Die .Katholische Arbeitsgemeinschaft für geistige Erneuerung* — Sitz: Bilthoven, Holland — und die .Aktion Ostpriesterhilfe“ veranstalteten unter Mitwirkung des Katholischen Instituts für kirchliche Sozialforschung, Holland, einen Kongreß zum Studium der deutschen Flüchtlingsfrage. Der Kongreß Kirche in Not* fand vom 8. bis 11. Februar 1951 in der Heinjvolkshoch-schule „Drakenburgh“ bei Hilversum (Holland) statt.Selbst in Westdeutschland weiß die Öffentlichkeit nur, bitter wenig von Arbeit und Schicksal der 2 8 0 0 „Rucksackpriester“, die sich im Dienst der
Fast ein Jahr lang bereiste ein Ver- trauensmann der UNESCO, Odd Nansen, deutsches Land. Er sollte .die Lage und Entwicklung der deutschen Jugend studieren und das Ergebnis zugleich mit den Vorschlägen etwaiger Hilfsmöglichkeiten der UNESCO vorlegen, um so umfassendere Maßnahmen anzuregen. Nansen, setzte an den Schluß seines Berichtes, der ein aus vielen furchtbaren Einzelheiten zusammengetragenes Bild entsetzlichen Elends enthält, die Sätze: „Es gibt in Westdeutschland zwar viele einzelne Hilfsmaßnahmen für die Hunderttausende Von heimat- und arbeitslosen Jugendlichen, aber
Der 73. Deutsche Katholikentag, unter den Fördertürmen und den Hochöfen der Ruhrindustrie in der Stadt Bochum gehalten, wird in der Geschichte des deutschen Katholizismus mehr als ein wohlbeschriebenes schönes Blatt unter vielen anderen sein. Deutsche Bisdiöfe, Politiker von Ansehen, Männer, Frauen, Jugend aller Stände gingen, vor der Brust die — an einem um den Hals gelegten Band befestigte — Nachbildung eines Siedlerhauses, durch die Tage, durch die Beratungen und Kundgebungen, durch die Menschenmassen und erbaten von jedem den Betrag eines Stundenlohnes, damit das erste
Der in politischen und kirchlichen Kreisen Kerndeutschlands hochgeachtete greise prote-nnt;sche Landesbischof i. R., D. Doktor Theophil Wurm, einer der unerschrok- kensten Kämpfer wider die Hitlertyrannei, untersuchte kürzlich in der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Frage der „Christlichkeit in der westeuropäischen Politik“. Dabei kommt er zu der Feststellung: „Es geht doch für die Politik der Großmächte im Grund gar nicht um Deutschland, sondern um den Osten; es geht darum, dem beständig an Macht zunehmenden Kommunismus eine wirklich geeinte westliche Welt und eine große
Noch tönte in Köln am Rhein der festliche Klang des Domjubiläums, da kleidete sich weiter stromauf „das goldene Mainz“ bereits in ein Feiergewand: der 72. Deutsche Katholikentag begibt sich in dieser an Sage und Geschichte gleich reichen Stadt. Der Namenszug „Aurea Moguntia“, „Goldenes Mainz", leuchtete nicht allein im Stadtsiegel über die Jahrhunderte hinweg. Männer und Geschicke gaben ihm über Macht und Wohlstand, der um das 2. Jahrzehnt vor der Geburt Christi aus keltisch-römischer Niederlassung aufgeblühten Stadt hinaus, Dauer. Hier wurde der Leichnam des Drusus dem
Im Rahmen der Veranstaltungen zur 700-Jahr-Feier des Kölner Domes bietet die altehrwürdige Stadt am Rhein zwei bedeutsame Ausstellungen. Sie stehen äußerlich, das heißt räumlich und zeitlich, in erheblichem Abstand voneinander, innerlich aber in unlöslichem Zusammenhang. Die eine Ausstellung entfaltet die reiche „Kunst der Gotik“, eine an Umfang kleine, im Gehalt jedocHerlesene Sammlung von Kostbarkeiten aus den gesättigten Schatzkammern Kölner Kirchen und,Museen, aber auch aus dem Besitz vieler anderer rheinischer Dome und Kunsthallen. Nahezu 200 Kunstwerke aus dem Zeitraum von
Der Italiener Aeneas Silvius kleidete den frühen Lobpreis ,,Köllen eine Kroin boven allen Steden schein“ in die Worte: „Nichts kann prächtiger, nichts schmuckreicher in ganz Europa erfunden werden als diese Stadt!“ Vielleicht gibt es keine schönere Rühmung, aber sie birgt für viele nicht einmal mehr eine Erinnerung. Weit eindringlicher berührt uns heute, was Wilhelm Schäfer auf „aller Nester niederrheinischstes“ sagte: „Hier klingt die Landschaft ihren stärksten Klang; hier zeugen auch nach traurigstem Verfall die Überreste mächtiger als sonst von den Jahrhunderten, da
Wer jahraus, jahrein an der gähnenden Leere deutscher Schaufenster vorübergeschritten war, ihr trostloses Bild seinem Bewußtsein eingeprägt hatte, mußte über die erste und augenfälligste Wirkung der westdeutschen Währungsreform in Erstaunen und Verwirrung geraten. Kaum waren die Bargeldfluten zu 90 Prozent aufgesogen, die aufgeblähten Bankguthaben im wörtlichen Sinne „dezimiert“, als ein überraschendes Warenangebot herandrängte. Kaum mehr gekannte in- und ausländische Güter traten plötzlich einer durch jahrelangen Mangel warenhungrigen Käuferschaft vor Augen, die nicht
Der Zusammenbruch des Spielplans der Münchener Kammerspiele, die schweren Erkrankungen bedeutender Künstler, die ernsten Vorstellungen, mit denen der bayrische Ministerpräsident auf eine bessere Ernährung der Schauspieler, Sänger und Musiker hinwirkte, beleuchten die deutsche Theatersituation. Sie lassen erkennen, in welch gefahrvoller Bedrängnis sich die deutschen Bühnen befinden. Denn was in München in fast demonstrativer Weise sichtbar wurde, das findet man überall, ob man nach Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Heidelberg oder in irgendeine andere Stadt Deutschlands kommt.
Hürtgenwald — der deutsche Wehrmachtbericht nannte dies Eifelgebiet zwischen Düren und Aachen in den letzten Kriegsmonaten fast täglich. Vom September 1944 bis Anfang März 1945 wogte der Kampf darum hin und her. Die Deutschen spickten den Boden mit Minen und Maschinengewehrnestern, die Amerikaner zerpflügten ihn mit Granaten, Bomben und Panzern. In blutigem Ringen wechselte der Hürtgenwald achtzehnmal den Besitzer. So wurde eine Stätte des Grauens aus ihm; noch heute umstehen Warntafcln das Gebiet, und Minensuchtrupps tasten sich vorsichtig hindurch. Jeder Schritt kann den Tod
„Lebensrausch und Machttaumel trüben unserem Volke den Blick. Ich aber sehe den Tag, da verhärmte Mensdien in abgesdiabten Kleidern, geführt von leid-gebeugten Priestern, das Kreuz Christi durch verwüstete Städte tragen und sühnend Gott dm Herrn um Erbarmen anflehen.“ Das sagte ein Missionar, der im Frühjahr 1937 in der zur Kapelle verwandelten Baracke einer westdeutschen Vorstadt die Fastenpredigten hielt. Wie viele seiner Zuhörer mögen ihn damals verstanden, wie viele kopfsdiüttelnd abgelehnt haben? Heute aber wird mandier sich mit Betroffenheit der prophetusdicn Worte