alptraum in Teheran“ heißt das erste Kapitel, das hohe Diplomatie im Teufelskreis von Gewalt, Ideologien und f anatisierten Massenbewegungen gefangen zeigt.Süvesterabend 1979: Seit Anfang November sind 52 US-amerikanische Geiseln in der Botschaft von Teheran gefangen. Der UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim will zur Lösung des internationalen
„Unterschiedlich wie Tag und Nacht“, wie oft ist dieses Urteil zu hören, auch wenn es nicht paßt. Vergangenen Samstag, Abendprogramm, FS 1, konnte es nicht besser passen.Die magische Schnittstelle befand sich knapp vor 21 Uhr 50. Der unverwüstliche Evergreen Heinz Conrads und seine Freunde hatten gerade das letzte Achterl beim Heurigen gekippt, es lief Werbung.Die Heinz-Conrads-Fans gingen daran, den Fernseher abzudrehen, oder den Kanal zu wechseln, während die nächsten Fans schon in Position gingen. Schichtwechsel im Fernsehösterreich war angesagt.Dann aber ging es los mit „The
ORF und RAI wandeln auf den Spuren derÄra.Kaiser Franz Josephs: Das bringt neben sensationellem Do-kumentarmaterial auch ein Wiedersehen mit „Kaiserin“ Sissi.
Die neue deutsche Fröhlichkeit können nun auch die verkabelten Wiener Haushalte genießen. Lokalkolorit bleibt allerdings bis auf weiteres konsequent ausgesperrt.
Der Doktor ist lieb, keine Frage. Und Klausjürgen Wussow ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein besserer Schauspieler als jeder ,JDallas“- oder ,JJenver“-Star.Und auch sonst künden die Werbetrommeln für die .JSchwarzwaldklinik“ Gediegenheit — bis hin zu den „lebensechten“ Operationsszenen. Machen solche Ingredienzen aber die attraktivere Serie aus?Nun ja, soweit schon zu sehen ist, werden die Seher einen kleinen Unterschied akzeptieren müssen. Der Held ist weder so gut noch so böse wie es ein amerikanischer Serienheld sein muß.Daß sich der Drehbuchautor um
Vor wenigen Wochen noch wurde in Berlin gefeiert. Jetzt ist Wien dran. Die Österreich-Premiere des ersten deutschen privaten Fernsehprogramms „Satl“ bereichert vorerst in den über hunderttausend Wiener Fernsehhaushalten mit Kabelanschluß die Fernsehkost.Gleichzeitig wird erstmals das Verbreitungsmonopol für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten durchbrochen, sieht man vom englischsprachigen Minderheitenprogramm „Sky Channel“ ab.Wer aber glaubt, daß damit einer Medienzukunft, wie sie im westlichen Ausland bereits Alltag ist, nichts mehr im Wege steht, der täuscht sich.Gerade
Der Siegeszug des Videorecorders öffnet Schmuddelfilmen den Weg ins häusliche Wohnzimmer. Mit gesetzlichen Verboten alleine ist der tägliche Horror nicht zu bannen.
Wahlsonntage haben es in sich. Auch was die Live-Be-richterstattung angeht, die besser als jede mit Drehbuch und Regieeinfällen vorbereitete lockere Quizsendung Spannung vermittelt.Zuerst tröpfeln die ersten Teilergebnisse ein, die erste Hochrechnung folgt. Dann dürfen die Parteisekretäre trotz noch unsicherer Situation die Güte ihrer Arbeit und mögliche Konsequenzen erläutern.Mit fortschreitendem A bend wird das Medienspektakel dann ritualisiert bis zur Erstarrung. Liegt das Endergebnis vor — oder wenn wie in Oberösterreich die Gewißheit bis knapp vor Ende der Sendezeit nicht
Der Sommer ist endgültig zu Ende. Besser gesagt das Sommerloch. Was mit dem Zurückdrehen der Zeiger am letzten Sonntag begann, fand für viele seine Vollendung erst am Dienstag.Genauer gesagt: Um 21 Uhr 15 vor dem Bildschirm. Denn was der Sommer verweigert hatte, das macht der Herbst wieder möglich. .JJallas“ kehrte auf den Bildschirm zurück.Die ,£.iebe Familie“ auf amerikanisch, von manchem Fernsehgewaltigen liebevoll .junkfood“ genannt, heiß geliebt und doch oft auch abfällig behandelt, ist ab nun wieder live aus der Konserve in jedem Fernsehhaushalt präsent.Es war aber auch
Niemand kann Bundeskanzler Fred Sinowatz absprechen, daß er initiativ ist. Zumindest wenn es gilt, unschöne Flecken von dem Vorzeigeanzug der sozialistischen Partei zu entfernen.Als kleine Fleckputzfibel dienen dabei die Statuten. Und mit den Paragraphen in der Hand führt die Partei dem staunenden Publikum die hohe Schule der Parteibuchkultur vor.Der rote Adel steht und fällt mit der Funktion und dem Parteibüchl.Welche Vorgangsweise sich daraus ableitet, ist klar: Stillgelegt, stiller gelegt, endlich herrscht Ruhe.Aber trügerische Ruhe, denn im Bauchladen der Skandale, den die Regierung
Jeder „Tatort“ hat einen Tatort. Manchmal sogar einen sehr überraschenden; nämlich dann, wenn als Kulissen für das .Jiäuber- und Gendarmspiel“ Etablissements ausgesucht werden, die einem aus dem täglichen Leben bekannt sind.So etwa im „Tatort“ am letzten Sonntag, wo das gewohnte Kaffeehaus, sonst als Oase der Ruhe bekannt, plötzlich als Treffpunkt zwielichtiger Gestalten am Bildschirm auftaucht.Wenn dann noch der Herr Ober Franz mit gewohnter Routine am Bildschirm den „Großen Braunen“ serviert, dann ist dem Film mit nüchterner Analyse nur mehr schwer beizukommen.Dann ist
Fernsehen ist am schönsten, wenn Werbung auf dem Programm steht. Nicht nur für Kleinkinder vor dem Bildschirm gilt diese Formel, sondern zumindest auch für die Werbebranche, für Marketingdirektoren und TV-Buchhalter. Von Spot zu Spot hören sie leise ihre Kassen klingeln.Wer sonst noch mit seinem Waschmittel und Haarsham-poo unzufrieden ist, oder sein altes Auto aufgrund der vorbeiflimmernden Verlok-kungen wegwerfen will, läßt sich nur schwer beantworten.Zumindest in unseren Breiten scheint das Durchsitzvermögen bei Werbeblöcken allerdings noch ausgeprägt zu sein.Im
Schön langsam muß man der bestürzenden Tatsache wirklich ins Auge blicken. Bundeskanzler Fred Sino-watz ist wild entschlossen, bei keinem Skandal der letzten Zeit irgendwo Regierungsverantwortung zu sehen..Weder unmittelbar, noch mittelbar.Realitätsflucht kann da der Bürger angesichts der Fülle der Skandale nur mehr konstatieren. Und sich berechtigt fragen, wie es weitergehen soll.„Man muß die Zeichen der Zeit erkennen“, rügte Sino-watz im Zuge des Weinskandals des öfteren die Opposition. Diese Warnung sollte der Regierungschef sich aber selbst täglich zukommen lassen.Denn mit
40 Jahre .^Spanische Reitschule“ in der Zweiten Republik. Das war letzten Sonntag die Gala der letzten Uberlebenden des barocken und imperialen Österreich.Was da gezeigt wurde, war aber mehr als bestens dressiertes Gehopse denaturierter Kreatur, das Liebhaber und Touristen ins übernatürliche Schwärmen bringt.Es war die Inkarnation bester österreichischer Staatstradition. Durch jahrelanges Training bis ins letzte Detail perfekt, gehorsam und zugleich herrisch schön, zeigten sich Pferd und Reiter als Einheit — nach einem Spielplan, an dem die Zeit spurlos vorübergeht und dessen Sinn
Gerade rechtzeitig, zur Einstimmung auf die neue Arbeitswoche, nämlich Sonntag abends, lieferte das Fernsehen einen durchaus österreichischen Beitrag. Allerdings in italienischen Kulissen.,JDer Kommissionär”, ein Hochstapler in Beamtenuniform, verhilft den an der Bürokratie Gescheiterten doch noch zu ihrem Recht. Quasi als heimlicher „Volksanwalt” und gegen Erfolgshonorar, versteht sich.Ganz egal, woran es liegt, daß ein berechtigtes Anliegen von den Beamten nicht positiv erledigt wird, der falsche Beamte erledigt es. Ganz einfach und ohne großes Aufsehen.„Es ist für einen
Skandale, Machtkämpfe und Krisen sind die Höhepunkte der innenpolitischen Berichterstattung. Schön aneinandergereiht, bleiben sie nicht ohne Konsequenz.
Sind Sie etwa grün angehaucht? Dann werden Sie in Wien die Gemeindeverwaltung schon noch kennen lernen. Ein Beispiel gefällig?Sie haben einen alten Kühlschrank, und weil Sie nichts davon halten, ihn bei Nacht und Nebel zur Verschönerung des Wienerwaldes auszusetzen, denken Sie an eine offizielle Mülldeponie als letzte Station für ihren nicht mehr allzu kühlen Liebling.Also Gemeinde Wien anrufen, erfahren, daß die berühmt-berüchtigte Mülldeponie am Rautenweg für alte Kühlschränke vorgesehen ist — wohl wegen ihrer „vorbildlichen” Isolierung gegen das Grundwasser —, und
,Jch bin ein ehrlicher Weinbauer”, können skandalgeschädigte Weinbauern ihr Wein-Ehrenwort abgeben.Einer anderen Zunft wäre dies auch anzuraten, wenn das jetzige Stück noch lange auf dem Spielplan bleibt:Die Staatsoperette „Das Glyk in der Politik”.Dabei ist das Stück an sich interessant. In den ,ßauren Wiesen” treiben immer buntere Sumpfblüten, und jetzt treten gar wieder Hannes Androsch und Herbert Solcher auf. Theaterdonner, lautstarke Statistensoli und mystische Vernebelung geben dem ganzen den barok-ken und staatstragenden Anstrich. Damit das Publikum aber nicht
Mit Jean Paul Belmondo wollte der ORF letzten Samstag sein Publikum verwöhnen. Eine Gaunerkomödie mit geheimdienstlichen Verwicklungen stand am Programm.,JDer Puppenspieler”, 1979 mit großem P.R.-Aufwand am Höhepunkt des Belmon-do-Rummels aus der Taufe gehoben, sollte die Kino-Kassen gehörig klingeln lassen.Zweifellos bietet der Film jedem Belmondo-Fan reichlich Gelegenheit, den französischen Filmhelden mit liebenswertem Gaunerimage von seinen besten Seiten zu erleben. Charmant und erfolgreich bei allen Frauen, in Aktion-Szenen mutig bis muskelbespickt und beim großen Absahnen eher
Die Ingredienzien sind bekannt. Man nehme zwei interessante Typen, ein weibliches Hollywood-Geschöpf mit zwielichtigem Beruf und bringe sie in eine Ausnahmesituation. Und schon ist eine knallharte Story fertig.Wenn am Schluß vom Traum nur mehr das Menschliche und Allzumenschliche übrig bleibt, dann haben die Drehbuchautoren schon gewonnen.Das einzige Problem, das noch bleibt, ist dann: In welche Kulisse ist die dialogische Konserve zu stellen?Für die Produzenten von .Abenteuer auf der Lucky Lady” kein Problem. Die amerikanische Prohibitionszeit eignet sich bestens für moderne
Die europäische Fernsehkultur hat ihre Kosten - vor allem für Konsumenten. Für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten rhachtsie sich wahrscheinlich bezahlt.
Kotel”, der wöchentliche Jahrmarkt der Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in allen Fernsehstuben, so sehen es die Produzenten gerne, so sehen es die Programmverantwortlichen gerne und so sehen es die Fernseher offensichtlich auch gerne,Wenn schon nicht ,£)allas” oder ,JDenver Clan”, so doch amerikanisch, bitte. Wenn schon nicht der Charme der öligen Familien, dann bitte halt der Hotel-, J?amilie”. An die Dramaturgie hat man sich schon so gewöhnt.Aber bitte, das ist auch nicht so schwer. Verschrobene Gäste auf der Suche nach dem Geist eines Verstorbenen, eine Ku-Klux-Klan
Elias Canetti wurde 80. Klar, daß kein Medienunternehmen mit Kulturauftrag an diesem Ereignis vorbeigehen kann. Der ORF machte sich denn auch gemeinsam mit seinen Co-Produktions-partnern ZDF und SRG daran, den großen „österreichischen Dichter” vor Mikrophon und Kamera zu bekommen.Leider ohne Erfolg. Der große alte Mann europäischen Geisteslebens spielte nicht mit. Der Literaturnobelpreisträger war weder bereit, für den Hörfunk noch für das Fernsehen ein Interview zu geben. Er verweigerte sich einfach.Er zwang die Programm-Macher, den schwierigeren Weg der Recherche zu gehen und
Es war einmal ein Bundespräsident, der rügte die Parteien, weil sie zum Schaden des Königreichs uneins waren und die Zwentenburg zum Schutz der Energieversorgung nicht zum Strahlen bringen konnten.Die königliche Opposition gab daraufhin ihrem Herzen einen Stoß und fragte den Bundeskanzler nochmals dringlich, wieso er eigentlich nichts unternehmen könne.Auf dieses Stichwort hin konnte dieser nun seinen Ministerrat nochmals befragen. Der Zeitpunkt war auch gerade günstig. Just in diesen Tagen war der Vizekanzler, von dem jeder wußte, daß er nicht gut ja sagen konnte, auf
Der Londoner „Times” blieb es vorbehalten, die Hintergründe beim Namen zu nennen, an denen die „AZ” scheitert. Das Fazit: Sie ist der SPÖ ein Dorn im Fleisch.
Hinter der schönen Fassade der gesetzlich vollzogenen Politiker-Entprivilegierung, die für politisierende Beamte entweder die Pensionierung oder eine 25prozentige Lohneinbuße vorsieht — eine Regelung, die auch von anderen Institutionen übernommen wurde —, ist einiges faul.Herbert Kohlmaier,ÖAAB-Obmann und- im Zivilberuf Direktor der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten, ist nun der Kragen geplatzt. Im Gegensatz zu seinen Politikerkollegen ließ er es nicht bei grantigen Kommentaren hinter vorgehaltener Hand bewenden, sondern ging zum Arbeitsgericht, um die 25pro-zentige
Der Zwist um „Politik am Freitag” macht noch kein neues ORF-Programm-schema. Zwar dreht sich vieles um die politischen Magazine, aber bei weitem nicht alles.
Sorgfältig in die Watte eines neuen Programmschemas verpackt, präsentierte ORF-Generalintendant Gerd Bacher die Demontage politisch unbequemer Magazine.,Politik am Freitag” wird es nicht mehr geben; Das Hörfunk-Magazin ,JmBrennpunkt” verliert seinen Wiederholungstermin Samstag vormittags, und damit den weitaus größeren Teil seiner Hörer.Ob dem ORF für die Abhalfterung der den politisch Mächtigen unliebsam gewordenen Magazinen die Punze ,Regierungsfunk” zu recht vergeben wurde, muß sich indes noch zeigen.Der als ,JPaF”-Ersatz wöchentlich angebotene ,Jn-landsreport” wird
Das Geiseldrama von Beirut geriet zur Show. Die westlichen Medien lieferten den Terroristen die Plattform. Neuauflagen werden dadurch wahrscheinlicher.
Eine Fernsehdokumentation über einen Geheimdienst ist ein Widerspruch an sich.Entweder er ist geheim, dann können nur Behauptungen oder Gerüchte wiedergegeben werden, niemals aber harte Fakten.Oder aber er legt auf Geheimhaltung keinen gesteigerten Wert, dann handelt es sich aber im besten Falle um eine folkloristische Unterabteilung der Fremdenverkehrszentrale eines Staates.Da es sich bei dem israelischen Geheimdienst um ein ernst zu nehmendes Unternehmen handelt, ist davon auszugehen, daß in der Fernsehdokumentation statt Information Desinformation geboten wurde.Mit der Punze der
Wenn 300 Werbemillionen umverteilt werden sollen, sind harte Bandagen unausweichlich. Außerdem steht ein nicht uninteressantes Stück Medienzukunft auf dem Spiel.
Auch wenn Ausgaben für den Besuch einer Privatschule größtenteils als Privatvergnügen eingestuft werden, gibt es Möglichkeiten, sie teilweise zu überwälzen.
Privat-Anzeigen-Magazine florieren auf der ganzen Welt. In Österreich dauerte es allerdings etwas länger, bis der Wiener „Basar” den Durchbruch schaffte. Umso erfolgreicher.
„Es ist fünf nach zwölf}', betitelten Helmut Voitl und Elisabeth Guggenberger ihre Dokumentation zum Waldsterben. Die Botschaft, die Sonntags zur Hauptsendezeit über den Bildschirm lief, ist mehr als erschütternd. 'Was tun, ist und bleibt die große Frage, die auch von dieser Sendung nicht geklärt werden konnte.Daß aber die Dimensionen der heraufdämmernden Katastrophe Kategorien verändern können, ist aufmerksamen Beobachtern vielleicht aufgefallen.Es wurde von „großen schönen Reden” gesprochen, vom „Wortschaum”, den Politiker zur bevorstehenden Umweltkatastrophe
Vergangene Epochen erhielten ihren Namen nach dem Metall, das innovative Prozesse in Gang setzte. Heute dreht sich der Fortschritt der Menschheit um ein Kristall. Folglich - so der Physiker Hans Queisser — wird unsere Epoche als das Silizium-Zeitalter in die Geschichte eingehen.Die USA als Ausgangspunkt und Zentrum der Technologie, das Mikroprozessoren und Computer für alle Lebenslagen entwickelte, stehen im Mittelpunkt des Aufrisses, der den Weg von den schwierigen Anfängen der Forschung bis zu den neuesten Entwicklungstendenzen aufzeigt.Dabei steht nicht nur die Technik im Vordergrund;
Ohne Schmäh fängt man nicht einmal Fliegen. Geschweige denn böse Buben. Das scheint der erste Lehrsatz für angehende Kriminalisten zu sein. Gewissermaßen ein Anstellungserfordernis und in der späteren Karriere ein Fall für berufliche Weiterbildung.Das ist der wichtigste Beitrag der Wiener Kriminalistik zum Berufsbild des Kommissars. Zumindest wenn das Kommissariat Kü-niglberg wieder einmal an der Reihe ist, den „Tatort” zu stellen.Denn dort ist mit Sicherheit Anstellungserfordernis, einem unter schwierigen Bedingungen, in einem langwierigen Prozeß kristallisierten^ Image gerecht
Mit einem Telefon-Quiz startet Ö 3 eine langfristige p.r.-Kampagne. Wenig zimperlich geht der österreichische Pop-Sender dabei nicht nur mit seinen Hörern um.
Zur Sendereihe „Die Herren der Welt” des Westdeutschen Rundfunks gehört das Begleitbuch, das jedermann Gelegenheit geben soll, die Kolonialgeschichte nicht nur am Bildschirm zu konsumieren.In lockerer, leicht lesbarer Form, wie es von einem Wissenschaftsjournalisten zu erwarten ist, entwickelt Erhard Klöss ein Bild des spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Europa und jener Europäer, denen ihr Kontinent zu klein wurde und die aufbrachen, um die Schätze dieser Welt heimzuholen.Der Leser kann interessante Einblicke in die Beweggründe und Folgen der kolonialen Entwicklung gewinnen,
Langsam tastete seine Hand nach der ihren. So als ob er Hilfe brauchte in dieser schweren Stunde. Als sie sich fanden, schlössen sich ihre Finger fest ineinander.Eine Szene wie aus einem Heimatfilm und gleichzeitig Realität im harten Politik-Business. Wie uns Ronald und Nancy Reagan via Bildschirm vorexerzierten, läßt sich Herz und Schmerz auch in der großen Politik reimen.Denn daß Ronald angesichts der US-medialen Kampagne gegen seinen Friedhofsbesuch in Deutschland tatsächlich anlehnungsbedürftig geworden sein sollte, ist kaum anzunehmen. Übrigens stand der deutsche Bundeskanzler
Illiberale Haltung ist der SPÖ nicht abzusprechen. Ihr neuester Beitrag zur Medienkultur: Die Beschwörung einer „gefährlichen konservativen Medienübermacht”.
Sein Berufsrisiko hatte ihn bereits eingeholt, über ihn konnte man nur mehr in der Vergangenheitsform berichten. Sein Beruf: Kriegsberichterstatter.Der Nachruf stellt ihm das beste Zeugnis aus: Immer dann, wenn er nicht in einer Schießerei steckte — so war in dem Dokumentarstreifen Zwischen Armee und Guerilla” zu hören —, war er schlechter Laune.Auch wenn nicht alle Mitglieder dieser Zunft ihre Profession so heroisch bewältigen, Mitleid wäre fehl am Platz. Das Risiko ist kalkuliert, das fahrende Völkchen an den Außenstellen unserer Informationsgesellschaft lebt nicht vom Frust
Video ist als künstlerisches Medium in Österreich nahezu unbekannt. In den USA hingegen soll mit Kunstvideos auf VHS-Kassette bereits der Heimmarkt erobert werden.
Wo findet man Humphrey Bogarts Doppelgänger, wenn nicht in ,Jlick!s Cafe”, dachte der ORF und präsentierte den prämierten Bogart-Verschnitt als Ansager des Kultfilms „Casablanca”.Doch wie sah das duplizierte Idol aus? Nun, besser als Woody Allen in .Mach's noch mal Sam”, aber dennoch wie eine Karikatur. Notgedrungen. Das Bogart-Markenzeichen Hut und Mantel auf einem Kleiderständer hätte es auch getan, • denn das hinter der Maske stehende Lebensgefühl kann der Bildschirm nicht vermitteln.Was schade ist, denn der Mummenschanz läßt tiefe Blicke in die. Seele zu. Ein Schöpfchen
Schwer- und Schwachpunkte zur Zeitgeschichte bietet der ORF rund um die Republikfeiern. Im Zentrum des Geschehens steht allerdings Altbundeskanzler Bruno Kreisky.40 Jahre Zweite Republik, 30 Jahre Staatsvertrag. Das Ende des Zweiten Weltkrieges und das Wiedererstehen Österreichs geben ausreichend Gelegenheit, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.Der ORF als Transmissionsriemen des offiziellen Österreich liefert dazu die Feierlichkeiten frei Haus. Er überträgt den gemeinsamen Festakt von National-und Bundesrat am 27. April anläßlich des 40jährigen Jubiläums der
Der Nazi-Sturm auf Österreich führte schon 1933 zur Spaltung des Cartell-verbandes (CV): Die österreichischen Verbindungen trotzten der nationalsozialistischen Versuchung.
Mitte April 1985 will die ÖVP ein sogenanntes Zukunftsmanifest beschließen. Über seine grundsätzliche Zielrichtung darf bis dahin noch -ausführlich diskutiert werden.
Anstatt Journalisten und Medien als kritische Berichterstatter zu akzeptieren und damit dem Selbstverständnis der Medien als „vierte Gewalt“ Rechnung zu tragen, ist die Tendenz zu beobachten, Journalisten als Wegbegleiter, als Komplizen zu betrachten und die Medien als gut geölte Propagandamaschine zu mißbrauchen … Selbstzensur ist als allumfassendes Phänomen der österreichischen Medienkultur zu verstehen.Die Schuld an der Misere des österreichischen Journalismus trifft insofern auch die Schreiber, da sie kritiklos bis fördernd Personenkulte unterstützen.Die Folgen dieser