Soeren Kierkegaard ist der bislang letzte deklariert christliche Denker von säkularer Bedeutung. Auch wenn sich sein Todestag am 11. November bereits zum 150. Mal jährt, scheint Soeren Kierkegaard aktuell wie je: Existenzialisten berufen sich - ob zu Recht oder nicht - ebenso auf ihn wie postmoderner Individualismus und Pluralismus. Annemarie Pieper, Heinrich Schmidinger, Gerold Lehner, Kierkegaard-Biograf Joakim Garff über den dänischen Denker. Redaktion: Otto FriedrichDer dänische Philosoph, Theologe und Schriftsteller Soeren Kierkegaard ist der bislang letzte deklariert christliche
Die Annäherung der katholischen Kirche an den großen Philosophen.Bis tief ins 20. Jahrhundert hinein stand die Auseinandersetzung des Katholizismus mit der Philosophie Immanuel Kants unter keinem guten Stern. Ohne dass auch nur eines der Werke Kants gelesen werden brauchte, wusste man katholischerseits, dass man es mit einem Hauptexponenten des neuzeitlichen Denkens zu tun hatte. Mit der Neuzeit jedoch stand man Ende des 18. Jahrhunderts bereits seit längerem auf keinem guten Fuß. Obwohl es nicht wenige katholische Intellektuelle gegeben hatte, die für die Entwicklung der Neuzeit positive
Nicht nur die angekündigten Sparzwänge in Österreich machen das
Thema der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen topaktuell. Das
Einfordern von und die Suche nach Gerechtigkeit ist weltweit zum
zentralen Thema geworden.
Manche sagen, die Christenheit stünde am Ende des sogenannten „Konstantinischen Zeitalters“. Die Diskussion über die dieses Zeitalter herbeiführende „Konstantinische Wende“ hat geradezu einen schlagwortartigen Charakter angenommen. In der Regel ist man sich darüber einig, daß das neue Verhältnis der römischen Staatsgewalt zur christlichen Kirche, das Konstantin herbeiführte, von weltgeschichtlicher Bedeutung war. Unterschiede bestehen in der Beurteilung der Tragweite dieses Ereignisses für das Christentum, „je nach dem weltanschaulichen Standort oder dem Kirchenbegriff dessen, der eine Wertung versucht“. Manche sagen mit B. Hernegger, die Kirche habe mit ihrer zunehmenden Hellenisierung und dadurch, daß sie der „Konstantinischen Versuchung“ erlag, einen „Sündenf all“ begangen, der keine Episode geblieben ist, sondern sich zu einem neuen geschichtlichen Weg verhärtet hat und „vom Geist des Evangeliums immer weiter fortführen sollte ... bis zur Gegenwart“. Die einen sehen darin die Begründung der Abhängigkeit der Kirche vom Staat, andere den ersten Schritt zur Machtkirche, die ihre Stellung mit beträchtlichen Mitteln sichert und die Beherrschung der ihr wesensfremden profanen Kulturgebiete erstrebt.