Ein Tagungsband der Österreichischen Gesellschaft für Literatur bietet Einblicke in das literarische Schaffen Erika Mitterers.Es begann damit, dass ich, mit einer leichten Grippe ans Zimmer gefesselt, achtlos in einen Stoß Bücher griff, den meine Frau von einer verstorbenen Tante übernommen hatte, und "Alle unsere Spiele" herausgriff, von (der mir damals unbekannten) Erika Mitterer. Schon nach den ersten Zeilen ließ mich das Buch nicht mehr los, und seither lässt mich Erika Mitterer nicht mehr los.1906 geboren, 95-jährig in Wien verstorben, ist sie eine Figur einsamer Größe im
Zwei Ehepaare: Die beiden Männer gleich alt und im gleichen Beruf tätig (z. B. Maurer), die beiden Frauen ebenfalls gleich alt und im gleichen Beruf tätig (z. B. Verkäuferinnen). Das eine Ehepaar hat keine Kinder; das andere Ehepaar hat vier Kinder, weshalb sich die Eltern entschließen, daß ein Elternteil "zu Hause bleibt", um für die Kinder zu sorgen.Das erste Ehepaar kann von den beiden Einkommen recht auskömmlich leben - Anschaffungen, Auslandsurlaube usw. stellen kein Problem dar. Das andere Ehepaar, bei dem nur ein Einkommen für sechs Personen zur Verfügung steht, lebt ständig
Eine jüngere Kollegin sagte mir, ihre einzige Erinnerung an die zwölf Jahre Volksschule und Mittelschule sei jene an lähmende Langeweile. (Inzwischen ist sie Universitätsprofessorin.)In der Tat: Es gibt gar nicht so wenige Hochbegabte, die die gesamte Schulzeit hindurch in praktisch allen Gegenständen auf "sehr gut" stehen. Sie verschlingen die neuen Schulbücher gleich in den ersten Septembertagen und versitzen dann müßig das ganze Schuljahr; in manchen Fällen verlernen sie sogar das Lernen und tun sich anschließend auf der Universität nur deshalb schwerer, weil sie vorher nicht
Immer wieder wird in Leitartikeln und Sonntagsreden beklagt, die EU "habe keine Seele". In der Tat empfinden viele von uns, insbesondere jene, die gegen den Beitritt stimmten, die EU als einen undurchsichtigen Popanz, der den Himmel über uns verdunkelt und uns mit polypenhaften Fangarmen mehr wegnimmt als er uns gibt - wir sind doch Nettozahler, oder?Die Gründungsidee ist heute vielfach vergessen oder verdrängt. Es war nach dem furchtbaren Erleben zweier Kriege, daß weitblickende Staatsmänner wie Konrad Adenauer, Alcide De Gasperi und Robert Schuman, einen neuen Weg suchten, das
Mit dem Beitritt/Nichtbeitritt zur EG steht Österreich vor einer Weichenstellung, wie wir eine solche seit 1955 nicht erlebt haben. Genauer gesagt: Eine derartige Weichenstellung, frei zwischen zwei verschiedenen Wegen in die Zukunft entscheiden zu können, hat Österreich bei keiner der Zäsuren von 1919, 1938,1945 und 1955 erlebt.
Erinnern wir uns zurück: Als Thomas Klestil nominiert wurde, herrschte die weitverbreitete Überzeugung, daß jemand, der hinsichtlich seines Be-kanntheitsgrades weit hinter Heide Schmidt rangierte, auch im ersten Wahlgang schlechter als diese abschneiden würde, sodaß in der Stichwahl Rudolf Streicher gegenüber Schmidt ein leicht erringbarer Sieg sicher wäre. In der Tat bangten auch viele Ö VP-Sympathisanten darum, ob Klestil überhaupt die Stichwahl erreichen würde; auf einen Wahlsieg wagten sie gar nicht zu hoffen.Trotz hoher finanzieller Aufwendungen verlief die Wahlwerbung
In Grundzügen gibt es das „neue" Wahlrecht bereits seit Herbst 1989. Nur die Wahlbezirke haben sich vermehrt: mehr Regionalisie-rung, nicht unbedingt Personalisierung.
Die Wahlrechtsreform - eine unendliche Geschichte. Viel-
leicht deshalb, weil man sich bisher um eine Grundsatzdis-
kussion gedrückt hat. Die Koalitionsverhandler setzen jetzt
dort fort, wo sie vor dem Sommer gescheitert sind. Was will
man wirklich? Welche Art von Parlament?
Alle erfreulichen Entwicklun- . gen, von den Fortschritten der Medizin zu verbesserten Kom- munikationssystemen, breit zu kommentieren, würde von den ei- gentlichen Problemen ablenken. Unter diesen sind es zwei Phäno- mene, die mir die größten Sorgen bereiten.Das eine ist die zunehmende Umweltproblematik, genauer: Die Kontamination der Biosphäre durch Zufuhr von naturfremden Stoffen und von (bislang) gebunde- ner Energie. Alle früheren Genera- tionen konnten sich erlauben, die Biosphäre als beliebig weit und beliebig belastbar anzusehen - spielten sich doch die menschlichen Aktivitäten
Mit der Wahl werden neue Frauen und Männer in den Natio- nalrat einziehen. Mit guten Vorsätzen. Und belastet mit dem zweifelhaften Ruf, den Politiker heute in der Öffentlichkeit haben. Einer, der 1986 in dieser Situation war, zieht Bilanz.
Mit seinem Buch „Österreicher - wer bist du?" will Gerhart Bruckmann zum Nachdenken anregen. Darin nimmt er -als „überzeugter Pazifist" - auch zur Landesverteidigung Stellung. Aber das Bundesheer abschaffen? Das wäre seiner Meinung nach „doppelt naiv".
In den letzten dreißig Jahren hat die Menschheit mehr Energie freigesetzt als in ihrer gesamten vorherigen Geschichte. Die uneingeschränkte Industrialisierung und Energiefreisetzung hat zu noch nie dagewesenen Eingriffen in den Haushalt der Natur geführt.Die Vergiftung der Ozeane, das Sterben der Wälder und der beginnende „Glashauseffekt“ stellen nur Spitzen eines Eisbergs dar, von dessen Ausmaß wir noch gar keine richtige Vorstellung haben. Die Lösung des Energieproblems muß daher, wenn wir überleben wollen, in einer Reduktion der Energieproduktion bestehen …Die beiden
Versöhnung zwischen Ökonomie und Ökologie-ein beliebtes Thema für Sonntagsreden. Gedanken, wie dies theoretisch und praktisch geschehen könnte, auf dieser Seite.
Unser Sozialprodukt pro Kopf ist heute viermal so hoch wie es vor zwei Generationen war. Auch wenn es in den nächsten Jahren nur noch schwach weiter steigen wird, so ist (in den entwickelten Ländern) auch das Bevölkerungswachstum zum Stillstand gekommen, sodaß sich das Sozial-Produkt pro Kopf weiter erhöhen wird. (Nur nebenbei bemerkt: Gleichbleibende Bevölkerung bedeutet auch, daß aggressive Lebensraum-Politik keinen Nährboden mehr finden wird.)Steigendes Sozialprodukt pro Kopf heißt jedoch, daß alle Sorgen um Finanzierung unserer Pensionen und des Gesundheitssektors, sowie um das
Irgendwo im Pazifik liegen zwei Inseln. Die Bewohner haben alles, was sie für ein angenehmes Leben brauchen.Der einzige Nachteil: Wasser ist im Tal keines vorhanden, gutes Wasser gibt es nur in einer sehr unzugänglichen Quelle hoch droben in den Bergen.Die Arbeit ist so organisiert, daß jeder arbeitsfähige Bewohner der Insel 30 Stunden pro Woche in der Landwirtschaft beschäftigt ist und während weiterer 10 Stunden als Wasserträger arbeitet.In dieser Situation wird im Tal eine herrliche Quelle entdeckt, ein großes Freudenfest wird gefeiert, denn ab jetzt braucht man diese 31. bis 40.