In der Ukraine ringen zwei orthodoxe Kirchen – die autokephalen Ukrainisch-Orthodoxen und die dem Moskauer Patriarchat unterstehenden Orthodoxen – sowie die Griechisch-Katholischen um die Gläubigen. Putins Einmarsch bringt auch die beiden nichtrussischen Kirchen in Gefahr.
Abu Dhabi erwies sich als fruchtbarer Boden für die Botschaft des
Papstes von Frieden und Freude, Gerechtigkeit und Religionsfreiheit.
Dieser war über Jahrzehnte unter großem Einsatz aufbereitet worden.
Sowohl die moskautreue Ukrainische wie die Russische Orthodoxe Kirche haben Ende Juli der "Taufe der Kiewer Rusj" am Dnepr 988 gedacht. Das Russland-Patriarchat musste das daheim an der Moskwa tun, da seine höchsten Funktionäre nicht in die Ukraine einreisen dürfen. Auch der Exarch von Patriarch Kyrill in Kiew, Metropolit Onufrij Berezovskij, beklagte sich über Behördenschikanen gegen die Anreise von Priestern und Gläubigen aus dem ganzen Land zur Festtagsprozession. Dennoch wurden jene Massen, die betend und singend durch Kiews Straßen zogen, dann auf eine Viertelmillion
Russen, Serben, Bulgaren und Georgier haben angekündigt, nicht zum
Panorthodoxen Konzil zu kommen. Es gibt aber auch Zeichen, die das
Gegenteil signalisieren.
Am 19. Juni sollen sich die Patriarchen und Kirchenoberen der 14
orthodoxen Kirchen in Kreta zur "Großen Synode" zusammenfinden. Die
seit 114 Jahren ins Auge gefasste Versammlung könnte dennoch
scheitern.
Das seit Langem überfällige Treffen eines Papstes mit dem Patriarchen
von Moskau, das am 12. Februar in Havanna stattgefunden hat, ließ
viele Fragen zwischen beiden Kirchen weiter ungeklärt. Vor allem eine
konservative Kirchenachse Rom-Moskau wäre bedenklich.
Am 6./7. September 1955 fand das "Pogrom von Istanbul" statt, bei dem
ein gelenkter Mob christliche Geschäfte, Wohnungen und Viertel
verwüstete und deren Bewohner drangsalierte. Von den damals 200.000
Christen Istanbuls emigrierten 130.000.
Vor 100 Jahren begannen im damaligen Osmanischen Reich die staatlich
legitimierten und angeordneten Gewalttaten gegen die armenische
Minderheit. Bis zu eineinhalb Millionen Opfer forderte der
Völkermord, der als erster des 20. Jahrhunderts gilt.
Am 20. Mai starben mindestens 120 Menschen bei einem Selbstmordanschlag in der zentralnigerianischen Stadt Jos. Vor sechs Wochen entführten Boko Haram-Kämpfer 270 Schulmädchen: Nigerias Christen sind seit langem im Visier des Islamisten-Terrors.
Bevorstehendes orthodoxes Gipfeltreffen in Konstantinopel soll die
Kircheneinheit bewahren helfen und die "Große Synode", das Konzil der
Weltorthodoxie, vorbereiten.
Der neue Patriarch der koptischen Christen, Tawadros II. (koptisch: Theodor), wird sein Amt in Kairo am 18. November antreten. Die rund zwölf Millionen Kopten unter 70 Millionen ägyptischer Muslime haben schwere 40 Jahre hinter sich, seit Anfang Dezember 1972 das Pfarrhaus von Chanka im Nildelta im Namen der Reislamisierung angezündet wurde. Von da an gab es immer wieder Morde und Entführungen, Zerstörung von Kirchen sowie Brandschatzungen christlicher Häuser und Geschäfte. In der ägyptischen Revolution von 2011 und erst recht mit der Machtergreifung der Muslimbrüder im letzten Sommer
Papst Benedikt XVI. reiste in den Libanon - trotz Bürgerkrieg, Terror und den Protesten in der islamischen Welt. Der Papst setzt damit ein - christliches - Friedenszeichen.Mit seiner tapferen Reise in den Libanon hat Papst Benedikt XVI. in einem Nahen Osten inmitten von Bürgerkrieg, ungebrochenem Terror und einer Welle der Empörung über den jüngsten Schmähfilm gegen den Islam-Propheten Mohammed ein Zeichen des christlichen und einzigen Auswegs aus all diesen Nöten gesetzt. Seine Botschaft der Liebe und Hoffnung, Versöhnung und Gerechtigkeit war an alle gerichtet, die orientalischen
Die blutige Neujahrsnacht im ägyptischen Alexandria stellte einen neuen traurigen Höhepunkt der fast endlosen Martyriumsgeschichte der koptischen Christen dar. Doch in die Klagen und den Schmerz über die Anschlagsopfer mischen sich auch Töne der Hoffnung auf ein neues Zusammenfinden von Muslimen und Christen.Nach der blutigen Neujahrsnacht in der Petrus-Kirche in Alexandria und den darauf für die Kopten Ägyptens doch relativ ruhigen Weihnachten am 6./7. Jänner hat sich ihr Patriarch Schenuda III. zur Behandlung in eine amerikanische Klinik begeben. Das ist einerseits ein Zeichen der
Die vor Kurzem in Rom zu Ende gegangene katholische Bischofssynode zur Lage der Christen im Nahen Osten tagte wirklich fünf vor zwölf.Das neueste Christenmassaker in der syrisch-katholischen Kathedrale mitten in Bagdad hat in schrecklichem Ausmaß alle Befürchtungen übertroffen, die zwischen 10. und 24. Oktober auf der Nahostsynode im Vatikan geäußert wurden. Diese warnenden Stimmen hatten scharfen Widerspruch in der islamischen Welt - aber auch vonseiten Israels - gefunden und waren sogar von päpstlichen Diplomaten abgeschwächt worden. Eine interkonfessionelle Delegation, die den
1020 Jahre Christianisierung des "Kiewer Rus": Die Ukraine zwischen Kirchenjubiläum und Patriarchengipfel.Die Ukraine war und ist, wie schon ihr slawischer Name sagt, ein Land an der Grenze, politisch, kulturell und gerade kirchlich gesehen: Am Kreuzweg und unter dem Kreuz von Rom und Byzanz, hinausgeworfen in Mongolenstürme und Türkennot, polnischen und Moskauer Herren preisgegeben, heimgesucht durch Stalin und Hitler, heute Kampfarena im Ringen zwischen EU-Europa und dem eurasischen Russland.Vor diesem dramatischen Hintergrund feiert die Ukraine schon einen ganzen Sommer lang das 1020.
Türkei zwischen Wahlen und Verschwörungen gegen religiöse Minderheiten.Seit mehr als einem halben Jahrhundert hatte es in der Türkei keinen zweiten Wahlsieg eines amtierenden türkischen Regierungschefs mehr gegeben. Erst dem Islam-Demokraten Recep Tayyip Erdogan ist das bei diesen Juli-Wahlen geglückt. Als strahlender Sieger bekennt er sich nun zur europäischen Sendung der Türkei und verspricht, am Ziel ihrer EU-Mitgliedschaft festzuhalten. Auch das Ausbleiben eines zweiten regelrechten Erdrutsches in gemäßigt islamische Richtung zugunsten seiner AKP wie 2002 wird von Istanbuler
Zwei Wochen nach der Ermordung von Hrant Dink: Aus dem mutigen Wortführer der armenischen Minderheit wurde ein Hoffnungszeichen für alle religiös, national, sozial und politisch Bedrängten in der Türkei.Die Parolen zehntausender Christen, Juden und Muslime, von Kurden und politisch Illegalen bei seinem Begräbnis in Istanbul - "Jeder ein Hrant Dink", "Wir alle Armenier" - sind nicht ins Leere verhallt. Von Wien bis Genf, in Amerika und natürlich der Republik Armenien wird sein Andenken geehrt, dabei von der Türkei die Erfüllung seiner Anliegen eingefordert. Nicht umsonst:
Religionsführertreffen in Moskau: ein "Winkelgipfel" ohne orthodoxe Weltführung.D em diesjährigen G8-Gipfel in St. Petersburg legt Präsident Putin am Samstag eine interreligiöse Resolution für Weltfrieden zwischen den Zivilisationen und für globale soziale Gerechtigkeit vor. Gleichzeitig werden Gewalt und Terror im Namen von Glaubensüberzeugungen geächtet. Dieses Dokument hat Anfang Juli der in Moskau abgehaltene "Gipfel der Religionsführer" verabschiedet. Von ihm blieben allerdings Benedikt XVI. ebenso wie der Dalai Lama von vornherein ausgeschlossen. Die russische-orthodoxe Kirche
Seit Beginn des ersten Golfkrieges im Jahr 1990 gibt es im Irak blutige Exzesse gegen Christen. Die demokratischen Wahlen änderten daran nichts. Jetzt trifft der Terror auch schon Kirchenoberhäupter.Im Zeichen der Empörung über westliche Karikaturen ihres Religionsstifters Mohammed stehen in diesen Tagen die meisten Gewaltakte von radikalen Moslems: Ob es sich um die brennenden eu-Botschaften in Damaskus oder die Ausschreitungen im Christenviertel Aschrafieh von Beirut handelt. Einen ganz anderen Hintergrund hat die neueste Serie von Attentaten auf Kirchen und Kirchenführer im Irak: Es
Nach den Kirchenskandalen: neuer griechisch-orthodoxer Patriarch von Jerusalem. Theophilos III. - erfahren, versöhnend, ökumenisch.Der neue Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., galt als Außenseiter. Der 55-Jährige wurde erst letzten Jänner zum Bischof geweiht. So war er aber in all den Kirchenkämpfen, welche die orthodoxe Kirche im Heiligen Land zuletzt erschütterten, ein unbeschriebenes Blatt. Aus diesem Grund dürften sich jetzt alle Parteiungen am 22. August so rasch auf ihn geeinigt haben.Inzwischen ist der 141. Nachfolger von Jesus-Bruder Jakobus als Bischof von Jerusalem aber
Showdown in der orthodoxen Kirche Griechenlands: Erzbischof Christodoulos Diener Christi oder der Drogen- und Kirchenmafia?Schon seit Jänner schwelt in der orthodoxen Kirche von Griechenland eine Krise, die auch auf die griechisch geprägten Patriarchate von Jerusalem und sogar Konstantinopel übergreift. Während diese Entwicklung hierzulande kaum Beachtung findet, wird die orthodoxe Welt von den Vorgängen in Athen immer stärker berunruhigt. Die orthodoxen Serben, für die das griechische Modell enger Verflechtung von Kirche und Staat, Nation und Religion immer wegweisend war, zeigen sich
Christen als Geiseln und Sündenböcke. Am Vorabend der EU-Verhandlungen verhärten sich die Positionen der Türkei zur Religionsfreiheit.Auch unmittelbar zu dem der Entscheidung über Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gewidmeten EU-Gipfel halten aus Ankara in Sachen Religionsfreiheit für die Christen des Landes die negativen Signale an. Es gibt kaum noch Hoffnungen, dass eine türkische EU-Mitgliedschaft den christlichen Gemeinschaften am Bosporus wirklich Besserstellung bringen wird. Es muss vielmehr befürchtet werden, dass die Kirchen in der Türkei nach Ablehnung oder Verschiebung
"Ich bin Muslim, Jude und Christ": Jassir Arafat gab jahrelang den Christenfreund. Heute aber bedroht der radikale Islam auch die palästinensischen Christen.In Bethlehem wird dieses Weihnachtsfest kein Jassir Arafat mehr an der Christmette teilnehmen, um so christlicher Tradition und Präsenz in Palästina Achtung zu ,bekunden. Allerdings hatte Israel den nun verstorbenen Palästinenserpräsidenten schon in den letzten drei Jahren an der Fahrt nach Bethlehem gehindert. Das Christentum und besonders die Heilig-Land-Christen haben aber im Leben und Wirken von Arafat eine wichtige Rolle
Im seit 30 Jahren geteilten Zypern gibt es erste Schritte wenigstens zu einer "kirchlichen" Wiedervereinigung: Die Kirche Agios Mamas, des Patrons der Steuersünder, öffnete in Nordzypern wieder ihre Pforten.Frühjahr 2004, Vorabend des EU-Beitritts der Republik Zypern: Die politische Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel scheitert, vorläufig wird nur ihr vorwiegend zyperngriechischer Süden aufgenommen. In der Zwischenzeit hat sich immerhin die Lage der wenigen im türkisch besetzten Norden verbliebenen Christen gebessert. Anfang September gab es jetzt sogar einen Ansatz zur
Seit Mittwoch ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, das erste Mal offiziell in Österreich. Auch Bartholomaios I. steht für die Jahrtausend-Beziehung der Orthodoxie mit Österreich - und für eine entschlossene Ökumene.Gut Ding braucht Weile: Zweimal schon - im Sommer 1997 und vergangenen März - sollte der offizielle Besuch von Bartholomaios I. in Österreich stattfinden. Beide Mal gab es aber Hindernisse. Auch diesmal wäre beinah der Kirchenstreit des Athener Erzbischofs Christodoulos mit dem Patriarchen dazwischen gekommen. Doch wurde