Nicht Juden waren „Christusmörder“, wie antijüdische Rede Jahrtausende behauptet hat. Tatsächlich verurteilte ihn Pontius Pilatus wider besseres Wissen. Die gängigen Bibelübersetzungen verschleiern dies bis heute.
Immer noch fußen die Übersetzungen des Neuen Testaments auch auf „Erkenntnissen“ antisemitischer Exegese. Nachtrag zum „Bibelsonntag“ der christlichen Kirchen am 22. Jänner.
Am 17. Jänner begehen die christlichen Kirchen auch in Österreich den „Tag des Judentums“. Ein Anlass, sich mit Antijudaismen auseinanderzusetzen, die sich durch falsche Bibelübersetzungen hartnäckig halten.
Neuere jüdische Forschungen können helfen, die Anfänge des Christentums besser zu verstehen. Essenziell dabei – einmal mehr – ein genauer sprachlicher Umgang mit den Bibeltexten.
Noch in der Lutherbibel 1984 wie der Einheitsübersetzung 1976 ist vom „Apostel Junias“ die Rede, obwohl es sich um „Junia“, eine Frau, handelt. Das wurde nun endlich revidiert.
Dass die Evangelien „judenfeindlich“ seien, gilt in exegetischen Diskussionen als Common Sense. Was aber, wenn markante judenfeindliche Aussagen im Neuen Testament schlicht falsch übersetzt wurden und werden?
Catherine Nixey zeichnet in ihrem Buch „Heiliger Zorn“ ein düsteres Bild des frühen Christentums – und kontrastiert es mit der hellen Antike. Eine einseitige Sicht.
Das Johannesevangelium gilt als spätestes und judenfeindlichstes
Evangelium. Neuere Forschungen zeigen aber, dass dem nicht so ist.
Vielmehr wären judenfeindliche Übersetzungen zu korrigieren.
"Für einen Heidenchristen ist die Rede vom 'Passa der Juden' abwegig, für eine johanneische Gemeinde aus Judenchristen und Samaritanern macht sie Sinn."Das Johannesevangelium ist in seinem Verhältnis zum Judentum sicherlich das problematischste der vier kanonischen Evangelien. Seine scheinbar deutlich fassbare Distanzierung vom Judentum, die damit verbundene Außenperspektive und harte Formulierungen bezüglich "der Juden" machen es zu einem Text, der in der Geschichte in antijüdischen und antisemitischen Kontexten Verwendung finden konnte. Eine Formulierung, die in der wissenschaftlichen
"Es wäre dringlich, die antike Auslegung der neutestamentlichen Texte genauer zu studieren, um moderne Irrwege nicht einfach in die Antike zu projizieren."Knut Backhaus, Professor für Neues Testament an der katholischen Fakultät der Uni München, bemerkt in einem vor Kurzem veröffentlichten Beitrag in der Zeitschrift für Theologie und Kirche (114,2017, 260-288) über die historische Kritik als Methode der neutestamentlichen Forschung: "So entsteht der Eindruck, das Zentralproblem der neutestamentlichen Wissenschaft sei die neutestamentliche Wissenschaft." Der Verfasser dieses Beitrags
Seit 1970 gilt die UNESCO-Konvention, dass Objekte, die zum
kulturellen Erbe eines Landes gehören, nicht verkauft werden dürfen.
Zurzeit tauchen insbesondere Objekte aus den Anfängen des
Christentums auf, die aus den nahöstlichen Konfliktherden stammen.
Der Erzählung von der Begegnung Jesu mit der Samaritanerin am
Brunnen, wie sie das Johannesevangelium im vierten Kapitel
überliefert, wird immer wieder eine antijüdische Sichtweise
vorgeworfen. Tatsächlich geht es dort aber um eine innerjüdische
Diskussion.
Das jüdische Chanukka-Fest kommt im Neuen Testament nur einmal vor.
Gerade an dieser Stelle des Johannesevangeliums zeigt sich aber, wie
sehr die Übersetzung des Textes antijüdischen Tendenzen Vorschub
leistete.
Schon in frühchristlichen Handschriften zeigt sich, wie pragmatisch,
aber auch wie strikt in den Klöstern mit Problemen des
Zusammenlebens, nicht zuletzt im Zusammenhang mit sexuellem
Missbrauch, umgegangen wurde.
Den Philipperbrief verfasste der Apostel Paulus im Gefängnis. Diese
Tatsache sollte bei der Interpretation des neutestamentlichen
Schreibens im Blick bleiben.
Eine vertiefte Lektüre der Osterberichte, vor allem des
Johannesevangeliums, lässt die ersten Zeuginnen und Zeugen in einem
ungewohnten, sehr modernen Licht erscheinen.
Vor einiger Zeit behaupteten Papyrologen, Text-Beweise dafür zu haben, dass Jesus verheiratet war. Doch kritische Analysen der Vorgänge lassen mehr Fragen offen, als sie zu beantworten vorgeben.Im Herbst des Jahres 2012 erregte ein koptischer Papyrus Aufsehen: Auf dem fragmentarischen Objekt stand als Teil des erhaltenen Texts zu lesen: "Und Jesus sprach zu ihnen: Meine Frau …“ Ein verheirateter Jesus? Dann hätte Dan Brown mit "Sakrileg“ nicht nur einen Thriller geschrieben, sondern wäre näher an der historischen Wahrheit gewesen als die Kirche? Akademische Spielverderber, so schien
Neulich in Sinop am Schwarzen Meer: Die Ausgräber haben das Wunder
vollbracht, ohne Titulus, schriftliche Hinweise oder bei der
Ausgrabung geschehene Wunder ein Stück des Kreuzes Christi zu
identifizieren.
Man muss nicht jeder wissenschaftlichen Jubelmeldung trauen. Ein Beispiel rund ums Judasevangelium zeigt, dass etwas schnell zur "Sensation“ wird, wenn man es mit dem Wort "Bibel“ schmücken kann.Finanziert von der National Geographic Society haben Chemiker die Tinte untersucht, mit der die 2006 veröffentlichte Handschrift mit Text des Judasevangeliums geschrieben wurde.Auf der Homepage der "American Chemical Society“ wurde in der Folge am 8. April 2013 bekannt gegeben, dass die chemische Untersuchung "einen kontroversen Bibeltext für echt“ erkläre. Dieser stamme nach der chemischen
Der letzte Rücktritt eines Papstes liegt mehr als 700 Jahre zurück. In der Kirchenspitze im ausgehenden 13. Jahrhunderts ging es jedoch viel mehr um politische Machtspiele.Die derzeitigen kirchenpolitischen und in ihrer historischen Dimension nahezu beispiellosen Ereignisse laden zu historischen Reminiszenzen ein: Coelestin V. ist als Beispiel für den Rücktritt eines Papstes in aller Munde. Dass dieser Rücktritt mehr als 700 Jahre zurückliegt, zeigt, dass es sich um ein nicht alltägliches Ereignis handelt. Der Benediktiner - mit bürgerlichem Namen hieß er Pietro Angelerio, auch als
Ein Stückchen Papyrus soll Hinweise darauf geben, dass Jesus verheiratet war. Der Hype um diese "Sensation“ dürfte aber bewusst inszeniert worden sein.D er Ort hätte nicht besser gewählt sein können: In einem Vortragssaal direkt vor den Toren des Petersdoms in Rom wurde am 19. September ein "häretischer“ Papyrus publik gemacht. Karen King stellte ihn auf dem 10. Internationalen Kongress für Koptologie vor. Dass viele Medien Beiträge zu diesem Thema zeitgleich veröffentlichten, während just zu dieser Zeit auf der Homepage der Harvard-Universität eine Edition des Papyrus erschien,
Im Urchristentum war das Kreuz keineswegs das Heilszeichen, als das es heute verstanden wird. Die Konstantinische Wende markierte auch eine Hinwendung der Christen zum Kreuz.Eine Kreuzigung war im Römischen Reich dann nötig - oder möglich - wenn sich der Delinquent einer derart guten Gesundheit erfreute, dass ihm nicht bereits das Verhör das Leben gekostet hatte. Römische Juristen berichten, dass die meisten Delinquenten schon beim Verhör verstarben - auch die Verhörmethoden, die bei Jesus angewendet worden waren, hätten wohl ausgereicht, einen Menschen dauerhaft zu schädigen oder gar
Warum der kaum 14-jährige Theodorus ins Wüstenkloster des Pachomius eintrat - oder: Moderne Parallelen bei der Interpretation frühchristlicher Handschriften sind nur mit großer Vorsicht zu ziehen.Zölibatäre und Kinder, das ist ein heißes Eisen — bereits in der Antike. Die Mönche im Kloster des Pachom in Ägypten hätten sich im vierten Jahrhundert allen Versuchen einer Einflussnahme zum Trotz über die Elternrechte hinweggesetzt, so liest man in der wissenschaftlichen Literatur. Der Fall scheint klar: Ein unmündiges Kind war in ein Kloster eingetreten. Und ein unmündiges Kind war
Wie aus Maria von Magdala die ebenfalls diesen Namen tragende Mutter Jesu wurde: Forschungen an koptischen Handschriften können Überraschendes zutage fördern.Der Bericht aus dem Johannesevangelium von Maria am Ostermorgen am leeren Grab (Joh 20,1-18) gehört zu den bekanntesten Erzählungen aus diesem Evangelium und wurde nach einem koptischen Lektionar, das aus dem heute nur noch als Ruine erhaltenen Michaelskloster in der rund 80 Kilometer südwestlich von Kairo gelegenen Oase Fajjum stammt und heute in der Pierpont Morgan Library in New York aufbewahrt wird, zu Ostern im Gottesdienst
Die jüngsten Kreuz-Urteile in Europa und Österreich rekurrieren auf die kulturelle Symbolik des Kreuzes. Doch ohne religiöses Verständnis schwindet auch der Gehalt des Zeichens.Ein wesentliches Argument der jüngsten "Kreuz-Urteile“ (des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte über Kreuze in italienischen Schulen sowie des österreichischen Verfassungsgerichts über Kreuze in Kindergärten) war die Definition des Kreuzes als kulturelles Symbol. Als solches errege das Kreuz keinen Anstoß.Es ist mehr als offenkundig, dass sich das Verständnis dieses Symbols seit der Zeit des
Die Apostolin "Junia“ in der Apostelgeschichte wurde im Laufe der Jahre zum Mann "Junias“. Kirchliche Ämter von Frauen - zumindest Diakoninnen - scheinen frühchristlich bezeugt.Frauen und kirchliches Amt, das ist ein in mehrfacher Hinsicht spannendes Thema. Ein nüchterner Historiker kann allerdings nur sehr vorsichtig zu diesem Thema Stellung nehmen. Schließlich besteht gerade bei dieser Frage die Gefahr, dass der Historiker die Deutung der Quellen durch eigene Vorstellungen oder Vorlieben beeinflussen wird. Die Stellung der Frau war, das steht fest, von Anfang an ein kontroverses
Ein Blick nach Ägypten zeigt: In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten lebten nur Mönche ehelos. Ihr Verzicht auf Kinder war ein besonders glaubwürdiges religiöses Zeugnis, waren doch Kinder oft die einzige soziale Absicherung für alte Menschen und ein Garant für Wohlstand. Der Lebensentwurf der Ehelosigkeit ist heute längst mehrheitstauglich.Im Rahmen der Ereignisse der vergangenen Monate ist auch das Zölibat als eine Zulassungsbedingung für das Priesteramt infrage gestellt worden. Dies legt es nahe, sich der Frage des Zölibats aus der Sicht der historischen Forschung zu
Heuer fällt der Festtag des Hl. Jakobus am 25. Juli auf einen Sonntag: In Santiago de Compostela wird daher 2010 als heiliges Jahr begangen, in dem Millionen Pilger, am 6. November auch der Papst, anreisen werden. Trotz aller Folklore, die den Jakobsweg und den Wallfahrtsort auch umgibt: Ziel von Pilgerreisen ist das religiöse und persönliche Wachstum.
Seit den Anfängen des Mönchtums gibt es auch klare Regeln, um sexuelle Versuchungen hintanzuhalten. Eine Spurensuche in ägyptischen Quellen aus dem 4. Jahrhundert.Tendieren monastisch oder zölibatär lebende Männer in besonderer Weise dazu, sich an Kindern zu vergehen? Diese Frage bewegt seit Monaten die Öffentlichkeit. Schließlich sollte gerade der moralische Anspruch des christlich motivierten Zölibats derartige Verfehlungen eigentlich ausschließen. Was fehlt, ist eine Situation, in der derartige Vorfälle unaufgeregt studiert und analysiert werden können.Hier kann ein Historiker
Die apokryphe Schrift des „Thomasevangeliums“ erfreut sich großer Beliebtheit, nimmt der Text doch in Anspruch, „verborgene Worte Jesu“ wiederzugeben.Innerhalb der sogenannten apokryphen Texte zum Neuen Testament nimmt das Thomasevangelium eine Sonderstellung ein. Dem Philippusevangelium ist die zweifelhafte Ehre zuteil geworden, dass es – aufgrund der dort erwähnten, vermeintlichen besonderen Beziehung zwischen Jesus und Maria Magdalena – einen entscheidenden Beitrag zur Inspiration von Werken wie „Sakrileg“ von Dan Brown lieferte, das Thomasevangelium faszinierte hingegen
Lukas- und Matthäus-Evangelium erzählen nur wenig über die Geburt Jesu. Umso detailreicher äußern sich dagegen außerbiblische Geschichten.Eigentlich berichten die biblischen Erzählungen aus dem Matthäus- und dem Lukas-Evangelium nur sehr wenig über die Ereignisse um die Geburt Jesu. Dies war offensichtlich auch bald den Christen bewusst, und so entstand – wohl aus verschiedenen mündlich überlieferten Legenden – wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts ein Text mit dem Namen „Geburt der Maria“, der auch unter dem Namen „Protevangelium des Jakobus“ bekannt
Die Kirche in Europa sei zahnlos geworden, mutige Charakterköpfe würden fehlen, heißt es allenthalben. Ein Blick in die ersten Jahrhunderte des Christentums zeigt, dass es da sehr wohl solche Persönlichkeiten gab. Zumindest sprechen die Heiligenlegenden von derartigen Glaubenszeugen.Aus den verschiedensten Ecken hört man heutzutage, dass eine Neuevangelisierung nötig sei — wobei je nach konfessioneller Präferenz Europa oder auch die ganze Welt Ziel derartiger Bemühungen ist. Man hört andererseits auch Beschwerden über aggressive Missionierungsbemühungen. Auch kann es
Auch wenn ein medialer Cocktail aus Kirchenverschwörung, Unterdrückung von Texten erneut gemixt wird: Das so genannte "Evangelium des Judas" birgt keinen Sprengstoff.Es war in den vergangenen drei Jahren still geworden um das Judasevangelium. Heuer zu Ostern hörte man dann, dass weitere Papyrusfragmente des antiken Buches aufgetaucht seien. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel brachte eine Titelgeschichte in üblicher Machart, zurück bleibt Unbehagen. Dan Brown hätte es nicht viel besser erfinden können: ein geheimnisvolles Buch als Spielball des illegalen Antiquitätenhandels, ein von der
Korrekte Übersetzungen aus dem Koptischen beweisen: Es gab Diakoninnen, im Ägypten wusste man bis zum 10. Jahrhundert davon. Das Diakonat Frauen wäre also nicht so neu, wie die gegenwärtige Debatte vermuten lässt. Kirchenhistoriker und Papyrusforscher Förster zeigt, warum.Das Diakonat für Frauen wirkt für manche neu, ist es aber nicht. In Ägypten wusste man noch im 10. Jahrhundert um Diakoninnen, wie neue, korrekte Übersetzungen ergeben. Bisher war in der theologischen Literatur zu lesen, es habe in Ägypten kein Diakoninnen gegeben. Doch es war anders.Die wenigen Hinweise auf
Die Evolutionstheorie gilt fundamentalistischen Christen wie fundamentalistischen Darwinisten als Gegenstück zur Schöpfung. Dabei war die biblische Schöpfungsgeschichte ursprünglich selbst ein revolutionärer Bruch.Die Alternative ist bekannt: Glaubst du an die Bibel oder an Darwin? Wer auf die Bibel setzt, gilt bei Darwin-"Gläubigen" als wissenschaftsfeindlich und hinterwäldlerisch. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass es sich bei Darwinismus und christlichem Schöpfungsverständnis um Geschwister handelt, die sich ähnlicher sind, als man glaubt.Ein Naturwissenschafter, der
Gemeinsamkeiten beim Brauchtum rund um diese Feste scheinen zu belegen, dass sie einander gleichen. In der Substanz unterscheiden sie sich aber grundlegend.
Weihnachten als "Gipfel" der Hellenisierung des Christentums ist ein Mythos: Das Christfest stellt keine "Umdeutung" eines heidnischen Festes dar. Nicht das Furor auslösende islamkritische Zitat machte die Regensburger Rede Benedikts XVI. vom 12.9.2006 so brisant, sondern die einmal mehr mit Verve vorgetragene These des Papstes vom "nötigen Aufeinander-Zugehen zwischen biblischem Glauben und griechischem Fragen": Ist christlicher Glaube nur durch die Brille eines "kritisch gereinigten griechischen Erbes" zu verstehen? Im Dossier kommen Befürworter wie Gegner solcher "Hellenisierungsthese"
Kommerz um Knochenkasten am Karfreitag - und auch der ORF beteiligt sich. Zorniger Einwurf eines Wissenschafters.Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie in besonderer Weise natürlich Religion und Glauben bieten einen willkommenen Hintergrund für "Aufdecker". Sie reißen die mühselig aufrechterhaltene Fassade ein und holen die sprichwörtlichen Leichen aus dem Keller.Die Grab-SchändungIm konkreten Fall einer vermeintlich sensationellen Aufdeckung, deren Ausstrahlung für Karfreitag vorgesehen ist, geht es zwar nicht um Leichen im Keller, aber immerhin um - inzwischen beerdigte - Skelette
"Evolutionisten" vs. "Intelligent Designer": Die Debatte erinnert an den "Weihnachtsstreit" im England des 17. Jahrhunderts.Die Debatte über die Vereinbarkeit von Schöpfungsglauben und Evolutionstheorie wird nicht zuletzt in den USA intensiv geführt. Dort äußerte sich einmal mehr der Wiener Kardinal Christoph Schönborn: Die Betrachtung der Natur und die Erforschung des Universums deuten auf eine Ordnung, einen Plan, eine Absicht und einen Zweck hin, meinte er bei einem Vortrag in New York und kritisierte, er könne auch US-amerikanische Gerichtsentscheidungen schwer nachvollziehen,
Was hinter dem "Sensations"-Fund des Judas-Evangeliums tatsächlich steckt.Ein neues apokryphes Evangelium sorgt für Aufregung: Judas Iskariot wird als sein Autor angegeben, der sprichwörtliche Verräter soll es geschrieben haben. Über ihn selbst ist nur sehr wenig aus der Bibel bekannt. Zwei Jünger Jesu trugen den Namen Judas. Einer war der Sohn des Jakobus (Lk 6,16 u. Apg 1,13). Im Markus-und im Matthäusevangelium heißt dieser Jünger Thaddäus (Mt 10,4 u. Mk 3,18). Deswegen wird er auch gerne als Judas Thaddäus bezeichnet. Ein zweiter Jünger mit Namen Judas trug den Beinamen
Theologen hatten Bedenken. Doch die Volksfrömmigkeit forderte Bilder: In der Ost-wie in der Westchristenheit setzte sich kein Bilderverbot nachhaltig durch.Die Ablehnung von Bildern jeder Art ist eine der deutlich sichtbaren jüdischen Wurzeln des frühen Christentums. Das Judentum zur Zeit Christi war durch eine sehr strikte Haltung in dieser Frage gekennzeichnet. Auch die christlichen Theologen lehnten in den Anfängen jede bildliche Darstellung Gottes ab; dies verhinderte in der Frühzeit ein Entstehen christlicher Bildkunst als solcher. Ein wichtiges Argument war meist der Verweis auf die
Ob Frauen an den geistlichen Ämtern teil haben sollen, wird von den verschiedenen Kirchen unterschiedlich beantwortet. Auch wenn Rom dazu kategorisch Nein sagt: Der historische Befund ist bei weitem nicht eindeutig.Vor einigen Wochen veröffentlichte die Grazer Gesellschaft für Marketing und Kommunikation unter 366 katholischen Priestern eine Umfrage, derzufolge 60 Prozent der Priester eine offenere Haltung der katholischen Kirche zum Thema Priesterinnen für "sehr" bzw. "ziemlich" wichtig halten , damit in Zeiten des Priestermangels auch Frauen diesen Dienst ausüben könnten.Ob Frauen an
Zum Buch "Das Geheimnis des fünften Evangeliums" der Frühchristentumsforscherin Elaine Pagels.Unter den frühchristlichen Texten, die 1945 in der Nähe der ägyptischen Stadt Nag Hammadi gefunden wurden, befindet sich auch eine gnostische Schrift über das Leben Jesu, die als "Thomasevangelium" bezeichnet wird. Das Thomasevangelium erfreut sich in den letzten Jahren steigender publizistischer Beliebtheit, weil es "geheime Jesusworte" enthalte und eine neue "mystische" Richtung des frühen Christentums offenbare. Darüber äußerte sich auch die amerikanische Frühchristentumsforscherin
Unterschiedliche christlichen Traditionen zeigen sich beim Fest Epiphanie - Erscheinung des Herrn - am 6. Jänner: Im Westen begeht man an diesem Tag das Dreikönigsfest, Ostkirchen hingegen feiern Weihnachten.Aus mehreren Gründen existieren Missverständnisse über das Epiphaniefest. Eine der Ursachen ist in der gregorianischen Kalenderreform des 16. Jahrhundert begründet: Diese korrigierte die Fehler des bis dahin verwendeten Julianischen Kalenders und passte ihn so dem natürlichen Jahr besser an. So kommt es, dass eine ganze Reihe von Kirchen, die diese Kalenderreform nicht übernommen
Auf einem Knochenkästchen aus dem 1. Jahrhundert ist zu lesen: "Jakobus, Sohn des Josef und Bruder Jesu." Erstes schriftliche Zeugnis von Jesus aus Nazaret?Vor einigen Wochen machte ein Artikel in der Fachzeitschrift Biblical Archeology Review nicht nur in Fachkreisen Furore: Der französische Forscher André Lemaire berichtete dort von einem Fund, der möglicherweise eine Sensation darstellt. Auf der Inschrift eines Ossuars, eines steinernen Kästchens zur Aufbewahrung von Knochen eines Verstorbenen, liest man den Namen des Verstorbenen: "Jakobus, Sohn des Josef und Bruder Jesu". Handelt es
Weihnachten und Epiphanie, im Westen am 25. Dezember bzw. am 6. Jänner gefeiert, konkurrierten einst miteinander. Eine Spurensuche nach den Ursprüngen des Christi-Geburts-Festes.
Carsten P. Thiede versucht, eine Frühdatierung des Markusevangeliums zu erzwingen.Durch seine Argumentation wird die Kluft zwischen Wissenschaft und Glaube größer und nicht kleiner.Ein kleines Papyrusfragment hält die Öffentlichkeit seit Jahren in Spannung. Der Bestsellerautor Carsten Peter Thiede ermöglicht unter Verwendung modernster Mikroskopiertechniken die angeblich zweifelsfreie Identifizierung eines sehr kleinen Fragmentes aus der Höhle 7 von Qumran (7Q5) als Stück des Markusevangeliums (Mk. 6,52-53).Warum, so mag man fragen, findet gerade dieses knapp vier Zentimeter hohe und
Die ältesten schriftlichen Zeugnisse der Evangelien geben keine Auskunft über deren Entstehungsdatum, wohl aber über die Zuverlässigkeit der Texte.Handschriftliche Zeugen der biblischen Schriften - und hier vor allem der Evangelien - üben eine ungeheure Faszination aus. Allein ihr Anblick reicht, um die Phantasie anzuregen. Gerade die ältesten Handschriften der Bibel sind oftmals kleine oder größere Papyrusfragmente, die häufig nur einen Teil einer Seite ausmachen. Das vermittelt den Eindruck, dass etwas lange Verborgenes enthüllt, etwas Verschollenes wiedergefunden wird. Ein wenig