Huntingtons Buch vermittelt Einsichten, aber noch mehr provoziert es Fragen über Fragen. Er selbst versteht seine Thesen offenbar als Vorhersagen: Als er sie vor einigen Jahren zunächst in einem Zeitschriftenartikel präsentierte, versall er die Überschrift noch mit einem Fragezeichen. Für den Buchtitel hält er das nicht mehr für nötig.Ist er also nur ein Autor von Hypothesen, von Aussagen über Möglichkeiten? oder ist er ein Prophet? Wahrscheinlich ist die Alternative irreleitend. Die großen Unheilspropheten des Alten Testaments waren keine Prognostiker. Sie verkün-deten das Unheil
Das reiche Angebot der Neuberger Kulturtage an Kammer-, Barock- und Orgelmusik wurde heuer von einer gegenüber den Vorjahren stark vergrößerten Besucherzahl angenommen. Jeder Abend war von höchster Qualität, von der feierlichen Eröffnung, in deren Zentrum ein Werk von Ivan Eröd stand, bis zu den beiden Abschlußabenden, dem „Concertis-simo" der Seminarteilnehmer und dem Klavierabend Stefan Vladars.Besonders eindrucksvoll waren aber auch die Brahmstage, die heuer zum zweiten Mal stattfanden; sie brachten Konzerte, die man in dieser Form sonst nirgends hören kann. Andrea Jonasson
ist die Abkürzung für General Agreement on Tariffs and Trade (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) vom 30. Oktober 1947 zur Durchsetzung einer weltweiten handelspolitischen Ordnung; derzeit werden davon rund 80 Prozent des Welthandels erfaßt. Der Vertrag ist die Grundlage für die Arbeit der Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Hauptziel des GATT ist es, durch Senkung der Zölle und Abbau sonstiger Außenhandelsbeschränkungen den Welthandel auf der Grundlage der Meistbegünstigung und Nichtdiskriminierung zu fördern. Danach müssen Zollvergünstigungen allen Handelspartnern eines
Das Gesundheitswesen ist teuer. Viele meinen, die Grenzen der Finanzierbarkeit seien erreicht. Werden aber die knappen Mittel richtig verwendet? Wäre nicht manch teure Behandlung vermeidbar?Vier Faktoren, so eine kanadische Untersuchung, beeinflussen unsere Gesundheit: die Umwelt zu 24 Prozent, die Humanbiologie (also Konstitution und genetische Disposition) zu 29 Prozent, Lebensweise und Konsumverhalten zu 37 Prozent sowie das Gesundheitssystem (die kurative Medizin) selbst zu (nur!) zehn Prozent.Und welche Gelder werden für diese Bereiche aufgewendet? Nur 1,2 Prozent der öffentlichen
Langsam müssen sich die Österreicher wieder an steigende Teuerungsraten gewöhnen: Im Oktober sind die Verbraucherpreise gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 3,6 Prozent gestiegen. Der große Inflationsschub kommt freilich erst mit dem Jahreswechsel: Durch die Maßnahmen zur Budgetentlastung (Stichwort: Belastungspaket) wird sich die Inflationsrate auf 5,5 Prozent im Jahresschnitt erhöhen.Haider-SoloDie Kärntner FPO wird, so beschloß es zumindest die Kärntner Landesparteileitung, ein Volksbegehren zur Beseitigung der Politikerprivilegien einleiten. Selbstverständlich zieht
Mitten hinein in die heimische Diskussion über weniger Arbeits- und mehr Freizeit platzt der Schreckensruf: Die Urlauber bleiben aus! Nach jüngsten Umfragen des Handelsministeriums ist bei den Ausländerübernachtungen mit einem Rückgang von etwa drei Prozent zu rechnen. Mit einer Feuerwehraktion um zehn Millionen Schilling will die österreichische Fremdenverkehrswerbung inDeutschland, den Niederlanden, in der Schweiz und in Österreich noch rasch die Werbetrommel rühren, um zumindest noch den Spätsommer und die Nachsaison zu retten. Doch was, wenn Ausländern — so wie kürzlich noch
Chancen, daß über den Föderalismus nicht nur geredet, sondern in seinem Interesse auch etwas getan wird, sieht der stellvertretende Vorsitzende und ÖVP-Fraktions- obmann im Bundesrat, Herbert Schambeck: In der Frage der Bundesreform, stellte er in einer Pressekoferenz am 13. Juli fest, gebe es zwischen den Parteien bereits weitgehende Übereinstimmung. Dabei geht es nicht nur darum, daß die Möglichkeit der Länderkammer, Gesetzesinitiativen einzubringen, erleichtert wird, der Bundesrat soll auch ein absolutes Vetorecht bei allen Kompetenzänderungen zu Lasten der Länder, beim
Die Volkspartei schlug nach der Mitteilung von Bundeskanzler Fred Sino- watz, daß das heurige Budgetdefizit mit 95 Milliarden Schilling um 21 Milliarden höher als geplant ausfallen werde, Budgetalarm und verlangte eine Sondersitzung des Nationalrates, die für den 22. Juli festgesetzt wurde (siehe dazu auch Seiten 1 und 5). Die simple Fortschreibung der Budgetansätze ergäbe für 1984 sogar ein Defizit von rund 125 Milliarden Schilling, wobei gesonderte Finanzierungen — etwa große Straßenbauprojekte — noch gar nicht berücksichtigt wären. Daher soll, so die übereinstimmende Absicht
Justizminister Harald Ofner will den Häftlingsurlaub reformieren: Um einerseits die Möglichkeit beizubehalten und andererseits dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung zu entsprechen, überlegt er eine Betreuung durch Sozialarbeiter. Der Idee soll die gute Absicht nicht abgesprochen werden, nur: Sozialarbeiter sind keine Wachorgane — und sie sollen es auch nicht werden. Kommen sie einmal in den Geruch, eine Art Polizeidienst zu versehen, schadet man der Einrichtung insgesamt mehr, als man einzelnen zu helfen vermag. Noch dazu dürfte der Justizminister dabei die personellen Probleme der
Wird FPÖ-Mann Harald Ofner Verteidigungsminister - oder gar Justizminister? So unbegreiflich es ist, daß die SPÖ das gesellschaftspolitisch bedeutsame Reformressort praktisch diskussionslos an die Freiheitlichen abgibt, so unverständlich wäre es, sollte just Ofner die Broda-Nachfolge antreten. Jener Ofner, der im WBO- Skandal als Zeuge eine derart unrühmliche Rolle gespielt hat: Für das von ihm breitgetretene Gerücht über eine Zwei-Millionen-Trans- aktion zugunsten der niederösterreichischen ÖVP konnte er nicht einmal den Anschein eines Beweises vor Gericht erbringen. Jener Ofner
Läßt aber der Koalitionspakt Platz zur freien Mehrheitsbildung? In den Koalitionsverhandlungen 1970 schlug die SPÖ der ÖVP vor, daß nach einer Frist von zwei Monaten ein Minister, dessen Initiative vom Regierungspartner nicht kabinettsintern nach Verhandlungen akzeptiert wird, damit in Form eines „Berichtes an den Nationalrat“ direkt das Parlament befassen kann. Dann sollte die Mehrheit entscheiden. Sollte eine vergleichbare Regelung in der Vereinbarung mit der FPÖ nicht aufscheinen, ließe dies bereits Rückschlüsse auf die geringe Belastbarkeit des nunmehrigen Bündnisses zu. Und
Der Koalitionspakt zwischen SPÖ und FPÖ wird voraussichtlich erst am 25. Mai veröffentlicht werden. Neben den Grundlagen für die Regierungserklärung sollen darin auch Verfahrensregeln festgeschrieben sein: Um auszuschließen, daß während der Legislaturperiode ein Koalitionspartner abspringt’und eine Zusammenarbeit mit der ÖVP sucht, soll für den Fall des Scheiterns in Neuwahlen ausgewichen werden. In Streitfragen auf Regierungsebene (am Prinzip der Einstimmigkeit im Ministerrat wird festgehalten) sollen Kanzler Fred Sinowatz und sein Vize Norbert Steger persönlich einen Kompromiß
„Mehr Frauen in Parlament und Regierung” forderte das sozialistische „Komitee für die bessere Frauenpolitik” mit einer Demonstration am 4. Mai vor dem Bundeskanzleramt - am falschen Ort und zu spät. Denn eigentlich hätten die Demonstran- tinnen vor der SPÖ-Zentrale aufmarschieren müssen, weil es ja an der SPÖ liegt, welche Frauen sie in die Regierung nimmt. Und außerdem hätten die Damen vor Wochen gegen die Kandidatenlisten der Partei protestieren müssen. So bleibt die ungute Optik zurück, daß hinter dem Anliegen nur eine Lobby steht, die Staatssekretärin Johanna Dohnal
Am 4. Mai verliefen die vorläufig letzten Kontaktgespräche der ÖVP mit SPÖ und FPÖ ergebnislos. Dabei lieferten Aussagen von ÖVP- Generalsekretär Michael Graff den rotblauen Ver- handlern einen willkommenen Vorwand, die Gesprächsbrücken zum Wahlgewinner Alois Mock beleidigt abzubrechen. Graff seinerseits bemühte sich mit einem Entschuldigungsschreiben an Bruno Kreisky (wegen harter Kritik im Wahlkampf) um eine Klimaverbesserung und bat — „dies meiner politischen Unerfahrenheit zugute zu halten” — um Nachsicht. Die „noble Geste” (Mock) in Ehren: Aber auf politische
Kommen Wahlen, entdek-ken die Parteien prompt den Abbau von Politikerprivilegien (siehe auch Seite 1). Die SPD brachte dazu sogar noch im Nationalrat einen Antrag ein, vielleicht weil sie sicher war, daß er durch das Ende der Legislaturperiode hinfällig wird: Der Antrag hätte vorgesehen, daß Nationalratsabgeordnete auf 100 und Regierungsmitglieder auf 3000 Schilling netto von ihrem Ausgabenpauschale verzichten müssen; Politikerabfertigungen sollen um 25 Prozent gekürzt werden. Beamte, die auch Politiker sind, sollen für diese Zeit mit gekürzten Bezügen in den einstweiligen Ruhestand
Ist es der Fasching? Der Wahlkampf? Der ÖGB-Bun- desvorstand billigte am 1. Februar hochoffiziell nur mit den SPÖ-Stimmen das sogenannte „Mallorca-Paket“. Man kann zu diesen Maßnahmen stehen wie man will — nur ist das überhaupt keine Thematik, die eine Abstimmung im überparteilichen ÖGB rechtfertigen könnte, da es sich schlicht um das Wahlprogramm einer Partei handelt. Oder stimmt der ÖGB über alle Wahlprogramme ab? Ein Jammer auch, wie die Parteien im Nationalrat das Instrument der Dringlichen Anfrage für Wahlkampfzwecke einset- zen. Bei den Sitzungen am 2. und 3. Februar
Österreich stehe international, weil die Inflation niedrig und die Arbeitslosigkeit gering sei sowie die Stabilität des Schillings außer Zweifel stehe, „relativ gut da“, erklärte Nationalbankpräsident Stephan Koren in der TV-„Pressestunde“ am 16. Jänner. Das wird die SPÖ freuen und die ÖVP ärgern. Koren meinte aber auch, daß die Lage „absolut immer schlechter“ werde, falls es nicht gelinge, die Staatsausgaben radikal zu kürzen. Diese Aussage wird umgekehrt die ÖVP freuen und die SPÖ ärgern. Der Nationalbankpräsident, der überdies — das paßt weder SPÖ noch ÖVP
Weil das Gesetz „über das Verbot der Nutzung der Kernspaltung für Energieversorgung” (besser bekannt als Atomsperrgesetz 1978) nach Ansicht des Kreisgerichtes St. Pölten einer Enteignung der Betriebsgesellschaft gleichkomme, muß sich nunmehr der Verfassungsgerichtshof mit dieser Frage beschäftigen: verfassungswidrig — oder nicht. Dabei geht es auch um viel Geld: Die Zwentendorf-Ge-sellschaft will von der Republik eine Entschädigung für die Nichtinbetriebnahme von 7,5 Milliarden Schilling. Wie immer die Juristen urteilen werden: Es geht bei der Anrufung lediglich um eine
Die Rolle von Bahn und Post als arbeitsplatzsichernde Auftraggeber für die heimische Wirtschaft unterstrich Verkehrsminister Karl Lausecker am 15. Juli in einer Pressekonferenz: die Aufträge belaufen sich auf über 25 Milliarden Schilling. Im Rahmen dieser Pressekonferenz gab Otto Seidelmann, Vize-Generaldirektor der ÖBB, bekannt, daß an eine Novellierung des ÖBB-Gesetzes gedacht sei, um die Diskussion um das Bahn-Defizit zu versachlichen: die Leistungen sollen nach kaufmännischen und gemeinwirtschaftlichen Gesichtspunkten getrennt werden. Damit soll etwa auch verhindert werden, daß der
Der Nationalrat verabschiedete in seiner Sitzung am 12. Mai einstimmig das sogenannte Startwohnungsgesetz, das es jungen Menschen ermöglichen soll, für eine Ubergangszeit, in der sie für ihre endgültige Wohnung ansparen können, preiswerten Wohnraum zu erhalten: Schlecht ausgestattete Altwohnungen können durch öffentliche Förderung verbessert, die Mietverträge dürfen auf fünf Jahre befristet werden. Anspruchsberechtigt sind Ehepaare, die noch nicht älter als 30 Jahre sind, aber auch nichtverheiratete Paare und Alleinstehende, sofern sie zumindest für ein Kind zu sorgen haben. In
Eine wahre Fundgrube für Wissenschaftler, Lehrer und Publizisten ist das im Buchverlag der österreichischen Staatsdruckerei erschienene und von Univ.-Prof. Georg Wagner im Auftrag der Gesellschaft „Pro Austria" herausgegebene 757-Seiten-Werk „Österreich — Von der Staatsidee zum Nationalbewußtsein", das am 27. April der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die umfangreiche Dokumentation von Reden sowie Aufsätzen prominenter Politiker und Historiker bietet auch Geschichte in Fakten, unter anderem eine Zeittafel zur Ersten Republik. Wagner gelingt in seinen Studien der
Sowohl das neue Mietrechtsgesetz wie auch das neue Mediengesetz wurden als große Reformen gefeiert. Josef Windisch, Obmann der SPÖ-Mietervereinigung, stellt freilich bereits fest, daß die verbotenen Wohnungsablösen nach wie vor nicht gestoppt werden konnten. Und wie wurde das schikanöse Entgegnungsrecht des alten Pressegesetzes verbessert? Die „Mitteilungen" gemäß Paragraph 37 Mediengesetz, daß gegen einen Artikel ein strafgerichtliches Verfahren eingeleitet wurde, häufen sich spaltenweise. Ist es schlechte Recherche? Ist es eine neue Art der Schikane? Diese Reformfrüchte
VolksbegehrenFür die Volkspartei beantragte der Wiener Stadtrat Günther Goller als Zustellungsbevollmächtigter am 24. Februar beim Innenministerium die Durchführung eines Volksbegehrens über den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UN-City; der Antrag wurde von den 215 OVP-Landtagsabgeordneten aus allen Bundesländern unterstützt. Ziel des Volksbegehrens ist ein Bundesgesetz, das verhindert, daß für den Bau des Konferenzzentrums Bundesmittel zur Verfügung gestellt werden, vielmehr sollten die eingesparten Beträge (Gesamtkosten: 7,5 Milliarden Schilling) der Wohnbauförderung und
Bessere BilanzDas Defizit der österreichischen Leistungsbilanz, also Handels-, Dienstleistungsund Transferbilanz zusammen, ist von 20,9 Milliarden Schilling im Jahr 1980 auf 16,2 Milliarden Schilling im Vorjahr gesunken. Dieses erfreuliche Ergebnis präsentierte Philipp Rieger, das zuständige Direktoriumsmitglied der Nationalbank, am 11. Februar. Der unerfreuliche Aspekt dabei: Die Besserung ist in der Verschlechterung der Wirtschaftslage begründet. Das Defizit der Handelsbilanz, also die Lücke zwischen den Ein- und Ausfuhren, hat sich von 87,5 auf 78,1 Milliarden Schilling verringert.
Ende Jänner lag die Arbeitslosenrate mit 155.662 registrierten Personen ohne Arbeit bei 5,4 Prozent (siehe auch nebenan); die Arbeitslosigkeit in den Bauberufen trifft derzeit 53.042 Personen. Mit 29.007 Arbeitslosen liegt die Steiermark an der Spitze, Vorarlberg mit nur 1.380 Menschen ohne Arbeit am Ende der Statistik. Im Jahresdurchschnitt rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut mit einer Arbeitslosenrate von 3,1 Prozent, ÖGB-Prä-sident Anton Benya glaubt, daß sie zwischen drei und 3,5 Prozent liegen wird. Da jedoch laut Auskunft von Sozialminister Alfred Daliinger die im Budget
PolenhilfeAlle drei Parlamentsparteien verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung am 14. Dezember die Errichtung der Militärdiktatur in Polen und äußerten sich besorgt über die Suspendierung wesentlicher Grundrechte. Am 17. Dezember wurde „angesichts der großen Not des polnischen Volkes“ vom Außenpolitischen Rat die Gründung des Nationalkomitees für die Hilfe an Polen empfohlen, für das Bundespräsident Rudolf Kirchschläger den Ehrenschutz übernommen hat. Spenden für diese Hilfe (z. B. Caritas PSK 7,700.004) werden aus Budgetmitteln verdoppelt.NR-JubiläumIn der 100. Sitzung
Jeder Kranke solle die Kosten, die durch einen Krankenhausaufenthalt entstehen, selber tragen: Mit dieser Idee/zur Finanzierung der Krankenversicherung verblüffte Ärztekammerpräsident Richard Piaty anläßlich der Eröffnung des österreichischen Krankenhaustages in Wien am 11. November Freund und Feind. Prompt erhielt er dafür von seinem Parteifreund Günther Wiesinger, Gesundheitssprecher der ÖVP, eine Abfuhr: Weil ein notwendiger Spitalsaufenthalt keine Geldfrage sein dürfe, sei Piatys Vorschlag indiskutabel. Wiesinger: ,JEs ist eine soziale Verpflichtung und eine gesellschaftliche
Er hat, obwohl nicht einmal noch volljährig, 1892 den Christlichsozialen Arbeiterverein gegründet. Er wirkte als Wiener Gemeinderat, Reichstags-, niederösterreichischer Landtags- und Nationalratsabgeordneter. Er war Obmann der Christlichsozialen Partei in der Ersten Republik und Mitbegründer der Volkspartei 1945. Die Proklamation über die Wiederherstellung des demokratischen Österreichs trägt seine Unterschrift.Die Rede ist von Leopold Kun- schak, dem Mann des Ausgleichs, der in christlicher Gesinnung im 19. und 20. Jahrhundert für die Anliegen der Arbeiter gekämpft hat. Aus Anlaß
Bei seiner konstituierenden Sitzung am 21. Oktober hat der steirische Landtag Josef Krainer wieder einstimmig zum Landeshauptmann gewählt. Krainer trat mit der Absichtserklärung an, künftig die volle fünfjährige Legislaturperiode auszuschöpfen. Von vorverlegten Wahlen scheint er nach der Wählerreaktion am 4. Oktober genug zu haben.
Jetzt beschäftigen die Methoden, mit denen im SPO-dominierten Konsum-Imperium die Wahl eines eigenständigen Betriebsrates im Sinne des Arbeitsverfassungsgesetzes beim Heimwerkerzentrum (HWZ) Vö-sendorf zu verhindern versucht wurde, auch das Gericht.Am 13. und 14. Oktober wird im Saal VI des Wiener Landesgerichtes für Strafsachen dieser unglaubliche Fall des Betriebsterrors (FURCHE 28/1981) neu aufgerollt:Durch einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft Wien vom 16. April sitzt der Kon-sum-,ßetriebsratskaiser" Alois Serini auf der Anklagebank. Ihm und vierzehn seiner linientreuen
Am 12. September wurde in Graz das neue Landesstudio Steiermark des ORF (Spitzname: „Peichl-Torte“) nach dreieinhalbjähriger Bauzeit eröffnet; es ist dies das fünfte moderne ORF-Landesstudio. Das Grazer Funkhaus verfügt bereits über die kompletten fernsehtechnischen Einrichtungen für das Regionalfernsehen. Der Vorsitzende des ORF-Kuratori- ums, Alfred Stingl, nützte die Eröffnungsfeierlichkeiten gleich, um medienpolitische Entscheidungen einzumahnen: Er sprach sich für eine „sinnvolle Teilnahme Österreichs am Satellitenfernsehen“ aus. Der SPÖ-Mann weiß, wem er auf die Zehen
• Der erste AKH-Frozeß hat am 8. September in Wien begonnen. In Stellungnahmen der politischen Parteien betonte der Vorsitzende des pariamen-tarischen Untersuchungsausschusses, FPÖ-Obmann Norbert Steger, er erwarte, daß die Anklage in voller Härte durchgezogen werde und auch vor großen Namen nicht haltmache. ÖVP-Abgeordneter Herbert Kohlmaier wies darauf hin, daß der Prozeß keine Bewältigung des AKH-Skandals darstelle, da nach wie vor politische Konsequenzen aus dem Skandal ausgeblieben seien. Für die SPÖ betonte Abgeordneter Hans Hobl, beim AKH-Prozeß werde ein Sittenbild der
Der beispiellose Fall von Betriebsterror, mildem im Juli der rechtmäßig gewählte Betriebsrat des Konsum-eigenen Heimwerkerzentrums in Vösen- dorf zum Rücktritt gezwungen wurde (FURCHE 28/1981), wird nun doch auch SPÖ-intern für Stunk sorgen: Die „tribūne“, eine „Zeitschrift von Sozialisten für Sozialisten" (Selbstdefinition), kündigt in ihrer jüngsten Ausgabe für den Herbst die Vorlage einer umfangreichen Dokumentation über die Ereignisse im roten Handelsriesen an.Bekanntlich wurde der Heimwerker- Betriebsrat mit der Drohung, den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen zu
• SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer rechnet, daß die SPÖ derzeit .bei Nationalratswahlen durch die Volkszählung (siehe nebenan) und die politische Stimmungslage vier Mandate und damit die absolute Mehrheit verlieren würde. Das heißt: Die Stimmungslage würde der Regierungspartei demnach drei Mandate kosten. Fischer ist freilich optimistisch, daß die SPÖ aus diesem Tief wieder herausfindet.• Die Aktion für Österreich desÄrztekammerpräsidenten Richard Piaty legte am 23. Juli Maximalforderungen zur Landesverteidigung vor, die u.a. die Verlängerung des Präsenzdienstes auf zwölf
• Handelsminister Josef Stari bacher hat aufgrund einerTreib- stoffversorgungskrise im österreichischen Grenzraum am 17. Juli die Kompetenzen zur Preisfestsetzung für Benzin an die Landeshauptleute Kärntens, Salzburgs, Tirols und Vorarlbergs abgetreten. Von den Ländern wurde dieser Schritt als ein „Abschieben der Verantwortung“ heftig und ohne Parteiunterschied kritisiert. Der von ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf gemachte Vorschlag, den Benzinpreis überhaupt freizugeben, stieß wiederum auf die Ablehnung des Handelsministers: Seiner Meinung nach sei ein solcher Schritt
• Eine höhere Besteuerung des13. und 14. Monatsgehaltes für Einkommen ab 35.000 Schilling (siehe auch Seite 1) brachte Bundeskanzler Bruno Kreisky erneut ins Spiel; eine Entscheidung Uber diese Maßnahme, die 1982 wirksam werden soll, wird erst im Herbst fallen. Während die Opposition diesen Plänen ablehnend gegenübersteht, reagierten SPÖ-Spitzenpolitiker differenziert: ÖGB-Präsident Benya, AK-Pf äsident Adolf Czet- tel und Klubobmann Heinz Fischer äußerten sich zustimmend, Sozialminister Alfred Dallinger hingegen verhielt sich eher ablehnend. Gegen den Kreisky- Vorschlag sprach
• Eine „Wehrersatzsteuer“, wie sie zuletzt wieder von der österreichischen Offiziersgesellschaft gefordert wurde (FURCHE 24/ 1981) hat wenig Chancen auf Verwirklichung: Verteidigungsminister Otto Rösch erklärte zwar in der parlamentarischen Fragestunde am 1. Juli, der Gedanke, daß jene, die keinen Wehrdienst leisten und daher auch keinen Verdienstentgang haben, etwas zahlen sollten, scheine ihm richtig, allerdings finde diese Idee in der Bevölkerung keinen Anklang. Daher werde sie auch nicht weiter verfolgt. Vielleicht ist aber dieser Standpunkt des Ministers doch etwas zu bequem:
Umweltfragen will die Volkspartei nach Art der Sozialpartnerschaft durch eine Umweltpartnerschaft, also im Einvernehmen mit allen Betroffenen lösen. Dieses Bekenntnis ist die Grundlage des (nach dem sogenannten „Mock-Plan“ zur Sicherung der Arbeitsplätze) zweiten Programmbausteins im Rahmen ihres „Modells Österreich“, der dem Thema Umwelt und Energie gewidmet ist. Das Teilprogramm wurde am 27. Juni bei einem Kongreß in Salzburg vorgestellt. Unter anderem finden sich darin auch längst fällige Maßnahmen, wie sie im energiepolitischen Operationskalender der Bundesregierung vom 10.
• Die Schulferien sollen im großen und ganzen so wie bisher geregelt bleiben: Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage unter Schulsprechern höherer Schulen, die der Mittelschüler-Kartell-Verband am 10. Juni vorlegte. Zwei Drittel der 320 Schulsprecher, die an der Umfrage teilnahmen, hielten das Verhältnis von Sommerund Winterferien für richtig, 86 Prozent sprachen sich zudem gegen eine Zusammenlegung von Weihnachts- und Semesterferien aus. Allerdings beklagten drei Viertel in der Zeit zwischen diesen Ferien starken Schulstreß. Konkrete Vorschläge, wie dieser Streß dann dennoch
• ÖVP-Obmann Alois Mock stellte am 26. Mai nach einer Sitzung des Wirtschaftspolitischen Rates der großen Oppositionspartei Vorschläge zur mittelfristigen Budgetsanierung zur Diskussion. So sollte dem Konjunkturausgleichsbudget, das bei schlechter Wirtschaftslage eingesetzt wird, ein Konjunkturkürzungsbudget gegenüberstehen, das die Einsparung nicht voll genützter Budgetansätze erlaube. Außerdem sollte für die verschiedenen Gesetze eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung angestellt werden, eine Grundlage, die derzeit völlig fehlt. Und schließlich wollen die ÖVP-Experten einen
• Die Witwerpension als spiegelgleiche Lösung zur geltenden Witwenpension, die bis 1989 in drei Etappen ab 1. Juli 1981 in Kraft treten soll, wurde am 20. Mai vom Nationalrat mit SPÖ- Mehrheit beschlossen. Die erste Etappe wird den Witwern 20 Prozent des Pensionsanspruches ihrer verstorbenen Frauen bringen, die zweite Etappe würde den Anspruch 1985 auf 40 Prozent erhöhen, 1989 sollte die volle Höhe von 60 Prozent erreicht werden. Doch dazu wird es nicht kommen: Weil die weiteren Etappen der Witwerpension in dieser Form nicht finanzierbar sind, sind sich Volksvertreter und Sozialminister
• Der tragische Mord am Wiener Stadtrat Heinz Nittel vom 1. Mai, bei dem die Erhebungen bisher über vage Spekulationen über Mörder und Mordmotiv nicht hinausgekommen sind, überschattet die Innenpolitik. Allen Mäßigungsappellen zum Trotz feiern häßliche und kleinkarierte Parteipolemiken fröhliche Urständ. Die Wiener Bevölkerung und das offizielle Wien nahmen am 8. Mai Abschied von Heinz Nittel. In einer Trauersitzung des Wiener Gemeinderates wurde ihm posthum die Auszeichnung eines Ehrenbürgers der Bundeshauptstadt verliehen.• Eine Urlaubsverlängerung auf fünf Wochen noch in
• Nikolaj Tichonow, Ministerpräsident der UdSSR, stattete zwischen dem 6. und 10. April Österreich einen offiziellen Besuch ab. Neben Arbeitsgesprächen mit Bundeskanzler Bruno Kreisky und einem Empfang durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger stand ein Besuch bei der VOEST-Alpine in Linz auf dem Programm. Es war dies die erste Reise Tichonows als Sowjetpremier ins westliche Ausland. Im Rahmen der Visite wurde ein sowjetischer Auftrag an die VOEST über die Lieferung von Rohren für Ölbohrungen im Wert von 14 Milliarden Schilling perfekt. Es ist dies innerhalb kürzester Zeit der
• Das Kummer-Institut für Sozialpolitik und Sozialreform veranstaltete am 3. April in Wien die Katholisch-Soziale Tagung 1981, bei der der Wiener Politikwissenschaftler Univ.- Prof. Heinrich Schneider über die „Soziale Gerechtigkeit im sozialen Wandel“ sprach. In einer anschließenden Podiumsdiskussion wies Professor Norbert Leser auf das Dilemma zwischen Gleichheit und Gerechtigkeit hin. Er betonte, es sei „nicht nur praktisch unmöglich, sondern auch theoretisch falsch, den Gleichheitsgedanken unbesehen auf alle Bereiche und auf alle Lebensverhältnisse anzuwenden und
(Opernhaus, Graz, „Casanova“ von Gerd Natschinski) Casanova muß noch einmal lieben, aus den Bleikammern ausbrechen u. s. f. In Gerd Natschinskis Musical „Casanova“ gibt er aber nur einen Abglanz von tempi passati. Das liegt vor allem an der Musik des DDR-Volkskammermitglieds.Wie eine deutsche Zeitung zur Münchner Aufführung (die demnächst, um den 20. April, auch im Fernsehen hierzulande gezeigt wird) anmerkte, hat der Komponist in den 14 Jahren, in denen er an der Partitur gearbeitet hat, ein Lexikon des Musicals zusammengestellt: so klingen die Noten, die 30 Bilder begleiten, als
• Keine Abfangjäger für das Bundesheer! Nachdem Vertreter der Regierung wiederholt darauf hingewiesen haben, daß zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Geld für den Ankauf von Abfangjägern zur Verfügung gestellt werden kann, schwenkte in der Vorwoche zur allgemeinen Überraschung auch die ÖVP auf diese Linie ein. Die Erklärung von Landeshauptmann Josef Ratzenböck, der vorläufige Verzicht könne nicht als eine Entscheidung gegen die Wehrfähigkeit des Bundesheeres verstanden werden, hat in Heereskrei- sen Befremden ausgelöst. Armeekommandant Emil Span- nocchi macht aus seiner
Die Regierungsklausur am 26. Jänner in Wien war nach langer Zeit die erste derartige Tagung, die von keiner personalpolitischen Diskussion überschattet war. Für konkrete finanz- und wirtschaftspolitische Maßnahmen war das freilich aber das falsche Forum: Obwohl man von der Regierung grundsätzliche Weichenstellung erwarten müßte, will sie nicht der SPÖ- Wirtschaftskommission vorgreifen, die ihre Arbeit freilich erst im Mai abschließen wird. Dementsprechend vage und mager war auch das Ergebnis der Klausur. Relativ deutlich ließ Finanzminister Herbert Salcher aber
• Hannes Androsch wurde am 15. Jänner vom Aufsichtsrat der Creditanstalt-Bankverein mit den der SPÖ zuzurechnenden Stimmen und mit Zustimmung des freiheitlichen Vertreters mit Wirkung vom 1. Februar in den Vorstand der Bank berufen. Bei dieser Sitzung wurde auch ein Antrag des FPÖ-Mannes angenommen, wonach ein Ausschuß Vorschläge für Bezugskürzungen der Vorstandsmitglieder ausarbeiten soll. Bekanntlich hat FPÖ-Obmann Norbert Steger nach parteiinternen Diskussionen für das freiheitliche Ja unter anderem die „Bedingung“ gestellt, daß die Gehälter der
• „Die Verringerung des Defizits wird vorwiegend durch zusätzliche Einnahmen angestrebt, die weniger restriktiv sind als Ausgabenkürzungen", analy-siertedasWirtschaftsforschungs-institut in einer Studie kritisch das Budget 1981. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß „ein Teil der Maßnahmen, die zur Verringerung des Nettodefizits im kommenden Jahr führen, nur kurzfristig wirken." Die neuen Belastungen werden allein neun Milliarden Schilling ausmachen, zudem wird sich die Lohnsteuerbelastung der Masseneinkommen von 10,3 auf 11,1 Prozent erhöhen. Nicht zuletzt sehen die
• Vizekanzler Hannes Androsch steht weiterhin im Zwielicht: Zwar hat die Staatsanwaltschaft kürzlich die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft seines Schwiegervaters Paul Schärf für die vom Finanzminister bewohnte Wiener Villa (Bürge ist ebenfalls Androsch) eingestellt und als „branchenüblich" bezeichnet, jedoch sehen ÖVP-Anwalt Michael Graff und das Nachrichtenmagazin „profil" die von Justizminister Christian Broda getroffene Rechtfertigung, daß bei diesem Geschäft weder eine „Beteiligung" noch ein „Iner-scheinungtreten" des Finanzministers
• Eine große Koalition zwischen SPÖ und ÖVP wäre für 40 Prozent der Österreicher die erwünschte Regierungsform, nur 29 Prozent geben einer SPÖ-Al-leinregierung den Vorzug und lediglich acht Prozent wären mit einer ÖVP-FPÖ-Koalition bzw. vier Prozent mit einer rot-blauen Koalition zufrieden. Das hat eine am 23. November veröffentlichte Umfrage des Linzer IMAS-Institutes ergeben. Freilich muß man dazu wissen, daß die Anhänger einer großen Koalition zu 59 Prozent im ÖVP-La-ger.zu finden sind, immerhin sprechen sich aber auch schon 31 Prozent der SPÖ-Anhänger und gar 27
Armin Rumpold, Schlüsselfigur im AKH-Skandal und bisher „Kronzeuge der Anklage”, wurde am 29. Oktober verhaftet. Nach einer Hausdurchsuchung seiner Villa wurde Fluchtgefahr vermutet. Rumpold wird des „schweren Betruges” verdächtigt, außerdem soll er sich für die „Arge Kostenrechnung”, die fette Aufträge des Gesundheitsministeriums an Land zog, die Gewerbeberechtigung „erschlichen” haben. Das Dokument, mit dem Rumpold um die Gewerbeberechtigung vorstellig wurde, trägt freilich die Unterschrift von Franz Bauer, dem langjährigen Geschäftsführer der Androsch-Firma
• Der Nationalfeiertag wurde auch heuer mit zahlreichen Festveranstaltungen und Gottesdiensten begangen. Das Bundesheer feierte gleichzeitig auch sein 25jähriges Bestehen mit einem großen Zapfenstreich auf dem Wiener Heldenplatz. Natürlich fehlten auch heuer die obligaten Fitmärsche nicht, trotzdem scheint sich langsam ein sinnvolles Verständnis des Nationalfeiertages zu entwickeln. Eine beachtenswerte Veranstaltung, die sich unter der Teilnahme von österreichischen Kroaten, Slowenen, Ungarn und Tschechen mit dem kulturellen Auftrag der nicht deutschsprachigen Volksgruppen in
• Um 73 Prozent erhöhten sich im August die Verbraucherpreise gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres. Das ist die höchste Teuerungsrate seit dem August 1976. Obwohl für diese Steigerung nicht zuletzt Saisonwaren (Obst und Gemüse) verantwortlich sind, werden die von den Wirtschaftsforschern prognostizierten Inflationserwartungen über den Haufen geworfen: Während man ursprünglich mit einer Teuerungsrate von 4,5 Prozent im Jahresschnitt voraussagte, wird jetzt im heurigen Jahr eine Inflation von 6,5 Prozent erwartet. Abgesehen davon, daß dies Rückwirkungen auf die laufende
Bei den AKH-Untersuchungenist es zu einem handfesten Konflikt zwischen Gericht und Parlament gekommen, über den sich sogar Bundespräsident Rudolf Kirchschläger besorgt äußerte: Untersuchungsrichterin Helene Partik-Pable warf dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß vor, ihre Verhörtaktik zu durchkreuzen. Auch Richterkollegen, angeführt vom Präsidenten der Richtervereinigung, Udo Jesionek, sparten nicht mit konkreten Vorhaltungen. Nicht nur laufende Indiskretionen über die Aussagen vor dem Ausschuß behinderten die Arbeit, unter anderem sollen sogar Aussagen von
Alfred Dallinger, ÖGB-Vizepräsident und Obmann der Gewerkschaft der Privatangestellten, betonte im Zusammenhang mit der bevorstehenden Lohnrunde, daß ein Halten der Reallöhne des Jahres 1979 bereits ein Erfolg wäre. Der Gewerkschafter hat damit seinen früheren Lohnerhöhungswunsch von 10 Prozent zurückgenommen.Günter Traxler, stellvertretender Chefredakteur des SPÖ-Zentralorgans „Arbeiter-Zeitung", scheidet aus den Diensten der Regierungspartei aus und übersiedelt per 1. Oktober in die Verbundgesellschaft. Dort soll er für den nötigen publizistischen Rückenwind sorgen, den
Der Ministerrat verabschiedete am 20. August eine Regierungsvorlage, mit dem die Haftung für einen 30-Millionen-Dollar-Kredit an Polen übernommen werden soll. Diese Kreditgewährung ist eine Bedingung für polnische Kohlelieferungen an Österreich, die für die Zwen-tendorf-Ersatzkraftwerke bestimmt sind.Anton Peltzmann, zunächst beurlaubter steirischer ÖVP-Landesrat, dessen Gattin zugeben mußte, stille Teilhaberin an der skandalumwitterten Tier-körperverwertungsgesellschaft TKV gewesen zu sein, ist als Mitglied der Landesregierung zurückgetreten. Die Peltzmann-Nachfolge tritt
81 Prozent der Wiener haben, einer Meinungsumfrage im Auftrag der „Presse" zufolge, heute von der SPÖ einen „viel schlechteren Eindruck" als vor dem Auffliegen des AKH-Skandals. Auf die Frage „Wen trifft die Verantwortung für die Vorfälle ums AKH?" sind 77 Prozent der Meinung, diese treffe die zuständige Planungsgesellschaft, 73 Prozent gaben einzelnen Firmen und 62 Prozent dem Wiener Rathaus die Schuld; mit 62 Prozent wird auch die Bundesregierung verantwortlich gemacht.#ÖVP-Gesundheitssprecher Günther Wiesinger forderte am 17. 8. in der
Der beabsichtigte Panzer-Export nach Chile provoziert weiterhin massive Ablehnung: Eine Ausfuhr der mehr als 100 Steyr-Kürassiere in den südamerikanischen Staat wäre eine „Verhöhnung der christlichen und sozialistischen Moral", erklärte Caritas-Präsident Prälat Leopold Ungar am 10. August in der TV-„Pressestunde". Uberaus deutlich sprach sich auch der Präsident der Internationalen Transportarbeiterföderation, der Vorsitzende der österreichischen Eisenbahnergewerkschaft, Fritz Prechtl, gegen das Panzergeschäft aus. Die Transportarbeiter, betonte er, „werden...
Im Wiener AKH-Skandal wurden unter dem Verdacht, Schmiergelder bezahlt beziehungsweise kassiert zu haben, am 9. Juli drei weitere Personen verhaftet: der frühere Direktor der Wiener Spitäler, Siegfried Wilfling, sowie zwei weitere leitende Angestellte der Firma Siemens. Insgesamt sind nun schon fünf Verdächtige festgenommen. Bei der Suche nach AKH-Schmiergeldern stießen die Untersuchungsbehörden überdies auf weitere Spuren: auch im Zusammenhang mit dem Bau der Wiener UNO-City wurden dubiose Geldtransaktionen entdeckt. In dieser schwierigen Situation trat auch ein neuer AKH-Mana-ger
In deT Steiermark fand am 4. Juli eine große politische Wachablöse statt. Der bisherige Landesrat Josef Krainer löste Friedrich Niederl als Landeshauptmann ab, gleichzeitig übergab der sozialistische Landeshauptmann - Stellvertreter Adalbert Sebastian seine Funktion an Hans Gross. Bei der beachtenswerten Antrittsrede Krainers kamen auch grundsätzliche Aspekte nicht zu kurz -Aspekte, die von Regierenden sonst kaum in den Mund genommen werden. Er verurteilte vor allem jene „Spielart der Politik”, die sich nur an der Tages-opportunität orientiere und Scheinaktivitäten vortäusche.Der
Die Verbraucherpreise stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahr um nicht weniger als 6,4 Prozent, das ist die höchste Inflationsrate seit 1977. Hauptursache für diesen Teuerungssprung ist die jüngste Treibstoffpreiserhöhung. Die Inflation wird damit wieder ein ernstzunehmendes Problem. Dies klang auch in Erklärungen zur wirtschaftlichen Lage von Bundeskanzler Bruno Kreisky und Finanzminister Hannes Androsch durch, die diese am 19. Juni im Nationalrat abgaben: Stabilität und Arbeitsplätzen werde der Vorrang eingeräumt.*Tassilo Broesigke, seit 1963 Wiener FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat,
Stephan Tull, seit 1962 ober-österreichischer SPÖ-Abge-ordneter zum Nationalrat, derzeit Obmann des parlamentarischen Finanzausschusses und Finanzsprecher der Regierungspartei im Hohen Haus, wurde vom Schiedsgericht der SPÖ Oberösterreichs am 12. Juni wegen „parteischädigenden Verhaltens” aus der Partei ausgeschlossen. Ausschlaggebend dürften aber auch private Unstimmigkeiten gewesen sein. Sollte die Bundespartei nach einer Berufung zu keiner entgegengesetzten Entscheidung gelangen, würde der Tull-Aus-schluß zur Folge haben, daß der gefeuerte Parteimann bis zum Ende der
Roland Minkowitsch, seit 1970 Präsident des Bauernbundes der ÖVP, will beim nächsten Bundesbauerntag im Herbst nicht mehr für dieses Amt kandidieren. Er möchte sich in Zukunft ganz seiner Aufgabe als 2. Präsident des Nationalrates widmen und sich schriftstellerisch um grundsatzpolitische Anliegen kümmern. Derzeit wird als Nachfolger der Scheibbser Bürgermeister Alois Derfler gehandelt. Allerdings werten politische Beobachter diese Variante als nicht sehr realistisch: Derfler, Vizepräsident der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, sitzt nicht im Parlament. Ein
Für das General-Motors-Werk in Wien-Aspern wurde am 5. Mai der Grundstein gelegt. Dieses 7,8-Milliarden-Projekt wird mit 2,6 Milliarden Schilling großzügigst aus öffentlichen Mitteln subventioniert. Die Volkspartei sieht in der österreichischen Unterstützung für den amerikanischen Autokonzern eine „krasse Benachteiligung” inländischer Betriebe, denen eine Förderung in diesem Ausmaß noch nie zuteil geworden ist, und stellte deshalb eine dringliche parlamentarische Anfrage. Regierung und Regierungspartei halten dem entgegen, daß dieser Aufwand nicht nur wegen der 2800
Die Bundeslander bilden den wichtigsten Kontinuitdtsfaktor in der Geschichte Osterreichs im zwanzigsten Jahrhundert. Dies war Inhalt und Feststellung einer Tagung der Osterrei-chischen Forschungsgemeinschaft, die in der Vorwoche mit dem Thema „Demokratisierung und Landesverfassung 1918-1920“ den Startschufifur eine vergleichende Landesgeschichte in Osterreich abgab.
Die Slowenen in Kärnten: wie leben sie, wie verhalten sie sich der Mehrheit gegenüber, wie finden sie sich zurecht in einer Atmosphäre der Spannung? Was tut eine Minderheit, die befürchtet, ihre kulturelle Identität zu verlieren?Thomas Pluch, Autor und Filmjournalist, selbst ein Kärntner, ist in einem kleinen Kärntner Dorf diesen Fragen nachgegangen: er hat ein Fümdrehbuch geschrieben und hat die Handlung in die Vergangenheit verlegt: In das Jahr 1945, in die ersten Tage und Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Damit hat er die Wurzeln des heutigen Slowenenkonflikts
Eine polnische Literaturzeitschrift erscheint in deutsch! Eine Novität. Die neueste Nummer der „Pannonia“ hat - gewissermaßen als Beilage - ein komplettes Heft der in Wroclaw erscheinenden „Odra“ übernommen.Da liest man zum Beispiel den Bericht eines Polen über die Filmfestspiele in Oberhausen. Oder: ein bisher unveröffentlichtes Gespräch mit Ingeborg Bachmann über ihre Beziehung zur polnischen Literatur. Oder: eine Literaturwissenschafterin beschäftigt sich mit der „Blendung“ von Elias Canetti.Und das alles liest man auf deutsch und hier in Österreich. So soll und so kann
(Modern Art Galerie, Wien, bis Mitte Mai): Geflickte alte Fahrradschläuche, miteinander verknotet und verbunden, hängen von den Wänden. Sie bilden ein eigentümliches, verwirrtes und verwirrendes Relief, lassen hier und da geometrische Muster hervortreten, dann wieder aufeinan-dergeschichtete Knoten: Der Bologneser Gabriele Partisani möchte damit die „verworrene, undifferenzierte Realität“ darstellen.Mit ganz einfachen Materialien — wie etwa eingefärbtem Wellkarton - baut er seine Landschaften auf: zerrissene, zerfurchte Reliefs, die den Betrachter abstoßen, die in ihren grellen
(Galerie Ulysses, Wien) Arnulf Rainers übermalte Frauenphotos: Körper in akrobatischen Verrenkungen und Posen, ineinander verschlungen, verdreht und verkrampft, starren von den Wänden der Galerie. Die Photos sind schwarz überkritzelt, teilweise hat Rainer die Konturen der Körper nachgezogen. Die Frauen stellen sich dar, scheinen wie Seiltänzerinnen oder Ballettmädchen. Ihre Gesichter sind maskenhaft unbeweglich, sind zur Fratze erstarrt und bilden einen starken Kontrast zu den ekstatischen Bewegungen der Körper.„Gummimenschen“ nennt Rainer seine Frauen. Er meint das vieldeutig. Die
Ein magenkranker Chauffeur Fährt seinen opernliebenden Chef durch Deutschland. Die beiden reden zwar kaum miteinander, zwischen ihnen herrscht jedoch ein „stillschweigendes Vertrauen“. Die Ehe des Chauffeurs sieht so aus, wie man sie aus sozialkritischen Kolportageromanen kennt: die Frau ist fleißig, aber frustriert, der Mann sieht sie kaum, die beiden haben einander nichts Wesentliches mitzuteilen. Mit den Kindern gibt es Probleme. Lediglich das „Liebesleben verschafft ihm ein Wohlgefühl“.Martin Walser hat in seinem Roman „Seelenarbeit“ versucht, das Psychogramm eines
(Albertina, Wien; bis Mitte Mai) Egon Schieies „Selbstporträt im ersten Saal der graphischen Sammlung der Albertina: ein zerstörtes, gequältes Gesicht. Tiefe Falten haben sich eingegraben, die Augen hegen in den Höhlen wie starre, dunkle Punkte. Sie jagen Angst ein, scheinen aus dem Bild zu springen. Hoffnungslosigkeit und ohnmächtiger Zorn spiegeln sich in ihnen. Der Körper ist ausgemergelt, krank, zerstört fast, Arme und Beine sind krampfhaft ineinander verschlungen.Egon Schiele ist heute schon ein Mythos: Man hat ihn in den letzten Jahren zu einem Verkünder des grausamen,
Eine Pietä - von einem unbekannten Meister - aus dem vierzehnten Jahrhundert. Maria hält den toten Jesus in ihren Armen. Sie weint. Das Gesicht Jesu ist schmerzverzerrt, aus seiner Wunde fließt noch Blut.Solche Schmerzensdarstellun-gen hatten im Mittelalter eine wesentliche Funktion. Neben ihrem künstlerischen Wert hatten sie auch einen erzieherischen. Das Volk wurde mit Bildern, Fresken und Statuen belehrt und aufgeklärt. Das Bildhafte ersetzte die Sprache.Heute betrachtet man christliche Kunst nur allzugerne losgelöst von ihrem historischen Hintergrund. Dieses Fehlverhalten versucht
(Galerie Gabriel, Wien, bis Mitte April 1979): In Wien wurde eine neue Galerie eröffnet. Das ist nichts Außergewöhnliches: Außergewöhnlich ist nur die erste Ausstellung und das Programm, das Galerieleiter Erich Gabriel in der nächsten Zeit vorstehen will.Gleich das erste Bild springt den Betrachter an: ein rot-blaues Flammenmeer, mit seltsamen, in die Länge gezogenen Gestalten, die einander umschlingen, miteinander verschmelzen. Schrek-ken und Grausamkeit sprechen aus dem Bild. Die weiteren Gemälde - sie stammen vom Wotru-ba-Schüler Erwin Reiter - sind ähnlich: Variationen dieses
Bei Wein und Schmalzbrot, in lustiger, unbekümmert plaudernder Gesellschaft, wird ein Vorhang gelüftet. Dahinter: ein riesiges Bild, in dessen Mitte zwei Katzenaugen gemalt sind. Sie starren den Betrachter an, fixieren ihn. Uber den Augen erhebt sich eine Art Tempel: „Das Haus der Thespis“. Flache, sanft ansteigende Stufen führen zum Eingang. Man fühlt sich hineingezogen in das Bild, möchte den Tempel betreten, möchte sein Inneres sehen. Gleichzeitig schafft das Gemälde Distanz, es irritiert. Unwillkürlich tritt man ein paarSchritte zurück, blickt von weitem in die
(Europahaus, Wien.) Internationales Literatursymposion in Wien: Es ging um das „Geschichtsbewußtsein im europäischen Roman des zwanzigsten Jahrhunderts“. Um die Frage also, was sich seit der (sprachlich formulierten) Selbstproblemati-sierung des Individuums, seit dem Expressionismus und den „Epocheromanen“ von James Joyce und Marcel Proust getan hat.Bestes Beispiel dafür: die Werke Franz Kafkas, in den minutiös, Schritt für Schritt die Schizophrenie des Individuums gezeigt wird, die Hilflosigkeit des einzelnen einer dunklen Macht gegenüber.Von Literaturhistorikern aus fünf
(Galerie Prisma, Wien, bis Mitte April 1979): In Glaskäfigen laufen, stolpern, fallen Männer: plumpe, hilflose Figuren aus Ton. Man hat Mitleid mit ihnen, will ihnen helfen, will sie aufrichten.Die Figuren sind kahl, nackt, einsam. Sie scheinen geschützt, durch eine Glaswand abgeschirmt von der Außenwelt: gehätschelte, von einer Anonymität umsorgte Menschen. ,Michaela Schweeger will die Einsamkeit des Menschen vermitteln, der gestützt und geschützt durch alle möglichen sozialen Einrichtungen, verlernt hat, allein zu sein. Er ist isoliert in einem Glassturz, verliert seine
(österreichisches Theatermuseum, Wien, bis 6. Mai) Eine Paw-latsche: ein paar Figuren stehen herum, leichtfüßig, als schwebten sie, Füeder blüht, Wäsche wird aufgehängt. Eine Idylle in einem Wiener Vorstadthof? Daneben: ein paar Figurinen. Es sind ausgemergelte, verhärmte, zerstörte Gestalten. „Grundtypen menschlichen Elends“ steht darunter. Es sind Kostümentwürfe zu Brechts „Dreigroschenoper“.Die Zeichnungen - mehr als 250 Aquarelle zu 40 Inszenierungen -stammen von Gottfried Neumann-Spallart. Bühnenbildner wagen sich selten an die Öffentlichkeit. Zu sehr stellen viele
(Künstlerhaus, Graz, bis Mitte Mai 1979): Herbert Boeckls „Frau am Blumentisch“. Ein Frühwerk des Kärntner Künstlers. Man könnte es als realistisch bezeichnen. Man kann die Gegenstände leicht erkennen: die Blumenstök-ke, die Obstschale, die Weinkaraffe, die Frau, die vor dem Tisch steht. Trotzdem: die Perspektive ist bereits verzerrt, in kleinen Details lassen sich schon Spuren der ungegenständlichen Malerei erahnen.In Graz hat Wilfried Skreiner eine umfassende Herbert-Boeckl-Retrospektive zusammengestellt: Von den Frühwerken bis zu den letzten großen Arbeiten kann'man die
Astrid Lindgren in Wien: die Pionierin des Kinderbuches, die legendäre Schöpferin von “Pippi Langstrumpf'. Eine lebhafte, lebenslustige Frau. Sie scherzt gern, lacht gern, ihre Augen funkeln dabei wie große staunende Kinderaugen. Wenn man die Augen der Lindgren sieht, weiß man, warum all diese Romane und Geschichten bei den jungen Lesern so beliebt sind: da strahlt das unbeschwerte Vergnügen des Träumens, des Phantasierens, des Erfindens von immer neuen Begebenheiten.1944 hat Astrid Lindgren ihren ersten Roman geschrieben. Nur so zum Vergnügen, wie sie sagt. Sie wollte eigentlich nur
Das neue „Morgen“ ist erschienen: eine dichte, interessante, graphisch vorbildlich gestaltete Nummer. Im Mittelpunkt stehen - unter dem Motto „Modell Niederösterreich“ - Rechenschaftsberichte der vier niederösterreichischen Kulturorganisationen.Daneben gibt es viel zu entdek-ken: Den Nachlaß von Lajos Hor-väth, den zu Unrecht vergessenen Bruder des Dramatikers Ödön, das wundersame „Museum“ des Feuergeists von Asparn, einen glänzend geschriebenen Aufsatz von Rudolf Noelte über Ideologie auf dem Theater, einen Essay über Lessing, Texte von Jutta Schütting, einen Uberblick
Schubert-Ausstellung im Sommer 1978 im Palais Harrach in Wien: eine großangelegte Schau mit vielen unbekannten Dokumenten, Autographen, Bildern und Partituren des österreichischen Komponisten. Man hatte sich viel Mühe gegeben.Nur: Auf Erklärungen und erläuternde Hinweise zu den Ausstellungsstücken hatte man zum Großteil vergessen. Diese erfuhr man aus einem dickleibigen Katalog: ein gründliches wissenschaftliches Werk mit Registern, Quel-lenterzeichnissen und langen, schwer verständlichen Essays über Schubert, seine Zeit und seine Musik.Ohne diesen Katalog konnte man die Ausstellung
(Albertina, Graphische Sammlung, Wien, bis 22. April 1979.) Josef Mikl, Professor an der Akademie der Bildenden Künste, stellt (gewissermaßen als Vorfeier zu seinem 50. Geburtstag) Zeichnungen aus: Er, der Journalistenschreck, für den die „Schreiber das Krebsgeschwür der Zeit sind“, wird gefeiert. Und das zu Recht.Mikls Arbeiten wirken auf den ersten Blick gefällig, elegant, fast spannungslos. Mit lockerer Hand hingezeichnet. Als seien sie Produkte eines guten Handwerkers, der alle gebräuchlichen Techniken beherrscht, der spielerisch mit dem Zeichenstift umgehen kann.Man muß sich in
(Galerie Pabst, Wien, bis Ende März): Der Oberösterreicher Alois Riedl beschäftigt sich schon seit Jahren mit Möbeln. Um genauer zu sein: mit Polstermöbeln. Sie sind die Modelle für seine Zeichnungen und Ölbilder, unentbehrliche Fixpunkte, um die er seine Assoziationen und Einfälle gruppiert. Daraus entstehen sehr witzige, originelle, manchmal sehr aggressive Landschaften.Am 10. März beginnt die „Kunstmesse Wien 1979“. Auf den Einladungskarten wurde vergessen, den Veranstaltungsort anzugeben. Auf Wunsch der Veranstalter soll das nachgetragen werden: Die Kunstmesse findet im
Ernst Grissemann ist der neue Hörfunkintendant. Seit 1967 hat er das „Programm ö 3“ gestaltet. Mit einigem Erfolg, wie ihm selbst seine Gegner zugestehen. Zumindest in den ersten fünf, sechs Jahren war „ö 3“ Modell für einen neuen Hörfunk.Mittlerweile ist „ö 3“ eingerostet. Selbst Generalintendant Gerd Bacher hat offen Kritik geübt. Die „kreative Offenheit“ des Senders ist zur Schablone geworden. Das kann man Grissemann vorwerfen.Deshalb spricht der neue Intendant auch von weiteren Experimenten: Er will mehr Livesen-düngen, mehr direkten Kontakt mit den Hörern, mehr