Die pralle Sommersanne hat es in sich. Sie vermag bedächtige Phlegmatiker in jähzornige, unbesonnene Heißsporne und Aufrührer zu verwandeln.Wenn man von einem ungetrübt heiteren Himmel über Amsterdam auch kaum noch reden kann — die Luft war vielmehr seit längerer Zeit schwül und häufig diesig, und die Spannungen mußten sich früher oder später einmal entladen —, so waren es doch recht harmlose Wölkchen, aus denen dann unversehens ein prasselnder Wettersturz auf die verdutzte Stadt niederging.Eine Gewerkschaft hatte aus irgendeinem Grunde allen nicht- organisierten
Der langjährige verbissene Kampf der Flamen für Freiheit und Gleichberechtigung zeitigte zu vielem Unerfreulichen, auch, wie es sich für die Heimat Till Eulenspiegels wohl von selbst versteht, eine reiche Ernte an Volks- und Galgenhumor. Wer die Witzblätter jener wildbewegten Jahre zurückschauend durchblättert,spürt, wie immerfort der Geist des unsterblichen Narren am Werk ist, die Engstirnigkeit der Brüsseler Behörde anzuprangern. Vielbelacht wurde beispielsweise folgender Witz: Ein Bauer vom Land geht in einer Brüsseler Kirche beichten. Weil er in der überwiegend
„Mein Vater“ — Ein Erinnerungsbuch an Felix Timmermans. Von lia Timmermans. Mit 16 Bildern. Berechtigte Übertragung aus dem Flämischen von Karl Jacobs.Insel-Verlag, Wiesbaden 1952 •Ale wir an jenem trübkalten Wintertag des Jahres 1947 vom Lierer Friedhof, wo wir den flämischen Malerpoeten und Volkserzähler Felix Timmermans zur Ruhe betteten, in die Stadt zurückgekehrt waren und des teuren Verstorbenen gedachten, fragten wir uns, wer nun wohl der rechte Mann sei, ihm ein würdiges Denkmal zu setzen. Wir waren uns darüber einig, daß keiner von den zünftigen Literaten dazu