Joseph Ratzinger bleibt auch als Benedikt XVI. ein faszinierender Anderer.Joseph Ratzinger * 1927Benedikt XVI.Gegenüber Papst Benedikt xvi. hege ich positive Vorurteile, die weit über das hinaus gehen, was jeder römisch-katholische Christ einem Papst an Respekt und Ehrfurcht schuldet. Stolz und dankbar bin ich noch immer, vor bald vierzig Jahren in Tübingen die "Ratzinger-Vorlesung" über Christologie gehört und an seinem Augustinus-Seminar ("De Genesi contra Manichaeos") teilgenommen zu haben. Was war das Vorbildhafte an "Ratzinger" - und ist es auch heute noch?Er war/ist der
Gibsons Film trägt nichts zum Verständnis von Leiden und Auferstehung Jesu bei.Mel Gibsons Film "Die Passion Christi" ist niemandem zu empfehlen. Das Marketing des Produzenten und christlicher Gruppen sowie die massive Kritik im deutschsprachigen Feuilleton werden jedoch viele in die Kinos locken.Der Film trägt nichts zu einem vertieften religiösen Verständnis des Leidens und der Auferstehung Jesu Christi bei. Er ist bestenfalls eine brutale Provokation, nach einem solchen Verständnis zu suchen. All jenen, die Gibsons Passion sehen werden oder gesehen haben, kann ich nur einen Rat geben:
"Es sind die Formen der großen Mythen, der mystischen Erzählungen und der katholischen Sakramente, in denen die alltäglichen Dinge, Naturereignisse und auch triviale Geschehnisse in einen großen, erlösenden Zusammenhang rücken." Harald BalochPeter Handke zum 60. Geburtstag.Die Frage, was ich von Handke halte, wurde und wird mir oft gestellt, in den achtziger Jahren meist mit dem Unterton einer poetical correctness von jenen, welche Handkes "Langsame Heimkehr" (1978/79) und seine daran schließende Poesie als krassen Gegensatz zu seiner Sprachkritik in den frühen Werken - insbesondere
Der freiheitliche Klubobmann hat ein neues Parteiprogramm für seine „F" vorzudenken. Er denkt also nach. Zu seinem politischen Job gehört es, dabei vor allem an mögliche Wählerschichten zu denken. Das sozialistische Wählerpotential für die F - die über ihre eigenen Bonzen und die Internationalisierung des Arbeitsmarktes rabiaten Arbeiter und Arbeitslosen - scheint sich zu erschöpfen. An welcher anderen Stelle franst das parteipolitische Gefüge aus? Politische Angriffslust sucht sich diese Stelle, sie muß es tun und sie hat es nicht schwer.Es ist die schwache Stelle der ÖVP.
Aus seiner Mönchsrobe lugt meist die nackte Schulter hervor. Nach dem Festessen, Öas Landeshauptmann und Bürgermeister geben, putzt er sich noch rasch die Zähne. Am nächsten Tag das Pressefoto davon. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, mit der Zahnbürste im Mund, in Graz, Sonntag, 25. Juni 1995.Bund 2.000 Gäste aus ganz Österreich hatten im Begen ausgeharrt, dem Singsang des tibetischen Avalokiteshvara-Segens ge-lauscht und einige buddhistische Mantras (wirksame Wesenssprü-che) auf Tibetisch nachgesprochen. Als katholischer Theologe macht man sich da mit dem Blick auf die
Die II. Europäische Ökumenische Versammlung wird 1997 in Graz stattfinden, wenige Fahrstunden von den kil-ling fields in Slawonien, der Krajina, Bosnien entfernt. Selbst wenn dann ein dauerhafter Waffenstillstand in Bosnien gegeben sein sollte oder wenn es sogar gelungen wäre, eine UNO-Verwaltung ohne ethnische Kantonisierung einzurichten - es wird Hunderttausende Gräber in Parkanlagen und Sportstadien geben, Zehntausende Opfer von Folter und Vergewaltigung, unwiederbringbar zerstörte Kulturgüter, eine Unzahl frei herumlaufender Kriegsverbrecher und Kriegsgewinnler und fast eine Million
Bischof Kurt Krenn kam in Peter Rabis TV-Sendung am 14. Mai gleich „zur Sache”: die aktuelle „Flucht aus der Kirche” sei das Ergebnis eines gezielten Kulturkampfes, getragen von den „Kanonieren” in den Medien. Gegen'Betroffenheit, wie sie die Präsidentin der Katholischen Aktion, Eva Petrik, oder die Initiatorin des Kirchenvolks-Begehrens, Martha Heizer, angesichts der österreichischen Kirchenkrise zeigten, brachte der St.Pöltner Bischof (unter Ausnützung eines immer gegen Frauen gerichteten Vorurteils) ins Spiel, daß es in dieser Krise nicht um Gefühle ginge, sondern um die
Vor Jahren - es muß noch vor der Zeit gewesen sein, als in Osterreich die Muttersprache geheim erhoben wurde - träumte ich einmal, in ZiB-1 werde gezeigt, wie Delegationen um Delegationen aus aller Welt am Kla-genfurter Flughafen landen, dann von Blasmusikkapellen und ei-nem Männerchor am Hauptbahnhof verabschiedet werden, um weiter ins Rosental zu fahren.Riesige Container werden in den „Ferlacher Vicke" (so nannten wir die Lokalbahn von Klagenfurt nach Süden) verladen; Japaner, Chinesen, Neger, Experten, Diplomaten, Journalisten steigen ein. Ein Bild größter Wichtigkeit. Schon bewegt
Die deutlichen Aussagen von Papst Johannes Paul II. an Gewalt (,Mord ist Mord"), ermöglichen es, auf Gewalt- und Kampfesideologie innerhalb des nordirischen Protestantismus hinzuweisen, ohne damit in den Verdacht eines Ablen-kungs- oder Entschuldigungsmanövers zugunsten der „katholischen" Irischen Republikanischen Armee (IRA) zu geraten. Harald Baloch, Bildungsreferent der Katholischen Hochschulgemeinde Graz, analysiert hier, die von Gewalt durch-setzte Theologie Ian Paisleys.
Im Titel dieser Kolumne -„Randbemerkungen eines engagierten Christen“ - liegt ein für das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Österreich bedenklicher und bedenkenswerter Widerspruch: Wir möchten gerne engagiert werden und sein, stehen jedoch irgendwie am Rande! Andere schreiben, reden, agieren, uns bleiben scheinbar die Randbemerkungen. Kritische Zuschauer vor dem Eisernen Vorhang...Erstens sollten wir uns jedoch verbieten, diese so angedeutete Resignation und Distanz gegenüber dem (Zeit-)geschehen vermittels eines reichhaltigen, von Mu-sil bis Handke reichenden Zitatenschatzes
Das Kapitel „Wissenschaft und Hochschulwesen” im „Fünfjahresbericht über den Stand der gesellschaftlichen Wirksamkeit der Kirche in Österreich” ist auf eine unabweisbare Herausforderung hin zugespitzt. Nach einem sehr sachlichen Überblick über die quantitative Ausweitung des Universitätswesens, einer pointierten Beschreibung der neuen Universitätsorganisation als merkwürdige Mischung demokratischer inneruniversitärer Willensbildung mit einer erweiterten staatlichen oder ministeriellen Leitungskompetenz, nach einer Situationsskizze der Theologischen Fakultäten sowie einer eher