KULTUREN IM UMBRUCH. Studien zur Problematik und Analyse des Kulturwandels in Entwicklungsländern. Herausgegeben von Gottfried-Karl Kindermann. Verlag Rombach, Freiburg i. Br.,1962. Preis 49.50 DM.In den „Freiburger Studien zu Politik und Soziologie”, welche von dem bekannten Professor Dr. Arnold Bergsträsser herausgegeben werden, erschien ein Band mit Aufsätzen, die sich mit der Problematik der Entwicklungsländer, den Möglichkeiten und Grenzen einer geplanten Entwicklungspolitik sowie dem kulturellen Umbruch, der unter dem Anprall der modernen Technik erfolgt, befassen. Die Themen
Die sozialistische Unterhausfraktion hat bekanntlich Harold Wilson zum Nachfolger Hugh Gaitskells gewählt. In einer Beziehung wurde damit die Linie beibehalten, da de% verstorbenen Parteiführer mit Wilson wieder ein früherer Hochschullehrer für Nationalökonomie folgt. Dies dürfte allerdings die einzige Parallele zwischen den beiden Männern sein. Gaitskell, der grundehrliche Politiker, um eine Neuorientierung der Labour Party bemüht, gab sich nicht mit einem taktisch richtigen Verhalten in der Tagespolitik zufrieden, sondern kämpfte mit Vehemenz für eine programmatische Entschlackung
Als vor vierzehn Tagen die Verhandlungen über einen Beitritt Großbritanniens zur EWG in Brüssel endgültig wegen des „Diktats“ de Gaulies scheiterten, ging in London eine politische Zeitbombe hoch, deren explosive Kraft auf dem Kontinent kaum erahnt werden kann. Kämpften zunächst noch die Leitartikler der nationalen Presse mit ihren Aufsätzen über die Lage, die durch den Tod Hugh Gaitskells entstanden war, um die Aufmerksamkeit der Leserschaft, verdrängten eine Reihe von Ereignissen dieses Thema von den ersten Seiten der Zeitungen. Der erschöpfte Lordsiegelbewahrer Heath versuchte
Als vor fast 14 Tagen die Nachricht kam, Hugh G a i t s k e 11, der Führer der Opposition im britischen Unterhaus, sei an einer Virusinfektion erkrankt, dachte niemand an etwas Ernstes. In den ersten Tagen hieß es daher auch nur lakonisch, daß der Patient offenbar an Grippe leide und kein Anlaß zur Sorge sei. Zur harmlosen Grippe traten Rippenfell- und Lungenentzündung. Dennoch schien es noch Mitte letzter Woche, als ob Gaitskell die Krise überstanden hätte. Es sollte anders kommen. Mittwoch und Donnerstag sprachen die Ärzte des Middlesex-Spitals unweit Londons von einer „sehr
Der Verfasser erhielt den Anstoß zur vorliegenden Studie während seiner Tätigkeit als Seelsorger im Katholischen Frauenwerk Österreichs und kennzeichnet sie im Vorwort so: „Aus der Praxis entstanden, sollte diese Arbeit wiederum der Praxis dienen.“ Weiler geht es in seiner Studie vor allem um etwaige Zusammenhänge zwischen wachsender Wirtschaft, Frauenarbeit und Fruchtbarkeit. Um seine These „Die Mutter gehört in die Familie“ (Seite 137) zu unterstützen, gliedert der Verfasser seine Arbeit in zwei Teile: „Darstellung der Probleme“ und „Die Probleme und ihre Lösung“. Im
In weiten Kreisen haben die Eltern die Meinung: entweder geht mein Sohn (oder Tochter) auf eine der Universitäten von Oxford oder Cambridge, oder auf überhaupt keine Universität. Daraus ergibt sich fast ein Sozialkomplex jener Studenten, die keinen Platz in „Oxbridge“ — so werden Oxford und Cambridge kurz genannt — erhalten haben. An diesen beiden Universitäten kann nur jemand studieren, der von einem der Colleges angenon*-men worden ist. In den im gotischen oder Renaissancestil gehaltenen Gebäuden wohnen heute allerdings nur rund ein Drittel der Gesamtanzahl von etwa 16.000
Vom Urlaub erst vor kurzem nach London zurückgekehrt, mußten die meisten englischen Politiker sowie die Sekretariate der Parteien bereits Überstunden machen, um die Ende September und Anfang Oktober fälligen Jahrestagungen besonders gut vorzubereiten. Denn von dem Ergebnis dieser Konferenzen werden zu einem beträchtlichen Teil die Aussichten der Parteien bei den nächsten allgemeinen Wahlen abhängen.Seit 1951 haben die Konservativen jede Wahlschlacht gewonnen; seit Jänner 1962 konnte die Regierungspartei aber nur eine Nachwahl (Blackpool) für sich entscheiden. Auch die demoskopischen
Wer im späten Sommer in einem der Züge fährt, die die zahlreichen Industriestädte der Midlands und des Nordwestens Englands untereinander verbinden, trifft oft auf junge Burschen und Mädchen in Blazern mit dem Schulwappen auf der Brust. In der Mehrzahl der Fälle fahren diese jungen Leute zu einer der Universitäten, einem Interview entgegen, das neben der Empfehlung des Schuldirektors über die Annahme als künftiger Student entscheidet. In England bedeutet das Bestehen der Abschlußprüfung in einer „Grammar“-Schule, die unserer Mittelschule entspricht, noch lange nicht, daß der
Wer sich in den Kaufhäusern in der Kärntner- oder Mariahilfer Straße, am Abend in den Heurigenlokalen, an Sonntagen im Prater unter die Menge mischt und das Treiben beobachtet, mag als Uneingeweihter das Gerede über eine Gefährdung unserer wirtschaftlichen Gesundheit für die Hirngespinste von nie zufriedenen Intellektuellen halten. Dieser Eindruck wird sich verstärken, wenn ein unbeobachteter Zeuge die Gespräche von Sekretärinnen und Stenotypistinnen, Skon-tisten, Beamten und Arbeitern, Geschäftsleuten und Rechtsanwälten mithört, wo man den Urlaub verbracht hat (in Italien,
In einigen historischen Abhandlungen über die „Ära Macmillan“ wird der Freitag, der 13. Juli 1962, wahrscheinlich mit dem Kennzeichen „schwarz“ versehen werden. An diesem Tag hat bekanntlich Premierminister Macmillan sieben seiner Minister, ein Drittel des Kabinetts, entlassen und durch teilweise neue, jedenfalls aber jüngere Politiker ersetzt. „Die Axt“, um ein Wort des „Daily Express“ zu verwenden, hat nicht die ältesten und engsten Freunde geschont. Die Opfer und Nutznießer dieser radikalen Regierungsumbildung sind folgender Tabelle zu entnehmen:Entlassen:Viscount K i 1
Mancnmai gesenenen uinge, tue selbst den nicht aus der Ruhe zu bringenden Engländern den Atem nehmen und stundenlange Debatten erzeugen. Als die Ergebnisse der Nachwahl in einem Wahlkreis im Westen Schottlands bekannt wurden, schlug diese Nachricht wie eine Bombe ein. Sowohl der liberale als auch der konservative Kandidat verloren ihre Wahlkaution (etwa 11.000 österreichische Schilling), weil sie nicht den minimalen Anteil von 12,5 Prozent der abgegebenen Stimmen erreichten. Ein Labour-Sieg wurde zwar erwartet, das Ausmaß überraschte jedoch selbst die wohlinformierten innenpolitischen
In London und in den Provinzstädten Englands schien sich in den letzten Wochen alles um das Weihnachtsgeschäft zu drehen. Die Geschäftsstraßen übertrafen einander im Reklameaufwand; in den großen Kaufhäusern standen die Kinder Schlange und warteten auf Father Christmas. Die Briefträger stöhnten unter der Flut von Weihnachtskarten, die heuer wieder angeschwollen ist. Und anscheinend hatte die öffentliche Dehatte um die Commonwealth-Einwanderung und den Lohnstopp die Frontseiten der Zeitungen erobert. Alles das überdeckte aber nur die Kernfrage: Was wird ;in Beitritt Großbritanniens