Als ich Anfang der sechziger Jahre an meinem ersten Jesusbuch arbeitete, hielt Paul Tillich bei uns in Hamburg gerade Gastvorlesungen. Wir sahen uns bisweilen und sprachen dabei auch über meine derzeitige Arbeit. Tillich wunderte sich über mein Interesse an der Frage nach dem historischen Jesus. Er meinte großzügig: „Wenn er es nicht war, dann war es eben ein anderer." Gegen so viel historische Gleichgültigkeit begehrte der Historiker in mir auf. Fast trotzig gab ich meinem Buch den Titel „Es begann mit Jesus von Nazareth". Aber ich sollte Tillichs Bonmot im Sinn