„Nach der Eisenbahnfahrt von Dresden kam ich an einem trüben Novembermorgen im altmodischen .Römischen Kaiser* an. Der Blick durchs Fenster über die vom ersten Schneefall dieses Winters im Matsch schwimmende Freyung und zur breit gelagerten Fassade des Palais Har- rach, das man hinter Nebelschleiern gerade noch ausnehmen konnte, wirkte kaum sonderlich aufmunternd.“Das waren die ersten, zum Glück nicht entscheidenden und bleibenden Wiener Eindrücke des jungen Diplomaten Horace Rumbold, der im Spätherbst 1856 als Attache zur britischen Gesandtschaft in der Reichshaupt- und
Die Gespräche im Schatten des Turmes mit seinem phantastischen Zackenwerk umkreisten das Thema möglicher Neuwidmungen der mühsam und vorläufig nur halbwegs geretteten Bauschöpfung. Bernsteinfarbene Trockenbeerenauslese und naheliegende Gedankenverbindungen zur „Schwarzen Romantik“ inspirierten zu der Erwägung: „Man könnte hier doch den Weltkongreß der Vampire abhalten!“ Immerhin, Roman Polanski, deren moderner Sachwalter, fände zwischen den filigranen
Der Karczag Wilhelm, kerem szepen, tät sich freuen. Sein Ur- Danilo von der Premiere anno 1905, „Hr. Treumann“, sah wohl ponteve- drinischer aus als der Jüppi-bäcsi mit seinem holländischen Gentlemangesicht, aber dafür hat der den Lehar im Blut, unverdünnt. Geht nur hin, ihr Jungen, und seht euch an, was ein Bonvivant ist, die sind ja schon so rar geworden.Den Sommer über residiert „Die lustige Witwe“ wieder im Theater an der Wien. Hausherr Rolf Kutschern übernahm selbst die Regie. Sein Motto: keine „Modernisierung“ aus dem Handgelenk flinker Bearbeiter, keine Mätzchen,
Das rußige Aroma schmeckt nach Erwartung und Ferne, doch in den milchigen Schwaden verweht auch eine gewisse Nostalgie über den Schienen. Der zünftige Eisenbahnfreund, der Lokomo- phile möchte man sagen, weiß genau, auf welchen Bahnhöfen heute noch Dampfloks zu finden sind. Dort schnuppert Doktor Alfred Niel genießerisch den raren Rauch und beäugt mit scharfen Blicken die Strecke. Denn Dr. Niel ist Eisenbahnhistoriker.„O bitte, nur als Hobby“, wehrt der höfliche Vierziger (Jahrgang 1919) bescheiden ab. „Vielleicht wurde meine Neigung besonders kultiviert, weil ich in nächster
EINEN KNABENTRAUM ZU BEWAHREN und ihn unter veränderten Aspekten in reifen Jahren zu verwirklichen — dies erfordert schon weit mehr als ein Minimum an Phantasie und Beharrungsvermögen, nämlich eine innere Unanfechtbarkeit, die in ihrem Kern von keiner Wandlung berührt wird. Bei dem gebürtigen Vorarlberger und seit Jahrzehnten in Linz wirkenden Chirurgen Primarius Dr. Hannes Kopf verbindet siich solche Zähigkeit mit den Interessen des sachkundigen Kunstsammlers.Den Halbwüchsigen zog es immer wieder zu der Ruine der Montfort-Burg in der Nähe seines Heimatortes Götzis.
Bedeutsame kulturelle „Begleiterscheinungen“ zum Staatsbesuch König Olavs von Norwegen ist die Ausstellung von Graphiken Edvard Munchs aus den Beständen des Munch-Museums in Oslo. Die Albertina zeigt diese Schau bis Ende Oktober, darunter zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle, die zum erstenmal außerhalb der Heimat des Künstlers zu sehen sind. Ein ungeheures Spannungsfeld wird hier abgesteckt, von der anatomischen Studie des Akademikerschülers — ein Skelett, noch ganz akademisch hin- gezeichnet — bis zum Spätwerk des hochbejahrten Meisters.In diesem Spannungsfeld vollzieht sich,
Sehr aufwendig versucht der amerikanische Cinemascope-Farbfilm „Der blaue Max" die Fragwürdigkeit des kriegerischen Heldentums deutlich zu machen. Es handelt sich um einen gewissenlosen jungen Jagdflieger im ersten Weltkrieg, der nur einen Ehrgeiz kennt, nämlich die begehrte deutsche Auszeichnung, den „Pour le mėrite“, den „blauen Max“, wie er im deutschen Soldatenjargon genannt wird, zu erringen. Der General will aus dem Leutnant einen vaterländischen Helden machen, ihn sozusagen zum Idol der Massen werden lassen und schweigt auch zu dem ehebrecherischen Verhältnis, das der
Im Niederösterreichband des Dehio („Interimistischer Nachdruck 1962“) ist der gotischen Kirche St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt samt dem ehemaligen Dominikanerkloster unter dem Stichwort „Kirchenruine“ nur ein kurzer Absatz gewidmet. Und fast wäre es so weit gekommen, daß die Bearbeiter in der nächsten Neuauf-läge den lakonischen Vermerk „Abgetragen“ samt entsprechender Jahreszahl hätten beifügen müssen.Diese Gefahr ließ die Denkmalpfleger nicht ruhen. Galt es doch, ein, wenn auch nur mehr fragmentarisches Werk Peter von Pusikas zu retten. 1964 wurde zum ersten
Für sehr junge Bühnenautoren ists zur Konvention geworden, unkonventionelle dramatische Ausdrucksmöglichkeiten anzustreben. Stehr gut, sehr schön, wenn dabei etwas wirklich Originelles herauskommt. Die 23jährige Wienerin Christina Kovėsi aber fühlt sich durch ihr Alter gar nicht erst zu Experimenten verpflichtet, sondern richtet sich wohnlich im Salon ein, den Urgroß- papa Kadelburg und Blumenthal, diverse französische Onkel und Papa Nebhut dekorierten. Großonkel Fodor hat auch da und dort ein bißchen den letzten Schliff gegeben. Kurzum: Fräulein Kövesi hat ein Stück alter Schule
„Wahrhaffte“ Abbildungen und „Prospecti“, ebenso kunstvoll wie exakt mit fleißigem Grabstichel geschaffen, zeigt das Historische Museum der Stadt Wien in seiner sehr sehenswerten kulturgeschichtlichen Ausstellung „Das barocke Wien“. Dokumentarische Wahrhaftigkeit in der bildlichen Wiedergabe der architektonischen und topographischen Erscheinungsformen war das Hauptanliegen der Zeichner und Stecher solcher Veduten, angefangen von Daniel Suttinger, der eigentlich als Festungstechniker nach Wien kam und, gleich anderen Zeitgenossen des Wiener Frühbarock, Vogel- schauansichten der
Ja, es ist ein kleines Jubiläum: Vor vierzig Jahren komponierte Emmerich Kdlmdn seine Operette „Die Zirkusprinzessin“, die nun in der Badener Sommerarena gespielt wird. Internationales Urlauberpublikum macht allabendlich volle Häuser in diesem originellen Theater aus Zuckerbäckerstuck und Eisentraversen.„Die Zirkusprinzessin“, die textlich (Brammer-Grünwald) von entschärften Sozialkonflikten lebt, ist, musikalisch betrachtet, symptomatisch für die Grenzsituation der „Leichten Muse“ in den zwanziger Jahren: Den Meister Kälmän erkennt man an den zündenden Nummern
Es war ein sommerlicher Theaterabend im Sinne des Reinha-rdtschen Gartentheaters, den uns Dr. Peter Janisch vor dem Melker Parkpavillon bot. Man hatte das Gefühl, bei einer reichen Dame auf einem schönen Besitz im Niederösterreichischen zu Gast zu sein, obwohl sie nicht selbst in Erscheinung tritt, sondern wie der reiche Herr in der „Ariadne“ durch einen würdevollen Haushofmeister repräsentiert ist. Der Wechsel vom vorigen Melker „Jahresregenten“ Raimund zu dem heurigen, nämlich Johann Nestroy, glückte zum allseitigen Pläsier, denn das Vergnügen war nicht nur, wie man so
Ein Interview mit dem Dramenpreisträger Johann A. BoeckWie bereits berichtet, wurde Johann A. Boeck für sein Drama „Mario und Sulla“ der erste — genauer gesagt einzige, unteilbare — Preis im Dramatikerwettbewerb des Grillparzer-Forums zuerkannt. Interessenten hatten nach der Ausschreibung einen hundertzwanzig Seiten starken „Musterkatalog“ mit Ideenskizzen, Fragmenten und Themennotizen Grillparzers im Originalwortlaut erhalten. (Die Jury hatte bereits ihrerseits gesiebt, denn in der historisch-kritischen Grillparzer-Gesamtausgabe umfassen die Entwürfe und Bruchstücke mehr als
Wie alljährlich beschloß eine Pressekonferenz die Tagung des Grillparzer-Forums, die unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Heinz Kindermann und Intendant Professor Herbert Alsen auf Burg Forch- tenstein stattgefunden hatte. Professor Kindermanns Bericht ergab das interessante Bild einer weltweiten Grillparzer-„pramotion“, um es mit einem Terminus aus einer der beiden UNO-Sprachen zu sagen, einer vielfachen Förderung theoretischer und praktischer Beschäftigung mit dem Werk des Dichters.Zentralpunkt der diesjährigen Pressekonferenz war die Bekanntgabe der Entscheidung über die
Ein Feuilletonist hat das freundliche Baden einmal ein „Kleines Wien in Aquarell“ genannt. In diesem Sinne ist es wohl recht, wenn der Rezensent bei der Wertung einer so netten Institution wie dem Badener Operettensommer auch leichtere Valeurs wählt als etwa bei Aufführungen in Wien. Der schöne Abend über dem geöffneten Glasdach der Sommerarena stimmt ja auch zu heiterer, milder Denkungsart, das liegt im Kurpark schon so in der Luft.Geboten wird Franz Lehars „Paganini“, die von den Librettisten erdachte dreiaktige bittersüße Anekdote auf der G-Seite. Die Rolle des faszinierenden
Vor zehn Jahren wurde auf Burg Forchtenstein zum erstenmal die Bülhne ‘bereitet. Waren es in den ersten Sommetn nur Dramatisierungen lokaler Lesebuchthemen, die für den neuen Festspielort im Osten des Landes warben, so wurde Forchtenstein in der Folge mit teils mehr, teils minder geglückten Inszenierungen zur Pflegestätte ider Werke Grillparzers. Geistige, vor allem wissenschaftliche Vertiefung dieses Programms strebt das internationale Grillparzer-Forum an, in dem sich allsommerlich Germanisten sowie Theoretiker und Praktiker des Theaters zu einer Arbeitstagung auf Burg Forchtenstein
ALS „WEISSES MEER“ SAH DETLEV VON LILIENCRON, 1866 preußischer Infanterieleutnant, später in dichterischer Rückschau die österreichische Infanterie, „des Feindes wunderbares Heer“. Daß der norddeutsche Junker, der Österreich lieben lernte, in seinen Versen auf den sprichwörtlichen weißen Waffenrock anspielt, mag als poetische Freiheit gelten, die Historie zeigte jedenfalls gedämpftere Farben in den Kolonnen der kaiserlichen Regimenter, damals im heißen Staubigen Sommer 1866.Da war der Mantel, der aus derbem, unverwüstlichem grauem Stoff, vom Regen genäßt, von der Sonne
„Diese vielgeschmähten alten Häuser, an denen das Publikum meistens teilnahmslos vorübereilt, kommen nun plötzlich zu Ehren, Wieso manches Menschenleben verkannt und gekränkt dahinschwindet, bis man erst nach seinem Tode den ungeahnten Verlust zu beklagen beiginnt, so entdeckt man nun mit einem Male, welch kostbarer Schatz mit diesen alten Häusern bisweilen in den Schutt gelegt werden soll. In Eile wird ihnen noch die letzte Ehre erwiesen, sie werden gezeichnet, photographiert und beschrieben, ihr wahrer ästhetischer Wert wird aber erst dann begriffen, bis das neue Haus den Platz
Was für den Musikkritiker die großen Ereignisse in den beiden Festspielhäusern sind, das ist für den Kunstreferenten, den sein Weg nach Salzburg führt, die IV. Biennale Christlicher Kunst der Gegenwart, die, wie immer, in den Domoratorien gezeigt wird. (Der neue eigene Ausstellungsbau, der hinter der Hofstall- schwemme. im Schatten des Mönchsberges errichtet werden soll, ist in Plänen und Entwürfen zu sehen.)Lag bei der letzten Biennale der thematische Schwerpunkt beim Parament, so tritt bei der diesjährigen Schau die bil-St. Patrick. Kleinplastik aus Kupfer von Oisin Kelly
„Habent sua fata libretti“, um den alten lateinischen Spruch abzuwandeln. Da verfaßte der Schriftsteller Arthur Maria Willner zusammen mit einem Kollegen namens Bernhard Buchbinder für den hochbetagten Johann Strauß einen Operettentext. „Die Göttin der Vernunft“ hieß das Werk, der’ Meister komponierte es ohne wahre Ambition. 1897, zwei Jahre vor seinem Tod, ging die Operette über die Bretter des Theaters an der Wien, freilich ohne Erfolg. Willner aber ließ sich nicht entmutigen. In Kompanie mit Robert Bodansky (einem der bekanntesten Librettisten der Silbernen Epoche) schuf er
Den 100. Geburtstag des Wiener Malers Josef Engelhart nahm die Galerie Würthle zum Anlaß, um den Künstler, der zu den führenden Persönlichkeiten der „Secession” zählte, durch eine einprägsame Schäu zu würdigen. Engelhart,ein echter Wiener „vom Grund”, vielseitig begabt war, gleich seinen Zeitgenossen Myrbach, Zasche, Schließmann und Gerstenbrand, ein treffsicherer Schilderer seiner Umwelt, ein Lokalhistoriker mit der Palette, der, wie er selbst in seiner Autobiographie schrieb, mit Pülchern und Standeiweibern auf du und du stand. Doch diese Bereiche des „kleinen Lebens”
Als Theaterrezensent kommt man gern nach Melk, verbinden sich doch mit dem bezaubernden Pavillon im Stiftspark Erinnerungen an heitere sommerliche Spätnachmittage im Zeichen Shakespeares. Nun, diesmal war wohl der Himmel über Melk gewitterig eingetrübt, nicht aber die Stimmung der Akteure und der Zuschauer. Wir sahen ‘„Wie es euch gefällt”, jene Komödie, die man, um ein Wort Reinhardts abzüwandeln, als einen der großen Glücksfälle des poetischen Theaters bezeichnen kann, aufs glücklichste auch übertragen von August Wilhelm von Schlegel. Der Regisseur, Peter Janisch, kleidete
DIE LETZTE FAHRT. Roman. Von Adelbort Muhr. Paul Zsolnay Verla , Wien. 317 Selten. Preis 89 S.Dieser Band schließt Muhrs Donautrilogie („Der Sohn des Stromes” und „Sie haben uns alle verlassen”) ab. Wieder ist Kapitän „Fra jo”, recte Franz Josef Endlicher, die Hauptperson, ein Donauschiffer, mit allen Wassern zwischen Passau und der Schwarzmeermündung ge- waschen, ein ganzer Kerl,. dessen Wesenzüge gleicherweise an Karl- May-Helden und den w ranistn. liehen „Seeteufel” Felix Graf Luck- ner erinnern, das Ganze aber zutiefst österreichisch, donauländisch im weitesten Sinn.
„EUropae GENIUS“, so deutete der Barockdichter Franciscus Maria Caesar apothpotisch den Namen des Prinzen Eugen. Dem Wirken des „heimlichen Kaisers“ als Freund und Förderer der Künste und der Wissenschaften ist eine kleine, sehenswerte Ausstellung im Unteren Belvedere gewidmet. Hier offenbart sich in denkbar sinnvollstem Rahmen die universale Persönlichkeit, der fürstliche Geist, der geistige Fürst, der auf der Höhe seines Ruhmes schrieb: „Ich besitze gute Bücher genug, um mich nicht zu langweilen.“ Die wohlbekannten Architekturkupferstiche nach Zeichnungen von Salomon
Die Ausstellung der „M u s i k a 1 i- schen Graphik“ in der Akademie für Musik und darstellende Kunst in der Lothringerstraße, über deren Ziele und Voraussetzungen in der letzten Nummer der „Furche“ von berufener Seite bereits ausführlich berichtet wurde, ist in mehr als einer Hinsicht aufsehenerregend und bemerkenswert. Sie liefert nicht nur den Beweis, daß zwischen den Formen der Musik, ihren „Zeitstilen“, und denen der bildenden Kunst — wie könnte es anders sein — enge Bezüge bestehen; sie zeigt auch eindringlichst, daß das von Musik inspirierte ausdeutende Schaffen,
Mit dem „Strohkoffer“ fing die Geschichte des Wiener Jazzkeller an. Zu den vielen Nachfolgelokalen mit jener besonderen Note von Riverboat-Bohėme gehören auch jene Souterrain-Räumlichkeiten im Schwarzspanierhof, wo Fritz P a p s t s „Ensemble T“ unter dem Titel „Theater im Schwarzspanier- h o f“ mit zwei Einaktern die neue Spielzeit eröffnete. „Nächtliches Gespräch“ zwischen einem dem autoritären Regime unliebsamen Schriftsteller und dem Henker, der sich während der Dunkelheit einschleicht, um seinen Auftrag im verbofgenen auszuführen, ist ein kleines Nebenprodukt aus
DAS WIENER HEIMATBUCH — MARIAHILF. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Verlag Austria-Press, Wien, 392 Seiten, 312 Abbildungen. - DIE LEOPOLDSTADT IM VORMÄRZ. Von Robert Meßner. Venag Notring der Wissenschaftlichen Verbände Österreichs, Wien. 222 Seiten, drei Karten. Preis 125 S. - BIBLIOGRAPHIE ZUR GESCHICHTE UND STADTKUNDE VON WIEN. Von Gustav Gugitz. V. Band (General-
Die Ausstellung „Trigon 63-Malerei und Plastik1 der Gegenwart aus Italien, Jugoslawien, Österreich“ setzt einen interessanten kulturellen Schwerpunkt in Graz, um so mehr, da sie nach den Plänen der Veranstalter als Biennale Fortsetzung und Kontinuität finden soll. Eine derartige Schau geht über den Rahmen eines einzigen Ausstellungsortes hinaus; durch die Zusammenfassung des Burggartens als Freigelände für Plastiken, des Palmenhauses, des Forums Stadtpark und des Grazer Künstlerhauses ist der bestmögliche Rahmen gegeben.Während wackere Heimattalente der Steiermark vor kurzem in
Im Jahre 1918 erhielt der „minderjährige Albin Skoda“ seinen ersten Burgtheatervertrag für Kinderrollen. Im September 1961 starb der gefeierte Charakterdarsteller. Zwischen diesen beiden Jahreszahlen vollzieht sich, im Wechsel der Masken und Gestalten, die Entfaltung von Skodas großer Kunst zur Reife und Meisterschaft. Die Österreichische Staatsdruckerei nahm die bevorstehende zweite Wiederkehr seines Todestages zum Anlaß, um in ihren Schauräumen in der Wollzeile eine Gedenkausstellung zu veranstalten. Es galt in diesem Falle, aus der Fülle des Vorhandenen das Prägnanteste an
Das verbaute Gemeindegebiet von Maria-Enzersdorf (NÖ.) zeigt eine für die gesamte Gegend charakteristische architektonische Musterkarte: von den alten Hauerhäusern und zwei Barockbauten im Ortskern (die bedauerliche Verstümmelung des Maria-Theresien- Schlössels an der Straße nach Mödling war ja offenbar nicht zu vermeiden?) über die individualistische Villenarchitektur der Jahrzehnte vor und nach der Jahrhundertwende bis zu der historisch rekonstruierenden Neoromanik der Feste Liechtenstein auf den bewaldeten Hügeln gegen Westen und der ziegel- farbenen College-Gotik des Klosters
Ganz behutsam leitet Carl Zeller mit der volksliedhaften Musik seines „Vogel- handlers” von der goldenen zur silbernen Epoche der Wiener Operette hinüber. Sonderbarerweise blieb der erfolgreiche Komponist, ein Schüler des Bruckner-Lehrers Simon Sechter, seinem Beruf treu: er war nämlich höherer Ministerialbeamter. Deshalb durfte er sich zeitlebens nie auf der Bühne vor dem Publikum verbeugen.Bemühte Nach-Librettisten verlegten die Handlung des „Vogelhändlers” aus der grünen Kurpfalz in das weißblaue kurfürstliche Bayern. Diese Münchner Fassung zog Walter Sofka für seine
Das von der genialen Idee Hofmannsthals und Reinhardts abgeleitete bequeme Rezept: Kirchenfassade — Freilichtspiel erwies seine Fragwürdigkeit selten in solchem Ausmaß wie bei der Aufführung vor dem Turm der Stiftskirche Zwettl. Aus wohlbegründeter Angst vor der letzten Konsequenz dieses Rezeptes, nämlich: Freilichtspiel ist gleich Mysterienspiel, suchte man in der durchaus löblichen Absicht, moderne Christen mit modernen Formen anzusprechen, einen neuen Weg und wählte den „Prozeß Jesu” von Diego Fabbri. In diesem, bereits vor einiger Zeit in Wien aufgeführten Werk,
Zwischen Mississippi und der englischen Countryside hat sich das Theater in der Josefsgasse mit seinen beiden ersten Inszenierungen der heurigen Spielzeit thematisch angesiedelt. Eine gewaltige Distanz, nicht nur im geographischen Sinn. Unter dem banalen Titel ..M i s s i s- s i p p i - M e 1 o d i e“, der auf ein Musical schließen ließe, wurden vier Einakter vonTenessee W H 1 i a m s zusammengefaßt, Kurzdramen, die in Abbreviaturen die ganze dichterische Kraft der großen Werke offenbaren. „27 Waggon Baumwolle“ rollen durch die heiße Niederung auf die Endstation Sehnsucht zu.
Einen guten Überblick über das Kunstschaffen unseres jüngsten Bundeslandes bot die Ausstellung „4 0 Jahre Kunstförderung im Burgenland”, die in Eisenstadt gezeigt wurde. Heimatliche Landschafter alter Schule, ernste Sucher und junge Avantgardisten in einer Schau vereint. An prominenter Stelle: Gustinus Ambrosis Plastik „Mann mit dem gebrochenen Genick”. Dieses Werk kann heute nur noch einen Achtungserfolg er- rihgen. Das burgenländisdhe Dörf ist die Welt des Malers Rudolf Klaudus, 6e’ine Bauernhäuser sind von expressiver Einfachheit und herber Farbigkeit. Bäuerliche Schwere
Spanisch kommt uns die Galerie St. Stephan mit Werken des jungen Malers C u i x a r t aus Barcelona. Er stellt abstrakte Etüden aus: Auf dunklem Grund, wie aus König Philipps Mantel geschnitten, steht eine schwärzlich-kupferfarbene Mondscheibe, von Trabanten umkreist. Das geht so Bild für Bild, mit kleinen Variationen in der Konstellation und zur Abwechslung einmal auf hellerer Malfläche. Dann zieht er reliefhafte metallische Schlingen und Girlanden um den Zentralpunkt. Eine Art Bleigießen mit dem Pinsel. Kleine Anleihen bei Miro, dessen Bildelemente Cuixart zu Symbolen voll dunklen
Am 13. September erfolgte im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen und kirchlichen Lebens im Schwarzenberg-Garten die Eröffnung der Ausstellung „Österreichs Beitrag für die Friedenskirche in Hiroshima“, in der sechzehn Glasfenster gezeigt werden. Die Friedenskirche, Mahnmal für die Toten des ersten Atombombenangriffs der Weltgeschichte und Zentrum des katholischen Lebens in Japan, wurde in den Jahren 1950 bis 1954 erbaut und bietet 2000 Menschen Platz. Der große Gedanke, in Hiroshima, dem Ort unfaßbarer Verwüstung und namenlosen Leides, eine Stätte des Bekenntnisses zu
Die ambitionierte „Kleine Galerie in der ,Musikkiste’“ stellt einen interessanten Autodidakten vor: Kurt Fiala, 32. Vor fünf, sechs Jahren hielt der junge Werkzeugmacher aus Meidling die bunten Scheußlichkeiten, die zur Winterszeit in Eissalons feilgeboten werden, für den Gipfel aller Malkunst. Zu HauSe versuchte er es selbst mit Pinsel und Farben. Dann sah er die Van-Gogh- Ausstellung. Das sonnige Lodern von Arles zündete in der Favoritner Kleinwohnung. In hellen leichten Farben, etwas pastös, malte Fiala Feuermauern und Gstättenwerk. Vorstadt ohne obligate Düsterkeit. Den
Im Künstlerhaus ist gegenwärtig r die stark kulturpropagandistisch timbrierte i Ausstellung „Ungarische Malerei.19. bis 20. Jahrhundert“ zu r sehen. Mit einem biedermeierlichen i Damenporträt beginnt die Schau, und wir t erkennen beim Rundgang: jene Meister der Palette haben recht Artiges geleistet, i um im Stil der Zeit zu sprechen, den i späteren gelangen tüchtige, treffliche i Werke, doch sie setzten keine ungewöhnlichen künstlerischen Taten. Aus ihren Gemälden spricht der Zeichensaal der r alten Akademie mit seinen Gipsabgüssen . und Kostümpuppen und den figuren- . reichen