Die alte Frage aus meiner Kindheit, die Frage, die man Kindern so gerne stellt: „Was möchtest Du einmal werden?” - Ich habe keine überzeugende Antwort gewußt — damals. Heute wüßte ich eine Antwort. Auf die Frage „Was möchtest du einmal werden?” würde ich sagen: „Ein Zuhörer”.Seit 1982 arbeite ich als freier Mitarbeiter beim Radio. Seit dem Mai 1984 gibt es die Sendereihe „Menschenbilder”, jeden Sonntag im Programm Österreich 1. Ich hatte das Glück, an der von Hubert Gaisbauer gegründeten Sendereihe von Anfang an mitarbeiten zu können. Über hundert
Derzeit wird das Kubin-Haus in Zwickledt/OÖ renoviert. Ab Mitte Oktober soll es mit einer Galerie und einigen Ausstellungsräumen neu eröffnet werden.Mit unglaublicher Liebe und Sorgfalt kümmert sich Frau Jutta Mairinger um das Haus. „Solange ich Kubin noch im Haus spüre, sind wir auf dem richtigen Weg", sagt sie über die Be-novierungsarbeiten. Sie war fünf Jahre alt, als Kubin starb. Ihre Tante Cil-li war zwanzig Jahre Wirtschafterin bei Hedwig und Alfred Kubin.Jutta Mairinger war gemeinsam mit ihrer Mutter selbst als Kind oft im Haus des Künstlers. Sie durfte ihn in seinem
In der Lyrik stößt man immer wieder auf ein sehr schönes Bild: der Tag als Landschaft, in die wir hineingehen, in der wir uns bewegen, umsehen dürfen. Was wir mitnehmen auf diese Reise, ist wenig und doch viel. Zuwenig, um wirklich das auszudrücken, festzuhalten, was wir fühlen, erleben, beschreiben wollen; zuviel, um nicht damit lügen zu können, um sich nicht darin zu verirren.Was das ist, das wir da mithaben? Die Sprache, das Wort. Es ist nicht meine Absicht, zu hinterfragen, was ein Ludwig Wittgenstein oder Ferdinand Ebner darüber gedacht, geschrieben hat. Aber wir alle stehen mit
Viel dürften wir ja nicht gelernt haben im Jahr der Behinderten. Wie wäre es sonst zu erklären, daß für so viele von uns angeblich Nichtbehinderten allein der Gedanke, daß Behinderte auch sexuelle Bedürfnisse haben, „unerträglich" ist?Kein Wunder, daß einem von der österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung initiierten zweitägigen Symposion über Sexualität und Behinderte" in der Volkshochschule Wien-Margarethen dieser Tage eher mit Skepsis entgegengesehen wurde.Schade nur, daß die Veranstalter es dann wirklich nicht geschafft haben, dem Thema gerecht zu
Er ist Wiens liebstes Familienmitglied, sagen die einen. Für die anderen ist er gar ein Symbol für das vielschichtige Wesen dieser Stadt und ihrer Bewohner. Und weil alles, was die Wiener ins Herz geschlossen haben, einen Spitznamen bekommt, hat auch er einen: Er ist der „Steffi".Dem Wiener Stephansdom, dem Steffi eben, hat der amerikanische Journalist Joseph Wechsberg sein neues Buch „Der Dom war mein Lehrer" gewidmet. Das kleine informative Büchlein, das nun in deutscher und englischer Sprache erschienen ist, ist aber mehr als nur ein Domführer.Wechsberg, bei uns durch
Zahlreiche Besucher kamen auch diesmal wieder zum alljährlich stattfindenden .Aschermittwoch der Künstler" in die Michaelerkirche. Der von Kardinal Franz König zelebrierte Gottesdienst wurde auch vom ORF übertragen.Künstler halfen mit, die Messe" zu gestalten. Schauspieler des Burgtheaters und des Theaters in der Josef Stadt trugen die Lesungen vor.Die Komposition „Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe" des jungen Grazers Wolfgang Sauseng, eine .JBußfeier für Soli, Sprecher, Chor, Orchester und Gemeinde" wurde uraufgeführt. Das Auftragswerk des
An Mut fehlt es ihnen nicht. Zwar hat es bei den ersten zwei Versuchen nicht ganz nach Wunsch geklappt, aber das kann diesmal schon wieder ganz anders werden.Unter der Gesamtleitung von Angelika Hauff entsteht eine neue Produktion des Vereins zur Pflege christlicher Theaterkultur: „Franziskus". Das Drama von Max Zweig, dem Cousin des jetzt wieder so vielgelesenen Stefan Zweig, wird im Rahmen der Wiener Festwochen in der Minoritenkirche aufgeführt.Warum „Franziskus"? Gründe dafür gibt es genug. Da ist zum Beispiel sein 800. Geburtstag. Da ist aber auchdie große
Nach langjährigen Forschungen in Bibliotheken, Kirchenarchiven und Klöstern haben sie alte bulgarische Gesänge von der Neumenschrift auf die moderne Notation übertragen; vorwiegend Werke des ersten bulgarischen Komponisten Joan Kukusel, der im 13. und 14. Jahrhundert im Kloster Lavra auf Athos lebte und wirkte. Sie haben seinen Namen übernommen, wurden als ,J£ammerensemble für alten Kirchengesang Joan Kukusel'" international bekannt.Dieser Tage waren sie in Wien zu Gast. Im Palais Wittgenstein und in der Karlskirche konnte man diesen wohl einzigartigen — 1966 in Sofia
Der Entwurf zur 7. SchOG-Novelle (siehe Seite 3) dürfte für die Betroffenen eher eine Schock-Novelle sein. Tausend Schüler aus Wien und Niederösterreich nahmen am 16. Februar an einer Demonstration vor dem Wiener Unterrichtsministerium teil. Durch die „Gleichschaltung" von Hauptschulen und AHS-Unterstufe wolle man die Einheitsschule aller Zehn-bis Vierzehnjährigen vorbereiten, kritisierten die Landesschülervertreter. Auf die verschiedenen Begabungsrichtungen werde dabei keine Rücksicht genommen. Die Demonstranten forderten vielmehr eine Reform der Schule im „inneren
Das Werk Karl Prantls wurde dann auch unter dem Motto .Religiöse Kunst zwischen konfessioneller Bindung und individueller Erfahrung" im Rahmen der Ausstellung diskutiert.Für Eva Badura-Triska vom Museum moderner Kunst in Wien sind Prantls Steine aber nicht nur das Ergebnis einer „höchst sensiblen Formfindung", sondern vor allem Ausdruck einer tief empfundenen Religiosität. Sie vergleicht sie mit den Landschaften Caspar DavidFriedrichs, dem es ebenso wie Prantl nicht gelingen wollte, sich konfessionell zu binden. Dennoch sind seine Bilder der religiösen Kunst zuzuordnen; beide
Eigenverantwortung und Bereitschaft zur Mitgestaltung und Selbstverwaltung- das werden die Grundsätze für die Jugendförderung in Niederösterreich sein.Förderung soll aber — so Prokop — nicht mehr nur eine Hilfe für die Jugendorganisationen bleiben, sondern soll allen privaten und losen Gruppen - wenn sie entsprechende Aktivitäten vorweisen können — zugesprochen werden.Vor allem „Jugendtreffs", Jugend- und Schülerzeitungen, Privatinitiativen für „gefährdete Jugendliche" (Selbsthilfegruppen für Drogenabhängige usw.) sollen gefördert werden.Schon im Herbst 1981
Ganz im Zeichen der polnischen Ereignisse steht das Madrider Folgetreffen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Bei der Wiedereröffnung der Konferenz am 9. Februar kam es zum ost-westlichen Schlagabtausch, als US-Außenminister Haig die Fortsetzung des Entspannungsprozesses in Europa von der Aufhebung des Kriegsrechts und der Wiederaufnahme der Reformpolitik abhängig machte, östliche Vertreter wiesen die Kritik des Westens brüsk zurück und nachdem der polnische Sitzungsleiter die Reden von zwölf Ländervertretern verhinderte, schien der Eklat perfekt. Den Weg