Die moderne Medizin versteht sich immer mehr als Reparaturbetrieb und lässt kranke Menschen in ihrer Krise und Sinnsuche allein.Krankwerden stürzt den Menschen in eine tiefe Krise. Die Selbstverständlichkeit, mit der er bis dahin in Gesundheit gelebt hat, wird gebrochen, alle bisherigen Perspektiven radikal infrage gestellt. Krankwerden kommt nicht nur zum Sein hinzu, es verändert es, es radikalisiert die Grunderfahrungen des Menschen und wirft letzte Fragen auf: nach dem Sinn des Leidens, nach dem Sinn des Lebens, nach dem Sinn des Ganzen. Krankwerden stellt sozusagen alles Bisherige auf
Heilungsauftrag oder Embryonenschutz? Bei der Präimplantationsdiagnostik und der Stammzellenforschung steckt die Medizin in der Bredouille.In letzter Zeit sind die Präimplantationsdiagnostik und die embryonale Stammzellenforschung in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt, weil beide Themenfelder in der gesellschaftlichen Wahrnehmung symbolhaft für die zunehmende Verfügungsmacht des Menschen stehen. Daher berühren diese beiden Themen nicht nur den Status des Embryos; vielmehr verweist unser Umgang mit diesen Themen auf etwas Tieferliegendes, er verweist letztlich auf
Die neue Handlungsqualität, die mit der Präimplantationsdiagnostik (PID) verbunden ist, liegt nicht in der Relativierung der Schutzwürdigkeit des Embryos. Vielmehr besteht erstmals die Möglichkeit, aus einer Mehrzahl von Embryonen einen einzelnen auszusuchen. Beim Schwangerschaftsabbruch kann man sich lediglich für oder gegen ein Leben entscheiden; bei der PID hingegen entscheidet man sich nicht nur gegen den einen Embryo, sondern gleichzeitig für einen anderen. Es erfolgt also eine Auswahl. Das rechtfertigungsbedürftige Handeln bei der PID besteht also darin, dass de facto ein Embryo