Früher hat man um die Religion gestritten.” Dieser unlängst gehörte, eher zornig als resigniert gemeinte Satz resümiert ein gutes Stück der Entwicklung sowohl der Bedeutung der Konfessiona-lität wie des Verhältnisses der Kirchen und ihrer Angehörigen zueinander.Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, setzten neue Bemühungen ein, die protestantischen und orthodoxen Kirchen in einem „Rat” zu vereinigen. Wichtiger war aber, daß man von kirchlicher Seite die Feindbilder der Jahre zwischen 1938 und 1945 beiseite schob und mit Hilfsmaßnahmen für notleidende Opfer des Krieges begann;
Die evangelische Kirche sorgt sich um die Ökumene. Einzelne Protestanten befürchten das Aufkeimen eines katholischen Funda-mentalismus - und damit wieder härtere Fronten.Die Jahre nach 1949 führten zunächst zu einem Aufeinanderzugehen der im Weltkirchenrat vertretenen Konfessionen, die Zeit nach dem Zweiten Vatikanum brachte die Möglichkeit, daß auch die römisch-katholische Kirche an dieser Bewegung teilnahm. Nach Jahrhunderten, die vorwiegend 'der Auseinandersetzung vorbehalten waren, brachte diese Entwicklung eine große Hoffnung: alle Gegensätze unter den Christen und ihren Kirchen
Sind Österreichs Protestanten nicht mehr „diasporafähig“? Finden sie nach dem Abschied von dem Bewußtsein, eine geistige Elite darzustellen, zu einer neuen Identität?