Die Regierungsparteien bekommen Angst vor dem Mut zu notwendigen Entscheidungen. Die Politik will auch dann gefällig sein, wenn sie nur mehr Opfer zu verteilen hat.Eine Mehrheit von 85 Prozent wählt eine Koalition, die das Land sanieren und erneuern soll. Die Regierungsparteien gehen davon aus, die Sanierung sei schon deshalb zu schaffen, weil die notwendigen Entscheidungen letztlich alle Bürger (alle Gruppen) schmerzhaft treffen: Der Umstand der Opfergleichheit sei die eigentliche Chance für die Wende.Was auf den ersten Blick noch paradox erscheint, ist gerade ausdem Blickwinkel der
Die Diskussion über politische Ziele ist in der Volkspartei verpönt. Konflikte werden meist noch im Anfangsstadium abgedreht. Ein Zickzack-Kurs ist die unvermeidliche Folge.
Mobilität macht unglücklich. Lieber bleiben wir daheim, unter vertrauten Leuten, die Welt wird uns schon durch das Fernsehen vermittelt. Wir sorgen irgendwie schon für den Unterhalt und für die Unterhaltung. Wir bleiben zu Hause.Dieses von den Aliensbacher Meinungsforschern erhobene Bild einer Privatisierung der bundesdeutschen Gesellschaft hat nur auf den ersten Blick den Anschein einer echten Idylle. Die kleinen Netze isolieren sich nämlich. Der Rückzug zu den Bekannten ist mit einer Abkoppelung von fast allen übergreifenden Bereichen verbunden.Die Republik entleert sich: Die
Wer Arbeitsplätze ohne Arbeit schafft, versteckt zunächst einmal die Arbeitslosigkeit. Im übrigen gibt es auch Arbeit ohne Arbeitsplätze, also versteckte Arbeit.Nun mag es ja aus sozialen Gründen angängig sein, für eine nicht zu lange Wartezeit notabene für die Jugend Arbeitsplätze ohne wirkliche Arbeit zu fördern. Das geht allerdings nur, wenn man die Beschäftigung als echte Investition versteht, also mit Investitionen lernen läßt. Ausbildung muß Bedingung sein.Wartezeit erinnert nun an eine .JJurchtauchtheorie“ der ganz fatalen Art: man müßte sozusagen nur mehr auf die
Noch aufgenommen werden, um die Zinsen zu zahlen. Was damit im festen Glauben an unsere Dummheit vorliegt, ist die Korruption der Solidarität, die Gefährdung jeglicher Bereitschaft, das Gemeinwohl zu erhalten, Hilfe, wo sie immer notwendig ist, sicher ins Morgen zu retten.Mit den Österreichern geht das noch. Vor der nächsten Nationalratswahl wird gar nichts mehr geschehen. Wir lassen uns mit Schuldenfragen wie international dimensionierte Vergnügungszentren unterhatten. Dabei haben wir (im Sinne Wannenmachers) allein für die Pensionen des heurigen Jahres um 25 Milliarden Schilling zu
„Man war — der gute Glaube soll hier nicht in Zweifel gezogen werden — in der Vorstellung befangen, nach dem Maß des Menschen zu handeln und hat dabei übersehen, daß dieser Mensch bisweilen Mühe bekundet, zu erkennen, wann das Maß voll ist."Für die Sozialpolitik meint Willy Linder, dessen Vortrag vor dem CA-Forum jetzt auch in einer kleinen Broschüre vorliegt, daß die Forderungen dementsprechend erheblich über jenes Maß hinausgegangen sind, das die Begünstigten gefordert hätten, wenn sie sich früher darüber im klaren gewesen wären, daß die Kosten auf sie
Wer heute ein Buch über „Gewissen in der Politik” schreibt, verdient Preise schon für den damit bewiesenen Mut. Alfred Klose ist daher für den Versuch einer Grundlegung zur politischen Ethik jedenfalls zu danken. Freilich liegt es geradezu an der Natur solcher Lehrbeispiele, selten auch noch befriedigend zu sein.Jeder sucht Antworten auf die Fragen des Lebens und muß auch Antworten geben, die er verantworten kann. Wir sollten uns ein Gewissen machen. Was wir von Gut und Böse glauben, ist schon wichtig. Entscheidend auf dem Weg zum Besseren (oder auch Schlechteren) ist die
Die Wirtschaftstheorie sieht im Unternehmer nur den Funktionär, der für rationalen Einsatz der Faktoren zuständig ist. Gefragt ist aber der Mensch, der Partner in der Gemeinschaft des Unternehmens.
Medium: Zwischen dem Einzelnen, dessen echter Erfahrungsumkreis stets sehr eng ist, und die unübersehbaren, schicksalshaften Vorgänge, die sich aus den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Superstrukturen heraus entwickeln, tritt notwendig eine Zwischeninstanz - die Erfahrung zweiter Hand”.Mit zunehmender Entfremdung vom Alltag steigt die Bedeutung der Massenmedien als Lebensmittel.Wichtig ist dabei nicht nur eine „Art von Brilieneffekt” (Arnold Gehlen), die Herstellung einer sekundären Nähe - das Entfernte und in Wirklichkeit sehr Komplizierte wird herangeholt, es erscheint
Der Begriff Alternativen” wird immer mehr zum Schlagwort. Daß wir uns dennoch ernsthaft mit allen Bemühungen um das Finden neuer Wege auseinandersetzen sollten, legt der folgende Kommentar zu dem weiter oben wiedergegebenen Auszug aus den Ausführungen von R. Scheyhing dar.
Das erst kürzlich bei Tyrolia erschienene Buch verheißt im Untertitel „neue Aspekte für Politik, Kultur und Weltanschauung“. Daß die Verheißung unerfüllt bleibt, ist wohl typisch für das Dilemma der Konservativen, wie es vor allem Gertrud Höhler (Gesinnungskonkurrenz der Intellektuellen, Edition Interfrom 1978) eindrucksvoll beschreibt:„Ist linke Theorie das Angebot an den Geist, sich in reinen Werten aufzuhalten, ohne deren Verunreinigung durch die Praxis zu dulden, so fordert Konservatismus seine Parteigänger auf, sich einzurichten in un-erlösten Zuständen.' Die
Wenigstens der Kaffeesatz, aus dem jetzt alle lesen, ist noch schwarz. Analyse gerät wieder zur bekannten Mischung von Besserwisserei und Resignation. Wenn wir aber schon einmal dabei sind, dem sogenannten Fußvolk, das ja am meisten verloren hat, wenig erbauliche Nachschuß-lorbeeren zu streuen, ist es nur recht und billig, hier ungefragt den Abbau von Illusionen ein bißchen zu beschleunigen.Basisarbeit steht für das Bemühen, große Politik an den kleinen Mann zu bringen. Allenfalls gemildert durch die Idee der Servicepartei, wird hier eine überholte Leistung forciert: Die Leute leiden
Freiheit von Not bedeutet vor allem auch Freisein von Leiden und Schwäche, also nicht krank zu sein. Solche Befreiung von Übel gehört zu den geradezu selbstverständlichen Ansprüchen, die der versicherte Bürger an die Einrichtungen der organisierten Sicherheit stellt. Damit hat es aber längst nicht mehr sein Bewenden.In einer Welt, die alles für machbar und alles Machbare für kaufbar hält, verlieren wir zusehends selbst die nüchterne Einsicht, daß Krankheiten bis zu einem gewissen Grad zu den normalen Risiken eines jeden Lebens gehören.Zu einem nicht geringen Anteil liegt dies an
Nachdenklich deklarierte selbst Richard Nixon seine Zweifel: „In den nächsten zehn Jahren werden wir unseren Lebensstandard um 50 v. H. erhöhen; die entscheidende Frage ist, ob wir dann wirklich 50 v. H. reicher und 50 v. H. glücklicher sein werden und ob es uns dann 50 v. H. besser gehen wird.“Nun hat Ciceros These, Friede sei Freiheit in Ruhe, wohl nie “gestimmt, sondern ist es längst ebenso zitatenkundig, daß wunschloses Unglück und wunschlos Glücklichsein gleichermaßen Ausnahmezustände sind. Dagegen hilft keine Kulturkritik, wie sie etwa eine „Soziologie der