Die Straßenbahn in Wien gibt es eigentlich schon über hundert Jahre: bereits am 4. Oktober 1865 fand die Jungfernfahrt der Pferdebahnlinie Schottenring-Hemals statt. Diese Linie, die von einer Schweizer Firma betrieben wurde, aus der dann später die „Wiener-Tram-way-Gesellschaft“ hervorging, war ein unmittelbarer Erfolg. Das Unternehmen wuchs mit großer Geschwindigkeit: 1897 hatte das Netz bereits eine Ausdehnung von 81 Kilometer, die Gesellschaft verfügte über rund 700 Wagen und beschäftigte nahezu 4000 Menschen.In der Zwischenzeit war ein Konkurrenzunternehmen, die „Neue Wiener
Der Zentralvorstand der Privatangestelltengewerkschaft, der mit immerhin 320.000 Mitgliedern größten Gewerkschaft, hat an die Mitglieder einen Entwurf für ein Aktionsprogramm für die nächsten vier Jahre ausgesandt Der Entwurf soll im Zentralvorstand Anfang Juni beschlossen werden. Auf zwölf engbedruckten Seiten wird da allerhand gefordert: Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich der Privatangestellten-Chef Alfred Dallinger mit diesem Monsterpapier gegenüber seinem Konkurrenten im Anton-Benya-Nachfolgespiel, dem Metallgewerkschafts- und Fußball-Multifunktionär Karl
Was kommt nach dem Wohlfahrtsstaat? Der sozialistische Programmentwurf gibt die Antwort gleich selbst. Da nämlich der „Wohlfahrtsstaat durch die Krisenanfälligkeit der Marktwirtschaft” bedroht ist, muß aus ihm die „soziale Demokratie” hervorgehen. Dieser Wunsch nach der Erreichung der sozialen Demokratie durchzieht den gesamten Programmentwurf und ist zugleich symptomatisch für die zahlreich auftauchenden Leerformeln, denn was heißt im Grunde „soziale Demokratie”?: GesellschaftlicheHerrschaft des Volkes?Andere Behauptungen sind wiederum nahezu unverfroren, so etwa der
Seit einiger Zeit wird nach einer Lohnsteuerermäßigung verlangt - dies ist nicht zu verwundern, stehen doch in zwei Jahren wieder Nationalratswahlen vor der Türe. Just um diese Vorschläge gab es bereits einmal einen innenpolitischen Wirbel, als nämlich Wirtschaftskreise in der ÖVP meinten, daß die Durchführung einer Lohnsteuersenkung in nächster Zukunft unzumutbare Effekte für die Staatsfinanzen haben würde. Der ÖAAB war verstimmt und reagierte heftig, während sich die sozialistische Presse ausführlich mit den schwarzen Abweichlern beschäftigte. Nunmehr ist-Anton Benya rechts
Das Abkommen von Helsinki, das unter anderem einen besseren Informationsaustausch zwischen West und Ost herbeiführen sollte, hat - dies ist keine Neuigkeit - auf dem Pressesektor kaum Erfolge gebracht. Westliche Zeitungen werden in den Oststaaten nach wie vor nahezu „unter Ausschluß der Öffentlichkeit” vertrieben; die Hauptkontingente der übersandten Zeitungen wandern in Botschaften, Hotels, Flughafenkioske und andere Lokalitäten, wo im wesentlichen gewährleistet ist, daß sie kein Einheimischer in die Hände bekommt. Bezeichnend ist auch, daß nur rund 60 Prozent in den
Das schlechte Verhältnis der SPÖ zur unabhängigen Presse (das manchmal sogar zu Attacken gegen eigene Blätter führt) ist hinlänglich bekannt und hat vor allem in letzter Zeit wieder besondere Blüten getrieben. So gibt es z. B. nunmehr in der „Arbeiter-Zeitung“ eine regelmäßige Spalte mit dem irreführenden Titel „korrekt“, in der die falsche, böswillige, ja schlechthin meuchlerische Berichterstattung der unabhängigen Presse über die doch ohnehin grandiose Regierungspolitik einer wohlwollenden Korrektur unterzogen werden soll. Wie diese „objektive“ Korrektur durch die
Die jüngere Bürokratieforschung bestätigt immer wieder mit fast erschreckender Deutlichkeit die Gültigkeit des „Parkinsonschen Gesetzes“, wonach Bürokratien aus sich herauszuwachsen tendieren, unabhängig davon, wie groß oder welcher Art ihre Aufgaben sind. Jüngste Publikationen zeigen, daß es sich hier um Prozesse mit Eigengesetzlichkeit handelt, die unbeschadet des politischen Systems zu beobachten sind. Das heißt, sowohl der Westen, wie auch der Osten haben Probleme mit ihren sich aufblähenden Bürokratien, deren Wachstum nur von außen kontrolliert werden kann und muß. Aber gerade hier zeigt sich mit zunehmender Deutlichkeit das Unvermögen, ja das Nicht-Wollen derjenigen, die eine Steuerung dieser Entwicklung in der Hand haben.
Auf dem Kongreß der amerikanischen Chemie Gesellschaft in San Francisco enthüllte Dr. Har Gobind Khorana vom MIT in Massachusetts daß es einem Team unter seiner Leitung gelungen sei, künstlich ein vollständiges und funktionierendes Gen herausteilen. Der Nobelpreisträger arbeitet bereits seit Jahren in der Gen-Forschung, doch war ihm bislang der „Erfolg“ versagt geblieben. 1970, als er bereits glaubte, die wesentliche Hürde genommen zu haben, blieben seine synthetischen Gene leblos. Er wandte sich einem etwas simpleren Objekt zu, relativ gut bekannten Bakterien, und hatte Erfolg.Die