Spengler selbst erhob den Anspruch, Geschichte vorauszubestimmen. Dabei ging es ihm im speziellen darum, das Schicksal einer Kultur, und zwar der einzigen, die heute auf diesem Planeten in Vollendung begriffen ist, nämlich der westeuropäischen - amerikanischen, in den noch nicht abgelaufenen Stadien zu verfolgen. Als Grundlage hiefür diente ihm eine umfassende Morphologie der Weltgeschichte und die daraus resultierende Methode des physiognomischen Vergleichs.
Der Kongreß stand unter einer Thematik, die schon durch Jahrhunderte hindurch das Verhältnis von Staat und Kirche, von Sittlichkeit und Recht bestimmt und die immer wieder zeitgeschichtlich gesehen werden muß. Es ging nicht nur um eine abstrakte Frage; sie hat ungeheure Konsequenzen für die konkrete Verantwortung und verantwortliche Gestaltung des öffentlichen Lebens durch den Christen.Das Verhältnis von Recht und Sittlichkeit ist im ganzen rechtliche Gestaltwerdung politischer Theologie, und eben aus diesem Grund erschien die Thematik des Kongresses, an dem mehr als 200 Moraltheologen
Die Orden gehören wesentlich und unverzichtbar zum Erscheinungsbild der Kirche. Oft wirkten sie innerhalb der Großkirche wie ein heilsamer Schock. Nicht selten haben sie gegen eine reiche Kirche die Armut Jesu eingeklagt. Angesichts einer triumphierenden Kirche wurden sie zu emphatischen Trägem der Memoria Passionis. Sie beunruhigten eine Fürstenkirche ebenso wie eine Bürgerkirche mit Parusiegedanken.Sie ritzten das Leben der Kirche - um mit Johann Baptist Metz zu sprechen-das sich „schiedlich-friedlich” mit den staatlichen Mächten arrangiert hatte, mit dem Stachel der Apo- kalyptik
Seit dem Tode Romano Guardinis 1968 ist es still um ihn geworden. Guardini war nach dem Zeugnis vieler seiner Schüler ein Lehrer, der wirklich meinte, was er sagte, wenngleich er nicht immer alles sagte, was er dachte. Er erschien seinen Studenten und Freunden als ein mutiger und entschieden eindeutiger Mann der Kirchenreform. Der Religionswissenschafter Heinz Robert Schlette nennt ihn einmal einen Reformer lange vor dem Konzil; in einer Zeit also, in der es nur wenige Reformer gab, die zumeistals einzelne einen schweren Stand hatten.Guardini war lange Jahre hindurch umstritten, nicht zuletzt
Die „Internationale Pädagogische Werktagung”, ein angesehenes pädagogisches Forum, das zum 26. Mal in Salzburg stattfand, wählte sich heuer zum Generalthema „Bedrohung der Privatsphäre - Erziehung oder Manipulation in einer offenen Gesellschaft”. Vielleicht kam dieses Thema schon zu spät. Denn vollziehen die meisten Zeitgenossen ihr Leben nicht schon gänzlich öffentlich? Werden wir nicht alle bereits in einem beängstigenden Ausmaß geistig - soweit dieses Wort hier noch zutrifft - aus einigen .wenigen, übermächtig gewordenen Quellen gespeist und so in erschrek- kender Weise