„IM MODERNEN ROCK 'N' ROLL TRÄUMEN UND kreischen unsere jungen Leute, winden und drehen sich, als ob sie mit der ganzen Last der zivilisierten Zurückhaltung zu ringen hätten. Die Tänzer werden zu einer Masse ungegliederter Gestalten, stammelnd, schwitzend und geifernd vollführen sie in archaischem Singsang unsublimierte sexuelle Gesten. Das Weinen und Stammein um Zärtlichkeit und Liebe ist ein Ausdruck der im Innern tobenden Gefühle des Beraubtseins.“ In ratloser, dennoch das Phänomen scharf sezierender Distanz standen die Wissenschaftler, wie etwa Joost A. M. Meerloo, aus dessen
„DURCH ALLE ZEITEN UND DURCH alle Völker schwebt, alle Künste krönend, die Musik.“ So ähnlich beginnen meist Reportagen, die sich mit dem Phänomen Musik auseinandersetzen. Auch daß der Urmensch bereits Musik gemacht hat — mit Pfeifen und Flöten aus Knochen übrigens —, gehört zu den unumgänglichen einleitenden Feststellungen für solche Berichte. Wir aber wollen hier die Entwicklung jener Musikinstrumente außer acht lassen, denen sich durch menschliche Kunstfertigkeit Töne entlocken lassen. Wir wollen mit unseren Betrachtungen dort einsetzen, wo die menschliche
FERNSEHREPORTER BRINKLEY dürfte seine Erkenntnisse über den Österreicher, die er in seiner Reportage verbreitete, möglicherweise aus einem Besuch des „Frühschoppen” abgeleitet haben, den der Österreichische Rundfunk in den Sommermonaten zusammen mit der Wiener Stadthalle veranstaltet. Dort, wo hin und wieder von der Gemeinde Wien subventioniert und mit mehr Freikarten beziehenden als zahlenden Besuchern beschickte Orchesterkonzerte stattfinden, wo die Wiener Eisrevue Farbenpracht und grazilen Charme verbreitet und sogar manchmal auch heilige Messen gefeiert werden, lassen sich jeden
Heute gibt es in Wien drei Kabaretts, deren Leiter sympathischerweise keinen Hehl daraus machen, daß sie mit ihrer Kleinkunst möglichst viel Geld verdienen wollen. Uber dieses gemeinsame Grundanliegen hinaus haben aber die Leiter der drei Kleinbühnen verschiedene Ansichten über die Aufgaben des Kabaretts.
„ÖKUMENISCHES GESPRÄCH, Referenten: Univ.-Prof. Dr. Michael Marlet SJ. (katholisch), Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Dantine (evangelisch), Univ.-Prof. Dr. Kurt Schubert (vertritt den jüdischen Standpunkt).“Dies kann man auf der Einladung lesen, die die Frauen von Bethanien anläßlich der „Woche der Einheit“ ausschickten. „Das gibt ziemlich prägnant die Situation der Juden in Österreich wieder!“ meint Professor Schubert, der an der Wiener Universität über jüdische Religion liest. „Es gibt in Österreich keinen Juden, der bereit ist, vor einem größeren Forum eindeutig und klar
Allein im vergangenen Jahr wurden in Wien drei neue Kleinbühnen eröffnet: Im Mai schlug Conny Hannes Mayer mit seinen „Komödianten“ in der Galerie „Junge Generation“ auf dem Wiener Börseplatz seine Zelte auf, im September spielte das „Ensemble T“ (T wie Thespis) in Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten zum erstenmal in seinem neuen „Haus“ im Schwarzspanierhof, und im Herbst lud das „Theater im Belvedere“ in der Mommsengasse zur Eröffnungspremiere.An höchster Stelle vermerkt man diese Blutauffrischung im Wiener Kulturleben mit Befriedigung. „Eine Kulturstadt wie