Von den einen wird er verehrt, von den anderen gehaßt: Engelbert Dollfuß -Tyrann oder Märtyrer? Am 25. Juli 1934, vor 50 Jahren, wurde der Bundeskanzler bei einem nationalsozialistischen Putschversuch ermordet.
Nächstes Jahr begeht die katholische Kirche Koreas ihr 200-Jahre-Gründungs- jubiläum. Höhepunkt wird ein Papstbesuch sein. Zur Kirche von Österreich gibt es viele Querverbindungen.
Der Friede ist durchaus imstande, Streit zu erzeugen. Um einen solchen Streit zu einem fruchtbaren im Sinne des Friedens zu gestalten, sollen im folgenden einige friedensrelevante Thesen diskutiert und entwickelt werden.1. These: Der Krieg ist ein furchtbares Übel.So selbstverständlich diese These heutzutage auch klingen mag, sie stellte nicht immer eine solche Selbstverständlichkeit dar. Erinnert sei in diesem Zusammenhang z. B. an Nietzsche mit seiner Aussage: „Ihr sollt den Frieden lieben als Mittel zu neuen Kriegen... Der gute Krieg ist es, der jede Sache heiligt. Der Krieg und der
Sind in die Brüderlichkeit auch die Feinde, die Gegner, die Bestien, die Sünder, die Abgefallenen, die Heiden, die Verbrecher miteinzubeziehen? Nach der Bibel, nach dem Neuen Testament gilt nicht jeder Mensch, sondern nur der Gläubige, eben der Glaubensbruder, als Bruder. Brüderlichkeit tendiert also auf die Umarmung von Brüdern und nicht von Heiden.Der Brudertitel wird von der Wiedergeburt, also von der Taufe abgeleitet. Zur genannten Einschränkung kommen im Neuen Testament noch disziplinäre Maßnahmen gegenüber den Sündern und Gesetzlosen, die wie „Heiden und
Ein grandioses Unternehmen, das Phänomen der verschiedenen Religionen auf den Fernsehschirm zu bringen! Würde man einem Religionswissenschaftler zumuten, er solle in einer kurzen Stunde eine Weltreligion vorstellen, würde er sagen: Um Gottes willen, das geht doch nicht! Daß es trotzdem geht, beweist die TV-Sendereihe „Die Religionen der Welt“.Da ich die erste Sendung über Indonesien nicht gesehen habe, beschränke ich mich auf die drei Sendungen: Hinduismus, Judentum, Buddhismus.Zunächst bewundere ich die Lebhaftigkeit der Darstellung, Szenen aus dem Leben wechseln in
Ich bin der Ansicht, daß in Österreich der Beitrag christlichen Sozialdenkens - hier konvergieren Katholische Soziallehre und Evangelische Sozialethik durchaus - für die politische Kultur Österreichs größer ist als für die institutioneile Ausstattung, die nach wie vor überwiegend wertvolles Erbstück des politischen Liberalismus ist.Die Zweite Republik ruht mit auf den großen Opfern gerade der sozial und politisch engagierten Christen während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Katholische Soziallehre blieb aber auch nach 1945 gegenwärtig und wirksam, getragen von verschiedenen
Dir Spielraum für eine eigenständige Medienpolitik wird, realistisch betrachtet, Tür die Steiermark auch in Zukunft-relativ bescheiden sein. Vorstellbar sind für Gebiete mit der Größenordnung und Struktur eines österreichischen Bundeslandes äußerstenfalls zusätzliche und verstärkte Angebote von Regionalprogrammen, die auch über die neuen, elektronischen Medien verteilt werden.Diese Medien-Regionalisierung wird notwendig sein, die traditionellen, gewachsenen Strukturen im Lande zumindest teilweise bewahren zu können. Sie darf weder als Verprovinzialisie- rung mißverstanden, noch
Es gibt unzählige Abhandlungen über mögliche Auswirkungen der neuen elektronischen Medien auf die Gesellschaft, insbesondere auf das Verhalten des einzelnen Menschen. Die Vielfalt der Gesichtspunkte ist nahezu unerschöpflich; das Spektrum der Meinungen reicht von ernst zu nehmenden Warnungen bis zu euphorischen Hoffnungen.Unbestritten ist: wir stehen vor einer großen Herausforderung! Für die reale Medienpolitik gilt es, eine verantwortbare Mitte zu suchen und zu finden - eine Synthese zwischen den oft unheimlichen Phänomenen der Medientechnologien unserer Zeit und dem Anspruch des
Was hat der als Überschrift verwendete Vers aus dem Koran (Sure 4,157) mit den Handschriftenfunden von Nag- Hammadi in Oberägypten zu Jun? Sehr viel! Denn diese Funde zeigen uns, welcher Art jenes Christentum war, das Muhammad vorfand und teilweise auch übernahm.Zunächst ist man überrascht, daß Muhammad in den 114 Suren des Koran auf das zentrale Ereignis des Christentums, auf Jesu Tod am Kreuz und die dadurch bewirkte Erlösung, nur in ,dem einen Vers (Sure 4,157) zu sprechen kommt. Doch setzt er sich hier nicht direkt mit dem Christentum auseinander, sondern mit dem Judentum. Sein
War die Enzyklika Rerum novarum vor neunzig Jahren ein A kt des Mutes des päpstlichen Lehramtes, sich wegweisend zu Fragen der wirtschaftlichen Ordnung und der sozialen Gerechtigkeit zu äußern, so sind wir nicht minder aufgerufen, die Probleme der Gegenwart und Zukunft in christlichsozialem Geist zu meistern. Um die Zukunft der Soziallehre geht es nicht nur in diesem Beitrag, sondern auch bei der Katholisch-Sozialen Tagung 1981, zu der das Karl-Kummer- Institut für Sozialpolitik und Sozialreform für den 3. April nach Wien eingeladen hat. Ihr Thema: Soziale Gerechtigkeit im sozialen Wandel- Wege und Irrwege.
Wenn es nicht mehr genug Priester gibt, wird sich der Schwerpunkt von der Eucharistie auf die Glaubensvermittlung im Wort verlagern,prophezeite P. Johannes SchaschingSJ(FURCHE Nr. 43/1980). Daraufhin postulierte Univ.-Prof. Ferdinand Klostermann ein ,.Recht der Gemeinde auf Eucharistie“ (Nr. 3/1981). Viele Leserbriefschreiber meldeten sich zu Wort. Heute nimmt der Diözesanbischof von Graz-Seckau Stellung.
Die Vollbeschäftigungsformel der österreichischen Wirtschaftspolitik, die allen, die Arbeit suchen, auch einen Arbeitsplatz verspricht, verliert zunehmend an Glaubwürdigkeit und Gültigkeit. Weil aber Politiker und Sozialpartner ihren Erfolgsmaßstab mit der Vollbeschäftigung verkettet haben, engagieren sie sich in verz weif eiten Rett ungs versuchen.
Die Schule hat sich zunehmend zu einem Apparat der Informationsvermittlung entwickelt. Lehrinhalte sollen scheinbar objektiv vermittelt werden. Die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist unterkühlt. Daß dies eine Fehlentwicklung ist und daß die prägende Vorbildwirkung des Lehrers von entscheidender Bedeutung ist, zeigt der vorliegende Beitrag auf.
Die düstere Weltlage erschwert die Kenntnisnahme der neuen faszinierenden Ergebnisse der Weltraumfahrt. In Wirklichkeit befinden wir uns in einer Phase des Aufbruches in die Tiefen des Sonnensystems, die die Zeiten der großen Entdeckungen auf der Erde - denken wir nur an die Umsegelung anderer Kontinente oder an die Polarexpeditionen - bei weitem in den Schatten stellt.Nach dem Mond wurden in den vergangenen 20 Jahren die inneren Planeten Merkur, Venus und Mars in zunehmendem Maße erforscht und die beiden letzteren durch 18, bzw. 16 Raumsonden angeflogen. Nun geht eine
Das Verhältnis von Wissenschaft und Glauben bestimmt seit jeher die geistige Situation einer Zeit. Versucht man dieses Verhältnis in der Gegenwart zu charakterisieren, so könnte man dazu das Schlagwort - Schizophrenie - anfuhren. Es ist weithin in der Gesellschaft üblich - und zum Teil als Selbstschutz wahrscheinlich notwendig - das denkende Alltagshandeln von den moralischen Vorstellungen zu trennen. Wir alle nehmen gerne für uns in Anspruch, in einem gewissen Sinne „gut" zu sein. Aber was das genau sein soll und wie wir uns in konkreten Situationen verhalten sollen, ist oft sehr
Perspektiven einer zukünftigen Energieversorgung zeichnen der Direktor der Stewag, Dr. Märzendorfer, als Befürworter der Kernenergie und der Oberassistent an der Technischen Universität Graz, Univ.-Doz. Dr. Raggam.als Verfechter einer alternativen Lösung.
Nicht zuletzt die Ereignisse im Irak und Iran machen deutlich, daß es an der Zeit wäre die energiemäßige Auslandsabhängigkeit Österreichs gezielt zu verringern.Es stellt sich keineswegs die Aufgabe ein bis zwei Prozent des Primärenergieeinsatzes etwa durch Atomstrom zu ersetzen (diese Energiemengen könnten durch entsprechende Appelle des Herrn Bundeskanzlers im Fernsehen, eingespart werden), sondern wir stehen vor der Aufgabe, den gesamten Energieimport - und das sind bereits über 70% der Primärenergie pro Jahr - zu ersetzen. Auch bei Vernachlässigung der Sicher-heits-, Abfall- und
Vom 13. bis 15. Oktoberfand in Eugendorf bei Salzburg die von der österreichischen Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaft veranstaltete Tagung,,Ländlicher Raum -Fortschritt wohin?" statt. Prof. Freisitzer stellte in seinem Vortrag, der hier auszugsweise wiedergegeben wird, eine Trendwende fest. Es fehlte beider Veranstaltung aber auch nicht an Hinweisen auf bedenkliche Trends, wieder zweite Beitrag auf dieser Seite zeigt.
Weltweit haben Energieprognosen eine fatale Gemeinsamkeit: Sie überschätzen laufend den tatsächlichen Energiebedarf. Auch die für Österreich erstellten Projektionen über den künftigen Energieverbrauch sind diesbezüglich keine Ausnahme.Österreich verbrauchte im Jahre 1979 rund 1010 Picajoule Energie. Diese Zahl gewinnt Anschaulichkeit, wenn wir sie uns als jene Energiemenge vorstellen, die 92 Kraftwerke von der Art Zwentendorfs bei planmäßigem Betriebsablauf liefern würden. Ausgedrückt in dieser aktuellen Energierecheneinheit betrug Österreichs Energiekonsum im abgelaufenen Jahr
Um die gesellschaftliche Stellung des Akademikers in den 80er Jahren zu beschreiben, empfiehlt es sich, zunächst einmal die Gesellschaft der 80er Jahre in einigen Punkte kurz zu charakterisieren
Der Erfolg wissenschaftlicher Forschung hängt vor allem vom Einfallsreichtum, dem Können und dem Fleiß des wissenschaftlichen Personals ab. Kreativität läßt sich aber nicht verordnen und streng organisieren. Daher gefährdet die Bürokratisierung der Universitäten im Gefolge der gegenwärtigen Hochschulpolitik die weitere Forschung.
Zu den Hintergründen über das Zustandekommen des Aufrufes der österreichischen Bischöfe für die Volksabstimmung am 10. April 1938, verbunden mit einem Begleitschreiben, auf dem das berühmt-berüchtigte „Heil Hitler" des Wiener Kardinals Innitzer steht, sind von Univ.-Prof. Maximilian Liebmann (Graz) neue Forschungsergebnisse vorgelegt und in einer ausführlichen Abhandlung in der jüngsten Ausgabe der Linzer Theologisch-Praktischen Quartalschrift veröffentlicht worden.
Die Erziehungsaufgabe jeder Gesellschaft ist es, zuerst zu entscheiden, welchem Menschenbild die zukünftigen Erwachsenen entsprechen sollen, um am besten den Bedürfnissen der zukünftigen Entwicklungen angepaßt zu sein. Danach muß entschieden werden, wie man Menschen zu den gewünschten Persönlichkeiten erziehen .kann. Sofeme ein solches Ziel gesteckt ist, kann gefragt werden, ob es uns gelungen ist, das Ideal annähernd oder ganz zu erreichen.
„Der Staat hat bei Ausübung der von ihm auf dem Gebiete der Erziehung und des Unterrichts übernommenen Aufgaben das Recht der Eltern zu achten, die Erziehung und den Unterricht entsprechend ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen sicherzustellen.” Mit diesen Worten fundiert die im Verfassungsrang stehende Menschenrechtskonvention die katholischen Privatschulen als für die Erfüllung des Erziehungsauftrages der Eltern unverzichtbare Alternative zum allgemeinen öffentlichen Schulbereich.Wie sieht nun der Bedarf nach katholischen Privatschulen, ihr Stellenwert in
Die zweite Hälfte der siebziger Jahre ist durch einen merkwürdigen Zwiespalt zwischen Ideologie und Wirklichkeit gekennzeichnet, zwischen tiefsitzenden Ängsten und deren Uberspielen beim wirtschaftlichen Handeln, zwischen dem Wissen um die Unmöglichkeit einer geradlinigen Fortsetzung der Wirtschaftsentwicklung der letzten drei Dezennien und der Unfähigkeit, daraus die Konsequenzen zu ziehen, weil man sich von den alten Idealen und Verhaltensmustern nicht rasch genug lösen kann. Wer immer „von der Veränderbarkeit der Gesellschaft und von der Machbarkeit dieser Veränderung zutiefst
Wer nennt das Ziel, wer kennt den Weg, den Wissenschaft zu gehen hat? Nietzsche läßt Zarathustra sagen: „Siehe ich bin der Weisheit überdrüssig, wie die Biene, die des Honigs zuviel gesammelt hat, ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken.“Habe ich damit Rolle, Aufgabe, Funktion von Wissenschaft überhaupt oder vielleicht nur ihren gegenwärtigen Trend und Stand genannt? Auf diese Weise ist die Frage nach dem „Externalismus“ und nach dem „Internalismus“ gestellt. Der „Externalismus“ tritt für die Legitimität der sozialrelevanten, bedürfnisorientierten,
Wohl noch nie ist vom Ijob der Bibel in Philosophie und Literatur soviel geschrieben worden wie in unserem Jahrhundert, das auch einmal als Jahrhundert des Leidens von weltweitem Ausmaß in die Geschichte eingehen dürfte. ,Es ist freilich nicht der fromme Dulder der kirchlichen Tradition, der große Geister der Neuzeit immer wieder fasziniert hat, sondern die leidenschaftliche Stimme des Protestes gegen unverschuldetes, unzumutbares Leid, die etwa Kierkegaard 1843 schreiben ließ: „Das ist das Große an Hiob, daß die Leidenschaft der Freiheit bei ihm nicht erstickt und zur Ruhe gebracht
Platon hat die Welt, in der wir leben, mit einer Höhle verghchen, deren Eingang so hoch hegt und so eng ist, daß man nicht hinaussehen, sondern nur die Schatten- und Lichterspiele verfolgen kann, die von draußen hereinfallen. So sieht man nicht die Welt selbst, sondern nur deren Widerschein.Dieser Vergleich ist heute noch gültig, wenn man bedenkt, daß das Ich des Menschen tatsächlich in einer Höhle wohnt, in der Schädelhöhle, wo das Gehirn die Sinneseindrücke einfängt, aufbewahrt, gedanklich und gedächtnismäßig verwertet, und so sich eine Abbildung, nicht aber eine wirkliche
Schon seit längerer Zeit hat sich der Eindruck aufgedrängt, daß die westliche Welt trotz ihres noch immer gewaltigen Potentials zunehmend in eine weltpolitische Passivität hineingeglitten sei, ja geradezu den Willen zur Selbstbehauptung verloren habe. Die Bilanz war bedrückend: 1975 wurden Saigon und Phnom Penh abgeschrieben, 1976 Luanda und Lourenco Marques, undman mochte Wetten darüber abschließen, was als nächstes an der Reihe sein werde.So schien ein Prozeß unaufhaltsam fortzuschreiten, den der bekannte Militärexperte Ferdinand Otto Mik-sche in einem Buch mit dem unheimlichen
Bekanntlich stellen die privaten Haushalte neben Verkehr und Industrie den größten Energieverbraucher dar. In Österreich entfallen derzeit auf die Haushalte rund 30 Prozent des gesamten Energieeinsatzes. Davon werden 80 bis 90 Prozent als Wärme für Raumheizung und Warmwasserbereitung konsumiert und davon wiederum ein sehr hoher Prozentsatz in Form des wertvollen leichten oder sogar extraleichten Heizöls, von dem nach den letzten Erkenntnissen angenommen werden muß, daß es in wenigen Jahrzehnten nicht oder nur zu wesentlich erhöhten Preisen zur Verfügung stehen und anderen Zwecken,
Die FURCHE stellt ihre Sonderbeilage unter den Titel „Österreich stellt sich vor“. Das ist sehr verdienstvoll, denn die Visitenkarte Österreichs gegenüber der Welt hat viele Spielarten, die zu einem Begriff geworden sind. Nicht nur unser Fremdenverkehr zieht jährlich Gäste aus dem Ausland und auch aus Übersee an, auch die Produkte unserer Exportwirtschaft werden international gekannt und geschätzt. Keineswegs nur die Prpdukte der großen Industrie, sondern auch der Gewerbeexport hat einen ganz bedeutenden Stellenwert innerhalb der Wirtschaft. Nach neuesten Schätzungen macht er etwa
Ein „Star“ unter Vortragenden kommt nach Graz: er heißt Dr. Emest Dichter. Er wird im Rahmen des Top-Managementkurses der österreichischen Akademie für Führungskräfte Anfang September in Graz einen Vortrag über „Kreatives Management in den siebziger Jahren“ halten. Dr. Dichter ist nur einer der weltbekannten Experten, die vor den Führungskräften der Wirtschaft und Verwaltung aus dem In- und Ausland im Schloß Eggenberg sprechen werden. Dort hat die österreichische Akademie für Führungskräfte, die vor einem Jahr in Graz gegründet wurde, ihren Sitz. Die ÖAFF ist seit ihrer
Die Anlage umfaßt die neue Kirche mit dem Hauptraum und der Werktagskapelle sowie allen erforderlichen Nebeneinrichtungen; das Pfarrheim als Mehrzweckgehäuse zur Freizeitbeschäftigung für Jugendgruppen, für öffentliche Veranstaltungen, Vorträge, Versammlungen, Theateraufführungen, Konzerte, Feiern Die alte Kirche ist nun Totenhalle. Die Wohnhausanlage, für 20 bis 25 individuell ausbaubare „Einfamilienhäuser“, in die der bestehende Pfarrhof einbezogen wird, ergänzt das Raumprogramm. Diese Einzelobjekte gruppieren sich um einen zentralen inneren Platz, der Treffpunkt ist nun
Nicht nur der Sommer, auch die Diskussion um die Trassenführung der Pyhrnautobahn erhitzt die Gemüter der Bewohner eines Teiles der stei-rlschen Landeshauptstadt. Die Notwendigkeit dieser Autobahn ist unbestritten: sie soll den Fernverkehr vom Nordwesten Europas nach dem Südosten aufnehmen und darüber hinaus die Wirtschaftsräume Graz und Linz unter Einbeziehung des obersteirischen Industriegebietes verbinden. Die Diskussion, die jetzt aufgeflammt ist, geht lediglich um die Trassenführung im Räume von Graz.Der Grazer Gemeinderat hat kürzlich mit den Stimmen der SPÖ- und der — nicht
Mit nur geringen Überraschungen vollzog sich in der vergangenen Woche die Neukonstituierung der stei-rischen Landesregierung. Nach eher sehr weich geführten Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ im Grazer Landhaus erfolgte die Wahl der Landesregierung einstimmig. Auch die Freiheitlichen haben, entgegen ursprünglichen Erwartengen, der neuen Landesregierung ihre Zustimmung erteilt. Wie zu erwarten, wird der 68jährige Landeshauptmann ökonomierat Josef Krainer, der gleichzeitig Parteiobmann der ÖVP ist, wieder die Hauptverantwortung für die nächste Legislaturperiode von fünf
Die beiden Großparteien im Grazer Landhaus, die eine neue Landesregierung bilden werden, arbeiten auf Zeitgewinn: Da der Landeshauptmann und Landesobmann der ÖVP, Josef Krainer, in der letzten Zeit bei den Regierungsverhandlungen in Wien eingesetzt war, sind die Gespräche wegen einer Neubildung der Landesregierung noch nicht über eine allgemeine Kontaktaufnahme hinaus gediehen. Beide Parteien wollten offensichtlich das Ergebnis der Regierungsbildung auf Bundesebene abwarten. Den Gesprächen wird allerdings keine so große Bedeutung beigemessen wie den Landtagswahlen selbst, die der ÖVP
Ernster als man es von ihm gewohnt war, vergatterte der steiri-sche Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteioibmann Josef Kradner am 3. März seine Mannschaft Nichts hörte man mehr von seinen kernigen, humorvollen Formulierungen. Nur mehr kurze, gestochene Sätze, mit denen Krainer den Funktionären der steirischen ÖVP den Ernst der Situation vorhielt. Die österreichische Öffentlichkeit blickt am 15. März auf die Steiermark, den spätestens um 21 Uhr, wenn das Endergebnis der Landtagswahlen vorliegen wird, wird man wissen, ob der „Genosse Trend“ weiterhin die Sozialisten begünstigt oder
Eine Woche vor dem 1. März wählte Kärnten seinen Landtag. 14 Tage nach dem 1. März wählt die Steiermark.Landeshauptmann Josef Krainer hat dafür bereit vor drei Wochen den totalen Wahleinstu proklamiert. Alle Kandidaten der ÖVP für Nationalrat und Landtag, sogar jene, die an unsicherer Stelle stehen, sind permanent bei Betriebs- und Hausbesuchen und bei Versammlungen eingesetzt.Das Kärntner Wahlergebnis vom 22. Februar hat zu einer Verstärkung der Aktivität geführt. Man glaubt allerdings in Graz nicht, daß die Kärntner Landtagswahlen einen bundeseinheitlichen Trend widerspiegeln
Eine Demokratie, wenn sie lebendig und entwicklungsfähig sein soll, bedarf der persönlichen Anteilnahme des einzelnen am politischen Geschehen. Desinteresse und Resignation, die Beschränkung des politischen Engagements auf einen kleinen Kreis, größtenteils hauptberuflicher Funktionäre, würde eine Entwicklung markieren, an deren Schluß das Ende der demokratischen Lebensform und der Ruf nach dem „starken Mann“ stehen könnte.
Überholte Monopolansprüche Im Jahr 1901 definierte Leo XIII. die christliche Demokratie in seiner Enzyklika „Graves de Camrnuni“ nach Zielen und Ideen: „Sie befaßt sich zunächst, wenn auch nicht ausschließlich, mit den Problemen der arbeitenden Klasse. Sie zielt darauf ab, unter Verbesserung der Lebensbedingungen in den Menschen das Bewußtsein zu erzeugen, daß sie nicht Tiere, sondern Menschen, nicht Heiden, sondern Christen sind, und so das Streben nach dem einen und notwendigen, dem höchsten Gut, für welches wir geboren sind, zu erleichtern und kräftiger anzuregen.“ Dieser
DIE RUSSISCHE KIRCHE UND DAS ABENDLÄNDISCHE CHRISTENTUM. Von Ems Benz. München (Nymphenburger Verlagsha ndlung) o. J. (1966) gr. 8 , 19 Seiten, kart., DM 12,80.
DIESE MEINE HÄNDE. TAGEBUCH AUS NAZARETH. Von Paul Gauthier. (Aus dem Französischen übersetzt von Dr. L. Reichenpfader). Verlag Styria, Graz-Wien-Köln, o. J. (1965). 233 Seiten, S 88.-.
Im Grazer Schauspielhaus wurde kürzlich ein Werk des aus Köln stammenden und in Salzburg lebenden Mattias Braun gezeigt. Es nennt sich „Die Perser“ und stellt eine sehr freie Neugestaltung des aischy- leischen Triumphspiels auf die Schlacht bei Salamis dar. Aischylos hatte bekanntlich in den „Persern“ die Wirkung des griechischen Sieges auf die Feinde dargestellt und das Stück in einer großen Wehklage des von der Hybris getriebenen Xerxes enden lassen. Mattias Braun (Jahrgang 1933) war eine gewisse Parallelität der Berliner Situation im Jahre 1945 mit jener der bei Salamis
Der letzte Wahlkampf war tatsächlich teilweise sehr häßlich. Aber war das etwa die Alleinschuld der ÖVP? Ich erinnere nur an manche arge Entgleisung dem Herrn Bundeskanzler gegenüber, an die Erneuerung der „Rentenklau“-Lüge, an die läppische Angstpsychose um die „öVP-Alleinherrschaft“ usw.Ich glaube, die ÖVP hat mindestens ebensoviel für die Kirche geleistet und ist viel früher für die Rechte , der Katholiken und der Kirche eingetreten als die SPÖ. Die SPÖ ist in dieser Beziehung ebensc wie in vielen anderen Fragen der ÖVP nur zögernd, der Not gehorchend, nicht dem
Ich habe mit Ihrem Blatt seit seinem Erscheinen eine Beziehung, die nur mit dem Namen „Herzensbindung“ bezeichnet werden kann. Ich erinnere mich anläßlich des 20. Geburtstages der „Furche“ dankbar jener Tage und Stunden, als ich in zahlreichen Besprechungen Gelegenheit hatte — unmittelbar nach den Wirren des Krieges und oft in vom Kriege noch halb zerstörten Räumen — das Werden dieses Or-ganes mitzuerleben.Ich glaube jedoch, daß es mit Rücksicht auf den Umstand, daß mein Bruder Chef des Hauses Herold ist, vielleicht nicht sehr sinnvoll erscheint, wenn ich zu einzelnen Fragen
SIEHE, DA BIN ICH. Das Zeugnis heiliger Väter und Mönche von der letzten Stunde. Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt von Sophronia Feldhohn OSB. Patmos-Ver-lag, Düsseldorf, 1964. Aus der Reihe „Alte Quellen neuer Kraft“. 236 Seiten, Leinen. Preis 14.80 DM.
MATURAJAHRGANG 1907.’’ Roman. Von Otto Friedlaender. Verlas Styria, Graz- Wien-Köln, 1964. 633 Seiten. Preis 155 S.Wer einen spannenden Roman lesen will, der wird nicht zu diesem Buch greifen. Das ist es nicht — denn es ist viel mehr. Es ist (in Form eines Romans) ein überaus klug beobachtetes, fein empfundenes, reich nuanciert dargestelltes Zeitbild, ein nachdenklicher Rückblick auf mehr als ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte aus der Perspektive des allerpersönlichsten Miterlebens des — man möchte sagen: unschuldigen — keineswegs mithandelnden, sondern die Zeit erleidenden
DAS ZEUGNIS DES BILDES IM FRÜHEN BYZANZ. Von Wilhelm Nyssen. Lam-bertus-Verlag, Freiburg, 1962. 114 Seiten, 16 vierfarbige und 4 Schwarzweißtafeln. Preis 250 S.Der Band vereinigt eine Reihe von vorzüglichen Farbwiedergaben spätantiker und byzantinischer Miniaturen (in Fortsetzung der Tätigkeit P. Frowin Oslenders), die wichtige Episoden der Heilsgeschichte, die großen Heilsmysterien und am Ende auch einige Heiligengestalten darstellen. Der jedem Bild beigegebene Text legt (in sehr guten Übersetzungen, die teils neu angefertigt, teils den besten vorliegenden Übersetzungen entnommen
Der um die Jahrhundertwende in der Leonhardstraße in Graz errichtete gewaltige, viergeschossige Vierkantbau des Konvents der Ursulinen war großzügigst geplant und in die damalige Vorstadt, alle anderen Objekte weit überragend und beherrschend, hineingesetzt worden. Nach dem zweiten Weltkrieg, der auch an dem Haus durch jahrelange Verwendung als Lazarett und darauffolgender Beschlagnahme durch die Besatzungsmächte nicht spurlos vorübergegangen ist, war es dem unermüdlichen Fleiß und selbstlosem Einsatz und Können der ehrwürdigen Schwestern zu danken, daß mit den gegebenen räumlichen
Die Stadtpfarre St. Leonhard zählt gegenwärtig 12.544 Katholiken. Die Zuwanderung ist enorm. Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche faßt kaum 400 Personen. Sie verfügt über 172 Sitzplätze und 220 Stehplätze. Die Frage, ob Erweiterung der Kirche oder nicht, ist mit einem überzeugten Ja zu beantworten. Im Jahre 1938 habe ich mich über Auftrag des verstorbenen Herrn Stadtpfarrers Kanonikus Mon-signore Leopold Haas erstmalig mit dem Vergrößerungsgedanken beschäftigt. Der Krieg verhinderte jedoch jede Verwirklichung. Gleich nach Kriegsende ließ Msgr. Haas das Vergrößerungsobjekt
Der bereits seit April vorigen Jahres dem Ministerrat vorgelegene Entwurf einer 4. Novelle zum ASVG, der die Teilsanierung der Krankenkassen zum Gegenstand hat, ist nun endlich Gesetz geworden. Die Novelle wird den Krankenkassen, deren Verbindlichkeiten gegenüber den Pensionsversicherungsanstalten für nichtabgeführte Beiträge schon zum 31. März 1958 151 Millionen Schilling betrugen, durch gewisse Maßnahmen (Krankenscheingebühr von 5 Schilling pro Schein und Vierteljahr, Zahlung eines Jahrespauschales von 5 5 Millionen Schilling seitens der Unfallversicherungen an die
Am 10. März 904 schenkte „König Ludwig das Kind“ dem Grafensohne Arpo zwanzig Huben im Liubinatal, in der Grafschaft Leoben; in einer von ihnen lag die Villa G o s t i z a. Am 1. Mai 1020 bestätigte Kaiser Heinrich II. seinem Blutsverwandten, dem Salzburger Diakon Aribo, die von diesem vollendete Gründung des Kanonissenstiftes Gossia, Goß. Diese Urkunde, verwahrt im steiermärkischen Landesarchiv, ist die älteste Goldbulle eines deutschen Kaisers. Die fünfte Aebtissin von Goß, Kunigunde, nähte und stickte den kostbaren Ornat, der den Blickfang des ersten Saales im Wiener Museum
Dr. Günther Nennings „Brief an einen imaginären Freund“ über das Thema „Katholik und Sozialist" hat uns eine Flut von Zuschriften und Stellungnahmen eingebracht, die zeigen, wie breiteste Kreise durch diese Fragestellung sich angesprochen fühlten. Wir haben, auf engen Raum beschränkt, in der letzten Nummer der „Furche“ unsere Leser mit einer kleinen Auswahl von Stellungnahmen bekannt gemacht, die aber charakteristisch sind für ,einige grundsätzliche Haltungen, die, vielfach variiert, sich doch auf einige wenige Positionen rückführen lassen. Wenn wir nun dem Initiator dieser Kettenreaktion, Dr. Nenning, wie es ritterlicher Brauch verlangt, das Schlußwort übergeben, dann soll dies nicht heißen: Die Diskussion ist zu Ende. Eine Diskussion hat, wenn sie ein solches „Ende" auf dem Papier findet, in Wirklichkeit noch gar nicht angefangen: nämlich als offene Aussprache über offene Lebensfragen, die jeden Staatsbürger in Oesterreich und weit darüber hinaus angehen; als eine Aussprache, die auf konkrete Handlungen und Situationen zuführen will und muß, wenn sie sich selbst ernst nimmt. Das kommende Jahr und die folgenden werden erweisen, wie weit das große Gespräch, das ja seit Jahrzehnten bereits im Gange ist, nun über die Schwelle alter, harter Widerstände findet. Das ist eine Arbeit, die weit über die Möglichkeiten einer Zeitschrift hitjausführt; sie aber zu fördern und kritisch zu beobächten, wird weiterhin unsere engere Aufgabe sein. Die Redaktion
In die Reihe der Erinnerungsbücher, die sich mit Oesterreichs Geschichte in der düsteren Periode von 1918 bis 1945 befassen, tritt nunmehr der mit Spannung erwartete zweite Band von Friedrich Funder. Der Titel flattert wie eine siegreiche Fahne über den aufwühlenden Geschehnissen und verkündet das Ergebnis des bitteren Ringens, in das die entfesselten Elemente das gepeinigte Land stießen: Oesterreich, 1918 als Rest eines Großreiches übriggeblieben, dann in seiner staatlichen Existenz ausgelöscht, ist 1945 neu erstanden. Die Altösterreicher haben die historische Abfolge schmerzlich
Die Auseinandersetzung zwischen Katholiken und demokratischen Sozialisten gehört zu den wichtigsten „innenpolitischen” Aufgaben der freien Welt. Vieles ist da noch ungeklärt, vieles verunklärt. Man täusche sich nicht: die Eindruckskraft der freien Welt nach außen hin hängt ab von der Kraft, mit der sie in ihrem Inneren um Wahrheit und Klarheit ringt. Die „Furche” hat in diesem Sinne einen interessanten Vertreter des jüngeren österreichischen Sozialismus eingeladen, als Cast das Wort zu ergreifen. Dr. Günther Nenning, Redakteur des sozialistischen Partei- Organs der Steiermark,
Am kommenden Sonntag finden in der Steiermark Landtagswahlen statt. Zum erstenmal seit 1945 nicht gemeinsam mit Nationalratswahlen. Vom Standpunkt des Wirkungsbereiches des Landtages und seiner Abgeordneten an sich ein Ereignis von rein lokaler Beideu- tung. Dennöch jollte /def Verlauf und der Ausgang dieser Wahlen aus zwei Gründen in ganz Oesterreich aufmerksam verfolgt werden. Es ist weithin unbekannt, daß die Steirer sowohl in ihrer berufsständischen Aufgliederung nach Land-, Industriebevölkerung usw. als auch in ihrer politischen Gliederung nach Wählern der OeVP, SPOe und FPOe von
Die Technik hat die Welt „klein“ gemacht, Lokomotive, Auto und Flugzeug haben die Entfernungen verringert, Telephon und Telegraph sozusagen aufgehoben. Eine Reise von Graz nach Budapest oder Prag, Breslau, Berlin, Heidelberg, Mailand und Rom ist heute kaum die Affäre eines Halbtags, vor einem Jahrhundert noch war sie die Angelegenheit fast eines Monats. Es spricht für die Unternehmungslust des kecken Menschengeistes, des lebhaften Künstlertemperamentes, daß beispielsweise Bildhauergesellen der Renaissance und des Barocks die Anstrengungen und Fährlichkeiten einer mehrwöchigen
Jedermann weiß von der großartigen Hochblüte der Theaterkultur im Barockzeitalter, deren bedeutender Bestandteil das Schultheater der Jesuiten war. Die Patres der Gesellschaft Jesu kannten als kluge Schulmänner sehr wohl die pädagogische neben der propagandistischen Seite solcher Schüleraufführungen. So dienten diese Spiele in erster Linie der besseren Ausbildung der Zöglinge in der lateinischen Sprache, mit der auf solche Weise eine festliche Verherrlichung der Religion Hand in Hand ging. Die Wurzeln des abendländischen Schulspiels reichen jedoch noch weiter zurück. Mit dem
Erst sechs Jahrzehnte ist es her, seit es bekannt wurde, daß der geniale kaiserliche Hofarchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach in Graz das Licht der Welt erblickt hat. Vorher dachte man an Wien, Prag oder auch Salzburg. Ueberau hat er großräumige und großartige Bauten aufgeführt, die dem Stadtbilde erlesene Blickpunkte verleihen, jede in sich eine architektonische Großtat, die, an klassischen Vorbildern geschult, doch jedesmal eine eigenständige Imagination verwirklichte. Selbst internationale Kunstkenner billigen ihm den Rang und Ruhm des bedeutendsten Barockbaumeisters
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren unter den Lesern der Furch eine fo lebhafte, ja leidenschaftliche Anteilnahme gefunden wie die durch einen Aufsatz von Prof. Viktor Keldorfer ausgelöste Diskussion um die Wiedereinführung der alten österreichischen Haydn-Hymiic. Ehrlichen und begeisterten Zustimmungen zu dem Vorschlag des Verfassers stehen Einwände gegen die Wiedererweckung der Haydn-Hymne, besonders in Verbindung mit dem Kernstock-Text, und Billigungen der Mozart-Hymne und des Texte von Paula v. Preradovic entgegen, die gehört wetden wollen. Nachdem wir schon kürzlich einige Zuschriften wiedergegeben haben, beschließen wir heute die bemerkenswerte Debatte durch die gekürzte Wiedergabe einiger besonders hörensweiter Meinungen aus der großen Zahl der Einsender. Wir glauben, damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Zeitgeschichte beigesteuert zu haben. Die Entscheidung liegt nicht bei uns. Vielleicht aber haben unsere Mitaibeiter und Leser mitgeholfen, die schwierige Frage einer endgültigen Klärung zuzuführen. „Die Furche“
Mit dem Inkrafttreten des ASVG am 1. Jänner würden sich in der durch das 2. Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland geregelten Versicherung der Heimatvertriebenen in Oesterreich zahlreiche Schwierigkeiten ergeben.1. Wie soll die Rente eines Heimatvertriebenen, der nach dem 1. Jänner 1956 um dieselbe ansucht, berechnet werden? Das ASVG führt im 543 bei der Aufhebung bisheriger Vorschriften das 2. Sozialversicherungsabkommen zwar nicht an, erklärt aber ausdrücklich, daß alle bis dahin geltenden Bestimmungen, soweit sie ihm selbst widersprechen, außer Kraft treten. Das ASVG errechnet
Solange, die Regierungsvorlage zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz noch nicht Gesetz geworden war, war Kritik sehr wohl am Platz. Nun, da das Gesetz am 1. Jänner 1956 in Kraft tritt, seien einmal auch die Vorzüge hervorgehoben, und zwar jene, die in weiteren Kreisen noch unbekannt geblieben, aber doch von allgemeinem Interesse sind.Beginnen wir beim Leistungsteil: Sämtliche Rentner, auch die Altrentner, sind in Hinkunft von der Zahlung einer Z u s t e 1-Iuagsgebühr für die Rente befreit; sie wird nunmehr vom Pensionsversicherungs-träger selbst beglichen.Während bisher nur die
Zu den am meisten umkämpften Bestimmungen des ASVG-Entwurfes gehörten bekanntlich die Rentenstillegungsbestimmungen, die in ihrer ursprünglichen Form so hart und untragbar waren, daß die gesamte Oeffentlichkeit gegen sie Stellung nahm. Das führte auch zu dem Erfolge, daß man sie bei den Verhandlungen der Regierungsparteien im Juni fallen ließ und durch andere, weitaus mildere Bestimmungen ersetzte, die nunmehr einen Bestandteil des Regierungsentwurfes bilden, der am 20. Juli dem Nationalrat zugeleitet und sofort dem sozialpolitischen Ausschuß zugewiesen wurde. Dieser Ausschuß wird in
Zur Zeit wird sehr viel von der Wiederherstellung der Wallfahrtskirche in Mariazell geschrieben und gesprochen. Es ist nun freilich nicht so, als ob die Kirche schon dem Einsturz nahe wäre. So schlecht hat Domenico Sciassia nicht gebaut, er hatte höchstens eine nicht ganz glückliche Hand in der Wahl des Marmors, der unweit von Mariazell gebrochen wurde und nicht so wetterfest ist, wie es in Mariazell wegen des rauhen Klimas nötig wäre. So hat sich an den besonders ausgesetzten Stellen am Aeußern der Kirche eine Zerstörung bemerkbar gemacht, die nicht erst jetzt entdeckt wurde, sondern
Es ist die Absicht des Bundesministers für soziale Verwaltung, den bereits fertiggestellten Entwurf des neuen „Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes“ (ASVG) womöglich noch in der Frühjahrssession des Nationalrates der parlamentarischen Behandlung zuzuführen und ihn mit 1. Juli d. J. in Kraft treten zu lassen, obwohl bereits da und dort Stimmen laut werden, die als technisch frühesten Termin hierfür den 1. Jänner 1956 nennen, ja sogar von einer notwendigen Umarbeitung des Entwurfes sprechen.Rein äußerlich betrachtet erfüllt der Entwurf wohl kaum die in ihn gesetzte Erwartung,
Die Durchführung des 2. Sozialversicherungs-Abkommens zwischen Oesterreich und der Bundesrepublik Westdeutschland, das die Rentenansprüche der bei uns ansässigen heimatvertriebenen Volksdeutschen, gleichgültig, ob sie die österreichische oder deutsche Staatsangehörigkeit erlangt haben oder noch staatenlos geblieben sind, regelt, geht leider viel langsamer vor sich, als man sich ursprünglich vorgestellt hat; dabei sind die Versicherungsträger in Zeitnot, denn einerseits steht das neue „Allgemeine Sozialversicherungsgesetz“ (ASVG) bereits vor der Türe, anderseits wollen die
Prof. Z i 11 i, der bekannte C-razer Künstler, hatte kürzlich eine Unterredung mit Kardinal Celso Costantini, aus der wir nachstehende Gedanken wiedergeben
Nach dem ab 1. Jänner 1939 in Oesterreich in Geltung gesetzten Recht der deutschen Reichsversicherungsordnung war der Staatspensionist, der in eine Privatbeschäftigung eintrat, von der Kranken- und Rentenversicherungspflicht ausgenommen, da der 173 der RVO. jede Person, die Ruhe- oder Wartegeld oder ähnliche Versorgungsbezüge erhielt, über ihren Antrag von der Krankenversicherungspflicht befreite; ähnliche Bestimmungen enthielt auch das Angestelltenversicherungsgesetz, in dem zusätzlich noch verlangt wurde, daß der Ruhe- oder Wartegeldbezieher daneben noch Anwartschaft auf
Das Londoner Liebereinkommen brachte den Anschluß des Freistaates Triest an Italien. Alle vier Staaten, die Oesterreich besetzt halten, haben diesem Uebereinkommen ihre Zustimmung gegeben. Triest ist also nicht mehr ein politisches, sondern nur mehr ein wirtschaftliches Problem. Der Inhaber des Hafens, Italien, die Anrainer, das wirtschaftliche Hinterland und bis zu einem gewissen Grade auch die katholische Kirche werden nunmehr dazu gedrängt, dieser neuen Lage gegenüber Stellung zu beziehen. Somit fällt auch Oesterreich die Aufgabe zu — abgesehen von dem obersten Ziel der Erreichung des
Das Jahrzehnt der „Reichspost“, in dem es mir vergönnt war, im Redaktionsstab Dr. Funders als Leiter des Feuilletonteils, daneben auch in mannigfachen anderen Aufgaben, so zeitweilig als redaktioneller Gestalter der seinerzeit vielgelesenen „Woche“, zu wirken, war bereits von der Unruhe der innen- und außenpolitischen Situation überschattet; gleichwohl darf ich dieses Jahrzehnt als das glücklichste und, wie ich glaube am meisten fruchtbringende eines dreißigjährigen publizistischen Lebens erkennen, sosehr das Ende des Blattes und der Tätigkeit unter dem Damoklesschwert der
In der Nummer 16 der „Oesterreichischen Furche“ wurde von maßgebender Seite über die Strafrechtsenquete vom 2. April 1954 berichtet. Die österreichische Jugendfürsorge, die nach jahrzehntelangen Bemühungen endlich das lang entbehrte Jugendwohlfahrtsgesetz erreicht hat, muß, soweit dies nicht schon bei dieser Enquete geschehen ist, im Interesse der österreichischen Jugend auf einige notwendige Reformen aufmerksam machen, die bei einer Neufassung unseres Strafgesetzes nicht übersehen werden sollten.Erhöhung des Schutzalters bei Sittlichkeitsdelikten. Tn allen modernen Strafgesetzen
Luther. Die deutsche Tragödie 1521. Von Karl August Meissinger. Sammlung Dalp, Band 35. S. Francke Verlag, Bern 1953. 192 Seiten. Preis 6.80 sfr.Der 1950 verstorbene Dichter und Gelehrte K. A. Meissinger hinterließ sein wissenschaftliches Hauptwerk, eine Luther-Biographie, unvollendet. Es sollte drei Bände umfassen: Der katholische Luther, der reformatorische Luther und der lutherische Luther. Sein besonderes Interesse galt dem vorreformatorischen Luther. Seitdem der Reformationsforscher J. Ficker den jungen Mann zur Mitarbeit herangezogen hatte, war Meissinger auf die Erhellung der
Der Mensch von heute ist ein organisierter Mensch, denn für alle seine Lebensbereiche gibt es die mannigfachsten Organisationen, denen er angehören muß. Außerhalb der Organisationen vermag der moderne Mensch nicht zu leben, so daß Lebenkönnen beinahe Organisiertsein bedeutet.Trotz der großen Bedeutung des Organisationswesens wird das Organisieren von kaum irgendeiner Wissenschaft zum Untersuchungsgegenstand gemacht. Selbst die Soziologie hat sich bisher kaum darum gekümmert, obwohl gerade sie hiefür zuständig wäre.Die Organisationen entwickeln im gesellschaftlichen Leben
Die katholische Sozialpolitik, die noch vor wenigen Jahrzehnten in Europa führend war, weltbekannte Namen wie Bischof Ketteier, Vogelsang, Kolping u. a. aufwies und eine gewaltige, in ihren Wirkungen kaum überschaubare Aenderung der Verhältnisse herbeiführte, droht an Boden, Gewicht, Persönlichkeiten und Bedeutung ständig zurückzugehen und sich auf Hilfsmaßnahmen für Familien, Anträge auf Familienausgleichskassen, Wohnungseigentum usw. allein zu beschränken. So wichtig diese Forderungen heute sein mögen, so sind sie doch nicht geeignet, katholischer Sozialpolitik die ihr zustehende
S 208.— höheren Einkommensbetrag berechnet. Wenn aber ein kinderloses Ehepaar Doppelverdiener ist, genießen beide ungeschmälert die Begünstigung der Steuergruppe II. Die Haushaltbesteuerung in der Lohnsteuer, die diesmal nahe der Verwirklichung war, konnte abermals nicht durchgesetzt werden.Die öffentlichen Kinderbeihilfe-zuschüsse sind, besonders bei den niedrigen Einkommen, allmählich in erfreulichem Maße wirksam geworden, da sie von Abkommen zu Abkommen immer mehr Prozente des Aufwandes für die Grundnahrungsmittel abgelten. Aber auch hier verhindern die mechanischen Lösungen
Der Verband der österreichischen Buch-, Kunst-, Musikalien-, Zeitungs- und Zeitschriftenhändler gibt seit 1945 die „österreichische Nationalbibliographie“ heraus, in der alle in- und außerhalb des Buchhandels erscheinenden Druckwerke erfaßt werden. Diese Bibliographie wird von der Nationalbibliothek in vorbildlicher Weise bearbeitet. Im vergangenen Jahr wurde sie zum erstenmal statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse, die das Material von Mai 1945 bis 30. September 1950 umfassen, liegen jetzt vor. Dem Buch als Barometer der Wechselbeziehungen zwischen Kultur und Wirtschaft kommt von
Heinrich von Srbik war ein Mensch von ungewöhnlichem Format. Wenn er der echteste Ranke-Schüler genannt wurde, so war er es wegen seiner Einfühlungsgabe, aber ebenso weil im geschichtlichen Urteil für ihn alle persönlichen Momente zurücktraten, auch dann, wenn es seinem tiefen Gemüt zuweilen schwer fallen mußte.Ich lernte Srbik schon vor dreißig Jahren während seiner Grazer Lehrtätigkeit kennen, und bald verbanden uns warme Beziehungen, die uns durch das Leben begleiten sollten. Tief ausgeprägt in seiner Natur und seinem Denken war ein österreichertum, und es ist mir ein
Aus Anlaß der Aufstellung einer Mestro-vic-Büste in der Wiener Akademie der bildenden Künste.In einem der von Goethe bewunderten und durdi Goethes Interesse weltberühmt und weltliterarisch gewordenen serbokroatischen Volkslieder, In dem Heldenlied von dem Untergang des serbischen Reiches, finden wir folgende Legende: Vor der Schlacht am Amselfelde schickte die Mutter Gottes durch den hl. Ilija dem serbischen Zaren Lazar einen Brief des Inhalts: „Zar Lazar, Sohn eines edlen Geschlechts! Welches Reich willst Du lieber? Willst Du lieber das himmlische Reich oder willst Du lieber das
Die großen Grabungen, die das österreichische Archäologische Institut mit finanziellen Mitteln der burgenländi-schen Landesregierung seit Mitte Juli dieses Jahres beim Heidehof zwischen Parndorf und Bruckneudorf unternimmt, waren heuer von besonderem Erfolg begleitet.Das fruchtbare Gebiet östlich der Leitha, das zur weiteren Umgebung von Carnuntum gehört, ist schon seit Jahrzehnten als Fundplatz römischer Antiken bekannt. Vor rund 50 Jahren hat Söter in nächster Nähe des Grabungsplatzes ein großes Gräberfeld mit interessanten Bojergrabsteinen aufgedeckt. Auch auf dem Ruinenhügel,
Die österreichisdie Regierung hat in letzter Zeit wiederholt ihrer Bereitwilligkeit Ausdruck gegeben, in gemeinsamer Arbeit mit dem in Wien zusammengetretenen Volksdeutschen- oder Heimatlosenbeirat, der sich vor kurzem konstituiert hat und nach dem Parteien-sdilüssel beschickt wurde, durch Gewährung eines Statuts für die Heimatvertriebenen endlich das Schicksal von 320.000 in Österreich lebenden Menschen einer günstigen Entwicklung zuzuführen. Von dieser Gesamtzahl sind genau die Hälfte, also 160.000 Personen, in den Arbeitsprozeß eingeschaltet, und was sie leisten, geht besonders
Die gegenwärtig auf der Tagesordnung stehenden Fragen der österreichischen Strafrechtspflege rühren an die tiefsten sittlichen Probleme der Rechtsordnung. Ihre Prüfung verdient die Anteilnahme weitester Bevölkerungskreise. Durch die Abschaffung der Todesstrafe ist die Wirksamkeit der strafrechtlichen Bestimmungen über die Verurteilung zu lebenslänglichem Kerker vom Standpunkt des Schutzes der Bevölkerung gegen das Verbrechertum zur Debatte gestellt. „Die Furche“Die Häufigkeit von Gewaltverbrechen in .den letzten Monaten“ hat Veranlassung geboten, die gesetzlich vorgesehene
Für jeden, der mit dem Sprachenbabel der vorderindischen Halbinsel einigermaßen vertraut ist, mußte es von vornherein klar sein, daß das Problem einer einheitlichen Staatssprache zu den brennendsten und schwierigsten Fragen für die beiden neuen Staatsgebilde Indiens — für Pakistan und vor allem für die indische Union — werden mußte. Die alte arische Sprache, die mit den einwandernden Indogermanen vor mehr als drei Jahrtausenden ins Land gedrungen war und deren klassische, vielfach künstlich überformte Bildung den berühmten Namen Sanskrit trägt, hat sich heute in über
Vorbemerkung: Der Stredt zwischen einer universalen Auffassung der kulturellen Entwicklung der Slawen als eines Teiles der gesamteuropäischen Entwicklung, wie sie noch führende slawische Forscher, zum Beispiel die Russen A. H. P y-pin und A. N. Veselovskij, der Kroate V. J a g i 6, der Slovene M M u r k o, vertreten haben, und einer neuen nationa-lisUsdi-diauvinistisch überspannten, partikulären, imperialistischen Zielen dienenden Autochthoniethese, wie sie die offiziell gelenkte sowjetische Wissenschaft vertritt und wie sie in den Akademieausgaben („Iswestija“) und auch in den
Es scheint uns Menschen von heute unbegreiflich, was unsere bäuerlichen Vorfahren bewogen haben mag, die Berghänge zu roden und zu besiedeln, da in dieser Zeit — etwa im 12. bis 16. Jahrhundert — von einer Übervölkerung im heutigen Sinne nicht die Rede sein konnte.Und doch war es die Raumnot, die sie dazu gezwungen hat. Sie waren weitaus kinderreicher als die Generationen der Gegenwart und das Land konnte so vielen Menschen Brot und Verdienst geben, als dazu bereit waren, es selber zu bebauen. Es galt daher, nachdem zuerst die fruchtbaren Talebenen, dann die seitlichen Moränenzüge
Zum erstenmal seit dem zweiten Weltkrieg absolvierte das Slowenische Nationaltheater in Laibach im Rahmen der .österreichisch-jugoslawischen Gesellschaft zur Pflege kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen“ im Opernhaus der Stadt Graz ein auf zwei Abende ausgedehntes Ensemblegastspiel, das dem nationalen Musikschaffen der Jugoslawen für die Bühne gewidmet war.Für jeden Besucher Jugoslawiens ist — abgesehen von der Landschaft — die eigenartige Kultur des Bauern das eindrucksvolle Erlebnis: mag es sich um die im besten Sinne malerischen Trachten, mag es sich um Lieder oder Weisen
Der Nationalratsäusschuß für soziale Verwaltung will demnächst Beratungen über einen Initiativantrag auf Schaffung eines Gesetzes über die Versicherung der selbständig erwerbstätigen Personen aufnehmen.Es ist kein Schritt in sozialpolitisches Neuland, der da gemacht werden soll, da dazu schon eine Reihe von Vorbildern, unter anderen die 1939 eingeführte Deutsche Handwerkerversicherung, besonders aber das tschechoslowakische Selbständigen - Versicherungsgesetz aus dem Jahre 1925, das allerdings erst 1945 in Kraft trat, existieren. Vorerst wird es notwendig sein, den Umkreis der
Von den ersten Tagen der bajuva-rischen Ansiedlung bis ins 19. Jahrhundert haben Bauern die Entwicklung des steirischen Landes maßgebend beeinflußt. Neben dem Bürgertum, das sich in den Märkten und Städten entfaltete, lebten noch 1846 85 Prozent der steirischen Bevölkerung unmittelbar von der Land-und Forstwirtschaft.Der Siegeszug der Technik hat zum Bauern- und Bürgertum den Arbeiterstand gesellt. Gerade in der Steiermark mit seinem Erzberg, seinen Wäldern und seinen ausgedehnten Braunkohlenschätzen entstand eine mächtige Industrie, die auf den Charakter des Landes nicht ohne
Die „österreichische Furche“ hat in ihrer Nummer vom 4. Februar dieses Jahres mit einem Artikel des Dekans der Grazer technischen Fakultät, Prof. Dipl.-Ing. K. R. Lorenz, „Der Musentempel auf der Drehscheibe, Zum Leidensweg des Grazer Künstlerhauses“, den Fragenkomplex berührt, der sich um ein für das österreichische Kulturleben höchst bedeutungsvolles Bauvorhaben angesammelt hat. Dieser Artikel hat neben entschiedener Zustimmung auch vereinzelte Gegenargumente ausgelöst! getreu dem Grundsatz der „Osterreichischen Furche“, in notwendigen Diskussionen Meinung und
Die Darstellung der Krankenkassenfrage durch H. Heidenbauer (vergl. „Furche“ Nr. 3 vom 14. Jänner 1950), hat in Fachkreisen ein lebhaftes Echo ausgelöst. Im nachstehenden legt ein Autor aus Apothekerkreisen die Sorgen und Schwierigkeiten seines Standes in dieser Frage dar.„Die österreichische Furche“Der Zusammenbruch des Jahres 1945 hat, wie der Autor in der „Furche“ in anerkennenswert offener und sachlicher Weise feststellt, eine gesellschaftliche Strukturverschiebung mit sich gebracht; sie führte in den darauffolgenden Jahren zu den Mißverhältnissen, welche die
Die strengen Maßnahmen, welche von Seiten der Krankenkassen zur Stützung ihrer Wirtschaft ergriffen worden sind, namentlich die Leistungskürzungen, welche die Stillprämien für Mütter von 26 auf 12 Wochen sowie die Sterbegelder kürzen und ein Zehntel der Spitalskosten künftig dem Versicherten auferlegen, haben in der Bevölkerung Widerspruch, aber auch in der Ärzteschaft und, soweit sie Verabreichung und Berechnung von Medikamenten betreffen, auch von Seiten der Apotheker begründete Einwände hervorgerufen. Die heutige Bedeutung der Sozialversicherung macht die dabei aufgeworfenen
Wie im Sommer 1948, so trat die niederösterreichische Landesregierung auch in diesem Jahr an das österreichische Archäologische Institut mit dem Ersuchen heran, die Ausgrabungen "im Bereich der Zivilstadt Carnuntum weiterzuführen. Professor Dr. Erich Swoboda, Graz, leitete die Arbeit von Anfang Mai bis Anfang September.In dieser Zeit wurde ein Gebäudekomplex von über 53 Meter Breite und 72 Meter Länge freigelegt. Der ursprüngliche Zweck dieses gewaltigen Baues ist heute noch nicht ganz geklärt. Noch fehlen die Ergebnisse, die eine genaue Durchforschung in der Nachbarschaft dieses
Bei den Restaurierungsarbeiten am Dom zu St. Pölten, dessen ursprünglich romanischer Bau unter Probst Johann Michael Führer durch Jakob Prandtauer eine durchgreifende Barockisierung im Innern erfahren hat, stieß man bei einer Kabellegung unter dem Fußboden der Domherrensakristei auf eine gut erhaltene hochgotische Apsis. Um sie zugänglich zu machen, wurde vom Kreuzgang aus ein Einsteigschacht ausgehoben. Dabei wurde wieder eine römische Schichte angefahren. Da die Möglichkeit bestand, daß altchristliche Reste zutage kommen, wurde im Einvernehmen mit dem österreichischen
Psychotherapie wird immer mehr zu einem großen Sammelbegriff — die Amerikaner haben dafür den Ausdruck „waste- basket“ geprägt —, der die verschiedensten Heilmethoden in sich vereinigt. In den angelsächsischen Ländern spielt, anders als bei uns, die „Soziale Psychotherapie“ eine bedeutende Rolle; sie nimmt einen wesentlich breiteren Raum ein als die analytischen Methoden.Unter „Sozialer Psychotherapie“ versteht man die seelische Betreuung und Führung mehrerer Menschen gleichzeitig, wobei die Sozialarbeit unter besonderer Betonung des Seelischen in den Vordergrund gestellt
Wenn der Charakter des Menschen auch weitgehend anlagebedingt ist, so wird doch sein Einordnungsvermögen in die herrschende Gesellschaftsordnung entscheidend davon beeinflußt, ob in den Entwicklungsjahren die guten Anlagen geweckt und gefördert werden. Kein Jugendlicher ist mit 14 Jahren innerlich gefestigt und gereift und bedarf deshalb nicht nur einer fachlichen Ausbildung, sondern in gleicher Weise auch einer Fortsetzung der Erziehung.Die Erfahrungen der letzten Jahre haben zur Genüge die Gefahren einer erzieherisch nicht ausreichend betreuten Jugend gezeigt und an den Folgen werden der
Rudolf Noll, „Kunst der Römerzeit in österreich“. Akademischer Gemeinschaftsverlag, Salzburg 1949, 35 und XV Seiten und 85 Tafeln mit Abbildungen. — In einem geschmackvoll ausgestatteten Bande bietet der Verfasser, durch die Veröffentlichung de großen Silber- fundes aus dem Dolichenumheiligtum von Mauer a. d. Uri und der Lebensbeschreibung des hl. Severin bereits bestens cingeführt, einen vortrefflichen Überblick über das Kunstschaffen der römischen Periode in Österreich.
Als vor zehn Jahren die Paul-Ernst-Ge- sellschaft von München nach St. Georgen an der Stic fing (im Süden von Graz) übersie- delte, geschah es in dem Bewußtsein, daß die Stätte, die der Dichterdenker durch sein Leben und seine Arbeit geadelt hatte und wo er auch zur letzten Ruhe gebettet wurde, zur Wahrung seines Erbes am geeignesten sein müßte. Die weiträumigen Anlagen des Schlosses, die über 11.000 Bände umfassende Bibliothek und der gesamte Nachlaß Paul Ernsts kamen diesen Bestrebungen unstreitig sehr zugute.Als an derselben Stätte am 13. Mai 1948, dem Todestag des Dichters,
Weder die juristische Fachliteratur noch die politische Diskussion um das Verbotsund das Kriegsverbrechergesetz haben sich in Österreich mit jenem Teil des Nürnberger Urteils und den Kommentaren deutscher Juristen auseinandergesetzt, die sich auf das Problem der „Verbrecherischen Organisationen“ beziehen, das heißt, besser gesagt, auf die Frage, ob und in welchen Grenzen das Mitglied einer Organisation, dem persönlich keine Beteiligung an einer konkreten strafbaren Handlung nachgewiesen werden kann, gleichwohl für solche Handlungen verantwortlich zu machen ist, die nur durch das